Kapitel 2
»Das ist es«, sagte Bobby. »Alle dämonischen Zeichen und Omen im letzten Monat.«
»Wie bitte? Dämonische Zeichen?«, wiederholte Cat ungläubig. »Was soll das denn jetzt bitte heißen?«
»Halt die Klappe, du Miststück!«, fauchte Dean und deutete sauer mit dem Finger auf sie.
»Hey, Dean. Das ist immer noch ein Mädchen«, versuchte Bobby den Mann zu beschwichtigen.
»Dieses Mädchen hat irgendwelche Geheimnisse.«
»Du hast auch Geheimnisse«, entgegnete Bobby.
»Ja, aber ich versuche uns nicht zu töten«, erwiderte Dean.
»Das tue ich auch nicht!«, rief Cat aufgebracht. «Ich habe nichts getan.«
»Ist das wirklich notwendig?«, fragte Bobby und deutete auf die Seile, die um ihre Handgelenke gebunden war.
»Ja«, sagte Dean verbissen. »Und wenn sie nicht gleich die Klappe hält, stopfe ich ihren Mund auch noch.«
»Dean!«, herrschte Bobby ihn wütend an. Er tippte auf die Karte und zog somit wieder die Aufmerksamkeit darauf.
»Da ist nichts.«
»Genau.«
»Irgendwas muss doch da sein. Nicht mal was Normales, auf niedriger Ebene? Exorzismen oder so?«
Verwundert zog Cat die Stirn im Falten, hielt jedoch den Mund.
»Das sag ich doch. Nichts. Es ist vollkommen ruhig.«
»Wie sollen wir da nach Sam suchen? Einfach Augen zu und los?«, fragte Dean. In diesem Moment klingelte sein Handy und er holte es aus seiner Tasche. »Ash, was hast du?«
Cat blickte zu Bobby, doch der zuckte nur mit den Achseln.
»Na komm, irgendwas muss doch da sein. Wir suchen in einer Nadel in einem Heuhaufen von 5.000 km ... Also, was? ... Komm, für so was hab ich keine Zeit.« Nach einer Weile legte Dean auf. »Also, wir fahren wohl zum Roadhouse. Los.«
Der Mann lief zum Auto, zerrte Cat mit sich und drückte sie auf den Hintersitz, dann stiegen er und Bobby ein und sie fuhren los.
Vor ihnen tauchte ein abgebranntes Holzhaus auf. Rauch stieg noch von einigen Stellen hervor und die Luft war erfüllt von einem beißenden Gestank.
»Was zum Teufel ...?«, brachte Dean entsetzt hervor. Er hielt vor dem Schutthaufen und blickte zu Bobby, der dasselbe zu denken schien.
»Bleib im Wagen«, wies der junge Mann an.
Cat ließ sich in den Sitz zurücksinken und beobachtete, wie Dean und Bobby zwischen der Asche und dem Holz herumliefen. Irgendwann wandte sie ihren Blick ab und lehnte ihren Kopf gegen die kühle Scheibe. Ihre Gedanken schweiften zu Sam und sie schloss die Augen. Bilder von einer kleinen Stadt, wie aus einem Westernfilm, tauchten auf. Sie sah Sam, wie er in einem Raum mit anderen Leuten sprach. Ein starker Schmerz kam wieder in ihrem Kopf auf und abrupt verschwanden die Bilder.
Plötzlich wurden die Autotüren geöffnet und Cat zuckte vor Schreck zusammen. »Wir fahren gleich wieder«, sagte Dean.
»Hey, Kleine«, sagte Bobby auf einmal. »Ist alles in Ordnung?« Ihr bleiches Gesicht schien ihm wohl aufgefallen zu sein.
»Ja«, antwortete Cat und versuchte überzeugend zu klingen. »Alles bestens.«
Dean hatte die Tür wieder zugeschlagen, doch dieses Mal stieg Cat aus.
»Hey, ich sagte -«
»Dean.« Mahnend blickte Bobby ihn an.
»Wir wissen nicht, wo Ellen steckt, oder ob sie überhaupt noch lebt«, sprach Dean unverfroren weiter. »Keine Ahnung, was Ash sagen wollte. Wie finden wir jetzt Sam?«
»Wir finden ihn«, versprach Bobby.
Auf einmal verzog Dean das Gesicht als würden ihn schmerzvolle Kopfschmerzen quälen.
»Dean?«, fragte Bobby besorgt.
»Nein.« Dean schüttelte den Kopf, doch dann überkamen ihn wieder die Kopfschmerzen.
»Was hast du?« Bobby sah den Mann verwundert an. »Was war das?«
»Keine Ahnung. Kopfschmerzen?«
»Das waren keine Kopfschmerzen«, sagte Cat.
»Wie bitte?«
»Das waren keine Kopfschmerzen«, wiederholte die Frau auf Bobbys Frage hin. »Er hat etwas gesehen, oder?«
»Was meinst du? Etwa ... eine Vision? So wie Sam sie hat?«
»Was? Nein«, wehrte Dean ab.
»Ich sag ja nur.«
»Ich habe keine übernatürlichen Kräfte.«
»Aber die anderen«, meinte Cat.
»Welche anderen?« Verwundert sahen Bobby und Dean sie an.
»Das klingt jetzt wahrscheinlich ein bisschen krank, aber ich habe Visionen. So wie Sam.«
Abrupt ergriff Dean die Frau am Kragen und drückte sie mit voller Kraft gegen das Auto. »Was hast du gesehen? Du hast doch was gesehen, oder?« In seinen Augen blitzte etwas auf, etwas, was Cat nicht von diesem so stark wirkenden Typen gedacht hätte – Angst.
»Ich ... ich weiß nicht. Da war eine Stadt. Eine Art Western-Stadt.«
»Was war da noch?«, wollte Dean sofort wissen.
»Keine Ahnung.« Verwundert zog sie die Stirn in Falten. »Wieso?«
Wieder stöhnte Dean auf und mit verzerrtem Gesicht sank er zu Boden.
»Dean? Dean?« Besorgt kniete Bobby sich neben ihn. »Bist du bei Bewusstsein?«
»Ja, ich glaube schon«, sagte Dean. »Ich habe Sam gesehen. Ich habe ihn gesehen, Bobby.«
»Es war eine Vision.«
»Ich weiß nicht wie, aber ja. Huh. Das war etwa so schön wie ein Tritt in die Eier.«
»Redest du immer so viel Scheiße?«, wollte Cat wissen.
»Was hast du noch gesehen?«, fragte Bobby Dean, ohne auf die Frau einzugehen.
»Äh ... Da war eine Glocke.«
»Was für eine Glocke?«, fragte Bobby.
»Äh, eine große Glocke. Da war 'ne Art Gravur drin. Ich habe keine Ahnung.«
»Eine Gravur?«
»Ja.«
»War's ein Baum? Vielleicht eine Eiche?«, hackte Bobby nach.
»Ja, ganz genau.«
»Ich weiß, wo Sam steckt.«
Sofort fuhren die drei los. Cat schwieg die ganze Zeit über, während Bobby Dean den Weg erklärte. Als sie irgendwann hielten, war es bereits dunkel. Die beiden Männer stiegen hastig aus und holten aus dem Kofferraum Waffen.
»Du bleibst im Auto!«, wies Dean an, doch Cat dachte nicht einmal daran.
»Ich bin nicht deinetwegen hier«, erinnerte sie und verließ das Auto. Genervt stöhnte Dean auf, lief aber ohne ein weiteres Wort voran.
»Warte.« Bobby blieb stehen, zückte ein Messer und durchschnitt Cats Fesseln.
»Was machst du da?«, verlangte Dean sauer zu wissen.
»Falls dort wirklich etwas lauert, können wir sie nicht so rumlaufen lassen«, erklärte Bobby.
»Was meinst du mit lauern?«, fragte Cat vorsichtig.
»Kannst du mit einer Waffe umgehen?«, wollte Bobby stattdessen wissen.
»Nicht unbedingt.«
»Lasst uns gehen!«, rief Dean.
Die beiden Männer rannten augenblicklich los, Cat folgte ihnen mit etwas Abstand. Nach einer Weile erreichten sie die Western-Stadt. Vor ihnen tauchte Sam auf, der vor einem am Boden liegenden Mann stand.
»Sam!«, rief Dean.
Der junge Mann lief langsam auf seinen Bruder zu, die eine Hand an dem Arm haltend - anscheinend war er verletzt. »Dean!«
In diesem Moment erhob sich der Mann hinter ihm und rannte mit einer Waffe auf ihn los. »Sam, pass auf!«, war das Einzige, was Dean noch herausbrachte, doch war es bereits zu spät. Der Dolch fuhr in Sams Rücken und durchtrennte Stoff, Haut und Gewebe.
»Nein!«, schrie Dean und er und Bobby rannten auf Sam und den anderen Mann zu.
»Oh, Gott«, flüsterte Cat. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und starrte entsetzt den zu Boden stürzenden Sam an.
Der andere Mann war bereits geflohen und Bobby rannte ihm im Regen hinterher. Dean fing Sam auf und sprach ihm beruhigende Worte zu. Irgendwann verlor der Körper jegliche Gefühle und Sam kippte schlaff nach vorn - er war tot.
1141 Wörter
Ihr wisst sicher alle, dass Sam nicht tot ist. Wusste ich damals auch schon - wär' ja auch bei elf Staffeln etwas komisch, wenn er schon in Staffel zwei tot wäre xD
Was denkt ihr zu Cat? Wer, glaubt ihr, ist sie?
Lasst mich eure Meinung wissen <3
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