Kapitel 29 - Aufgeflogen
Kapitel 29 – Aufgeflogen
Es ist nun genau eine Woche vergangen, seit ich hier in Severus Bett schlafe. Es hilft mir wenigstens ein wenig, den Schmerz zu verdrängen, den ich verspüre, wenn ich schon daran denken muss, wie es jetzt weiter gehen wird. Denn ich weiß es nicht.
Nachdem ich einen Blick auf meine Uhr geworfen habe, stehe ich auf und ziehe mir neue Klamotten an, schnappe mir einen von Severus Fledermausumhängen und schrumpfe ihn auf meine Größe. Die Teile sind aber auch cool. Dann trete ich an den Spiegel und betrachte mich. Meine Beine stecken in einer engen, schwarzen Hose und meine Doc Martens passen perfekt dazu. Oben rum trage ich, mehr oder weniger freiwillig, den Hogwarts Pullunder und die Slytherin Krawatte. Dazu Snapes Umhang. Ich möchte wetten, dass er in seiner Jugend fast so aussah wie ich jetzt.
Hinter mir ertönt ein Geräusch aus dem Kamin und ich fahre herum. Wer benutzt denn den Kamin, um in Snapes Büro zu kommen?
Aus dem grünen Rauch kommen zwei Personen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Auch sie sehen mich erschrocken an. Als ich das dunkle Mal auf ihren Armen sehe, ziehe ich sofort meinen Zauberstab aus meinem Umhang und richte ihn auf die beiden, doch die Frau ist schneller.
»Avada Kedavra!«, sagt sie und ich kann den Fluch nicht mehr abwehren. Es fühlt sich so an, als würde sich meine Seele aus meinem Körper lösen und ich betrachte die ganze Szene plötzlich von außen. Hilflos sehe ich meinem Körper dabei zu, wie er steif nach hinten umkippt und ich mit dem Kopf noch mal auf dem Schreibtisch aufschlage. Dann wird um mich herum alles schwarz.
Das nächste was ich sehe, ist Dumbledore. Moment, Dumbledore?! Er steht vor mir und hält mir die Hand hin, die ich zögerlich ergreife. Er zieht mich so auf die Beine, als würde ich nichts wiegen und sieht mich dann traurig an. Mein Blick fällt allerdings auf die Person hinter ihm und ich stocke.
»Sirius!«, meine ich und er sieht mich lächelnd an.
»Hey, Loki. Scheint, als wären unsere Bemühungen irgendwie vergeblich gewesen.«, sagt er und lächelt mich traurig an, während ich ihn umarme.
»Black, du bist unmöglich.«, lache ich dann aber und sehe zu Dumbledore.
»Ihr Tod tut mir leid, obwohl ich weiß, was passiert ist.«, sage ich und er sieht mich liebevoll an.
»Oh, glaub mir, Loki. Das muss es nicht.«, sagt er und deutet auf eine gemütliche Sitzecke.
»Wie ist es so tot zu sein?«, frage ich dann, als ich mich setze und ernte zwei belustigte Blicke.
»Es ist manchmal etwas langweilig hier... aber du hast das Glück, dass du das nicht lange erleben musst. Wir werden dich bald zurückschicken.«, teilt mir Dumbledore mit und ich sehe ihn irritiert an. Sie wollen mich zurückschicken? Zurückschicken wie in »Wieder zum Leben erwecken«? Wie soll das denn gehen?
»Sie wollen was?«, frage ich und er lächelt.
»Wir schicken dich zurück und geben dir eine zweite Chance. Deine Aufgabe ist noch nicht vollbracht.«, wiederholt er sich und ich nicke langsam und vorsichtig. Okay, die wollen mich zurückschicken, ich glaube langsam komme ich mit.
»Aber vorher, muss ich dir etwas gestehen.«, fügt er dann noch hinzu und ich lehne mich etwas zurück, gespannt auf das, was jetzt kommen wird. Wenn Dumbledore schon so ein Drama daraus macht, dann ist meistens etwas sehr Ernstes passiert.
»Es geht um Schniefelus.«, kichert Black und ich sehe ihn irritiert an.
»Um wen?«, will ich wissen und er verdreht die Augen.
»Loki.«, zieht Dumbledore die Aufmerksamkeit wieder zurück auf sich und straft Sirius mit einem bösen Blick, woraufhin der aber nur grinsen muss.
»Es geht um Severus. Er ist dein leiblicher Vater.«, kommt Dumbledore sogleich auf den Punkt und wenn ich etwas zu trinken gehabt hätte, dann hätte ich es ihm jetzt mitten ins Gesicht gespuckt.
»Was?!«, frage ich geschockt und er sieht mich mit einem leichten Lächeln an.
»Das muss jetzt ein Schock für dich sein.«, meint er und ich nicke.
»Ja, ein wenig.«, gebe ich zu, obwohl ich innerlich völlig geschockt bin. Severus ist mein richtiger Vater? Der Todesser, von dem ich immer dachte, dass er mein Vater ist, ist es wirklich nicht?!
»Und meine Mutter?«, frage ich dann unsicher nach.
»Deine Mutter ist wirklich deine Mutter. Vor etwas mehr als 17 Jahren, hatte sie Streit, mit dem Mann, von dem du dachtest, dass er dein Vater war. Sie fand Snape schon länger attraktiv, doch er wollte nie etwas von ihr. Also hat sie ihn verzaubert und schließlich dich gezeugt.«, erklärt er mir und ich sehe ihn geschockt an.
»Bitte was?! Sie wollen sagen, dass meine Mutter Snape quasi vergewaltigt hat?!«, echoe ich überrascht und empfinde plötzlich noch mehr Abscheu für diese Frau, als schon vorher. Dumbledore nickt traurig.
»Ach du Scheiße.«, bringe ich hervor und mir fällt etwas ein.
»Oh mein Gott! Diese blöde Schlampe hat mich in Severus Gemächern getötet. Was ist, wenn er mich dort so findet? Tot? Weiß er, dass er mein leiblicher Vater ist?«, frage ich und Dumbledore nickt traurig.
»Ja, er weiß es. Ich habe es ihm gesagt, kurz bevor ich gestorben bin.«, sagt er und der blanke Horror schleicht sich auf mein Gesicht. Oh mein Gott!
»Wann schickt ihr mich zurück?«, frage ich sofort nach und Dumbledore weicht meinem Blick aus.
»Severus hat deinen Körper gerade gefunden.«, sagt er leise und ich werde noch geschockter.
»Dann schickt mich zurück, los!«, hetze ich und Dumbledore nickt.
»Machen wir jetzt auch. Pass gut auf dich auf.«, wir stehen alle drei auf.
»Und Sirius? Geh sofort zum Orden, lass dich nicht dazu verleiten, einen Blick auf Harry zu erhaschen. Sofort zum Orden!«, ordnet Dumbledore an und ich sehe ihn verwirrt an.
»Sie schicken mich auch zurück. Wir haben Glück.«, erklärt mir Sirius und ich beginne zu strahlen.
»Okay, haltet euch an den Händen. Dann ist es einfacher für uns, euch beide zurück zu schicken.«, ordnet Dumbledore an und ich spüre, dass Sirius nach meiner Hand greift.
»Danke für alles.«, sagen wir beide gleichzeitig, dann wird alles weiß um uns herum.
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