▪ one ▪
Ich schlich langsam durch das grüne Gras. Es war bereits dunkel und man konnte bis auf die Sterne am Nachthimmel und dem großen Mond kaum noch etwas sehen.
Die Luft war kühl und mann konnte meinen sichtbaren Atem sehen wie er aus meinem Mund entwich.
Auf einmal hörte ich ein knacksen und Fuß Schritte, die in meine Richtung stampften.
"Bist du Sicher, dass du dir das nicht eingebildet hattest?".
Die Stimme war männlich. Sie hörte sich rau und tief an.
"Ja bin ich. Hast du nicht die Fußabdrücke in der Erde gesehen?".
Diese Stimme war auch männlich, aber nicht so tief wie die andere, sondern weicher.
Ich trat etwas näher heran und und duckte mich vor einem hohen Strauch. Die zwei Männer besaßen Runen und trugen Seraphklingen mit sich.
Shadowhunter.
Ich hörte wie der große Mann mit der tiefen Stimme anfing zu seufzen.
"Die könnten doch von jedem sein. Komm wir gehen wieder zurück, zum Institut. Mir ist kalt und ich habe keine Lust mehr, durch den ganzen Wald nach einem blöden Mädchen zu suchen".
Als ich dass hörte, brodelte Wut in mir auf und ich merkte wie meine Augen anfingen rot zu leuchten.
Die zwei Shadowhunter hatten wahrscheinlich etwas gehört, denn sie sahen sich hektisch um und hielten ihre Seraphklingen vor ihren Körpern.
"Lass uns gehen. Jetzt!", flüsterte der große Mann zu dem anderen.
Achtsamkeit lag in seinem Gesicht und ich konnte die Angst riechen, die von den beiden kam.
Der etwas kleinere mit der weicheren Stimme nickte stumm und machte zusammen mit dem großen kehrt.
Als die zwei außer Sichtweite waren, entspannten sich meine Muskeln und ich lief meine Route weiter entlang.
Seid wann gingen die Shadowhunter freiwillig in den Düsterwald hinein? Und auch noch so tief mittendrin.
Anscheinend suchten sie nach mir. Aber wieso?
In meinen Gedanken versunken, merkte ich gar nicht, dass ich schon Zuhause an gekommen war.
Ich schloss, nachdem ich drin war, leise die Tür, damit ich die anderen nicht auf weckte.
Danach ging ich vorsichtig mit kleinen Schritten in die Richtung meines Zimmers, als aufeinmal das Licht anging.
Ich schreckte hoch und drehte mich blitzschnell um.
Ein großer, junger Mann mit braunen Haaren lehnte sich mit dem Rücken, an der Kücheninsel an und sah belustigt zu mir rüber.
Ich verdrehte die Augen und stöhnte.
"Musst du mich so erschrecken, Jacke".
Er begann leise zu lachen, was mich ansteckte und meine Lippen zu einem grinsen zierten.
"Tut mir leid, aber ich konnte nicht anders", lachte er und ging ein paar Schritte auf mich zu.
Ich schüttelte grinsend den Kopf und sah auf die Uhr. Es war bereits halb zwei und dass ist noch ziemlich früh, für ein Halbdrachen, um ins Bett zu gehen.
"Wieso warst du draußen?".
Ich drehte mein Kopf wieder in die Richtung wo Jacke stand und wollte etwas sagen, wurde aber von einem lauten Klopfen unterbrochen.
Auf meiner Stirn bildeten sich Falten und ich sah verwirrt zu Jacke rüber, der genauso wie ich nicht wusste, wer um halb zwei am Morgen, mitten in der Nacht, sich dazu entschieden hatte, an unserer Tür zu klopfen.
Mit langsamen Schritten ging ich leise zur Tür und hielt mein Ohr an die Tür, in der Hoffnung, etwas zu hören.
Doch es war still. Als wüsste die Person, dass in diesem Haus Leute mit besonderen Hörsinnen wohnten.
Ein letztes mal sah ich zu Jacke. Er war mir gefolgt und stand hinter mir. Man konnte das gelbe Leuchten in seinen Augen sehen.
Er würde sich sofort in einen Drachen verwandeln, wenn jemand böses hinter dieser Tür stehen würde. Keine Frage.
Mit einem lang gezogendem quietschen öffnete ich vorsichtig die Tür.
Vor der Tür stand ein braune, großer Mann mit sehr kurzen Haare.
Ich atmete erleichtert auf. Es war Luke.
"Ey alter, was klopfst du bei dieser Zeit an die Tür? Wir dachten du wärst einer von den Kreismitgliedern", rief Jacke aufgebracht hinter meinem Rücken.
Luke seufzte schwer und sah uns mitfühlend an.
Er wusste in welcher Lage wir uns befanden. Als Valentine unsere Familie überrascht hatte, sind fast alle ums Leben gekommen. Alle bis auf uns.
Die Geschwister Kev, Liv und Paola. Jacke ich und mein großer Bruder Jason.
Wir sind die letzten die übrig geblieben sind.
Und nachdem wir nicht wussten wohin, hatte uns Luke kurzfristig aufgenommen. Bis wir dann dieses Haus hier bauten.
Seitdem leben wir hier und ganz ehrlich, wir hatten es sehr gut.
Ich wurde durch Luke aus meinen Gedanken unterbrochen.
"Wir müssen reden".
Wir ließen Luke ins Haus hinein und weckten die Anderen aus ihrem Schlaf.
Als alle da waren, fing Luke an zu reden.
"Wir haben den Verdacht, dass Valentine noch am Leben ist".
Moment. Was?
"Sag mir dass das ein Scherz war", flüsterte Liv fassungslos.
Ich schluckte schwer und merkte wie nervös ich wurde.
"Ist es nicht. Valentine hat eine Tochter. Clary Fairchild. Sie ist die Tochter von Jocelyn und meine Stieftochter".
Es war still, denn keiner sagte etwas. Deswegen fuhr Luke weiter fort.
"Valentine hat Jocelyn und versucht den Kelch der Engel zu bekommen, Clary weiß wahrscheinlich wo sich dieser Kelch befindet".
"Okay und was hat das mit uns zutuen?", fragte Kev verwirrt und zog damit alle Blicke auf sich.
Plötzlich ging mir ein Licht auf und ich wusste, was Valentine vorhatte.
"Er versucht den Erzengel Radziel zu rufen", flüsterte ich leise, aber es hatten trotzdem alle gehört.
Luke nickte mir zu.
"Wenn er den Kelch der Engel, das Seelenschwert und den Engels Spiegel hat, kann er den Erzengel beschwören. Er würde dadurch einen Wunsch haben und ich glaube ihr wisst, was er sich wünschen würde".
"Das alle, die Dämonenblut in sich haben, sterben", sagte Jacke und verschränkte seine Arme vor der Brust.
"Genau", stimmte Luke zu und sah uns dann alle sechs hintereinander an.
"Ihr seid die letzten Halbdrachen. Ihr habt spezielle Kräfte die wir brauchen".
"Ja aber du weißt, dass alle glauben, dass wir nicht mehr existieren und wir auch nicht mit den Shadowhunter gerade cinpatico sind", sagte jetzt Paola und da mussten wir ihr zustimmen.
Was wir Halbdrachen am meisten nicht leiden konnten, war der Rat mit seinen Regeln.
"Aber was ist, wenn der Antführer mit dem Leiter spricht?", entfuhr es wieder Luke, was aber dazu führte, dass alle Blicke auf mich gerichtet waren.
Das wird nicht gut enden.
"Ich glaube dass ist keine so Gute Idee", sagte ich und fuhr mir durch die Haare.
"Haben wir denn eine Wahl?", fragte Jason dann zu Luke.
Luke schüttelte langsam mit seinem Kopf und sah jeden von uns abwechseln an.
"Nein, die haben wir alle nicht".
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