Kapitel 1: Schwere Geburt
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"Es ist eine ganze Ecke her, seit dem ich zuletzt etwas hochgeladen habe! Aber nach langem kam ich mal von meiner PlayStation weg und habe mich dazu durchgerungen endlich mal wieder was zu schreiben! Ich hoffe es gefällt euch! Ich habe lange überlegt und mir den Kopf zerbrochen, wie ich diese Geschichte zu euch bringen kann. Allein dieses Kapitel hat mehrere Tage verschlungen und ich hoffe, dass es euch gefällt. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und sollte es euch packen... keine Sorge! (Nachschub ist in Arbeit ;D)"
~ Budgie
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Die Nacht war schwarz und stürmisch, als hätte die Welt selbst den Atem angehalten. Burg Dämmerstein, majestätisch und unnachgiebig, war von dunklen Gewitterwolken eingehüllt. Zischende Blitze schossen vom Himmel und erhellten die Nacht für einen kurzen Augenblick. Das darauffolgende Donnergrollen übertönte die schmerzhaften Klageschreie einer Frau.
Fergus schritt unruhig durch den Gang und war aufgeregt. Seine Hände waren kalt, aber sein Leib fühlte sich unerträglich heiß an. Immer wieder starrte er auf die massive Eichentür am Ende des Korridors, wenn er den Gang hoch ging. Selbst durch die dicken Wände waren Matildas Schreie zu hören, gemischt mit den Aufforderungen der Hebammen.
„Pressen, euer Gnaden! Ihr müsst pressen!".
„Ich versuche es ja, aber es geht nicht!", wimmerte die Mutter.
Für den Lord war es eine Zerreißprobe. Lange hatten Fergus und Matilda versucht ein Kind zu bekommen. Schon einmal war eine Schwangerschaft geglückt, doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihnen. Das erste Kind wäre ein Sohn geworden, doch die Götter holten es sich noch vor seiner Geburt zu sich. Das erschütterte das Adelspaar in seinen Grundfesten, aber aufgeben war keine Option.
Als der Meister verkündete, dass Matilda ein weiteres Kind unter dem Herzen trug, keimte neue Hoffnung auf. Doch nun gab es allen Anschein nach Komplikationen. Die Geburt verlief schwierig. Fergus stand am Fenster und blickte in die tiefe Schwärze der Nacht hinaus. Am liebsten wäre er jetzt in das Zimmer geeilt, um Matildas Hand zu halten. Aber die Hebammen und der Leibarzt schickten den baldigen Vater hinaus.
Die Tür öffnete und Fergus schreckte auf. Der Leibarzt kam heraus. Er sah besorgt aus. Das gefiel Fergus nicht. Er kam zu ihm und sah ihm direkt in die Augen.
„Euer Gnaden?!", sprach der Arzt sanft.
„Was ist los?", forderte Fergus zu erfahren. „Geht es dem Kind gut? Ist mit Matilda alles in Ordnung? Ich höre sie seit geraumer Zeit nicht mehr schreien."
„Ihre Gnaden hat große Schmerzen. Das Kind befindet sich in Steißlage. Die Geburt erweist sich als äußerst schwierig!", sagte er.
Das klang nicht gut. Fergus hatte Angst alles zu verlieren und zog zitternd die kalte Luft ein.
„Aber Ihr könnt doch was tun, oder nicht?".
„Naja!", sagte der Leibarzt bedenklich. „Es gibt da eine neue Methode, die gerade erforscht wird. Dabei wird der Mutterleib durch einen Schnitt geöffnet und das Kind händisch herausgeholt. Doch leider würde die Mutter durch den daraus resultierenden Blutverlust sterben!".
„Nein!", knirschte Fergus empört. „Auf keinen Fall! Seid Ihr des Wahnsinns?".
„Leider können wir nichts tun, euer Gnaden!", gab er an. „Entweder wir retten das Kind oder es sterben beide! Ihr müsst eine unmögliche Wahl treffen, mein Herr!".
Fergus Herz zog sich zusammen. Er atmete zittrig und musste sich zusammenreißen, um einen klaren Kopf zu behalten. Matilda zu verlieren war das Schlimmste, was hätte passieren können. Der Gedanke daran traf ihn wie ein Hammerschlag.
„Entweder Ihr rettet das Kind oder es sterben beide?". In Fergus Stimme lag Furcht. Der Leibarzt nickte. „Ich fürchte so ist es! Ihr müsst uns jetzt sagen, was wir tun sollen! Leider drängt die Zeit!".
„Ich will mit ihr sprechen!", verlangte Fergus und eilte in das Zimmer. Der Raum war dunkel und lediglich von flackerndem Feuer im Kamin beleuchtet. Die Luft war stickig und schwer vom bitteren Rauch ausgebrannter Kerzen. Man konnte außerdem den säuerlichen Hauch von Schweiß und dem stechenden Duft unterschiedlicher Kräuterextrakte wahrnehmen.
Fergus sah seine Frau schwer atmend in Bett liegen. „Liebster!", hauchte sie und ihr von Schmerz verzogenes Gesicht bekam leichte Konturen der Freude. „Mein Engel!", sagte Fergus und nahm ihre Hand, als er bei ihr war. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und hielt ihre Hand fest in seiner.
Ihr Bauch war immer noch angeschwollen und das sonst glänzend, goldene Haar wirkte Matt und farblos. Bläuliche Ringe hatten sich um ihre Augen gebildet. Die Erschöpfung war ihr ins Gesicht geschrieben. Die Bettwäsche in Blut und Flüssigkeiten getränkt und ihr Nachthemd vom Schweiß durchnässt, während der seidige Stoff an ihrer Haut klebte. Matilda war sein ganzes Leben. Sie so zu sehen brach ihm fast das Herz, aber das Unausweichliche könnte ihm den Rest geben.
„Wie fühlst du dich?", fragte Fergus. Ihm war gerade keine andere Frage eingefallen.
„Mein Wohlergehen ist zweitrangig, Liebster! Wichtig ist nur sie!", hauchte Matilda schwach. Ihre Augen konnte sie kaum noch offenhalten. Ihr Atem war flach und zittrig.
„Du schaffst das!", erwiderte Fergus, doch sie schüttelte den Kopf.
„Wir wissen beide, dass es nicht so ist! Versprich mir etwas, Fergus!".
„Alles! Ich tu alles!"
„Kümmere dich um sie... Sie wird dich brauchen."
„Sag so etwas nicht, bitte! Ich will dich nicht verlieren.", flehte Fergus. Ihm rollten Tränen über die Wangen und tropften stumpf auf das Gestell des Bettes. „Wir haben doch schon so viel durchgemacht! Das kann noch nicht das Ende gewesen sein!".
Matilda lächelte schwach und sah zu dem Ritter, der schweigsam in der Ecke stand. „Du weißt noch, was wir besprochen haben?", fragte sie ihn. Er nickte nichts sagend. „Gut! Es ist so weit!", sagte Matilda dann. „Doktor! Tut es!", hauchte sie dann und ließ Fergus Hand los.
„Was?", fragte Fergus verwirrt und sah auf. „Was geht hier vor?", verlangte er zu erfahren. „Es tut mir leid, mein Herr!", sagte der Leibarzt und drängte sich zwischen ihn und Matilda. „Wir müssen das Kind jetzt holen!".
„Matilda!", rief Fergus verzweifelt und versuchte den Doktor auf zu halten. Sir Lorant nahm Fergus am Arm und zerrte ihn vom Bett weg. Er musste seine ganze Kraft aufbringen, um ihn aus dem Raum zu bekommen. „Matilda! Was hast du vor? Lorant! Lasst mich los! Als euer Lord befehle ich loszulassen!", tobte Fergus und wehrte sich gegen den Ritter.
„Ich liebe dich. Bitte vergib mir!", sprach Matilda leise und verschwand aus Fergus Blickfeld. Die Holztür wurde verschlossen. Das letzte, was Fergus noch sah, war die scharfe Klinge, welche der Leibarzt in den Händen hielt. Damit wurde Matildas Bauch geöffnet, um das Kind herauszuholen. Das Prinzip des sogenannten „Kaiserschnitts" befand sich noch in den Kinderschuhen. Es war eine blutige Angelegenheit und führte bislang immer zum Tod der Mutter.
Fergus konnte sich befreien und stürmte zur Tür. Er versuchte sie aufzubrechen, doch man verbarrikadierte sie von innen. Matilda hatte hinter Fergus Rücken eine Vereinbarung getroffen. Für den Fall, dass die Geburt schwierig werden würde, galt die oberste Priorität dem Kind! Matilda wollte, dass ihre Tochter am Leben war und wenn sie ihr eigenes Leben dafür opfern musste.
Fergus sank zu Boden,seine Stirn gegen die kühle Holztür gedrückt. Seine Schultern bebten, doch keinLaut entwich ihm. Er hörte die Hebammen und den Arzt flüstern. Etwas schienwohl nicht zu stimmen. Und dann...
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