Kapitel 8

Black Swan POV
Zuhause wieder angekommen lachten und feierten wir alle, dass meine Schauspielerei wirklich gezogen hat. Aber um ehrlich zu sein war auch ein wenig Wahrheit dabei. Ich weiß nicht, aber irgendwie war es so vertraut zwischen uns beiden. Die Umarmung war auch nicht geplant und von der durfte niemand was wissen.
„Wir werden uns also immer in dieser Gasse treffen, wenn wir was besprechen müssen?" fragte Mina und ich nickte.
„Dort ist nie was los und ich denke nicht, dass ich dort eine Ausgangssperre haben werde. Jedoch wenn ich mal nicht auftauche, kommst du am nächsten Tag oder Abend wieder."
„Alles klar." antwortete sie und dann kam Yoongi auf mich zu. Nach drei Tagen kam er also wieder an?
„Morgen ist es also soweit, was?" fragte er und Mina ging dann auch zu den anderen.
„Ja." antwortete ich kalt und wollte mich auch umdrehen und gehen.
„Warte." sagte er nur und griff nach meinem Handgelenk, dies jedoch zur Abwechslung sanft. Ich drehte mich also zu ihm und konnte nicht mal realisieren was geschah und schon nahm er meinen Kopf in seine Hände und seine Lippen waren auf meinen.
Ich fühlte jedoch nichts. Rein gar nichts. Weshalb ich mich irgendwie Schuldig fühlte.
„Tut mir leid, dass ich so war. Aber ich war wirklich sauer dich so nah an ihm zu sehen.. dann kam noch hinzu wie er dich ansah. Ich wollte es nicht an dir aus lassen.. ich konnte nichtmal richtig unter deine Augen treten ohne mich schlecht zu fühlen die letzten Tage." sagte er dann, als er wieder etwas Abstand zwischen uns brachte aber hielt meine Hand dabei.
„Ist schon okay. Aber er hat mich normal angesehen Yoongi. Wenn es aber für dich okay ist würde ich gerne schlafen gehen. Ich habe einen langen Tag vor mir und muss noch packen."
„Natürlich. Aber bitte pass auf dich auf." antwortete er und ich nickte woraufhin er mir eine kurze Umarmung gab und ich sie sofort erwiderte. Er bedeutete mir schon noch was aber nicht mehr so viel wie davor und es machte mir schon etwas Angst nicht zu wissen, weshalb.

Am nächsten Morgen packte ich dann auch sofort, verbrachte Zeit mit Mina und den anderen  und verabschiedete mich schon von allen. Ich durfte meine Maske niemals ablegen bei ihnen und werde wieder mit meinen Eltern unter einem Dach leben. Wie wird das wohl enden?
Die Konsequenzen waren mir schon davor bewusst, aber jetzt, da alles Realität wird, habe ich schon Bauchschmerzen. Wenn der Plan schief geht, bin ich auf jeden Fall im Eimer.
Dann sah ich ihn schon und ging auf ihn zu. Es waren wirklich keine Menschen hier, was die Sache schon etwas gruseliger macht.
„Bist du bereit?" fragte er und ich nickte. Wir gingen in einer Gegend, wo es nicht einmal Häuser gab und in der die Straßenlaternen die einzigen Lichtquellen waren. Ob es vielleicht doch keine so gute Idee war?..
„Sag mal, wie soll ich dich eigentlich nennen?" fragte ich dann nach einer Zeit des Schweigens und er lachte. 
„Nenn mich einfach JK."
„Ich verbleibe dann bei Ravyn wenn das okay ist."
„Willst du deine alte Identität beibehalten?"
„Naja, schon. Sie hat mir viel genommen aber auch gegeben und nur weil ich jetzt bei euch bin, heißt es nicht dass ich sofort als eine von euch gesehen werden will. Ich will es mir zuerst verdienen. Aber wie haben alle anderen eigentlich reagiert?"
„Waren alle okay damit. Klar hatten viele ihre Zweifel aber was Daniel und Cecilia sagen ist Gesetz sozusagen." antwortete er. Daniel und Cecilia. Meine Eltern, die mich in einem jungen Alter bekamen.
„Daniel und Cecilia.. kannst du mir vielleicht ein wenig mehr von ihnen erzählen?.."
„Ja, da sind sowieso ein paar Dinge die ich adressieren wollte. Sie haben eine Tochter verloren und hoffen aus dir einige Antworten zu bekommen, also wunder dich nicht wenn sie dich befragen. Wenn ich merke, dass es für dich unangenehm wird helfe ich dir natürlich. Ich versuche mein Bestes dich Anfangs nicht mit ihnen allein zu lassen. Ich weiß nicht ob du's schon weißt, aber sie haben einen Sohn. Außerdem werden sie alles für dich tun, damit du sicher bist. Vor allem auf deine Sicherheit wird nun anfangs geachtet, weil du die Seiten gewechselt hast. Sie werden für dich wie eine Familie sein, da kannst du mir auf jeden Fall vertrauen. Nach dem Tod meiner Eltern haben sie mich auch groß gezogen und seitdem liebe ich sie wie meine eigenen Eltern. Im Übrigen solltest du von mir wissen, dass ich meine Maske nur in meinem Zimmer ausziehe.. wenn ich alleine bin. Das selbe kannst du auch machen."
„Okay.. werde ich auf jeden Fall." entgegnete ich. Ich hatte eigentlich den Drang dazu ihm zu erzählen, dass seine Eltern nicht durch meine Hände gestorben sind.. naja.. sind sie schon aber..
„Wir sind da." sagte er plötzlich und unterbrach mich in meinen Gedanken.
Nun betraten wir ihre Unterkunft und alles war modern und in hellen Farben eingerichtet. Man konnte Leute lachen und generell miteinander reden hören, dennoch aber auch Musik in einem weiter gelegenen Raum.
Jemand kam auf uns zu, begrüßte mich und fragte, ob er denn meine Tasche schon in mein neues Zimmer bringen könne, woraufhin ich nickte und ihm meine Tasche in die Hand drückte.
JK nahm also meine Hand und führte mich nicht herum, was ich mir eigentlich vorgestellt hatte was seine erste Tat wäre. Jedoch brachte er mich zu Cecilia und Daniel, was auch logisch für mich war. Aber ich war nicht vorbereitet sie jetzt schon so früh „kennenzulernen"..
„Willkommen.. eh.."
„Nennt mich bitte einfach Ravyn. Ich weiß ich habe einige Lasten auf mich getragen mit dem Namen, aber das bin wohl ich. Wenn ich direkt sein sollte, will ich meinen Namen und meinen Anzug, sowie meine Maske gerne beibehalten. Und.. es ist schön sie kennenzulernen.." sagte ich und schüttelte die Hand von Daniel, danach die von Cecilia. Ich denke es wird für mich einfacher sie mit ihrem Namen zu adressieren, bevor ich mich irgendwie verplappere.
„Es ist auch schön dich kennenzulernen Ravyn. Jedoch muss dir bewusst sein, dass du dir erstmal unser Vertrauen verdienst, damit meine ich jedoch nicht uns drei, sondern die anderen Leute." meinte Cecilia und ich nickte.
„Ich werde ihr morgen alles zeigen, ich denke du bist noch erschöpft vom Fliehen, oder?" fragte JK und ich nickte.
Auf einmal dann ging die Tür des Raumes abrupt auf und alle schauten in die Richtung, in der sich diese Tür befand.
Dann sah ich einen kleinen Jungen auf sie zu rennen und er umarmte das Bein von Cecilia. Ich nahm an das war ihr Sohn.. also mein kleiner Bruder. Ich müsste lügen, wenn ich nicht doch ein wenig Emotional wurde.
„Mama was macht Black Swan denn hier?!" schrie er und versteckte sich hinter ihr. Sie sah mich schockiert und peinlich berührt an, ich jedoch ging in die Hocke und versuchte auf seine Größe zu kommen.
„Du brauchst keine Angst vor mir zu haben kleiner Mann. Ich bin hier damit ich gut werde, weißt du? Ich werde keinerlei Gefahr mehr für euch sein, sondern für und mit euch Kämpfen." sagte ich und streckte meine Hand aus.
„Aber bitte nenn mich doch Ravyn." meinte ich nach einer kurzen Pause und streckte ihm lächelnd meine Hand hin.
Er zuckte zwar zunächst aber hielt dann auch seine Hand hin und nahm meine entgegen.
„Okay.. ich bin Levi." antwortete er und ich musste diesmal wirklich lächeln. Einfach süß der kleine.

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