Kapitel 9 - Meine Droge der Tee

Kapitel 9 – Meine Droge der Tee

Am nächsten Morgen habe ich es erfolgreich geschafft mich heimlich wieder in mein Zimmer zu schleichen, ohne, dass jemand etwas gemerkt hat. Ein Mal wäre ich beinahe erwischt worden, konnte mich aber noch rechtzeitig verstecken und die beiden Mädchen unbemerkt vorbeigehen lassen.
Nun sitze ich zusammen mit Blaise, Pansy und Draco am Slytherintisch und suche den Tisch nach etwas Tee ab. Kürbissaft, Wasser, Kürbissaft. Können die hier keinen normalen Tee trinken?
»Erzählt mir nicht, dass es hier keinen Tee gibt.«, verzweifelt sehe ich meine Freunde an, die mich allerdings nur verwirrt ansehen.
»Ist das ein Drama?«, fragt Draco dann und ich sehe ihn beleidigt an.
»Ja, sogar ein ziemlich großes.«, entgegne ich und sehe mich suchend im Raum um. Dabei gleitet mein Blick zu Snape an den Lehrertisch, der sich gerade eine dampfende Tasse Tee hinstellt. Dann gleitet sein Blick zu mir und er hätte auch schreien können »Ich habe Tee und du nicht!«, die Schadenfreude die dabei von ihm ausgeht wäre so oder so die selbe gewesen. Das kann ich allerdings nicht auf mir sitzen lassen und so schnaube ich beleidigt auf, schnappe mir meine Tasse und stehe dann auf. Sofort sehen Draco, Pansy und Blaise zu mir, als würden sie erwarten, dass ich jetzt meinen Verstand verliere und hier eine riesige Szene veranstalte, nur, weil ich keinen Tee bekomme.
»Was hast du vor?«, werde ich skeptisch gefragt.
»Ich hole mir jetzt meinen Tee.«, sage ich nur und gehe los. Die Kommentare von wegen »Nachsitzen«, »Selbstmord« und »Snape köpft sie« ignoriere ich gekonnt. Severus scheint schon zu verstehen wieso ich auf dem Weg zu ihm bin, denn er zieht seine Teekanne weiter an sich heran. Ich spüre, dass gefühlt der halbe Saal mich ansieht, doch davon lasse ich mich nicht beirren. Mein Blick gleitet zu Dumbledore und sofort weiß ich, dass ich den Mann auf meiner Seite habe, ebenso wie Minerva, die mich hoffnungsvoll ansieht, fast als würde sie hoffen, dass ich es schaffe Snape zu überreden.
Demonstrativ stelle ich meine Tasse direkt vor Snape ab und sehe ihn an.
»Welch charmante Bitte.«, spottet er und sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an. Ich weiß, dass uns wahrscheinlich die Schüler, die am nächsten am Lehrertisch sitzen, hören können, deshalb erwidere ich keinen meiner typischen Kommentare, den ich abgegeben hätte, wenn wir uns noch bei ihm zuhause befinden würden.
»Professor Snape, wären sie so freundlich mir etwas von ihrem Tee abzugeben?«, frage ich gespielt nett, doch mein Blick bleibt gleich und scheint förmlich zu schreien »Gib mir Tee oder ich hexe dir hier vor allen anderen einen Fluch an den Hals!« Gut, dass die anderen das nicht sehen können.
Severus sieht mich an, scheint abzuwiegen ob er erneut nein sagen kann, dann gießt er mir wortlos Tee ein und ich grinse triumphierend.
»Dankeschön, Sir.«, sage ich und muss mir dabei das Lachen verkneifen. Dieser Mann ist fast wie ein Vater für mich und ich nenne ihn Sir. Dann drehe ich mich grinsend um und lasse mich mit meiner Tasse Tee zurück auf meinen Platz neben Blaise fallen.
»Ich sagte doch ich hole mir meinen Tee.«, meine ich ganz trocken und beginne dann zu essen. Einen Moment lang spüre ich noch ungläubige Blicke auf mir, diese lassen allerdings auch recht schnell nach und so kann ich in Ruhe weiteressen.
»Was war denn die Nacht mir dir los, Loki?«, fragt mich Pansy dann plötzlich und ich verschlucke mich fast an meinem Trinken. Eigentlich hatte ich gehofft, dass sie es einfach nur vergessen hat oder mich wenigstens nicht vor allen anderen darauf anspricht.
»Nichts, ich habe nur schlecht geträumt.«, versuche ich mich heraus zu reden und Dracos Blick schnellt zu mir, was mich nur irritiert.
»Hast du sowas häufiger?«, fragt sie mich dann und ich nicke.
»Ja, habe ich. Wenn so etwas ist, dann lass mich am besten einfach in Ruhe und schlaf weiter. Dann halte ich dich nicht auch noch vom Schlafen ab.«, füge ich dann noch hinzu und Pansy sieht zu mir.
»Du kannst mich dann ruhig wecken, das ist kein Problem.«, sagt sie und sieht mich lieb an. Ich beginne auch leicht zu lächeln.
»Danke, Pansy.«
»Entschuldigt mich, ich gehe vor dem Unterricht noch mal auf Toilette.«, sage ich dann, dann stehe ich auf und verlasse mit eiligen Schritten den Saal. Draußen biege ich um die Ecke und stoße sogleich mit jemandem zusammen. Sofort fange ich mich, gehe zwei Schritte zurück und sehe dann Ron.
»Oh, tut mir leid, Ron. Ich habe nicht auf den Weg geachtet.«, sage ich und sehe ihn entschuldigend an.
»Kein Problem, ist ja nichts passiert, Loki.«, sagt er und ich sehe das Mädchen hinter ihm, welches mich skeptisch ansieht. Und Harry Potter, der recht verwirrt wirkt.
»Ihr kennt euch?«, fragt mich das Mädchen jetzt skeptisch und ich schmunzele.
»Ja, wir haben uns neulich in der Winkelgasse getroffen und kurz miteinander geredet.«, antworte ich ihr und sie nickt.
»Ich hätte nicht erwartet, dass du nach Slytherin kommst, du hast so nett auf mich gewirkt.«, sagt Ron dann und ich sehe ihn verwirrt an. War das eine Beleidigung?
»Ron!«, zischt das Mädchen und ich sehe immer noch verwirrt zu Ron.
»Was meinst du damit?«
Zu meiner Überraschung antwortet mir nicht Ron, sondern Potter.
»Na ja, die Slytherins und die Gryffindors sind eigentlich schon seit Ewigkeiten verfeindet.«, erklärt er mir und denkt scheinbar, dass das alles sagt, doch ich bin immer noch verwirrt.
»Wieso das denn?«
»Das ist eine lange Geschichte. Fakt ist nur, dass die anderen Slytherin das schön ausleben und besonders Hermine, Ron und mir das Leben schwermachen.«, erklärt er weiter.
»Das finde ich bescheuert. Ich für meinen Teil werde euch so behandeln, wie ihr es verdient. Seid ihr nett zu mir, dann sehe ich keinen Grund euch zu hassen oder fies zu euch zu sein.«, lächele ich und die drei lächeln mich ebenso an.
»Ich muss dann aber los, ich wollte noch kurz auf Toilette, bevor der Unterricht anfängt.« Mit diesen Worten lächele ich die drei noch mal an und gehe dann.

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