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"Das war ein Fehler, Süße!" Knurrte Jason mir entgegen und zu meinem Entsetzen verfärbten sich seine grünen Irden blutrot.
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Vor Schreck riss ich meine Augen auf und mein Gehirn schien die Informationen über das was ich sah nicht verarbeiten zu können.
Zwischen Jason's geöffneten Lippen konnte ich erkennen, wie sich seine Eckzähne zu raubtierhaften Reißzähnen verlängerten. Er riss den Mund auf und schenkte mir ein animalisches Fauchen.
Ich gab ein Geräusch der puren Angst von mir und ich versuchte mich voller Panik aus dem Griff von Jason zu befreien, was mir natürlich nicht gelang.
Ganz im Gegenteil, ich wurde noch fester gepackt und mein Kopf wurde mit einem Ruck in den Nacken gerissen.
Mein Hals wurde übersteckt und ich wimmerte vor Angst, als sich Jason mit geöffneten Mund und gebleckten Reißzähnen meiner entblößten Kehle näherte.
Dann schlug er diese ohne einen Anflug von Gnade mir in die empfindliche Haut meines Halses.
Ich schrie grell vor Schmerzen auf und versuchte mich weiterhin vergeblich aus den unbarmherzigen Griff zu befreien.
Es waren unbeschreibliche Schmerzen, die von meinem Hals ausgingen und ich verzerrtes Krächzen verließ meine Lippen und ich spürte wie mir das Blut aus dem Körper gesogen wurde.
Ich hörte Jason schlucken und mir wurde schlecht.
Er trank mein Blut!
Der zunehmende Blutverlust setzte meinem Körper ziemlich zu und ich spürte wie mir schwindelig und ich immer schwächer wurde.
Ich wollte noch nicht sterben!
Ich musste doch wieder zu Joana!
Mit einem tiefen Knurren wurden die zwei Reißzähne aus meinem Fleisch gezogen und augenblicklich wurde ich los gelassen. Ich konnte mich eigenständig nicht mehr auf den Beinen halten und so fiel ich unsanft zu Boden.
Das Zittern, welches meinen Körper überfiel, wurde stärker. Wenn ich nicht durch den Blutverlust sterben würde, würde das eine Adrenalin Vergiftung tun.
Mit müden Blick sah ich hoch zu Jason, der mit roten Augen hinterhältig zu mir herunter blickte und sich langsam mein Blut von seinen Lippen leckte.
"Wäre doch besser für dich gewesen, wenn du mir deinen Namen verraten hättest, nicht wahr?!" Der Spott in seiner Stimme war beinahe zu greifen und nach diesen Worten ließ er mich einfach auf den Boden liegen und verschwand wieder aus dem Zimmer.
Ich schloss müde meine Augen.
Das durfte nicht wahr sein!
Jason hatte Reißzähne und er hatte mein Blut getrunken.
Sowas durfte gar nicht möglich sein!
Als ich hörte, wie sich jemand vor der verschlossenen Zimmertür angeregt unterhielt, öffnete ich wieder meine Augen.
"Jason, was hast du getan?!" Blake schien aufgebracht.
"Ich hab gar nichts getan." Log der Angesprochene ungeniert und ich schnaubte. Ich würde durch ihn hier auf dem Boden verbluten, aber er hat nichts gemacht.
"Hör auf mich anzulügen! Ihr Blut riecht man im ganzen Haus! Bist du völlig bescheuert, Jason?! Er hat gesagt wir dürfen ihr nichts tun!" Er klang fast schon hysterisch, aber dass er meinte, man könne mein Blut riechen jagde mir zusätzlich eine riesen Angst ein.
Wo war ich hier gelandet?!
"Das stimmt nicht so ganz. Er hat gesagt, wir dürfen sie nicht töten. Noch nicht zumindest. Aber davon, dass wir sie nicht probieren dürfen hat er nichts gesagt." Tränen der Angst überschwemmten meine Augen und hinterließen heiße Spuren auf meinen Wangen.
"Ihr Blut schmeckt echt gut. Es hat eine angenehme Süße. Und wenn er sie kosten wird, wird er sich freuen!"
"Du bist so ein verfluchter Idiot! Sie weiß jetzt Dank dir was wir sind und wird sich komplett gegen uns stellen! Was ist denn jetzt mit ihr?" Wollte Blake wissen.
"Keine Ahnung. Sie liegt da auf dem Boden." Vermutlich hatte ich noch nie eine so gelangweilte Stimme gehört, doch es war mir egal.
"WAS?! Scheiße man, sie könnte verbluten, verdammt!" Mit diesen Worten wurde plötzlich die Tür aufgerissen und ein aufgebrachter Blake mit roten Augen kam herein geeilt. Rote Augen... Ich werde hier und jetzt sterben!
Der große Mann ging neben mir auf die Knie und als mich seine kalten Finger berührten zuckte ich verschreckt weg.
"Hey, hey. Alles ist gut, ich werde dir nichts tun, dir wird nichts passieren!" Wieder schloss ich meine Augen. Ich hatte schon keine Chance gegen Jason als ich über meine Kräfte verfügte, da hatte ich jetzt erst recht keine Chance!
Blake hob mich vorsichtig hoch und er legte mich sachte auf das Bett.
Dann verschwand er im Bad und kam mit einem feuchten Waschlappen wieder.
"Ich hab dir doch geraten die Fragen der anderen zu beantworten. Ich weiß zwar, dass du uns nicht vertraust, was ich dir auch nicht übel nehmen kann, aber es ist zu deiner eigenen Sicherheit gedacht."
Seine blutroten Augen starrten auf mich herab und ich presste mich so tief es ging in das Bettlaken.
"Vampire..." Keuchte ich, die Realität noch nicht ganz begreifend.
"Ihr seid Vampire!" Meine vor Angst geweiteten Augen sahen unsicher zu Blake hoch, der schwer seufzte.
"Ja... Wir sind Vampire..." Meinte er und obwohl ich es ja schon mehr oder weniger wusste, weigerte sich mein Verstand das aufzunehmen und zu akzeptieren.
Vampire gab es nicht! Vampire durfte es nicht geben!
"Ihr wollt mich töten!" Blake antwortete nun nicht mehr und sah stattdessen mitleidig zu mir herunter.
Dies wurde von mir als stille Zustimmung interpretiert und ich nickte, während ich meinen Kopf zur Seite drehte, damit mein Gegenüber meine Angsttränen nicht sah.
"Beißt du mich auch?" Ich sah keinen Sinn darin weiterhin höflich und freundlich zu bleiben, wenn man eh beabsichtigte mich zu töten.
Ich sah wieder hoch zu Blake, der mich überrascht an sah.
"Wie kommst du denn darauf?" Fragte er ich und ich seufzte schwer.
"Deine Augen sind rot. Genau wie bei diesem Jason." Meinte ich und Blake schien zu verstehen wie ich auf meine Gedanken kam.
Er drehte kurz seinen Kopf weg und als er mich wieder anblickte und zu mir runter lächelte waren seine Augen wieder in diesem sonderbaren Blau.
Aber das gab mir keine Antwort auf meine Frage.
"Du hast meine Frage nicht beantwortet!" Blake seufzte schwer.
"Ich hoffe wirklich sehr, dass sich das vermeiden lässt!" Ich hatte absolut keine Ahnung was das heißen sollte und fragte mich auch, warum er mich dann entführt hatte.
"Aber darüber solltest du dir erstmal keine Gedanken machen. Wir sollten uns nämlich erstmal um den Biss an deinen Hals kümmern. So wie ich Jason kenne, wird er kräftig zu gebissen haben."
Ich drehte meinen Kopf zur Seite, entblößte die blutige Wunde an meinem Hals und ließ es zu, dass sich Blake um diese kümmern konnte.
Er nahm den feuchten Waschlappen und wischte das angetrocknete Blut von meinem Hals. Als er jedoch den Biss von Jason berührte zischte ich vor Schmerzen auf und Blake zog sich sofort zurück.
"Entschuldigung! Ich kann leider das Schmerzempfinden eines Menschen nicht auffassen und nicht verstehen. Ich weiß dass euch etwas mehr und weniger weh tun kann aber ich kann das nicht nachempfinden und es tut mir leid wenn ich dir weh tun sollte!" Blake klang ernsthaft betrofffen und abermals wurde mir vor Augen geführt dass mein Gesprächspartner nicht menschlich war, was ich immer noch sehr schwer akzeptieren konnte.
Wenige Minuten später schien Blake fertig zu sein und ich hatte meine Augen etwas geschlossen, konnte aber dennoch alles in meiner Umgebung erkennen.
Nur weil Blake relativ nett erschien, er war ein Vampir, wie er mir selbst erzählt hatte, und ernährte sich von Blut. Ich durfte ihn auf keinen Fall unterschätzen oder als meinen Verbündeten betrachten.
Blake jedoch schien davon auszugehen, dass ich bereits am schlafen war. Er hob seine Hand an und in Licht der Nachtlampe konnte ich mein Blut rot an seinen Fingern schimmern sehen.
Er öffnete seinen Mund und leckte vorsichtig mein Blut von seinen Fingern. Er schloss genießend die Augen und ein leises Seufzen verließ seine Kehle.
Erschrocken riss ich die Augen auf und rutschte von dem Vampir weg, welcher mich überrascht an sah.
"Du hast das gesehen?!" Es klang fast wie eine Frage, aber es war eine Aussage.
"Bitte verzeih', ich wusste nicht, dass du das mitbekommen hast... Jedoch muss ich den Worten von Jason recht geben, dein Blut schmeckt sehr gut! Aber dein Blutzucker ist nicht ganz in Ordnung." Wenn er beabsichtigte mich beruhigen zu wollen, schlug sein Vorhaben fehl!
Voller Angst sah ich Blake an und versuchte mich so weit es geht von ihm zu entfernen.
Blake sah fast schon panisch aus und hob die Hände.
"Vergib mir, ich wollte dir keine Angst machen! Ich kann sehr schlecht mit Menschen und weiß nicht wie man sich ihnen gegenüber verhalten soll." Entgegen meines Wollen beruhigten mich seine Worte wirklich ein kleines bisschen.
"Aber da ist noch etwas..." Blake gab ein Geräusch von sich, was einem Schmatzen sehr nahe kam.
"Du bist unberührt, richtig?!" Mit offenem Mund sah ich Blake an und dachte gar nicht daran darauf eine Abtwort zu geben.
Blake schmunzelte.
"Geht mich zwar im Grunde auch nichts an. Aber man schmeckt es halt im Blut und es schmeckt ziemlich gut..." Mit hochrotem Kopf sah ich den Vampir an und versuchte nicht vor Scham im im Boden zu versinken, aber das schien Blake gar nicht zu bemerken oder zu ignorieren.
"Hör mal, ich würde jetzt nicht so weit gehen und dich bitten mir zu vertrauen, weil ich weiß, dass du das eh nicht tun wirst." Ich nickte zur Bestätigung.
"Aber ich würde sehr gerne deinen Namen erfahren. Meinen kennst du ja schon."
Ich seufzte leise, eh ich dem Vampir eine Antwort auf seine Frage gab.
"Frey. Ich heiße Frey." Es macht jetzt eh keinen Unterschied mehr, ob er meinen Namen nun wusste oder nicht.
"Frey... Ein hübscher Name."
Es vergingen ein paar Minuten, in denen wir beide einfach zusammen auf dem Bett saßen und Blake mir ein paar Fragen stellte, die ich alle ignorierte.
Jedoch entging mir keineswegs, dass er zunehmend nervöser wurde und seine Finger fingen an etwas zu zittern.
Misstrauisch sah ich hoch in Blake's Gesicht und erschrocken stellte ich fest, dass in seinen Augen die Farbe zwischen blau und rot hin und her flackerte wie eine kaputte Glühbrine.
"Frey... Du... Du musst hier raus. Sofort!" Als er sprach fielen mir seine langen Fangzähne auf, deren scharfen Spitzen unheilvoll zwischen seinen geöffneten Lippen hervor schimmerten.
"Die Tür... Die Tür ist... Auf..." Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, da sprang ich auch schon auf und wollte zu der unverschlossen Tür eilen.
Doch da hatte ich meine Rechnung ohne den Vampir hinter mir gemacht, denn er packte mich plötzlich am Handgelenk und hinderte mich daran die Flucht zu ergreifen.
Seine Fingernägel waren mit den Krallen eines Raubtieres gleichzusetzen, denn wie solche durchdrangen diese meine dünne Haut und zu Blake's Fingern bildete sich ein dünnes Blutrinnsal.
Geschockt sah ich in seine Blutroten Augen, in denen nichts als Gier zu erkennen war. Der Vampir fauchte mich lautstark an und entblößte so die beeindruckende Länge seiner Reißzähne.
Ruckartig riss ich mich von Blake los, doch da er seine scharfen Fingernägel in mein Handgelenk verkrallt hatte, riss er mir so das Fleisch an meinem Handgelenk auf.
Doch ich konnte im Moment nicht zu lassen, dass ich darüber, wie verdammt weh das tat, nachdachte und riss die Zimmertür auf.
Kurz sah ich mich um und entschied links von mir die Treppe runter zu eilen.
Beim Herunterlaufen nahm ich gleich drei Treppenstufen auf ein mal und befand mich in einer Art Eingangshalle wieder.
Links oder rechts?
Musste ich nach links oder rechts rennen um hier raus zu kommen?
Als ich dann Blake hinter mich Knurren hörte, entschied ich mich nach rechts zu laufen, was sich aber augenblicklich als großen Fehler herausstellte.
Denn kaum hatte ich meinen Körper nach rechts gedreht, stieß ich auch schon gegen einen harten Oberkörper und fiel nach hinten.
Über mir stand kein anderer als Jason, der mir ein teuflisches Grinsen schenkte.
LG Fynn ★
~1947~ Wörter
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