Kapitel 4 - Hogwarts Express

Noch nie habe ich so wenig Motivation gehabt, wenn es ums Zugfahren geht. Wieso konnte ich nicht einfach nach Hogwarts apparieren? Nein, jetzt zwingt man mich auch noch mit diesem blöden Zug zu fahren. Glücklicherweise hatte Severus mir erklärt wie ich zum Gleis komme, sodass ich jetzt direkt durch die Mauer laufe und vor dem Hogwarts Express stehe. Gut, jetzt gibt es wohl kein Zurück mehr.
Nachdem mein Koffer verstaut ist, ich habe kein Haustier mitgebracht (geht auch schlecht, wenn man keins besitzt), steige ich ein und gehe durch den Zug um mir ein Abteil zu suchen.
Ich gehe durch den Zug und sehe mich immer wieder um, stelle aber fest, dass in allen Abteilen schon jemand sitzt, kann ja aber schlecht einfach irgendwo hingehen und fragen ob ich mich dazu setzen kann. Das würde nur wieder Fragen aufwerfen, auf die ich nicht antworten kann oder will. Langsam gehe ich weiter und öffne die Tür zum nächsten Teil des Zuges. Ich sehe mich um und genau in diesem Moment trifft mein Blick auf ein paar kühle, grau-blaue Augen. Fast im gleichen Moment in dem Draco mich sieht, steht er auf und kommt auf mich zu. Also beschließe ich, dass ich hier bleibe und gehe zwei Schritte auf Draco zu, dabei spüre ich schon wie ich angeguckt werde.
»Hey, ich wusste gar nicht, dass du auch nach Hogwarts gehst.«, begrüßt er mich und ich sehe das kleine Stück zu ihm hoch.
»Ich gehe auch erst dieses Jahr hier hin, sonst wurde ich privat unterrichtet.«, antworte ich ihm und sehe mich immer noch unauffällig nach einem Platz um.
»Ich habe dich letztes Mal gar nicht gefragt wie du heißt.«, stellt Draco dann fest und ich schmunzele.
»Ich habe dir ja auch nicht wirklich eine Wahl gelassen, oder?«, lache ich und auch er hebt einen Mundwinkel.
»Ich bin Loki.«, füge ich dann aber noch hinzu und er lächelt. Ich weiß nicht was es ist, aber irgendwas zeigt mir, dass wir sehr gute Freunde werden. Durch meine Vergangenheit habe ich es gelernt Menschen gut einzuschätzen und ich spüre, dass Draco und ich uns gut verstehen.
»Loki was?«
»Loki, einfach nur Loki.«, wehre ich ab und er zuckt mit den Schultern.
»Okay. Willst du dich zu uns setzen?«, bietet er dann an und ich nicke.
»Klar, gerne.«, sage ich und er geht los, ich folge ihm. Dann setzt er sich an einen Tisch, an dem schon zwei andere sitzen. Draco bedeutet mir mich zu ihm zu setzen und ich mache dies auch dankbar. Dann sehe ich die beiden gegenüber von mir an.
»Das ist Loki, sie geht ab jetzt auch nach Hogwarts.«, stellt er mich dann vor und ich ringe mich zu einem freundlichen Lächeln durch.
»Ich bin Blaise.«, stellt sich der Junge mit der dunklen Haut vor.
»Und ich bin Pansy.«, fügt das Mädchen hinzu und lächelt mich auch kurz an.
»Freut mich.«, antworte ich ihnen und sehe kurz zur Seite zu Draco.
»Wieso kommst du erst jetzt nach Hogwarts?«, fragt er und ich sehe kurz in seine Augen, wende aber sofort wieder dem Blick ab.
»Ich wurde zu Hause unterrichtet, aber das… geht jetzt nicht mehr.«, meine ich und hoffe, dass sie mir diese Lüge abkaufen. Was soll ich denn sonst auch sagen? Ich wurde von Klein auf von Todessern gequält, gefoltert und schließlich selber einer. Wollt ihr mein dunkles Mal sehen? Aber dann hat mich Severus da rausgeholt, natürlich so, dass die anderen nicht wussten, dass er es war und jetzt verstecke ich mich zu meiner eigenen Sicherheit in Hogwarts. Das kommt glaube ich nicht so gut an. Doch zu meinem Glück fragen die anderen nicht weiter nach. Stattdessen fragen sie mich über meine Interessen aus.
»Was glaubst du in welches Haus du kommst?«, fragt mich Pansy dann und ich sehe sie irritiert an.
»Ich weiß nicht… Aber ich vermute mal Slytherin.«, antworte ich ihr und lehne mich etwas zurück. Fragend sieht sie mich an.
»Wieso vermutest du das?«, möchte dann auch Blaise wissen. Oh, keine Ahnung, vermutlich, weil ich Schwarzmagierin bin und dazu noch von Todessern großgezogen worden bin.
»Ich bin reinblütig und denke nicht, dass ich in den anderen Häusern gut aufgehoben wäre. Ist so ein Gefühl.«, sage ich stattdessen aber nur und Pansy nickt.
»Vielleicht kommst du ja dann in mein Zimmer, da ist noch ein Platz frei.«, fügt sie dann noch hinzu und ich lächele, dann sehe ich mich kurz um.
»Ich gehe Mal auf die Toilette. In welche Richtung muss ich?«, wende ich mich dann noch an sie und sie deutet mit dem Finger in eine Richtung.
»Danke.«