Kapitel 42 - Draco und du könnt ja ein Kind nach mir benennen

Kapitel 42 – Draco und du könnt ja ein Kindnach mir benennen

»Wo ist Harry?«, frage ich dann an Draco gewandt, der mir allerdings keine Antwort geben kann, weil er es selber nicht weiß.

»Woher bitteschön soll ich wissen, wo sich Potter befindet?«, fragt er mich dann belustigt und ich verdrehe die Augen.

»Hätte ja sein können.«, murmele ich dann nur und sehe mich um. Mein Blick gleitet zu Hermine, die meinen Blick zu spüren scheint und ebenfalls zu mir sieht. Als sie Draco neben mir sieht, schleicht sich ein kleines Grinsen auf ihr Gesicht. Als sie dann allerdings sieht, dass ich sie fragend ansehe sagt sie kurz etwas und kommt dann auf mich zu.

»Was ist los?«, fragt sie mich und schaut kurz herunter zu Blaise und Pansy, woraufhin sich ein mitleidiger Ausdruck auf ihr Gesicht schleicht. Scheinbar weiß sie, wie Blaise, Draco und ich uns jetzt fühlen müssen.

»Wo ist Harry?«, wiederhole ich meine Frage und sie sieht mich nachdenklich an.

»Müsste er nicht im Denkarium sein? Mit Snapes Erinnerungen?«, fällt ihr dann ein und ich schlage mir innerlich vor den Kopf.

»Natürlich! Danke, Hermine.«, sage ich, dann renne ich los. Genau deshalb wollte ich mit Harry reden. Über Snapes Erinnerungen. Und dabei bin ich wohl so blöd nicht daran zu denken, dass er ja genau das gerade angucken könnte. Auf der einen Seite will ich wissen, was er darüber denkt, auf der anderen Seite habe ich allerdings auch Angst davor, weil ich selber gar nicht so genau weiß, was für Erinnerungen Severus ihm dort mitgegeben hat. Vielleicht waren es auch unschöne Dinge aus meiner Vergangenheit, durch die Harry mich jetzt hassen wird.

Noch während ich weiter laufe, kann ich förmlich Dracos verwirrten Blick auf mir spüren, der erst aufhört, als ich um die Ecke biege.

»Harry?«, frage ich leise in den Raum hinein, doch er steht noch über das Denkarium gebeugt, deshalb hört er mich nicht.

Verwundert sehe ich mich im Büro um und stelle fest, dass Severus eigentlich nichts hieran verändert hat, auch nicht, als er selber Schulleiter war. Man sollte doch meinen, dass er das Büro von Dumbledore auch an die Dunkle Seite angepasst hat. Aber vielleicht hat er auch penibel darauf geachtet, dass kein einziger Todesser oder Schüler diesen Raum betritt, dann könnte ich das ganze sogar verstehen.

Eine Bewegung vor mir lässt mich aus meinem Starren erwachen und ich sehe Harry, der sich geschockt aufrichtet, dann dreht er sich zu mir um und sein Blick verändert sich nicht.

»Snape ist der mutigste Mann, den ich je kannte.«, sagt er dann und ich beginne leicht zu lächeln. Ja, da hat er wahrscheinlich recht.

»Ich weiß. Dumbledore hat mir erzählt, dass er wirklich mein Vater ist... und weißt du was, Harry? Auch, wenn mich alle anderen für verrückt erklären würden, ich habe den besten Vater der Welt.«, lächele ich ihn dann an und er nickt.

»Die Hälfte seiner Erinnerungen waren von dir. Wie du ihm einen neuen Lebenssinn geschenkt hast.«, erzählt er mir und ich sehe ihn verwirrt an.

»Wirklich?«, frage ich ihn überrascht und er nickt erneut.

»Ja, du bedeutest ihm wirklich viel.«, bestätigt er mir und ohne, dass ich es will, bilden sich Freudentränen in meinen Augen.

»Konntest du ihn retten?«, möchte Harry dann wissen.

»Ich glaube schon. Sirius, Remus und Tonks bringen ihn in das Hauptquartier des Ordens und wenn Sirius ihn bis dahin nicht umgebracht hat, dann gehe ich davon aus, dass er noch leben wird.«, schmunzele ich und Harry beginnt leicht zu lachen.

»Sirius mag dich, er würde Snape nicht töten, vertrau mir.«, fügt er dann noch hinzu und ich sehe zur Tür.

»Harry, ich weiß, was dir das Denkarium gezeigt hat. Zumindest das, was mit Voldemort zu tun hat. Es tut mir wirklich leid, dass es für dich so enden muss.«, traurig sehe ich ihn an und auch Harry senkt kurz den Blick, dann sieht er jedoch entschlossen zu mir.

»Ich muss das tun. Ich hoffe wirklich, dass ihr am Ende siegen werdet. Und wenn das alles vorbei ist, dann hoffe ich, dass du glücklich mit Draco wirst. Ich glaube du tust ihm gut.«, sagt Harry und zieht mich in eine Umarmung.

»Danke, Harry. Dass ausgerechnet du das sagst bedeutet mir sehr viel.«, sage ich und löse die Umarmung von ihm.

Wir sehen uns noch einen Moment an, dann beginnt Harry plötzlich wie ein Irrer zu grinsen.

»Draco und du könnt ja ein Kind nach mir benennen.«, lacht er und nun kann auch ich nicht mehr ernst bleiben, obwohl es so eine traurige Situation ist.

»Verschwinde, Potter!«, lache ich. Harry wirft mir nur einen entschuldigenden, aber auch provokanten Blick zu, dann geht er.

Einen Moment lang starre ich ihm noch hinter und wünsche ihm alles Gute, dann verlasse auch ich das Büro des Schulleiters und mache mich auf den Weg zu Draco.


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