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22.12.xxxx

Heute schon wieder kein Traum, sorry. Stattdessen möchte ich euch auf etwas aufmerksam machen.

Beziehungsweise euch etwas beichten/berichten - nennt es wie immer ihr wollt.

Folgendes: In zwei Tagen ist Weihnachten. Für manche jetzt vielleicht nicht unbedingt eine große Überraschung, weil... das bekommt man halt mit, wenn man einkaufen geht und sich dann mit Last Christmas bedudeln lassen muss oder sich durch die Menschenmenge des ortsansässigen Weihnachtsmarktes drängt.
Für andere, die mit ihren Vorbereitungen noch nicht ganz so fertig sind, ist es Stress pur, von dem einen in den nächsten Laden rennen zu müssen, die Arme voller Päckchen, Tüten und Taschen, das Gehirn den Füßen schon meilenweit voraus, die in Gedanken angelegte Checkliste abhakend, für wen im Freundeskreis und in der Familie man jetzt schon etwas hat und was an Essen noch vorbereitet werden muss.
Und dann gibt es noch Leute wie mich, die sich weder einen Tannenbaum zulegen, noch ihre Weihnachtsdekoration vom Speicher holen, weil sie einfach keine haben. Die meisten von diesen Leuten sind wahrscheinlich keine Christen und belächeln die Hektik der Adventszeit bloß, beziehungsweise verabscheuen sie, weil sie zum einkaufen ja trotzdem vor die Haustür und sich in das Getümmel werfen müssen.

Ich bin Christin, aber ich habe dem komerzverseuchten Weihnachten irgendwann abgeschworen. Seit ich ausgezogen bin, habe ich Weihnachten nur noch ein einziges Mal auf die traditionelle Art gefeiert und das war mit meinem Ex-Freund vor zwei Jahren. Das war die Bestätigung, das Weihnachten wirklich nur noch auf Konsum ausgelegt ist.

Wisst ihr, was ich übermorgen tun werde? Ausschlafen. Mit meinen Katzen schmusen. Mit meiner Familie telefonieren, weil ich nicht nach Hause fahren werde. Die Nachtschicht in dem kleinen Sushiladen übernehmen. Und mich dabei wirklich gut erholen, vielleicht mit den einsamen Kunden quatschen, die interessante und sympathische Gesprächspartner sind und mich darüber freuen, dass ich mich nicht schon vier Monate im Voraus auf drei lächerliche Feiertage vorbereitet habe.

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