FÜNFUNDSIEBZIG

„Du hast mich gestern Abend erschreckt, weißt du. Ich dachte, du würdest alles abblasen und einfach sofort abreisen."

Nachdenklich sah ich auf die Frontscheibe, wo der Scheibenwischer sich beharrlich gegen die Regenmassen stemmte, die herunterprasselten. Carter stemmte sich derweil ebenso ausdauernd gegen die Massen an Autos, die wegen des Starkregens nicht vorankamen und die Straßen verstopften und uns hinderten, seine Wohnung zu erreichen. Der Plan war, dass ich dort schlief, damit Carter an einem freien Tag nicht noch früher aufstehen musste als ohnehin schon. Inzwischen hatte er mehrmals gescherzt, dass wir bei der Geschwindigkeit gleich durchfahren müssten, um nur annähernd pünktlich am Mittwochmorgen die Klinik zu erreichen.

„Und du bist wirklich nicht sauer, wenn ich gleich nach dem Krankenhausaufenthalt zu Granny fliege?"

„Nein kein bisschen!" Beruhigend lächelte er zu mir herüber. „Elaine kann Weihnachten alleine fliegen. Ist nicht anders als Bus fahren. Ich bring sie zum Flughafen und sie steigt ein. Und wenn sie aussteigt, bist du da, um sie abzuholen. Ihr kriegt das hin." Sein Nicken sollte sicherlich bekräftigend wirken, erinnerte aber eher an die mechanischen Bewegungen dieser Wackeldackel, die eine Weile modern waren.

„Kriegst du das auch hin?", erkundigte ich mich vorsichtig.

„Was? Alleine fliegen? Klar! Ich kann sogar alleine aus einem Flugzeug springen", behauptete er schelmisch. Seine Taktik, unangenehmen Themen auszuweichen: Er stellte sich blöd und zog die Sache ins Lustige. Es entlockte mir zwar ein Schmunzeln, hieß aber nicht, dass ich deswegen lockerließ.

„Das meinte ich nicht. Ich meinte eher, wie du allein klarkommst, wenn Elaine weg ist. Ohne deine Mum und ohne deine Schwester ist es vielleicht merkwürdig, hier zu sein."

Carter warf mir einen langen Blick zu. Unbehaglich rutschte ich auf dem Beifahrersitz herum. Gut möglich, dass ich soeben eine unsichtbare Linie zwischen uns übertreten hatte. Vielleicht stellten Nachbarn, auch ehemalige Nachbarn, keine solch persönlichen Fragen?

„Tut mir leid, ich wollte nicht aufdringlich sein. Ich dachte nur..." Wieder ein langer Blick aus seinen dunklen Augen. „Ich bin besser still. Entschuldige."

Dass er immer noch zu mir sah, statt auf den Verkehr zu achten, der vor uns gemächlich dahinrollte, machte mich nervös. Dass Carter mit den Fingern auf das Lenkrad klopfte, machte es noch schlimmer. Erst nach Minuten, die sich in die Unendlichkeit zu dehnen scheinen, beendete er das Getrommel.

„Kann sein, dass es am Anfang komisch wird. Eigentlich bin ich hauptsächlich wegen Mum und Elaine hierhergezogen. Naja, und vielleicht ein bisschen, weil Cal sich hierher hatte versetzen lassen. Wenn die beiden wichtigsten Frauen in meinem Leben weg sind, ist das schon merkwürdig. Aber es findet sich eine Möglichkeit, diese Lücke zu füllen. Wann hab ich schon mal sturmfrei?" Er zwinkerte mir zu und das in Kombination mit dem letzten Satz, führte augenblicklich dazu, dass ich wieder knallrot anlief und lieber aus dem Fenster sah als zu Carter.

„Ich nehme an, es gibt heute keine Pizza?", versuchte ich das Thema auf etwas Unverfänglicheres zu lenken.

„Nope. Ich habe gekocht. Oder, nein, noch koche ich. Aber nur Nudeln. Nicht, dass du dir jetzt was total Aufregendes vorstellst und enttäuscht bist."

Nach dieser Warnung war schließlich das Gegenteil der Fall. Ich war völlig überrascht, weil Carter eine wunderbare Hackfleischsoße vorbereitet hatte. Dazu gab es frische Nudeln aus dem Kühlregal des naheliegenden Supermarktes und eine große Schüssel Salat.

Anschließend kam ich in den zweifelhaften Genuss, mit Elaine ihre Anime-Serie anzusehen, während Carter die Küche aufräumte und duschen ging. Nachdem Elaine zum Schlafen in ihrem Zimmer verschwunden war, hob Carter meine Kliniktasche vom Ende der Couch auf.

„Du schläfst heute im Schlafzimmer. Du hast eine anstrengende Zeit vor dir, du solltest ausgeruht sein", erklärte er sein Tun. Von der Seite musterte ich ihn, betrachtete die dunklen Ringe unter seinen Augen. Er sah auch aus, als würde ihm etwas Ruhe guttun. In seinem Alter sollte man nicht die Verantwortung für eine jüngere Schwester tragen. Schon gar nicht nach einem traumatischen Ereignis wie einer Nahtoderfahrung und dem Tod seiner Mutter vor wenigen Monaten. Wann hatte er denn Zeit gehabt, all das zu verarbeiten? Da ich heute schon einmal zu weit gegangen war, enthielt ich mich eines Kommentares zu seinem Aussehen oder seiner Situation. Männer hatten, das hatte ich inzwischen rausgefunden, ihren Stolz und an dem zu kratzen konnte unter Umständen dazu führen, dass man wahlweise verletzt wurde. Oder wortwörtlich im Dunkeln stand. Artig bedankte ich mich und fügte ein

„Das wäre aber nicht nötig. Ich kann auch wieder auf der Couch schlafen" an.

„Das ist absolut nötig!", wiederholte Carter und ließ mir den Vortritt. Ach ja, der Stolz. Ich verdrehte die Augen, was Carter nicht sehen konnte und guckte mich in dem Zimmer um, dass ich bei meinen letzten Besuchen nicht betreten hatte. Amüsiert stellte ich fest, dass ich vermutlich zu den wenigen Frauen gehörte – vielleicht sogar die einzige war – die es angezogen betrat und wieder verließ. Oder tat ich Carter mit der Unterstellung Unrecht? Nur weil er bisher keine festen Beziehungen zu Wege gebracht hatte, musste das nicht zwangsläufig heißen, dass er promiskuitiv war und ständig wechselnde Frauenbekanntschaften hatte. Elaines Kommentar war der einzige Hinweis, den ich in dieser Richtung hatte und vielleicht hatte sie, was Carters Erinnerungsvermögen und die Anzahl an Frauen betraf, ein wenig übertrieben.

Hinter mir räusperte sich Carter.

„Ist jetzt eher nicht so das gemütliche Zimmer. Ich mag es eher nüchtern", erklärte er mir schon beinahe entschuldigend.

Nüchtern war gut. Spartanisch hätte ich es genannt. Ein Doppelbett mit zwei Kissen und zwei Decken dominierte das Zimmer. An jedem Fußende war eine zweite Decke akkurat gefaltet. Das Arrangement sah aus, als hätte jemand Rechtecke mit einem Lineal auf einem Matheheft ausgerichtet, denn die Bettwäsche war mit feinen bleigrauen Linien durchzogen, wie besagte Karoblätter. Das Bett wurde ergänzt durch einen schmalen Schrank, neben dem eine kleine Kommode stand. Diese zierte eine verloren wirkende weiße Stehlampe mit einem silbernen Fuß. Daneben stand ein gerahmtes Foto, das Elaine und seine Mum zeigte. Carters Blick folgte meinem und er nahm das Foto in die Hand.

„Das war kurz vor ihrem Herzinfarkt." Wehmut zeichnete sein Gesicht und mit einem zarten Lächeln stellte er das Foto zurück.

Ungerecht. Das war, was mir dazu einfällt.

„Ich hätte euch mehr Zeit gewünscht." Diesen Satz hatte Granny einmal anlässlich einer Beerdigung gesagt. Es war der, den ich zu einem solchen Anlass als Einzigen bisher wirklich passend empfand. Dieses Gesülze von Beileid und Mitgefühl, das konnte man sich schenken. Das wertvollste, was wir mit unserem Liebsten hatten war gemeinsame Zeit.

„Danke", sagte Carter mit belegter Stimme. „Ich lass dich dann mal allein."

An der Tür drehte er sich um.

„Nicht falsch verstehen. Ich will dich nicht ins Bett schicken, oder so. Aber wir müssen morgen sehr früh raus und ich dachte..."

„Schon gut, Carter. Danke."

„Wenn du was brauchst, ich bin im Wohnzimmer. Aber eigentlich weißt du ohnehin, wo alles ist. Bad, Küche und so."

Ich nickte zur Bestätigung und er zog leise die Tür hinter sich zu. Die letzten Minuten waren komisch. Seit ich das Schlafzimmer betreten hatte, fühlte ich mich, als hätte ich eine Invasion in Carters Privatsphäre gestartet. Wenn ich raten sollte, dann kam es ihm auch so vor und er war nicht mehr allzu glücklich mit seinem Vorschlag, mir sein Schlafzimmer zu überlassen. Nur hatte er bereits als er die Tasche hochnahm, Fakten geschaffen, die wir schlecht wieder ändern konnten. Blieb also beiden nur eine Wahl: uns mit den Umständen zu arrangieren.

Bei mir sah das Arrangement folgendermaßen aus: ich steckte meine kleine Nacht-Eule in die Steckdose rechts neben dem Bett und freue mich geradezu diebisch darüber, dass sie die blauen Augen, die zuvor zu Schlitzen geschlossen waren, öffnete. Okay. Voll kindisch. Aber liebte dieses Nachtlicht, seit ich es heute Nachmittag in der Drogerie entdeckt hatte. Nachdem sichergestellt war, dass ich mir keine Sorgen um die Dunkelheit machen musste, benutze ich das Bad und richtete mich in dem Bett ein. Wieder kam ich mir dabei wie ein Eindringling vor, weil ich Carters sorgsam gefaltete Decken durcheinanderbrachte. Da es keinen Nachtkasten gab, legte ich meine Brille nach kurzen Beratungen mit mir nicht auf der unbenutzten Bettseite, sondern auf der Kommode ab. Von dort tastete ich mich das kurze Stück zum Bett. Da es weder einen Teppich noch einen Läufer oder Blumenkübel gab, war das der gefahrloseste Weg, den ich seit langem ohne Brille zurückgelegt hatte.

Fröstelnd kroch ich unter die Decke. Mein Wohnheimzimmer war nachts viel wärmer, die zweite Decke brauchte ich definitiv und ich zog sie bis zur Nasenspitze hoch. Wie Carter richtig gesagt hatte, war ich hundemüde und ich brauchte dringend Ruhe. Die Aufregung und das Gespräch mit Stella hatten die vergangenen Nächte auf eine ungesund kurze Dauer zusammengeschmolzen.

Als ich aufwachte, konnte ich mich kaum erinnern, dass ich noch mehr gedacht hatte, als wie kurz meine Nächte waren. Dafür erinnerte ich mich umso genauer, was mich geweckt hatte. Nicht nur Trailerparks waren hellhörig. Auch die Wohnung. Mein Herz raste, schon bevor der zweite Schrei in ein Wimmern überging. Was hatte ich vorhin noch über Traumata und Verantwortung gedacht? Carter sollte erstmal mit sich selber klarkommen. Wirklich!

Genau, Anna. Erstmal mit sich selbst klarkommen!

Mental zog ich meiner inneren Stimme eins über. Ich war schon auf dem Weg. Auf dem Weg mit mir selber klarzukommen, mit Davis, mit der OP, der Narbe. Und außerdem war ich auf dem Weg ins Wohnzimmer zu Carter.

So viel zu: Kümmer dich mal um dich selbst!

Leise schob ich die Tür zum Wohnzimmer auf. Irgendwann hatte ich mal gelesen, man soll Menschen, die Alpträume hatten, nicht wecken. Keine Ahnung, ob das stimmte oder nicht, war aber auch egal, denn Carter saß bereits schweratmend auf der Couch, das Gesicht in den Händen vergraben. Sein Brustkorb hob und senkte sich unter seinen schnellen Atemzügen.

„Alles okay, Carter?" Oh Gott, was für eine bescheuerte Frage! Kurz rang er nach Luft, bevor er antwortete.

„Geh schlafen, Anna." Er klang erschöpft und völlig fertig. Wenn er glaubte, dass ich jeder Anweisung auf dem Bildschirm folgte, hatte er sich getäuscht. Ich war ein Mädchen. Ich drückte Knöpfe, bis es funktionierte. Mal sehen, welcher Knopf der richtige bei Carter war. Sicher gab es etwas, das ich für ihn tun konnte. Er hatte sich so viel Gedanken um mich gemacht in den letzten Tagen. War mit mir essen gegangen, hatte sich schlecht behandeln lassen, war mit mir zum Bowling gegangen und hatte mich an der Uni besucht, um zu sehen, ob ich zurechtkam. Undenkbar, jetzt wieder ins Bett zu kriechen und Carter hier sich selbst und seinem Elend zu überlassen.

„Möchtest du ein Glas Wasser?", probierte ich es. Er sah zumindest auf. Seine Augen waren rot geädert. Tränenspuren zeichneten sich auf seinen Wangen ab. Das Ausmaß seines Leidens schnürte mir die Kehle ab und setzte meine Füße in Bewegung. Das hier ging über Ians, nach außen gespiegeltes, Selbstmitleid weit hinaus. Tief in meinem Inneren wünschte ich mir, Granny hätte mir für einen Situation wie diese auch den ultimativen Satz oder die perfekte Frage mit auf den Weg gegeben. Einen Anhaltspunkt, wie man jemandem, der verzweifelt und völlig in sich gekehrt war, aus der Reserve lockt, ohne diese rote Linie, die er heute gezogen hatte, zu übertreten.

Uns trennten nur wenige Schritte, die sehr schnell dahinschmolzen. Viel Zeit blieb mir nicht, um zu improvisieren und ich versagte dabei kläglich.

„Tee vielleicht?" Tee war immer eine gute Idee, oder? Ratlos stand ich vor ihm, sah auf seinen gebeugten Nacken hinunter, die gebogenen Schultern und wartete auf eine Antwort, die er mir nicht lieferte. Langsam sank ich vor ihm auf die Knie, versuchte Blickkontakt zu ihm zu finden. Doch er machte es mir nicht leicht.

„Gibt es denn nichts, was ich für dich tun kann?", bohrte ich nach.

Beinahe zögerlich hob er den Kopf, schüttelte ihn dann.

„Nein, nichts, Anna. Nicht du."

Nicht du! Die Ablehnung in den letzten beiden Worten tat weh.

Irgendwie.

Irgendwo.

Tief in mir.

„Dann ist unsere Freundschaft also eine Einbahnstraße?"

„Wir sind nur ehemalige Nachbarn, Anna. Das hat nichts mit Freundschaft zu tun. Das hätte jeder andere, der die Möglichkeit hat, auch für dich getan."

„Du darfst mir helfen, ich dir nicht?" Gut möglich, dass ich ein kleinwenig zickig klang. Dabei wollte ich nicht zicken, ich fühlte mich nur so hilflos und überfordert mit der Situation, verunsichert. Am liebsten wollte ich ihn in den Arm nehmen und ihn trösten. Aber er trug kein Shirt und somit schied eine Annäherung aus, oder? Vielleicht war es wirklich besser, ihn sich selbst zu überlassen. Besser für mich. Jetzt. Am nächsten Morgen hätte ich meinen feigen Rückzug vielleicht bereuen.

Langsam ließ ich mich auf die Fersen sinken und legte meine Hände auf seine Knie. „Willst du darüber reden? Über deinen Traum?"

Carter kniff die Augen zusammen.

„Du lässt nicht locker, oder?"

Nachdrücklich schüttelte ich den Kopf, woraufhin ein paar Locken in mein Gesicht rutschten, die ich energisch hinter das Ohr klemmte.

„Du willst mir also wirklich helfen?"

Diesmal nickte ich.

„Ja, wirklich."

Kurz hob sich einer sein linker Mundwinkel.

„Dann steh auf."

Mit gerunzelter Stirn sah ich ihn an.

„Ich verstehe nicht, wie das helfen soll."

„Steh auf", wiederholte er.

Sein Ton machte mich nervös und ich schluckte. Was hatte er vor? Langsam erhob ich mich, bis ich wieder vor ihm stand, nur dass er diesmal zu mir aufsah.

„Komm her", lockte er sanft und ich näherte mich ihm.

„Noch ein bisschen." Inzwischen stand ich zwischen seinen Schenkeln, durch den Stoff seiner Pyjamahosen konnte ich die Hitze seiner Haut an meinen Oberschenkeln spüren.

„Leg deine Hände auf meine Schultern", wisperte er. „Halt mich nur für einen Moment fest."

Zögerlich kam ich seiner Bitte nach. Seine Haut fühlte sich warm unter meinen Händen an. Ein paar vereinzelte Härchen spürte ich unter meinen Fingerspitzen, während ich über Carters Rücken strich und die Arme um ihn schloss. Seine Hände umkrallten noch immer das Polster des Sofas, aber er lehnte seinen Kopf gegen meinen Oberkörper. Merklich lockerte sich die Anspannung in seinem Rücken, seinen Schultern. Zuletzt löste er seine Hände und legte seine Arme um meine Taille.

„Nichts, was ehemalige Nachbarn tun sollten, nicht wahr? ", wisperte er leise.

Nichts wobei Nachbarinnen Herzklopfen bekommen sollten. Meins pochte unerhört laut und heftig. Wegen der Nähe. Wegen all der warmen Haut unter meinen Fingern und den harten Muskeln, die darunter lagen und tiefe Täler und sanfte Hügel bildeten, zwischen denen in einer tiefen Schlucht umgeben von klaren Konturen seine Wirbelsäule lag.

Hatte ich mich vorhin bereits von der Situation überfordert gefühlt? Was war ich dann jetzt, wo Carters Hände langsam seitlich über meine Hüften nach unten sanken? Seine rauen Handflächen verursachten ein leises Kratzen auf meinen Schlafschorts. Gemächlich wanderten seine Hände an meinem Oberschenkel nach hinten. Dabei folgte er mit dem Daumennagel genau dem enganliegenden Saum meiner Shorts, dann glitt er an meinem Bein nach unten, ließ die Hände sinken bis er meine Kniekehlen erreichte. Von hinten griff er zwischen meine Beine und auf der Innenseite meiner Schenkel setzte er seinen Weg fort. Ganz sachte und stetig weiter nach oben. Mit jedem Millimeter stieg meine Anspannung. Raue Männerhände auf nackter Haut hatten durchaus ihren Reiz und ich hätte gelogen, wenn ich sagte, dass mich das Gefühl nicht anmachte. Nur fürchtete ich, Carter war nicht der Typ für halbe Sachen. Ich glaubte nicht, dass er stoppen würde, bevor er nicht den Punkt erreicht hatte, an dem meine Schenkel sich trafen und der sich plötzlich danach sehnte, berührt zu werden. Von ihm. Das war definitiv nichts, was Nachbarn taten. Nicht einmal Freunde.

Mag sein, dass er Nähe brauchte. Das hier war aber definitiv zu nahe.

„Carter bitte", hauchte ich, bevor er Stellen berührte, denen er lieber nicht noch näherkommen sollte. Vielleicht aber auch, weil ich mir wünschte, er würde sie berühren.

Seufzend zog er die Hände zurück, dann sah er zu mir hoch.

„Geh schlafen, Anna."

Diesmal folgte ichanstandslos seiner Aufforderung und flüchte förmlich.

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