Kapitel 11 - Snape wäre not amused
Kapitel 11 – Snape wäre not amused
Ich bin jetzt mittlerweile seit zwei Monaten auf Hogwarts und mir macht der Unterricht immer noch ziemlich viel Spaß, auch, wenn ich schon häufiger auf Probleme gestoßen bin. Es wurde mir von klein auf beigebracht mit schwarzer Magie zu zaubern und es ist einfach in meinem Blut drin. Umso schwerer fällt es mir jetzt, dass ich immer daran denke die weiße Magie zu benutzen. Meistens, besonders, wenn ich nicht lange darüber nachdenke passiert es automatisch, dass ich schwarze Magie anwende. Die meisten Lehrer behalten mich dann kurz nach dem Unterricht noch da und erinnern mich daran, dass ich zu meiner eigenen Sicherheit aufhören sollte mit schwarzer Magie zu zaubern, sie verstehen aber auch meine Probleme damit.
Schlauen Schülern, wie Granger oder Draco ist schon lange aufgefallen, dass ich nicht mit weißer Magie zaubere und sie haben mich darauf angesprochen, aber ich bin dem Thema dann immer aus dem Weg gegangen. Den meisten anderen Schülern fällt es nicht auf, weil ich es Gott sei Dank, immer schaffe die weiße Magie im richtigen Moment zu benutzen, wie beispielsweise in Verteidigung gegen die Dunklen Künste.
Der Unterricht an sich ist natürlich so, wie ich es vorhergesagt habe: Alles, was mir hier beigebracht wird kann ich größtenteils schon. Dafür bereiten mir andere Fächer, wie beispielsweise Geschichte der Zauberei schon mehr Probleme, aber auch dort schaffe ich es eigentlich recht gut mitzuhalten. Das Problem ist halt, dass ich alles über Voldemort und seinen Aufstieg und Untergang weiß, aber nicht was in der Restlichen Zauberwelt so stattfand. Und dadurch, dass ich das Fach in den letzten Jahren auch nicht hatte, fällt es mir manchmal schwer Zusammenhänge zu verstehen. Allerdings sind mir Draco, Pansy und Blaise dabei eine große Hilfe und auch mit Crabbe und Goyle verstehe ich mich ganz gut, obwohl ich die beiden Dummköpfe niemals wegen irgendetwas schulischem fragen würde.
Auch mit Harry, Ron und Hermine hatte ich mich in der letzten Zeit noch besser angefreundet, denn wir trafen uns häufig in der Bibliothek und lernen dort, wobei mir Hermine natürlich auch eine große Hilfe ist, es geht deutlich schneller sich ein Buch von ihr im Schnelldurchgang erzählen zu lassen, anstatt es zu lesen.
Auch ein paar Freunde von Harry und den anderen kommen ab und zu zu uns um zu lernen, darunter Luna, Neville, Seamus und noch zahlreiche andere, allesamt aus Gryffindor oder Ravenclaw. Doch die meisten hier haben begriffen zu haben, dass ich nicht in diese ganze Häuser-Krieg-Kerbe haue, so wie die anderen Slytherins. Bei den meisten aus meinem Haus bin ich eigentlich auch recht beliebt, es gibt nicht wirklich jemanden, mit dem ich mich gar nicht verstehe, und selbst wenn, dann würde ich dieser Person einfach aus dem Weg gehen.
Mit Severus kann ich natürlich nicht mehr so reden, wie bei ihm zu hause und auch meine nächtlichen Albträume haben etwas abgenommen, sodass ich nicht mehr jede dritte Nacht bei ihm unten vor der Tür stehe. Ich kann mir vorstellen, dass er das sehr begrüßt.
»Was haltet ihr davon, wenn ihr beide heute Abend zu Blaise und mir ins Zimmer kommt und wir eine Pyjamaparty machen?«, fragt Draco uns leise, als wir nach unserer letzten Stunde noch draußen auf dem Gelände von Hogwarts umher spazieren. Blaise scheint von dieser Idee begeistert, doch Pansy und ich sehen uns nur kurz an und dann zu Draco.
»Und wie bitteschön sollen wir das machen? Snape hat immer noch den Schutzzauber auf die Zimmer gelegt, sodass wir nicht zu den jeweils anderen können.«, erinnert Pansy ihn dann fast schon spöttisch, doch Draco schmunzelt nur.
»Wie sollen wir den denn durchbrechen? Er hat bestimmt schwarze Magie benutzt, da kommen wir mit unserem Wissen zudem eh nicht sonderlich weit.«, streitet sie weiter ab, während Dracos Blick allerdings nur zu mir gleitet und er mich auffordernd ansieht. Ich brauche einen Moment um zu verstehen, was er will, doch als es mir klar wird, bleibe ich erschrocken stehen.
»Snape köpft mich.«, wehre ich ab und sehe Draco fast schon ungläubig an. Auch, wenn ich weiß, dass Snape mich nicht wirklich köpfen würde, dürfte ich dann wahrscheinlich nachsitzen, weil er mit großer Sicherheit weiß, dass nur ich in der Lage bin diesen Zauber zu durchbrechen. Severus hatte nämlich nebenbei bei einem Frühstück, als noch nicht klar war, dass ich nach Hogwarts komme, mal erwähnt, welchen Zauber er angewandt hat und das war der Zauber, den ich auch in meiner Gefangenschaft schon häufiger durchbrochen habe, den Todessern sei Dank. Schließlich wollten sie doch sichergehen, dass ich später nicht durch so einen Schutzzauber aufgehalten werden würde. Dass sie diesen Zauber bei sich selber auch angewandt hatten und ich ihn so mit Leichtigkeit umgehen konnte, war ihnen damals wohl nicht in den Sinn gekommen. Schwachköpfe.
»Ich bin mir ziemlich sicher, dass er dich nicht köpft. Ich meine, er stellt dir morgens sogar Tee hin!«, sagt Blaise und sieht kurz darauf so aus, als hätte er sich gewaltig verplappert.
»Er – was?«, frage ich ungläubig.
»Wir haben ihn in der zweiten Woche dabei erwischt wie er dir deinen Tee auf deinen Platz gestellt hat. Dann hat er uns gedroht, dass wir nachsitzen müssen, wenn wir dir sagen, dass er das war.«, gibt Blaise kleinlaut zu und ich beginne schallend zu lachen.
»Das ist das Beste, was ich seit langem gehört habe.«, füge ich dann noch hinzu und er sieht mich fast schon belustigt an.
»Kannst du den Zauber denn aufheben?«, fragt mich Pansy dann und ich sehe ein wenig Hoffnung in ihrem Blick.
»Ich meine… es ist Freitag, es ist Wochenende und wir haben schon lange nichts Cooles mehr gemacht.«, fügt sie dann noch hinzu, in der Hoffnung mir fällt nicht auf, dass sie unauffällig zu Blaise schielt.
»Ich bin mir sicher, dass Snape gar nicht begeistert wäre.«, murmele ich, doch als ich in die hoffnungsvollen Blicke meiner drei Freunde sehe, stöhne ich genervt auf.
»Na schön, ich machs.«
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