Kapitel 17 - Erleichterung

Kapitel 17 – Erleichterung

Pansy und Blaise kommen mir gerade entgegen, doch ich gebe ihnen nur wortkarg zu verstehen, dass ich jetzt in Ruhe gelassen werden will und sie akzeptieren das auch. Ich weiß, dass es nicht mehr lange dauert, bis Pansy schlussendlich doch besorgt zu mir kommt, aber solange, wie sie es nicht macht, habe ich Zeit mich zu beruhigen.

Ich lasse mich auf mein Bett fallen und vergrabe den Kopf in meinem Kissen. Krampfhaft versuche ich mich zu beruhigen, denn nicht nur die Tränen laufen mir über die Wangen, nein, ich zittere auch unkontrolliert am ganzen Körper. Severus hatte sich immer Sorgen um mich gemacht, hatte mich bei sich aufgenommen, hatte mich sogar nach Hogwarts gebracht, dass ich nicht alleine bin und mich keiner angreifen kann. Er hatte mich immer in seinem Bett schlafen lassen, wenn ich einmal einen Albtraum hatte, aber ich hatte all das mit einem einzigen Satz zerstört.

Als ich mich nach einigen Minuten immer noch nicht beruhigt habe, sehe ich in meiner Tasche nach, ob ich noch etwas Beruhigungstrank habe. Severus hatte mir eine Flasche davon gegeben, wenn ich wegen etwas Panik bekommen sollte, und er nicht in der Nähe war, oder ich nicht zu ihm kommen wollte. Aber die Flasche, die sich in meiner Tasche befindet, ist leer.

Ich wische mir die verwischte Wimperntusche aus dem Gesicht und schleiche mich dann aus dem Zimmer, dann heraus aus dem Slytherin-Gemeinschaftsraum. Draußen sehe ich schon Draco, Pansy und Blaise, doch ich biege schnell ab, sodass sie mich nicht sehen können. Dann gehe ich schnell zu einem der Klassenzimmer, in dem Zaubertränke unterrichtet wird, von dem ich aber weiß, dass Professor Slughorn es niemals benutzt.

Dort krame ich die Zutaten heraus, die ich für einen Beruhigungstrank brauche und lege sie auf den Tisch. Gerade, als ich unter dem Tisch verschwinde um dort eines der Bücher aus dem Fach zu nehmen, wird etwas auf den Tisch gestellt und ich sehe erschrocken auf.

»Wenn du so unaufmerksam bist, wenn du draußen rumläufst, dann kann ich dich wohl heute Abend nicht zurück erwarten.«, ertönt es und ich traue mich immer noch nicht Severus anzusehen. Doch dann verstehe ich, was er gesagt hat.

»Warte, was?«, frage ich irritiert und sehe auf den Tisch. Dort steht eine Flasche Beruhigungstrank und daneben liegt ein Zettel, mit seiner Unterschrift.

»Es tut mir so leid, was ich gesagt habe! Ich weiß, wie viel du riskiert hast, als du es getan hast und ich weiß, dass du nur nicht willst, dass mir etwas passiert. Ich war so dumm, das war nicht gerechtfertigt und ich würde es so gerne rückgängig machen, wenn ich könnte.«, plappere ich in einer unmöglichen Geschwindigkeit los. Severus sieht mich dabei nur neutral an, was mich noch mehr verunsichert.

»Ich weiß.«, sagt er dann nur und ich sehe ihn irritiert an.

»Glaub mir, ich weiß, was es bedeutet, dumme Sachen zu sagen, wenn man wütend ist.«, sagt er bitter und ich sehe ihn immer noch irritiert an.

»Ich weiß, dass man sich wünscht alles rückgängig machen zu können. Und ich weiß, wie schlimm es ist, dass man es nicht mehr kann. Also vergessen wir das einfach Loki, und alles ist wieder gut.«, fügt er dann noch hinzu und ich sehe, dass er sogar einen Mundwinkel nach oben zieht.

»Du musst mir deine Erlaubnis trotzdem nicht geben, wenn du nicht möchtest, dass ich gehe.« Ich beginne die Zutaten wieder zurück zu räumen, denn die brauche ich ja jetzt nicht mehr, wo ich schon eine fertige Flasche vor mir stehen habe.

»Ich weiß... ich verlasse mich darauf, dass du mir deinen Patronus schickst, wenn du in Schwierigkeiten gerätst.«

»Das werde ich! Danke!«, sage ich, schnappe mir den Zettel und die Flasche und falle Severus in die Arme.

»Und nun geh und hab Spaß.«

»Wo warst du?«, werde ich sofort von Draco und Pansy begrüßt, als ich ihnen im Gemeinschaftsraum begegne.

»Ich... ehm...«, stottere ich und die beiden sehen mich skeptisch an.

»Wenn Snape dir irgendwie Unrecht getan hat, dann kannst du zu Dumbledore gehen und dich beschweren.«, sagt Pansy und ich verziehe das Gesicht.

»Es ist alles gut.«, wehre ich ab und stecke den Zettel mit der Erlaubnis unauffällig in meine Tasche. Aber als ich in Dracos Gesicht sehe, stelle ich fest, dass er den Zettel gesehen hat. Doch sehr zu meiner Erleichterung fragt er nicht weiter nach, sondern sieht nur über meine Schulter zu Blaise, der hinter mir auftaucht.

»Da bist du ja wieder. Alles in Ordnung?«, fragt er und sieht mich besorgt an.

»Ja, alles gut.«, lächele ich und sehe in diesem Moment Severus um die Ecke kommen.

»Es wäre sehr reizend, wenn Sie nicht hier auf dem Gang herumstehen könnten und den Weg freimachen.«, säuselt er und grinst uns fast schon spöttisch an.

»Wisst ihr was? Er hat recht. Lasst uns nach Hogsmeade gehen.«, nicke ich nur, gehe los und höre, dass meine Freunde mir folgen. Zwei zu null für mich, Severus.

»Ich habe ja immer noch das Gefühl, dass Snape dich mag.«, sagt Pansy dann und ich beginne zu lachen.

»Ist das so etwas Abwegiges?«

»Ja.«

»Ihr habt ja Probleme... macht euch lieber fertig und lasst uns dann gehen.«

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