10. Orientierungslosigkeit

~~~Ich habe es gestern leider nicht hinbekommen, das Special zu veröffentlichen, was meiner eigenen Schusseligkeit zuzuschreiben ist. Von daher kommt es erst jetzt. Das reguläre Kapitel kommt dann so in einer halben Stunde dafür :) ~~~



Mehr aus Gewohnheit als aus Hoffnung, tatsächlich etwas sehen zu können, schlug ich meine immer noch leicht schmerzenden Augen auf. Für den Bruchteil einer Sekunde wunderte ich mich, auf was ich lag, bis ich feststellte, dass es der Arm meines Freundes war, der hinter mir lag. Ich drehte meinen Kopf leicht, um seine gleichmäßigen Atemzüge besser hören zu können und atmete tief seinen angenehmen Geruch ein. Dieser Duft war unbeschreiblich, es roch einfach nach Tim. Wenn ich ehrlich war, hatte ich nicht vermutet, ihn noch nach dem Aufwachen neben mir vorzufinden und freute mich deswegen umso mehr. In diesem Moment merkte ich, wie Tims Atemzüge sich veränderten, schneller und ungleichmäßiger wurden. Ich spürte seine Bewegung hinter mir und wie er den Kopf hob.

»Na?«, hörte ich seine tiefe verschlafen klingende Stimme nah an meinem Ohr.

»Wie viel Uhr ist es?«, flüsterte ich. Ich hörte seine Bewegungen und ein Klacken, das ich nicht zuordnen konnte.

»Kurz nach halb sieben. Du hast fast vier Stunden geschlafen.«

»Du auch?«

Er lachte: »Die letzte Stunde oder so, ja.«

Ich nickte leicht und erneut legte sich Schweigen um uns.

»Wollen wir rüber ins Wohnzimmer? Zu den anderen?«, ergriff er irgendwann wieder das Wort und ich nickte leicht. Entgegen meiner Zustimmung ließ ich aber meinen Kopf wieder kraftlos fallen und vergrub mein Gesicht im Kissen, was mir ein Lachen von Tim einbrachte.

»Na, komm.«, forderte mich auf und griff nach meiner Hand. Ich ließ mich von seinen vorsichtigen Bewegungen auf die Füße ziehen. Vollkommen orientierungslos stand ich da und wartete auf Tim, der mir zeigte, wo ich hinmusste. Jedoch bewegte er sich nicht.

»Tim«, sprach ich ihn irgendwann mit jammernder Stimme an, doch er lachte nur.

»Was denkst du, wo gehts lang«, flüsterte er. Ich zuckte nur verzweifelt mit den Schultern und streckte meinen Arm aufs geratewohl in irgendeine Richtung aus. Wieder lachte mein Freund.

»Fast. Denk nach. Wir gehen hier erst raus, wenn du den Weg selbst findest.«

Ich wollte gerade ansetzten, erneut loszujammern, doch Tim legte kurzerhand seine warme Hand, die eben noch in der meinen gelegen hatte, über meinen Mund und verhinderte das somit.

»Nicht reden, denken«, kommentierte er sein Handeln und ich seufzte genervt auf. Jedoch begann ich tatsächlich, zu überlegen, versuchte mich zu erinnern, wie ich vor ein paar Stunden gestanden war und aus welcher Richtung ich zur Matratze gekommen war. Jedoch blieb mein Kopf leer, ich war einfach zu erschöpft gewesen, um darauf geachtet zu haben. Ich versuchte, die Stimmen meiner Familie zu hören, jedoch blieb bis auf Tims Atemzüge neben mir und den leisen Lärm der Straße alles still. Ich wollte gerade aufgeben und erneut losjammern, da erkannte ich endlich etwas, woran ich mich orientieren konnte. Der Straßenlärm. Als ich das Zimmer betreten hatte, war er von vorne gekommen, also musste die Tür in der entgegengesetzten Richtung liegen. Langsam drehte ich mich im Kreis, bis ich die Geräusche genau hinter mir vermutete und ging dann vorsichtig einen Schritt nach dem anderen nach vorne, bis ich mit ausgestreckten Armen an einer Wand ankam.

»Knapp daneben«, klärte Tim mich auf und ich konnte sein Lächeln heraushören. Also begann ich, mich rechts an der Wand entlang zu tasten, kam jedoch nicht weit, bis mich Tims Stimme erneut aufhorchen ließ:

»Um dich nicht allzu lang zu quälen: Ich würde es eher links versuchen.«, lachte er auf.

»Idiot«, gab ich bloß zurück und schlug aufs Geratewohl in die Richtung, in der ich ihn vermutete. Er lachte nur und fing mein Handgelenk in der Luft ab. Ich wollte meinen Arm zurückziehen, jedoch dachte mein Gegenüber anscheinend gar nicht daran, meine Hand wieder freizugeben.

»Tiiiiiim«, jammerte ich, konnte mir dabei aber ein Grinsen nicht verkneifen, »Lass los!«

Wieder drang sein melodisches Lachen an meine Ohren und ließ mich unbewusst lächeln.

»Nö. Was hätte ich denn davon?«, fragte er mich verschmitzt.

»Was hast du denn davon, mich nicht loszulassen?«, stellte ich frech die Gegenfrage.

»Keine Ahnung. Dich?« Seine Stimme klang unglaublich sanft und in meiner Brust stieg eine Wärme auf, die ich mir selbst nicht erklären konnte.

»Dazu brauchst du mich nicht festhalten«, flüsterte ich leise und erschrak in der selben Sekunde über meine Worte. In diesem Moment wurde mir bewusst, wie nah wir uns gerade waren, Tim stand direkt vor mir und ich konnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren. Sofort fühlte ich, wie das Blut in meine Wangen stieg und trat verlegen einen Schritt zurück. Dieses Mal ließ er mich gewähren und gab mein Handgelenk frei.

Verlegen tastete ich mich an der Wand entlang nach links, bis ich tatsächlich auf die Tür stieß. Erst schien es, als würde Tim an der Stelle stehen bleiben, wo ich eben noch vor ihm gestanden hatte, doch dann hörte ich seine Bewegungen, die mir folgten.

»Immer geradeaus«

Seine Stimme klang ganz anders als eben noch, nicht mehr so weich. Kurz zuckte ich zusammen, als seine Hand sich auf meine Schulter legte und über den Flur dirigierte. Jetzt konnte ich auch die Stimmen der anderen vernehmen und einen Fernseher, der leise im Hintergrund lief. Als Tim an mir vorbei griff und eine weitere Tür aufzog, verstummten alle Anwesenden und ich spürte förmlich die Blicke, die auf mich gerichtet waren. Nur der Fernseher ignorierte mein Erscheinen und plapperte weiter fröhlich vor sich hin, ungeachtet Aller. Verlegen senkte ich den Kopf, bis meine Schwester die unangenehme Stille durchbrach:

»Steeegi«, jubelte sie meinen Namen und bevor ich verstehen konnte, was gerade geschah, lag sie schon in meinen Armen. Das letzte, was ich wahrnahm, bevor ich mein Gesicht in ihren fruchtig riechenden Haaren vergrub, war Tims Hand, die sich von meiner Schulter löste und ein kleiner Stich, der mein Herz in eben diesem Moment durchfuhr.

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Hayho alle zusammen!

Dieses Kapitel ist an und für sich nichts besonderes, außer, dass es das nun schon 10. Kapitel ist und ein Special für die 1000 Aufrufe meiner Geschichte auf Fanfiktion.de

Vielen Dank an der Stelle an euch alle, die meine Geschichte so gerne und regelmäßig lesen, kommentieren, favorisiert und empfohlen haben! Durch euch macht es mir einfach unglaublich Spaß, immer neue Kapitel zu schreiben!

Ich bedanke mich für die 1000 Aufrufe, 24 Reviews, ganz besonderen Dank an alle, die regelmäßig und ausführlich kommentieren, insbesondere an »JustADreamer« und »IchBinEs« , meine beiden wohl am aktivsten Review-Schreiber. Dankeschön an euch und alle anderen! Ebenfalls Danke für die zwei Empfehlungs-Sternchen und alle 28 Leser, die mir ein Favoriteneintrag dagelassen haben, auch an die Kommentar-Faulen unter euch. *-*

Dieses Kapitel hier hat wie schon angekündigt keinerlei Auswirkungen auf meine regulären Uploads und ist auch vom Inhalt her nicht besonders. Nur eben ist es ein zusätzlicher Danke-Upload.

Ich möchte diese Gelegenheit außerdem nutzen, um euch einmal um eure Meinung zu bitten:

+ Was empfindet ihr als »must-haves« in #Stexpert-Fanfiktions?

+ Was sind für euch »no-gos« in solchen?

+ Was war euer erster Eindruck von meiner Kurzbeschreibung?

+ Wie seid ihr auf meine Fanfiktion gekommen?

+ Was war für euch ausschlaggebend, um sie weiterzulesen?

+ Was wünscht ihr euch eventuell für die Zukunft dieser Fanfiktion?

Vielleicht wollen ja auch meine normalerweise eher stillen Leser, die noch kein Kommentar geschrieben haben, mir eine große Freude machen und sich ein mal überlegen, eventuell doch ein Kommentar zu schreiben. Ihr würdet mich damit sehr glücklich machen (noch glücklicher, als ich sowieso schon bin). *-*

Ansonsten liest man sich in den Kommentaren oder spätestens morgen Abend bei einem neuen Kapitel wieder.

Liebe Grüße, minnicat3

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