Kapitel 31 - Die Wochen vergehen...

Kapitel 31 – Die Wochen vergehen...

Einige Wochen später hat sich herausgestellt, dass die anderen die Arschkarte gezogen haben und nicht ich. Dadurch, dass Severus die meiste Zeit eigentlich in irgendeiner Art und Weise in Dumbledores altem Büro hockt, habe ich seine Gemächer fast für mich alleine, nur abends kommt er her, um hier zu schlafen. Ich weiß nicht, ob er das macht, weil er wirklich so viel zu tun hat, oder, damit ich nicht so gestraft bin und hier auch meine Ruhe habe. Bei Severus könnte ich mir beides vorstellen.

Dadurch, dass ich eigentlich nur die ganze Zeit hier herumsitze, habe ich angefangen sämtliche Zaubersprüche- und Zaubertränkebücher zu lesen, denn wenn eine Schlacht bevorsteht, dann könnte etwas Zusatzwissen vielleicht gar nicht so schlecht sein. Außerdem ist mir Nagini, diese blöde Schlange von Voldemort, gar nicht geheuer, und der Gedanke, dass Severus ständig in der Nähe von diesem Viech ist, löst ziemliches Unbehagen in mir aus. Deshalb arbeite ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit daran, einen Trank zu entwickeln, um Naginis Gift unschädlich zu machen und langsam komme ich damit auch recht gut klar.

Zwischendurch habe ich mich immer wieder mit den anderen Gryffindors getroffen, die allerdings nicht wissen, dass ich die ganze Zeit hier im Schloss bin. Ich habe ihnen nur erzählt, dass ich hin und wieder mal hier her appariere. Da ich vor kurzem 17 geworden bin stellt das auch kein Problem dar, denn ich darf nun offiziell auch außerhalb der Schule zaubern. Nicht, dass es mich vorher gestört hatte.

Frustriert schmeiße ich mein Buch auf den Tisch und lasse mich dann auf den Stuhl fallen. Der Trank ist fast schon perfekt, aber irgendwas stimmt dort noch nicht ganz, ich komme aber nicht darauf, was es ist. Es kann ja wohl nicht so schwer sein.

Ich sehe erschrocken auf, als ich höre, dass die Tür aufgeht und ziehe meinen Zauberstab, doch lasse ihn sofort wieder sinken, als ich erkenne, dass es Minerva ist. Überrascht sehe ich sie an. Wir hatten in den letzten Wochen unsere Beziehung zwar ziemlich verstärkt und sie ist fast wie eine Mutter für mich geworden, aber ich hätte nicht erwartet, dass sie tatsächlich hierherkommt, denn sie weiß, ebenso wie alle anderen Lehrer auch, nichts davon, dass Severus eigentlich die ganze Zeit nur den Todesser spielt.

Ich hätte es ihr gerne gesagt, weiß aber, dass ich damit alles zerstören würde.

»Minerva, was machst du denn hier?«, frage ich sie überrascht, doch mache mir gar nicht erst die Mühe mich so hinzusetzen, dass es freundlicher wirkt. Sie weiß ganz genau, dass diese ganze Situation an meinen Nerven zerrt.

»Ich brauche dringend meine Ruhe und wollte mal nach dir sehen.«, antwortet sie mir und lässt sich genervt auf einen Platz fallen, nachdem sie dort die ganzen Bücher weggeschoben hat.

»Weißt du was? Sei froh, dass du keine Lehrerin bist, auch, wenn du definitiv das Zeug dazu hättest.«, stöhnt sie dann und es hätte mich nicht mehr gewundert, wenn sie ihre Füße auf den Tisch gelegt hätte.

»Ich hätte das Zeug dazu, Lehrerin zu werden?«, frage ich überrascht und Minerva sieht zu mir, dann schleicht sich ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht.

»Oh, Loki. Du bist seit Jahren deutlich weiter, als unsere Abschlussschüler, was Zauberei angeht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du etwas wie Verteidigung gegen die dunklen Künste oder ähnliches unterrichtest.«, sagt sie und ein Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht.

»Oder du wirst Aurorin, das könnte ich mir bei dir auch noch vorstellen.«, fügt sie dann hinzu und ich überlege.

»Na ich glaube, dass ich dann doch eher Lehrerin werden würde. So kann ich anderen wenigstens zeigen, wie sie sich im Notfall verteidigen können. Als Aurorin kämpfe ich zwar auch gegen die Anhänger Voldemorts, aber davon lernen die Kinder nicht, sich zu verteidigen.«, gebe ich von mir und Minerva sieht mich liebevoll an.

»Loki, du bist so ein guter Mensch, ich kann immer noch nicht glauben, dass du von Severus und einer Todesserin abstammen sollst.«, sagt sie dann und ich lächele sie liebevoll an.

»Danke, Minerva. Das zu hören muntert mich gerade wirklich auf.«, gebe ich zu und sie sieht mich wieder mit einem Lächeln an, das andere bestimmt nur von ihrer Großmutter kennen.

»Wie geht es dir?«, frage ich sie dann und sie verdreht die Augen.

»Ich würde so gerne etwas machen um Potter zu helfen. Es kann doch so nicht weiter gehen.«, beschwert sie sich und ich verstehe sofort, was sie mir sagen will.

»Glaub mir, ich würde auch lieber aktiv gegen Voldemort kämpfen, oder mich Potter und Co anschließen, aber ich habe so das Gefühl, dass bald etwas passieren wird. Ob gut oder schlecht, das weiß ich nicht.«, sage ich ihr und sehe kurz zu dem Kessel, in dem ich versuche den Zaubertrank weiter zuzubereiten.

»Ich denke, dass Potter deine Hilfe gut gebrauchen könnte. Er wird wieder kommen, davon gehe ich aus. Und wenn er wieder kommt, dann soll sich Voldemort vor uns in Acht nehmen.«


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