Teil 30 - Der Kuss


PoV Stegi∞

∞Rückblick∞

„Ich glaube, dass ich schwul bin..", outete ich mich ziemlich nervös gegenüber Stegi. Er sollte nichts dagegen haben, schließlich ist er selber schwul. „Echt? Und wie bist du dir da so sicher?" „Ich fühle mich zu Männern hingezogen, finde sie attraktiv und bei Mädchen ist das nicht der Fall.." „Ist doch schön", „Ich weiß nicht, ob ich einen Jungen küssen kann.." „Probiere es doch aus. Ich würde mich bereit stellen, Tim denke ich mal auch" „Ne.. Ihr seid meine Freunde.. Ich kann keinen von euch küssen.." „Wie wäre es mit dem anderen Tim?" „W-wie meinst du d-das?", stotterte ich vor mich hin. Würde ich mich trauen, ihn zu küssen? Meinen ersten Kuss verging an einem Jungen, in der Grundschule. Es war eher ausversehen und es war nur kurz. Im Prinzip kein richtiger Kuss. Tim könnte mir aber so unglaublich viel antun und diese Angst, dass er mich blutig schlagen könnte, besteht immernoch. „Mehr als dich verprügeln kann er nicht. Und falls es wirklich so weit kommen würde, würdest du ihn vorher angreifen. Ich besorge dir Pfefferspray, okay?", sprach er zu mir, während ich immernoch in Gedanken vertieft war. „Wie ist das so mit Tim? Also, wie fühlt sich das an?", fragte ich ihn. „Es ist ein wunderbares Gefühl. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich Tim auch liebe. Wenn man einmal angefangen hat, will man nicht mehr los lassen. Man vergisst alles um sich herum und wenn man aufhört will man direkt noch einmal."

∞Rückblick Ende∞

Ich zog Tim direkt zum Bett und warf ihn darauf. „Was wird das?!", fragte er mich nervös. Pfefferspray ist in der Tasche. Wenn er mich angreifen will, sprühe ich ihm das in die Augen. Ich setzte mich auf Tims schoß und sah ihm in sein nervöses Gesicht. „Pscht. Ich will etwas-" und schon lagen meine Lippen auf seine. Überraschender weise erwiederte er sanft den Kuss. Tims raue Lippen bewegten sich gegen meine. Kein Anzeichen dafür, dass er das nicht will. Ist er denn selber schwul? Seine Hände wanderten zu meiner Hüfte und er schien das alles zu genießen. Ich löste mich aus Luftmangel. Tim sah nicht böse aus. Er wollte nicht angreifen. Das beruhigte mich. „Warum hast du das gemacht?" „Weil ich..", mir fiel keine passende Antwort ein, „... Ist doch egal. Was willst du eigentlich hier?". Schlechteste Antwort. „Ich wollte mit dir reden, über unsere Vergangenheit reden", antwortete er mir. „Welche Vergangenheit? Es war doch jeden Tag das selbe. Ich wurde von dir verprügelt und dir ist es einfach egal gewesen. Ich..", das 'ich' betonte ich extra, „.. musste jeden Tag mit Schmerzen nach Hause und hatte verdammte Angst wieder in die Schule zu gehen. Worüber wollen wir reden? Du hast mich verarscht, doch ich habe es zum Glück früh genug gesehen. Ich habe keine Ahnung was, oder wie du es machen wolltest. Aber ich habe dir mein Vertrauen geschenkt und du hast es einfach missbraucht. Dir tut das alles wahrscheinlich noch nicht einmal leid. Habe ich recht?!", sagte ich in einem etwas strengen Ton. „Ich habe dein Vertrauen nicht missbraucht oder sonstiges. Es tut mir wirklich alles so unglaublich leid..". Ich stand wieder von seinem Schoß auf und ging ein paar Schritte zur Seite. „DIR HAT ES NIE LEID GETAN! DU HAST EINFACH AUF MICH EINGETRETEN OHNE NACHZUDENKEN! ICH HABE JEDEN TAG IMMER HEFTIGER GELITTEN! ES TAT DIR NIE LEID! DAS LETZTE MAL ALS DU MICH GESCHLAGEN HAST, HAST DU MIR DIE HÄLFTE MEINES ZAHNS HERAUS GESCHLAGEN!", schrie ich unter Tränen an. Er stand auf und ging auf mich zu, was mich ängstlich zusammen zucken ließ. Langsam tastete ich meine Jacke ab. Das Pfefferspray war nirgends zu finden. Es muss raus gefallen sein. „Ich habe in den letzten Wochen darum gekämpft, dich auch nur eine Sekunde wieder zu sehen!", zitternd ließ ich mich am Boden runter und machte mich schon auf ein paar Schläge bereit. Er ging immer näher auf mich zu. „Ich lasse dich in Ruhe. Wir sehen uns später, wenn es dir besser geht", hauchte ein Windzug mir zu und Tim ging aus dem Zimmer. Kurz danach betrat eine 2. Gestalt den Raum. „Stegi, Stegi, Stegi... Wir müssen bei dem weiter machen, wo wir aufgehört haben..", diese Stimme klang fies, wütend und siegesreich gleichzeitig. Die fremde Stimme hörte ich aber noch nie„W-was? W-was haben w-wir gemacht?", stotterte ich. Der Mann kam immer näher auf mich zu und packte mich am Kragen hoch. „Ich zeige dir mal, wie wütend ich mittlerweile auf dich bin!", schon landete seine Faust in meinem Magen, was mich aufschreien ließ. Nachdem der Typ mehrere male auf mich eintrat und ich mittlerweile auf dem Boden lag, ging er auch weg. „Miststück! Du kriegst deine Rache noch!", hörte man ihm rufen, bevor er verschwand. Zitternd, weinend und blutend lag ich am Boden. Tim tat exakt das selbe. Aber er würde mir helfen. Er könnte aber auch wieder auf mich eintreten. Kostas würde sich zu viele Sorgen machen. Zitternd kramte ich mein Handy aus der Hosentasche und wählte die zuletzt angerufene Nummer. Wenn mich jetzt keiner rettet, bin ich komplett weg.

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