Kapitel 4
Einige Tage später fing ich an dem Golden Boy schöne Augen zu machen und erschöpfter vorzukommen und es schien zu funktionieren. Er war verwirrt und ich sah es an seinen Reaktionen.
„Ach was schnaufst du denn so? Wird dir klar dass wir doch stärker sind als ihr?" fragte er und ich war am Boden mit meinen Händen abgestützt, mein Kopf sah dabei auf den Boden.
„Ich hab keine Zeit und Lust mit dir zu diskutieren! Zieh mir jetzt verdammt nochmal meine Maske aus und dann ist doch gut!" schrie ich regelrecht und sah auf ihn. Dann fiel sein Blick auf meinen Hals und ich wusste was er dachte. Mina und ich haben mit Make Up meinen Hals mit blauen Flecken verziert.
„Hey, was ist da passiert?" fragte er während er in die Hocke ging und seine Hand kam auf mich zu, weshalb ich ein wenig zur Seite wich.
„Fass mich nicht an Golden Boy oder du bereust es! Da ist rein gar nichts. Zumindest nichts was dich zu interessieren hätte." meinte ich und stand langsam auf, so dass es aussah als sei ich wackelig auf meinen Beinen.
„Okay okay. Der Grund weshalb ich dich heute nicht angreifen werde ist, weil du zu schwach bist für einen Kampf. Ich liebe Kämpfe und ohne wäre es doch zu langweilig."
„Glaub mir ich kann noch kämpfen!" antwortete ich und stellte mich in meine normale Kampfposition.
Er hingegen lachte nur und stand ebenfalls vom Boden auf.
„Ich bin kein Unmensch, schon dich und wir kämpfen. I mean die anderen haben bestimmt schon genug schaden angerichtet." sagte er und verschwand.
Heute nannte er mich nicht Ravyn, dies war komisch da er es immer tat. Es war gefühlt sein Lieblingswort wenn wir uns unterhielten.. vielleicht war dies ein Anzeichen dafür, dass sich seine Meinung gegenüber mir schon verändert hatte? Jedoch sollte ich nicht nachlässig werden, auch wenn es einfach schien.
Wieder bei der Arbeit angekommen ließ ich mich erschöpft auf meinen Stuhl fallen und Jungkook kam mit Kaffee herein.
„Harter Tag gestern?" fragte er während er mir eine Tasse gab.
„Dankeschön. Kann man so sagen.. meine Wochenenden sind nicht mal Erholung."
„Weshalb wenn ich fragen darf?" fragte er erneut und ich kam ins schweigen. Was soll ich da bitte antworten? Ja ich bin eigentlich eine der Bösen und will eine Hinterlist starten oder was?
„Eh.. sagen wir so... gewisse Leute haben hohe Ansprüche an mich und ich weiß nicht wie ich diese erfüllen kann. Deshalb arbeite ich jeden Tag sehr hart."
„Hohe Erwartungen? Da kann ich dir ein Lied von singen.."
„Weshalb?"
„Du hörst dich an wie ich." lachte er und nahm einen schluck Kaffee. „Leute haben auch hohe Erwartungen an mich. Genauso wie du muss ich ihnen jeden Tag gerecht werden und was soll ich sagen? Es geht an meine Grenzen.."
„Aber solange man die anderen glücklich macht ist es es Wert." sagten wir gleichzeitig und sahen uns an. Endlich jemand mit dem ich reden konnte, ohne verurteilt zu werden. Klar konnte ich mit Taehyung, Jimin und Mina reden aber sie sind nicht neutral.
„Da haben wir ja doch einiges gemeinsam was?" lachte er erneut und ich nickte. Jedoch stoppte sein Lachen wieder und er kam mir etwas näher.
„Eh Jungkook ich meine ja okay vielleicht haben wir viel gemeinsam aber.. nicht so viel dass ich dich jetzt küssen wollen würde.." stotterte ich regelrecht und wisch ihm aus.
„Nein nein! Versteh mich da nicht falsch! Aber.. du hast da eine Feder." sagte er und zog mir eine Feder aus dem Haar.
Mein Herz klopfte wie wild aber nicht weil er mir so nah kam, sondern weil jeder weiß, dass Black Swan eine Maske aus schwarzen Federn hatte.
Und schon sah ich Wut in seinen Augen aber auch.. Schmerz?
„Oh Gott das ist nicht das wonach es aussieht Jungkook! Nur.. ich habe sie gestern begegnet und ich denke deshalb kam diese Feder dorthin und hat sich verfangen.. Ich könnte niemals anderen Menschen etwas antun ich schwöre es dir!" sagte ich panisch und er lachte.
„Alles gut. Ich denke nicht, dass sie und ich länger als einige Minuten in einem Raum zusammen überhaupt lebend raus kämen." lachte er und ich hatte Fragezeichen in meinem Kopf, dies schien er aber zu bemerken.
„Ich bin ein Fan von den Helden." sagte er und ich nickte.
„Ja.. ihre Arbeit ist erstaunlich.." entgegnete ich mit einem gefälschtem Lächeln.
Und hier dachte ich er sei ganz in Ordnung...
„Hey, wenn du Lust und Zeit hättest sollen wir morgen vielleicht in unserer Pause zusammen Kaffee trinken gehen? Als Freunde natürlich."
„Seit wann sind wir Freunde?"
„Seitdem wir wissen und nachvollziehen können wie sich der andere fühlt." meint er Selbstbewusst und ich war irgendwie stolz.
„Ich sage nur ja, weil du es selbstbewusst sagst und ich froh bin, dass du langsam aber sicher nicht mehr so unsicher bist." antwortete ich und er lächelte. Diesmal war dieses Lächeln aber anders. Seine Augen strahlten regelrecht und er sah wirklich glücklich aus.
Irgendwie wurde ich eifersüchtig. So habe ich lange Zeit nicht mehr gelacht. Nicht seitdem er mich fallen ließ.
„Also dann ran an die Arbeit mein lieber!" forderte ich und wir beide versanken in unseren Entwürfen.
Zuhause wieder angekommen durfte ich mir Yoongis Moralpredigt wieder anhören..
„Y/N das kann nicht dein ernst sein oder!?"
„Wir haben es doch vor Tagen besprochen!"
„Ich meine nicht nur das.. was ist mit diesem Neuling in euerem Betrieb?"
„Jeon Jungkook? Was soll bitte mit ihm sein? Er ist eine nette Person und macht seinen Job außerdem ordentlich und mit bedacht!"
„Ihr geht morgen Kaffee trinken.."
„Woher weißt du denn das jetzt??"
„Ich kenne einen seiner Freunde. Kim Seokjin." sagte er. Kim Seokjin?... das hörte sich an wie mein damaliger guter Freund seit ich klein war.. er war einer von den Helden aber meinte er wolle ein normales Leben führen wollen. Ich war traurig aber froh zugleich.. naja.. er wollte ein normales Leben als ich weg war..
„Stalkst du mich jetzt etwa?"
„Wenn sein muss ja!"
„Du bist doch völlig von allen Geistern verlassen!"
„Verliebst du dich etwa jetzt in ihn? Einen normalo?"
„Hey.. wenn du hier bist um zu streiten dann geh. Ich habe keine Lust dass du meinen Vater spielst! Ich weiß was ich tue okay? Hast du gesehen wie nah mir Golden Boy gestern kam? Es funktioniert und ich werde sowieso bald den Betrieb wechseln und dann wird alles wie geschmiert ablaufen. Ich habe keine Zeit mich zu verlieben und außerdem weißt du, dass wir beide uns was versprochen haben. Ich mag eine von den Bösen sein, aber wenn ich sage dass da Gefühle für dich sind, ist es keine Lüge. Ich bin keine Lügnerin und das weißt du ebenfalls." sagte ich sauer und er kam mir näher.
„Es tut mir leid Y/N aber ich bin momentan echt reizbar. Ich hasse den Gedanken dass du drüben bist ohne mich und dass ich nicht für dich da sein kann.."
„Dann halt jetzt deinen Mund und küss mich." meinte ich und wir beide waren erschrocken über meine Ausdrucksweise. Ich war noch nie so offen mit meinen Gefühlen umgegangen aber es schien ihn zu gefallen denn er lächelte.
Und dann tat er das was ich ihm befahl und es fühlte sich gut an. Das war das erste mal seit langem dass ich mich wieder wohl fühlte in den Armen eines anderen Menschen und ich musste währenddessen lächeln. Aber war es wirklich das selbe Lächeln was Jungkook hatte?..
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