Rainbow Street II


Als sich das Lachen der beiden jungen Männer beruhigt hatte, ließ sich Lauritz erklären, wo das Bad war, und verschwand kurz darin. Magnus nutzte die Gelegenheit, nachzusehen, ob in seinem Schlafzimmer zumindest halbwegs Ordnung herrschte. Ein paar von seinen Sachen lagen herum, kreuz und quer, wie er sie verstreut hatte, als er das Indianerkostüm ausprobiert hatte. Er lächelte bei dem Gedanken, dass sich dieser Aufputz tatsächlich gelohnt hatte. Jetzt allerdings kamen ihm die kunstlederne Hose und alles andere albern vor. So zog er alles aus bis auf seine Boxershorts und schmiss es auf einen Haufen. Dann ging er in die Küche, um ein paar erfrischende Züge aus dem Wasserhahn zu trinken. Kaum war dies geschehen, hörte er, wie Lauritz zurückkam. Von hinten legten sich seine kräftigen Arme um Magnus' Brust. Dieser legte den Kopf zurück und genoss den warmen Atem des größeren Mannes an seinem Ohr.

„Du hast 'ne nette Bude", raunte er. „Aber dich finde ich noch netter."

„Wenn du damit nach einem Kompliment angelst, Großer, dann hast du Glück: Ich finde dich verdammt heiß und da ist mir fast egal, dass du nett bist", feixte Magnus, drehte sich in der Umarmung herum, legte seine Hände dem anderen an die Wangen und gab ihm einen dicken Schmatzer.

„Hast du Hunger?", wechselte er dann das Thema und öffnete den Kühlschrank. Die kalte Luft, die ihn traf, tat gut. Was er drinnen sah, bremste allerdings seinen Enthusiasmus etwas. „Es gibt noch drei Babybel, ein paar Cornichons, zur Not ein Spiegelei und ansonsten Toast mit Erdnussbutter oder ... Erdnussbutter pur."

„Hilfe, ich bin bei einem Junggesellen gelandet!", rief Lauritz mit gespieltem Entsetzen aus und noch bevor Magnus verstand, was gerade geschah, kitzelte er ihn am Bauch.

„Hey!" versuchte Magnus zu protestieren, obwohl er sich vor Lachen krümmte. Da hatte Lauritz sich auch schon vorgebeugt, ihm einen Arm um die Taille gelegt und ihn am Bein gepackt. So hob er ihn hoch, um ihn sich kurzerhand längs über die Schulter zu werfen. Als wäre der junge Kerl nicht schwerer als ein halbwüchsiges Kind, hatte sich Lauritz mit ihm aufgerichtet und wandte sich zur Tür, die in den Flur führte.

„Wohin?", fragte er nur.

Magus kicherte und klatschte ihm auf den Po. „Nächste Tür links!"

Offenbar war es Zeit für die nächste Runde und falls Lauritz Hunger hatte, dann definitiv nicht nach dem spärlichen Inhalt des Kühlschranks.

Im Schlafzimmer angekommen, ließ der Große, der tatsächlich die Kraft eines ordentlichen Bauarbeiters hatte, Magnus auf dem Bett herunter und bevor der sich's versah, zog Lauritz ihm auch noch die Shorts vom Leib, sodass jener sich nun vollkommen nackt vor ihm präsentierte.

„Und, gefall ich dir?", verlangte Magnus zu wissen und sah doch gleichzeitig, dass es natürlich der Fall war. Lauritz verschlang ihn regelrecht mit den Augen, deren vor Verlangen geweitete Pupillen sie beinahe komplett schwarz wirken ließen. Um ihn noch mehr zu reizen, begann Magnus, sich lasziv in den Laken zu räkeln. Die Reibung des Stoffs ließ ihn schauern, so überempfindlich war seine Haut, wenn er erregt war. Wie sollte das nur werden, wenn Lauritz ihn sich erst so richtig vornahm? Allein dieser Gedanke verursachte eine Mischung aus Schwindel und spannungsvoller Vorahnung.

Der Große zögerte noch, offenbar, um den Anblick von Magnus' gutproportioniertem Körper zu genießen. Schon beim Tanzen war aufgefallen, wie biegsam und auch kräftig der Jüngere war, doch seine festen, trainierten Glieder und Bauchmuskeln zu sehen, war noch viel aufregender.

„Du machst mich ganz verrückt", brachte er endlich mit knarzender Stimme hervor, „ich will dich ganz, bist du bereit?"

„Selten war ich so bereit wie jetzt gerade für dich", lautete die Antwort.

Für Lauritz bedeutete dies ein Go und Ansporn zugleich, also ging er die Sache ohne weiteres Zögern an. Zuerst streifte er sich seine Briefs ab, was nicht ohne begeisterte Reaktion von Magnus blieb, denn er war bereits im fortgeschrittenen Stadium erregt.

„Alles für mich?" Es klang bewundernd und ebenso fordernd frech.

Sogleich sank Lauritz auf die Matratze nieder und kniete sich neben den Jüngeren, der ihm eine Tube und Kondom reichte, mit denen sich der Große vorbereitete. Dann verteilte er noch etwas Gel bei Magnus, der dabei erwartungsfroh ein sexy Zischen zwischen den Zähnen ausstieß und Lauritz zu sich zog, wo der eine Position zwischen den strammen Schenkeln des Jüngeren einnahm. Zuerst strich er ihm noch mit den Händen an den Seiten entlang, dann stützte er sich mit den Armen rechts und links neben Magnus auf und drang mit seiner enormen Erektion erst ein, dann vor. Enge wie Hitze empfingen ihn und ein sich Winden und Beben von Magnus ließen ihn behutsam anfangen. So gab er ihm Zeit, sich an die Größe und Länge seines Geschlechts zu gewöhnen. Beruhigend küsste er ihn um den Bauchnabel herum und strich ihm über die Brust, auf der sich ein erster Schimmer von Schweißperlen bildete. Der Hübsche war einfach zu schön!

„Jetzt mach", bettelte dieser nun und suchte mit den Händen Halt an den starken Schultern des Mannes über sich.

Lauritz lächelte amüsiert über all die Ungeduld und setzte mit ersten, gemächlichen Schüben vor und zurück ein. Seine Lust steigerte sich mit jedem einzelnen von ihnen und heißkalte Schauer begannen in seinem Innern zu pulsieren. Magnus' Reaktion verriet das Gleiche. Jede von Lauritz Bewegungen, ließ ihn genüsslich seufzen und er versuchte seinerseits, sich den Stößen des Mannes entgegenzustrecken. Er grub die Finger in Lauritz' Schultern und legte schließlich seine Beine um dessen Leib, was es dem Großen ermöglichte, noch tiefer vorzudringen. Er begann unbarmherziger zu schieben und zu stoßen, sodass sich ihre Leiber immer wilder zueinander drängten. Beide gerieten mehr und mehr in Ekstase. Magnus glaubte bereits, Sterne zu sehen und warf den Kopf von einer Seite zur anderen. Lauritz konnte so dem Gefühl nicht widerstehen, den völlig ausgelieferten jungen Mann einen stürmischen Kuss geben zu müssen. Er wollte alles, er wollte es jetzt und er war sicher, Magnus wollte es auch.

So langte Lauritz mit einer Hand in den Haarschopf des Jüngeren und gerade in dem Moment, als sie beide von ihrem Höhepunkt erfasst wurden, küssten sie sich. So leidenschaftlich, so stürmisch und so erbarmungslos, wie ein Zusammenprall von Luftmassen, die einen Tornado über weiter Prärie auslösen. Alles begann sich zu drehen, alles begann zu fliegen, alles wurde eins.

Als der Wirbel vorüber war, blieben beide erschöpft und gleichermaßen unendlich schwer wie leicht liegen. Schließlich lösten sie sich voneinander, nur um gleich darauf Arm in Arm wegzudösen. Noch hatte keiner der beiden etwas gesagt, denn dafür, das wussten sie, hätten sie noch genügend Zeit. Sie würden sich nicht wieder verlieren, jetzt, wo sie sich gefunden hatten.

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