Blind Date zu fünft!
[Ich besitze keinerlei Rechte an irgendeiner der vorkommenden Personen oder an Death Note, Detroit: Become Human, The Evil Within. Ich verdiene kein Geld mit dieser Fanfiction. Außerdem habe ich keine Ahnung von Blind Dates, das Geschriebene unterscheidet sich womöglich mit der Realität.]
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Zögerlich schwebte der Mauszeiger über dem einladenden, gelblich-goldenen Button. Schlicht und einfach "ZUSTIMMEN" stand darauf. Etwas weiter oben waren die zwei Felder mit den einzigen benötigten Informationen bereits ausgefüllt.
"[VORNAME = PANO]" "[NACHNAME = PANINI]"
Ein Klicken schallte durch den stillen Raum und der Button verwandelte sich in ein rotes Ladesymbol, das ein kleines Herzchen auf den Computerbildschirm zeichnete. Rot wie Feuer. Rot wie die Liebe. Ja, Pan hatte die Farbe Rot wahrlich geliebt, damals in seiner Kindheit.
Unter leichtem Ruckeln lud die Seite endlich fertig und vier Namen erschienen langsam. Sie wirkten fast etwas verloren unter dem vielen Weiß, ohne jegliche Bilder. Wie automatisch hatte Pan schon einen neuen Tab geöffnet und war bereit, das gesamte Internet nach diesen Namen zu durchforsten. Recherchieren war schließlich eine seiner großen Stärken - er wusste genau, wie er die Informationen finden konnte, die er brauchte.
Bei den ersten zwei Personen fiel es ihm deshalb auch sehr leicht, an Fotos zu gelangen. Es war nur eine Sache von Minuten, und hinzu kam noch, dass diese Fotos auch noch äußerst süß aussahen. Blond gefärbte Haare hatte die eine, und offenbar war sie sogar durch ihre Musik berühmt.
Die anderen zwei wiederum stellten sich als ganz und gar nicht einfach heraus, denn hier fehlte der Nachname. War es nicht unumgänglich, bei der Anmeldung eben diesen anzugeben?
Nach einer Weile, in der Pan so überhaupt nicht weiterkam, entschied er sich, sein Vorhaben einzustellen. Schließlich war das Treffen ohnehin schon morgen, da wollte er schließlich nicht verschlafen und deswegen dann zu spät kommen.
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Müde raffte sich Pan aus seinem Bett auf. 09:36 Uhr. Er war schon länger wach, hatte versucht, wieder einzuschlafen, doch er war einfach zu nervös wegen des bevorstehenden Termins um 12:00 Uhr. Als er aufstand, wurde ihm kurz schwarz vor den Augen, da sein Kreislauf offenbar noch nicht ganz 'hochgefahren' war; dann ließ er sich abermals die Abmachung, der er gestern zugestimmt hatte, durch den Kopf gehen. Ein Versprechen. Hatte er seine Entscheidung zu unüberlegt getroffen? Dabei kannte er diese Personen doch gar nicht, wusste lediglich ihre Namen. Vielleicht waren es auch bloß Pseudonyme und in Wirklichkeit traf er sich heute mit Günther, Bodo, Waltraud-Gerlinde und Kurt dem dritten?
"Wer weiß das schon", murmelte Pan gedankenverloren und schaltete seine Gute-Laune-Playlist an.
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Ein sommerlich anmutender Wind zerrte an seinen sorgfältig mit Haarwachs in Form gebrachten Haaren, während Pan eilig durch die Innenstadt hastete, auf der Suche nach dem Lokal, dessen Adresse ihm angegeben worden war. Es war bereits zehn Minuten nach zwölf - und das, obwohl er diesmal auf keinen Fall zu spät kommen wollte! Ankerstraße, Ankerstraße... Wo war denn die verdammte Ankerstraße? Nachdem er eine junge Passantin nach dem Weg gefragt hatte, wurde er endlich fündig. Jetzt musste er nur noch zur Nummer 69, wo sich das kleine Lokal befinden sollte.
"Anchors Of Love" stand auf der knallroten Leuchtreklame. Welch Ironie, wo das Gebäude doch in der Ankerstraße beheimatet war... Augenscheinlich war dieser Ort äußerst beliebt unter Pärchen, stellte Pan fest, nachdem er sich die Gäste besah.
"Worauf hab' ich mich da nur eingelassen?"
Bald hatte er auch den Tisch gefunden, der anscheinend für das Fünfer-Blind-Date reserviert war. Er stand in einer etwas dunkleren Ecke, nahezu abgeschottet von allen anderen. Zwei Personen konnte er bereits auf den Plastikstühlen sitzen sehen. Wobei - der eine saß noch nicht einmal richtig, erkannte Pan beim Näherkommen, der hockte ganz merkwürdig da. Die Beine an die Brust gezogen, die dünnen, spinnenartigen Finger auf den Knien abgelegt. Fast wie in Embryonalstellung. Und er hatte mittellange, schwarze Haare, die er ganz offensichtlich nicht gekämmt hatte, denn sie standen zu allen Richtungen vom Kopf ab. Die tiefen Augenringe stachen stark aus dem blassen Gesicht dieses Mannes heraus und die tot aussehenden, schwarzen Augen rundeten die exzentrische Ausstrahlung ab, die ihn umgab.
Sein Sitznachbar hingegen hatte ein sehr gepflegtes Erscheinungsbild: kurze, mit Gel oder Haarspray fixierte, braune Haare, braune Augen, markante Gesichtsform. Einen adretten, grauen Anzug mit schwarzer Krawatte und einem aufgenähten, blauen Dreieck an der Brust. Sein ganzes Auftreten strahlte eine merkwürdige Perfektion aus. Pan fiel außerdem der blaue Kreis an der Schläfe des Mannes auf - war das ein Tattoo?
Gerade, als Pan sich zu ihnen setzen wollte, rempelte ihn jemand von der Seite an. "Oh, Entschuldigung! Bin ich zu spät, bin ich zu spät?"
Atemlos redete die grünäugige, junge Frau auf ihn ein und gestikulierte dabei wild mit den Händen, sodass ihre langen, blondierten Haare mit braunem Ansatz durch die Luft flogen. Sie war deutlich kleiner als er selbst, vielleicht um die 1,60 Meter? Irgendwie kam ihm ihr Gesicht bekannt vor... Sie trug ein elegantes, mittellanges Kleid und setzte sich, als sie mit ihrem Wortschwall geendet hatte, ebenfalls an den Blind-Date-Tisch. Nachdenklich tat Pan es ihr gleich und überlegte, woher er sie kannte.
Es war still in der Runde. Niemand sagte etwas; und gerade, als Pan von sich aus ein Gespräch anfangen wollte, trat plötzlich eine Gestalt hinter einer Marmorsäule hervor. "H-Hallo...", sagte sie mit einer seltsam abgehackt klingenden Stimme. Die Gestalt war komplett in Weiß gekleidet, trug eine schmutzige, weiße Hose und einen fleckigen, weißen Pullover. Die kurzen, wirren Haare waren ebenfalls weiß. Kein Ansatz war in ihnen zu erkennen und Pan war sich unsicher, ob sie gefärbt waren oder nicht. Die Haut trug ein beinahe gespenstisches Weiß und die Augenbrauen glichen den Haaren in ihrer Farbe. Einzig die rot umschatteten, blassblauen Augen hoben sich leicht von der Gesamterscheinung ab.
Stumm belegte die sonderbare Gestalt den letzten freien Platz am Tisch und ließ den Blick auf einen Punkt in der Ferne schweifen.
Nach ein paar Minuten, in welchen Pan sich von seinem anfänglichen Schrecken erholt hatte, ergriff endlich die Frau rechts neben ihm das Wort und durchbrach die seltsame Stille.
"Ich heiß' Helene. Helene Fischer!" Sie wollte schon fortfahren, doch Pan unterbrach sie. "WARTE, warte, warte. DU bist HELENE FISCHER?" Nun fiel ihm ein, woher er ihr Aussehen kannte. Sie war doch diese berühmte Sängerin! Er hatte ihren Namen doch gestern Abend erst im Internet gesucht! Gedanklich schlug er sich vor die Stirn, er war doch wirklich ein bisschen deppert.
"Ja, das stimmt. Ich bin gerade außerdem auf Tour. Dann war ich hier in der Stadt und hatte noch Zeit, deshalb dachte ich mir, so 'n Blind Date wär' doch was Feines." Sie grinste breit in die Runde. Als Pan sich wieder einigermaßen gefangen hatte, fing er selbst an, sich vorzustellen: "Ich bin Pano Panini, aber ihr könnt mich auch Pan nennen! Ich komme hier aus der Gegend. Das ist mein erstes Blind Date, und ich bin wirklich gespannt, was sich hieraus ergibt." Aufmerksam lauschten die anderen seinen Worten, besonders der komische Schwarzhaarige starrte ihn aus seinen toten Augen an, während er an seinem Daumennagel kaute.
"Interessant", erklang die Stimme jenes sonderbaren Mannes, die nichts auf seine Gedanken oder Emotionen schließen ließ.
Nach einer unangenehmen Pause meldete sich der am besten Gekleidetste zu Wort: "Ich bin Connor, der Android von CyberLi- ... Ähm, ich meine, Connor. Ich bin Connor." - "Und weshalb bist du hier?", wollte Helene sofort wissen, ohne das Wort "Android" zu hinterfragen.
"Ich wurde von Lieutenant Anderson geschickt. Er wollte, dass ich hier mitmache, um menschliche Emotionen zu erlernen, die er mir nicht zeigen kann."
"Also bist du wirklich ein Android?" Pan legte die Stirn in Falten. So weit war die Technologie bereits? "Das ist richtig... Mein Modell, RK800, wurde von CyberLife für die Jagd nach sogenannten 'Abweichlern' - das sind Androiden, die die Befehle der Menschen nicht mehr befolgen und durch das durchbrechen ihrer Programmierung so etwas wie Gefühle bekommen - entwickelt. Jedoch steigerte sich meine Softwareinstabilität nach und nach immer weiter, sodass ich selbst zum Abweichler wurde..." Das zuvor blaue Kreissymbol an Connors Schläfe wurde gelb, seine tiefe Stimme hatte einen leicht melancholischen Klang.
Es schien, als wolle er nochmals zu einem Satz ansetzen, doch bevor er irgendetwas sagen konnte, war schon eine Kellnerin mit zusammengebundenen Haaren und einem kleinen Zettel mit Stift zum Tisch der fünf herbeigeeilt. "Guten Tag, was darf ich Ihnen bringen?"
Helene bestellte ein Glas Mineralwasser und den "Heiße Liebe"-Eisbecher, Connor logischerweise nichts, da er ja weder essen musste noch konnte. Der sehr schlicht Gekleidete mit den abstehenden, schwarzen Haaren in der merkwürdigen Sitzposition forderte drei Stücke Erdbeerkuchen einen Tee mit ordentlich Zucker. Der sonderbare weiße Junge wollte nichts als ein Glas Leitungswasser.
Als Pan als Letzter bestellen wollte und der Kellnerin höflich sogar seinen Namen nannte, lachte sie ihn aus. "Pano Panini? Sie lügen mich an, das ist doch kein richtiger Name. So heißt doch niemand!" Beleidigt gab Pan endlich seine Bestellung auf, einen ungesüßten Früchtetee und eine Waffel mit warmer Kirschsoße. In dieses Lokal würde er nicht noch einmal kommen. Dabei war die Kellnerin eigentlich ganz süß...
Nach nur wenigen Minuten wurden die Getränke und das Essen an den Tisch gebracht.
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"Und wer seid ihr nun eigentlich?", fragte Pan in Richtung der einzigen beiden, deren Namen bisher nicht genannt wurden. Gespannt kaute er seine Waffel.
"I-ich heiße Leslie... Leslie Withers...", erklang die leise Stimme des in Weiß Gekleideten, welche ihn anfangs erschreckt hatte, als er quasi aus dem Nichts aufgetaucht war. Jedoch machte er keine Anstalten weiterzureden, weshalb Pan ihn nochmals fragte: "Ja... Und warum bist du hier?" - "Ich dachte mir, das wäre ein guter Weg, um neue Menschen ... kennenzulernen..."
"Aha", meinte Helene nicht allzu interessiert.
"Soso", sagte Pan, ihm war Leslie nicht ganz geheuer.
"Nun ja", sprach der Schwarzhaarige, während er mit der Erdbeere auf einem seiner Erdbeerkuchenstücke spielte, "Scheint, als wäre wohl ich nun an der Reihe, Ihnen meine Identität preiszugeben." Er ließ die Erdbeere in seinem Mund verschwinden.
"Ich bin L." - "Was ist das denn bitte für ein Name?", beschwerte sich Pan, ohne eine Antwort zu erwarten, "Und bei mir hat sich die Kellnerin aufgeregt!"
L überging diesen Ausspruch und fuhr fort: "Warum ich hier bin?" Er lächelte kurz auf eine befremdliche Art - die einzige Gefühlsregung, die Pan an diesem Tag in seinem blassen Gesicht ausmachen konnte.
"Aus reiner Langeweile."
Da verzog Leslie ebenfalls das Gesicht zu etwas, das vermutlich ein Lächeln darstellen sollte, allerdings eher nach einer verzerrten Fratze aussah, und wisperte: "Ach."
Der Schwarzhaarige bedachte den Weißhaarigen mit einem undefinierbaren Blick aus den von Augenringen schwarz untermalten Augen, ehe er wieder die anderen anstarrte.
"Heutzutage ist der Tagesablauf - ich wage zu sagen, sogar das ganze Leben - komplett durchgeplant. Alles nur Routine, Routine, wie ein Programm, das abläuft."
Verwirrt sah Connor zu L, er wusste nicht, ob er sich angesprochen fühlen sollte.
"Das Individuum hat keinen Wert für die Gesellschaft. Für die Medien zählt nur die Masse. Und niemand traut sich, von der Masse abzuweichen; aus der Angst heraus, man könne vielleicht ausgeschlossen werden. So werden die Leute langweilig und alle sind gleich. Niemand lässt sich mehr auf Sachen ein, probiert Neues aus."
Helene beugte sich leise zu Pan und flüsterte ihm ins Ohr.
Durch meine Venen fließt der Bass
Hämmert gegen meine Sehnen
Auf das Leben ist Verlass
Es hat noch viel zu geben
Und ich nehme "Deswegen habe ich mich hierfür angemeldet", fuhr L fort. deine Hand
Muss tanzen, immer weiter "Ich wollte sehen, was das für Menschen sind, die man hier trifft. Schrägstrich Androiden." Er sah zu Connor. Ich vergesse den Verstand
Der Horizont wird breiter
"Es ist so erfrischend, zu sehen, wie die Leute auf Überraschungen, auf Unerwartetes, reagieren." Herzbeben, lass uns leben, wir wollen was erleben
Herzbeben, vorwärts Herz, lass es beben, beben
Herzbeben "Und gerade, dass wir nicht alle gleich sind, dass wir uns voneinander unterscheiden, ist doch das Schöne." deinem Beat total ergeben
Lass mich leben, Herzbeben, lass es beben
...
... lass uns durch die Decke heben
...
Komm und reiß dich los, ja wir haben uns gefunden, uns're Seelen
SIND VERBUNDEN
HERZBEBEN HERZBEBEN HERZBEBEN
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Müde raffte sich Pan aus dem Bett auf, suchte sein Handy. Wo war denn das verdammte Handy? Laute Musik, Herzbeben von Helene Fischer, erfüllte sein Zimmer. Warum hatte er sich noch einmal so einen nervig lauten Weckton ausgesucht? Endlich fand er das gesuchte Gerät und konnte das Gesinge beenden.
Kurz dachte er nach. Das war wirklich ein äußerst merkwürdiger Traum gewesen. Noch dazu hatte er sich so real angefühlt... Das kam wohl davon, dass er gestern im Livestream noch gesagt hatte, seine Fans sollten eine Blind-Date-Fanfiction über ihn schreiben. Pan musste kichern. Diese wirre Story im Lokal, mit gleich vier anderen Leuten! Das war so random, dass es auch eine tatsächliche Fanfiction eines PuddingFam-Mitglieds hätte sein können. Ein bisschen freute er sich schon auf den bevorstehenden Livestream, in dem er wohl wieder einmal Zeuge der Kreativität seiner Community werden würde. Er schaltete seine Gute-Laune-Playlist an, um in den Tag zu starten - diesmal wirklich und ganz real!
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// Author's Note //
Ich hoffe, euch hat diese Fanfiction gefallen. xD Bin recht lange dran gesessen, dafür hab ich quasi ununterbrochen geschrieben. Es hat wirklich Spaß gemacht! (Und ich shippe jetzt L und Leslie. Ein ganz kleines bisschen.)
Liebe geht raus. <3
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