Aaron
Ein Versuch in der Ich-Perspektive. :)
Meine Träume kann ich nicht kontrollieren, damit habe ich mich längst abgefunden, doch zum Glück habe ich einen Punkt erreicht, an dem sie mich nicht mehr in einen bodenlosen Abgrund stürzen. Stattdessen verharre ich am Rand, starre in die Tiefe und ergreife die Hand, die mich von dort fortführt. Zurück auf sicheres Terrain. Von dort sehe ich wie die Sonne aufgeht, drüben, auf der anderen Seite des Abgrunds.
„Du hast wieder geträumt."
Michaels Stimme, schlaftrunken und besorgt zugleich.
Ohne zu antworten, schmiege ich mich in seine Arme. Doch das Echo meines Traums ist nicht vollständig verschwunden.
Noch immer sehe ich den wirbelnden Schnee in den Straßen, die Autos, die auf der frischen Schneedecke rutschen, ich höre das Hupen, die roten Ampeln blinken und mir ist kalt. So entsetzlich kalt. Trotz dicker Jacke und Wollmütze. Ich versuche, mir andere Dinge vorzustellen: eine blühende Wiese, einen kreisenden Adler im Azurblau, Michaels Lächeln, seine Augen, warm und sanft. Mein Atem beruhigt sich.
„Warum schläfst du nicht weiter", nuschelt er in mein Haar.
„Weiß nicht", lüge ich, obwohl es nichts nützt. Er kennt mich längst viel zu gut. Aber ich kann jetzt nicht darüber reden, will es nicht.
„Küss mich", bitte ich ihn, denn seine Küsse, seine Liebkosungen sind das Einzige, wonach ich mich jetzt sehne.
Als könnte ich wie eine Seifenblase zerspringen, ertasten seine Lippen die meinen. Ihre Süße breitet sich sogleich aus und lässt mich leise seufzen. Ein gutes Seufzen. Eines, das nach mehr verlangt. Michael versteht und so küsst er mich abermals. Dieses Mal etwas beherzter.
„Ich bin nicht aus Zucker, weißt du ..."
„Für mich bist du das."
Wenn er so etwas sagt, merke ich, wie ich zerfließe. Nicht, weil ich es glauben kann, mehr, weil ich es gern glauben will. Für ihn bin ich süß, wertvoll, liebenswert, alles, was ich so gern wäre, aber meine Vergangenheit, mein Leben bis zu dem Abend, an dem er mich an einer verschneiten Straßenkreuzung auflas, bezeugen das Gegenteil. Doch seine Küsse, die Wärme seiner Umarmung, der Klang seiner Stimme lassen mich meine Zweifel vergessen. Ein ums andere Mal. Während ich mich an ihn schmiege, verliert mein Kuss seine Unschuld. Aufmerksam wie er ist, bemerkt er dies und beginnt nun seinerseits leidenschaftlicher, fordernder zu küssen. Seine Lippen sind rau, ich mag es so. Unser Atem mischt sich, während unsere Zungen miteinander zu tanzen beginnen.
„Aaron", murmelt er, „Aaaaronn ..."
Mein Name aus seinem Mund jagt mir warme Schauer über die Haut und weckt in mir das Begehren nach ihm. Ich brauche alles von ihm, will ihn schmecken, spüren. So löse ich den Kontakt unserer Münder. Er protestiert mit einem Seufzer, doch schon lasse ich meine Lippen wandern. Über seinen Hals, wo ich an einer besonders empfindsamen Stelle sauge und zwicke. Genau hier gefällt es ihm. Das weiß ich längst und sein leises Ächzen bestätigt dies. Unsere Hände ertasten und streicheln nun den jeweils anderen. Meine fahren ihm über die Brust, reiben seine Nippel und suchen sich ihren Weg weiter abwärts. Die Zuckungen seiner Muskeln unter meinen Fingern sprechen für sich. Er kommt in Stimmung. Mir ergeht es nicht anders. Seine kräftigen Hände ruhen längst nicht mehr an meinen Schultern, nein, sie haben sich längst über meinen Rücken bis zu meinem Po geschlichen und dabei eine erhitzte, kribbelnde Spur hinterlassen. Ich schiebe mich dichter an ihn heran, schiebe ihm eines meiner Beine zwischen die seinen, um uns Reibung zu verschaffen. Er ist bereits deutlich erigiert, stelle ich fest, denn damit ist klar, dass er mich nicht weniger begehrt als ich ihn. Meine eigene Erregung lässt mich voller Lust stöhnen. Warum zögert er noch?
„Fass mich an", flehe ich und er tut es endlich.
Seine Hand bereitet mir das wohligste Schauern, während ich ihn hungrig küsse und immer wieder mit meiner Hand über seine Seite gleite. Ich muss ihn fühlen, seine Stärke, seine Lust. Mehr noch und immer mehr. Wieder unterbreche ich meinen Kuss, dieses Mal, um ihm in die Augen zu sehen. Sie verschlingen mich voller Erkenntnis. Er weiß, was er tun soll und es dürstet uns beide danach, unser Verlangen auf diese Art zu stillen.
„Nimm mich", hauche ich ihm ins Ohr.
Er lächelt. Er will es. Er tut es.
Alles, worauf sich meine Sinne fokussieren, ist er. Wie er sich über mich beugt, wie er mich küsst, seine Hände über meine Schenkel streichen. Voller Erwartung atme ich tief ein, denn im nächsten Augenblick positioniert er sich zwischen meinen Beinen, dringt Zentimeter um Zentimeter in mich ein. Meine Enge ist bereit, ihn zu empfangen. Ich spüre, wie er in mir pulsiert, sich vorschiebt. Es zieht, ich ächze. Er zögert. Lustvolles Schauern erfüllt mich, ich nicke ihm zu und fixiere seinen Blick mit dem meinen wie zum Zeichen.
„Du ..."
„Mach ..."
Er beginnt.
Erst langsam.
Ich suche Halt, fasse nach seinem Haar, seinen Schultern.
Er beugt sich vor, küsst mich.
Mich durchläuft ein Aufwallen von Hitze, gefolgt von einem Prickeln.
Ich seufze, er seufzt, er steigert den Rhythmus seiner Schübe.
Ich lege meine Beine um seine Hüften.
Er dringt weiter vor, heftiger, ich bebe.
Unsere Münder suchen sich, finden sich. Unser Atem ist heiß.
Unser Puls rast.
Wir sind umschlungen, lassen uns fallen ...
Seine Haut glänzt, er drückt sich durch, kommt.
Ich bäume mich auf, stöhne voller Hingabe.
Ein Gefühl von höchster Lust überrollt mich, ich verliere jeden Halt.
Seine Arme halten mich, seine Wärme umfängt mich.
Ich wünschte, es würde nie enden.
Ihm geht es ebenso, das verraten sein Kuss und seine Augen.
„Aaron", höre ich ihn säuseln.
„Michael."
Mehr braucht es nicht. Nicht in diesem Moment.
Nicht für den Rest der Nacht.
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