Kapitel 2 - Pläne
Kapitel 2 - Pläne
»Was denkst du wohin du gehst?«, fragt Severus mich und ich bleibe wie angewurzelt stehen. Na super, das war dann wohl doch nichts mit dem Herausschleichen. Langsam drehe ich mich zu ihm um und sehe dabei zu, wie er mit verschränkten Armen direkt auf mich zu kommt.
»Ich wollte in die Winkelgasse und diese blöden Schulsachen besorgen.«, antworte ich ihm ehrlich und auch, wenn ich es nicht sehen kann weiß ich, dass ihm innerlich die Gesichtszüge entgleiten.
»Du willst mir gerade erzählen, dass du alleine in die Winkelgasse wolltest? Alleine?!«, fährt er mich an und ich blicke ihm unbeeindruckt ins Gesicht, wobei jeder andere wahrscheinlich schon lange den Blick abgewendet hätte. Aber ich weiß ganz genau, dass er mir niemals etwas antun würde, selbst, wenn es schon häufiger so ausgesehen hat.
»Genau das war der Plan.«, meine ich nur und sehe ihm immer noch trotzig entgegen, während er mittlerweile aussieht als würde er meinen Kopf am liebsten gegen eine Wand schlagen.
»Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich das zulasse. Dann könnte ich den Todessern gleich deine Adresse geben.« Snape sieht schon so aus als würde er sich seinen Umhang nehmen wollen, doch ich halte ihn davon ab.
»Danach wollte ich mir noch neue Kleidung kaufen gehen. In Muggel-London.«, erzähle ich ihm dann jedoch die ganze Wahrheit und Severus stöhnt genervt auf.
»Man könnte wirklich meinen du seist doch mit mir verwandt. Ich gebe dir noch Geld mit, warte.«, sagt er dann und ich grinse triumphierend. Ich wusste ganz genau, dass er keinerlei Lust hat mich beim Shoppen zu begleiten.
»Du hast deinen Zauberstab immer griffbereit, verstanden? Und wenn du in Schwierigkeiten geraten solltest, dann schickst du mir deinen Patronus.«, weist er dann an und drückt mir etwas Geld in die Hand. Überrascht sehe ich ihn an, denn ich hatte nicht erwartet, dass er mich einfach so gehen lässt. Aber er weiß auch ganz genau, dass ich mich gut verteidigen kann im Notfall.
»Okay, danke.«, sage ich dann und lächele ihn an. Er nickt nur und dreht sich dann um und verschwindet. Was weiß ich was er jetzt macht, geht mich ja schließlich auch nicht wirklich was an. Doch gerade als ich gehen will steht er erneut vor mir und ich verkneife mir ein genervtes Aufstöhnen. Was ist denn jetzt schon wieder?
»Ich appariere dich noch in die Winkelgasse, guck nicht so.«, scheint er meine Gedanken erraten zu können.
»Ich kann auch selber apparieren.«, wehre ich ab, denn ich habe immer noch die Angst, dass er dann doch nicht verschwindet und ich dort mit ihm rumgehen muss. Aber wahrscheinlich will er einfach nur gucken, ob sich dort jemand herumtreibt, den er kennt, und von dem ich mich fernhalten sollte.
»Halt dich fest, los.«, erwidert aber nur und ich greife augenverdrehend nach seinem Arm. Na schön, dann halt nicht. Ich sollte dankbar genug sein, dass Severus mich aus den Fängen der Todesser befreit hat. Diese hatten mich so oder so nur im Keller eingesperrt. Damals brachten sie mir alles Mögliche bei und haben mich gelehrt zu zaubern, keine Ahnung wie sie es geschafft haben, dass das Ministerium nicht gemerkt hat, dass ich als Minderjährige gezaubert habe. Aber auch, wenn meine Zeit dort schlimm war, bin ich jetzt, wo ich frei bin, glücklicher als je zuvor. Denn wer kann mit 16 schon behaupten, dass er komplett ausgebildet ist? Wenn ich jetzt nach Hogwarts gehen werde, dann habe ich mindestens zwei Jahre Vorsprung. Zudem habe ich Snape gebeten mir alles beizubringen was ich noch nicht kann und er weiß. Also hat er mir sogar noch seine eigenen Zaubersprüche beigebracht und mir gezeigt wie ich alle möglichen Zaubertränke brauen kann, zumal ich für die Kunst des Zaubertränke Brauens schon immer ein gewisses Talent hatte. Mit diesem Hintergrundwissen würde auch niemand erraten, dass Severus nicht mein Vater ist. Wir sind uns, gruseliger Weise, so gleich, dass man keinerlei Unterschied merkt.
Ich spüre das ekelhafte Gefühl, das ich jedes Mal verspüre, wenn ich appariere, doch wenige Sekunden später ist es auch schon verschwunden und ich stehe mitten in der Winkelgasse.
»Wann bist du zurück?«, fragt Severus mich dann und ich zucke ahnungslos mit den Schultern während ich mich umsehe, in der Angst ein bekanntes Gesicht zu sehen, doch etwas anderes erregt meine Aufmerksamkeit.
»Was ist hier passiert?«, frage ich entsetzt und sehe mich um. Die Hälfte der Läden ist komplett zerstört.
»Unschöne Zeiten. Die Läden die du brauchst haben alle noch auf. Bis heute Abend.«, sagt Severus, dann disappariert er. Unschöne Zeiten, ja, das kann man so sagen. Ich starre noch kurz auf den Punkt an dem Severus soeben verschwunden ist, kontrolliere noch einmal ob mein Zauberstab auch wirklich an seinem rechtmäßigen Platz ist und gehe dann los.
Im Laufen ziehe ich meinen Brief mit der Liste aus der Tasche und stöhne innerlich auf, als ich realisiere, dass ich nicht von allem weiß, wo man es bekommt.
»Das wird ein langer Tag.«
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