Kapitel 24 - Sectumsempra

Kapitel 24 – Sectumsempra

Es war einige Zeit vergangen, seit dem Zwischenfall mit Katie Bell und sie liegt noch immer im Krankenflügel, obwohl es ihr mittlerweile wahrscheinlich wieder halbwegs gut geht. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie nur noch zur Kontrolle dableiben muss, denn nach mehreren Wochen sollte das dann langsam mal wieder in Ordnung sein, selbst bei schwarzer Magie.

Draco hatte sich in den letzten Wochen auch wieder beruhigt und seitdem keinen neuen Anschlag mehr aufgetragen bekommen, worüber wir beide sehr froh sind.

Harry hält weiterhin an seiner Draco-Ist-Das-Pure-Böse-Theorie fest, wodurch es schon häufiger zu leichten Differenzen kam, als genau dieses Thema zur Sprache kam. Trotzdem treffe ich mich ab und an noch mit einigen anderen Gryffindors und verstehe mich auch immer noch sehr gut mit den anderen aus meinem Haus, auch, wenn es ein paar Mädchen gibt, die es scheinbar nicht leiden können, dass ich mich so gut mit Draco angefreundet habe.

Bei Blaise und Pansy läuft auch alles gut und im Moment könnte es fast nicht mehr besser laufen.

Lustlos stochere ich in meinem Essen herum, denn Draco ist nicht hier und ich fürchte schon, dass er wieder etwas anstellt. Blaise und Pansy wissen nämlich auch nichts und das ist eigentlich sehr ungewöhnlich. Eigentlich taucht Draco immer zum Essen auf, das Essen ist ihm heilig.

Erstaunt sehe ich auf, als ich sehe, dass Katie Bell in die große Halle kommt und zu ihren Freunden an den Gryffindor Tisch geht. Sie sieht gesund aus und hat sich wahrscheinlich mittlerweile vollständig von dem Anschlag erholt, was nicht nur mich, sondern sicherlich auch Draco beruhigt.

»Denkt ihr, dass er noch kommt?«, fragt Pansy uns dann und ich zucke ahnungslos mit den Schultern.

»Eigentlich lässt Draco das Essen ja nie ausfallen...«, stelle ich fest und Blaise nickt nachdenklich.

»Vielleicht ist ihm nur etwas dazwischengekommen und er verspätet sich etwas. Er kommt bestimmt gleich.«, sagt er dann und ich esse weiter. Meine Aufmerksamkeit richtet sich auf Harry, der jetzt zu Katie geht und scheinbar mit ihr redet, als plötzlich ihr Blick auf etwas fällt, was am Anfang der Halle liegt. Ich folge ihrem Blick und sehe Draco, wie er gerade in die Halle treten will. Doch als er sieht, dass sowohl Katie, als auch Harry ihn ansehen, kehrt er schnell wieder um und verlässt den Saal. Harry läuft ihm sofort hinterher und ich sehe den beiden irritiert hinterher.

»Was geht denn jetzt ab?«, murmele ich zu mir selber. Einen Moment zögere ich noch, dann springe ich allerdings auf und folge den beiden. Ich habe ein sehr ungutes Gefühl dabei im Magen.

Schnell gehe ich durch die Gänge und stelle dabei entsetzt fest, dass ich die beiden verloren habe. Scheiße!

Trotzdem laufe ich noch weiter und suche weiter, es kann ja wohl nicht so schwer sein die beiden zu finden. Und ich behalte Recht: Aus einer der Toiletten ertönen Kampfgeräusche. Sofort gehe ich näher darauf zu und stocke, als es plötzlich einen Schmerzenslaut gibt und dann alles still ist. Sofort setze ich mich wieder in Bewegung und betrete eine Toilette, deren Boden mit Wasser überflutet ist. Was zum Teufel?

Mein erster Blick fällt auf Harry, der erschrocken zu Boden starrt. Ich folge seinem Blick und bekomme fast einen Herzstillstand, dann handele ich aber sofort. Um Draco herum hat sich eine Blutlache gebildet, die wahrscheinlich noch schlimmer aussieht, als sie es eigentlich ist, weil sich noch eine Menge Wasser mit dem Blut vermischt. Auf seinem ganzen Oberkörper sind Schlitze. Das ist ein verdammter Sectumsempra!

»Woher kennst du die Zaubersprüche meines Vaters?!«, frage ich Harry entsetzt, drücke mich mit wehendem Umhang an ihm vorbei, wobei ich ihn wahrscheinlich halb zur Seite stoße und beuge mich sofort zu Draco herunter. Dabei realisiere ich gar nicht, dass ich Severus gerade meinen Vater genannt habe. Sofort ziehe ich meinen Zauberstab und reiße mich zusammen. Wenn ich jetzt hier zittere, als würde ich meinen Zauberstab fallen lassen, dann würde das Draco auch nicht helfen.

»Vulnera Sanentur«, sage ich und fahre die Wunden nach, die sich langsam zu schließen beginnen. Ich wende diesen Spruch so oft an, bis sich alle Wunden geschlossen haben und registriere nur am Rande, dass Severus in den Raum kommt und Harry herausscheucht. Ich knie immer noch auf einem Bein neben Draco und beuge mich ein Stück zu ihm herunter, den Zauberstab immer noch in der Hand.

»Draco? Draco, hörst du mich?«, frage ich sanft und streiche ihm unbewusst über die Wange, doch er regt sich nicht. Dann sehe ich zu Severus auf, der kann bestimmt etwas machen, wenn er nicht mehr von selbst aufwacht.

»Potter hat den Sectumsempra angewandt. Ich habe mit dem Vulnera Sanentur die Wunden verschlossen.«, teile ich Severus mit und er nickt anerkennend.

»Und ihm damit wahrscheinlich das Leben gerettet.«, sagt er dann und kniet sich ebenso wie ich zu Draco herunter, mit dem Unterschied, dann ich immer noch seinen Kopf halte, und Severus ihn nur nachdenklich betrachtet.

»Woher kennt Potter deinen eigenen Zauberspruch?«, frage ich ihn dann, als er beginnt irgendwelche unverständlichen Worte zu murmeln, durch die es Draco aber scheinbar besser geht, denn er gewinnt langsam wieder an Gesichtsfarbe. Trotzdem bin ich immer noch besorgt über ihn gebeugt und beobachte jede Regung auf seinem Gesicht.

»Das Buch.«, sagt Snape nur und ich hebe kurz den Blick um ihn irritiert anzusehen.

»Was für ein Buch?«, möchte ich verwirrt wissen und er erzählt mir alles über das Buch des Halbblutprinzen. Dabei erfahre ich auch, dass er Sirius kannte, interessanter Fakt, nicht wahr? Die beiden konnten sich nicht ausstehen, wer hätte das gedacht? Ich.

»Was machen wir jetzt?«, frage ich und er sieht mich an.

»Wir bringen Draco jetzt in den Krankenflügel... dort wirst du genauestens aufpassen, was mit ihm passiert. Wenn er aufwacht ist alles gut, wenn etwas Anderes passieren sollte, dann sagst du mir sofort Bescheid. Aber du hast den Vulnera Sanentur perfekt ausgeführt, also sollte da eigentlich nichts schiefgegangen sein.«, erklärt er und ich beginne zu grinsen.

»Okay.«, sage ich nur. Severus sieht mich noch mal an.

»Loki? Du hast sein Leben gerettet. Du solltest stolz auf ich sein.«


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