Kapitel 10 - Meister der Zaubertränke?

Kapitel 10 – Meister der Zaubertränke?

Gerade noch rechtzeitig husche ich in den Zaubertränkeraum und lächele Ron, Harry und Hermine kurz zu, dann stelle ich mich zu Draco und sehe auch ihn kurz an. Er blickt kurz zu mir herunter, sieht dann aber wieder zu dem Lehrer, Professor Slughorn. Ich höre ihm gar nicht richtig zu, erst als mich Draco am Arm mitzieht sehe ich ihn fragend an. Er führt mich zu einem Vierer-Platz, an dem auch Pansy, Blaise und er arbeiten werden. Dann drückt er mir mein geöffnetes Buch in die Hand.
»Alles klar bei dir?«, möchte er dann wissen, denn es ist ja nicht gerade zu übersehen, dass ich mit den Gedanken völlig wo anders bin.
»Ja, alles gut.«, sage ich und fange dann an den Trank zu brauen. Mit Belustigung sehe ich dabei zu wie die anderen scheinbar große Probleme damit haben, während ich es, Snape sei Dank, ohne Probleme hinbekomme. Am Ende der Stunde gibt es genau zwei gelungene Träne: Potters und meinen.
»Seit wann hat Potter ein Talent für Zaubertränke?«, fragt Draco abfällig und ich sehe überrascht zu ihm.
»Ist er sonst schlecht in dem Fach?«, will ich dann wissen und Draco nickt.
»Besonders gut war er nie.«, bestätigt er und ich sehe zu ihm, dann zucke ich mit den Schultern.
»Vielleicht einfach nur Glück.«, meine ich und sehe dann abwartend zu Professor Slughorn. Dieser sieht zwischen Potter und mir hin und her. Na klar, es geht darum, wer die Phiole bekommt. Ich sehe zu ihm, dann zu Harry.
»Geben Sie sie Potter, der hat sie nötiger als ich.«, meine ich nur und ernte überraschte Blicke aus dem ganzen Kurs. Aber es stimmt: Momentan bin ich wunschlos glücklich. Ich bin nicht mehr bei den Todessern, bin sicher hier in Hogwarts und habe scheinbar wirklich mal Freunde gefunden.
Glücklich nimmt Harry die Phiole entgegen und lächelt mich an.
»Danke, Loki.«, meint er und ich winke nur ab.
»Schon in Ordnung, Harry.«
Nach dieser Stunde haben wir Verteidigung gegen die Dunklen Künste und ich kann echt verstehen, wieso die Anderen Angst vor Snape haben. Wenn ich nicht wüsste, dass Snape einem Schüler niemals etwas antun würde, dann hätte ich wahrscheinlich auch wahnsinnige Angst vor ihm. Dadurch, dass ich es aber besser weiß kann ich die Stunde sogar genießen und habe Spaß. Am Ende der Stunde ist mehr als offensichtlich, dass Snape nicht gefällt, dass er mich loben muss. Trotzdem tut er es, was mir schon die nächsten fragenden und ungläubigen Blicke einbringt. Ich grinse allerdings nur in mich hinein und tue dann so, als würde ich die Blicke der anderen gar nicht merken.
Nach dieser Stunde gehen wir dann alle zusammen in die große Halle um Mittag zu essen.
Draco nutzt die Zeit erstmal um sich die ganze Zeit über Harry aufzuregen, dann sieht er jedoch mich an.
»Wieso hast du ihm die dämliche Phiole überhaupt überlassen? Sie hätte dir genauso zugestanden.« Ich sehe von meinem Essen auf und kaue erst in Ruhe auf, was mir ein wenig Zeit schafft um mir eine gute Ausrede einfallen zu lassen.
»Weißt du, Draco? Ich versteh euch nicht so ganz… dieser ganze Slytherin und Gryffindor Kampf… aber ich sag euch gleich, das ist nichts für mich. Ich freunde mich mit Leuten an, die nett sind, und dabei ist mir echt egal, in welchem Haus sie sind. Wenn ich dadurch jetzt auch auf eurer Mobbing-Liste stehe, dann ist mir das sowas von egal.«, sage ich und trinke einen Schluck.
»Tust du nicht, keine Sorge.«, sagen Blaise und Pansy fast gleichzeitig, sie haben meine Worte noch mitbekommen, obwohl sie schon im Begriff waren sich zur nächsten Stunde aufzumachen. Ich lächele ihnen kurz zu und sie erwidern das Lächeln, dann verlassen sie den Speisesaal, während Draco und ich jetzt eine Freistunde haben.
»Ich kann es mir nicht leisten so zu denken, selbst, wenn ich es wollen würde, Loki.«, sagt dann eine leise Stimme und ich sehe zu Draco. Verwundert sehe ich ihn an.
»Wie meinst du das?«, frage ich und er sieht kurz an unserem Tisch herunter, dann wieder zu mir.
»Lass uns nicht hier darüber reden.«, meint er dann und ich nicke. Fast zeitgleich stehen wir auf und gehen dann aus der Halle heraus. Dann führt Draco mich in einen leeren Klassenraum, bei dem er sich sicher ist, dass hier jetzt kein Unterricht stattfindet. Ich setze mich in die erste Reihe im Schneidersitz auf einen Tisch, während er sich mit verschränkten Armen an einen Schreibtisch lehnt. Dann sieht er mich an und ich sehe ihn einfach nur neutral an. Wenn er mir davon erzählen will, dann wird er das schon von selber tun. Es vergehen noch einige Sekunden, dann beginnt er zu reden.
»Meine Familie bildet sich ziemlich viel darauf, reinblütig zu sein. Meine Eltern haben mir das von klein auf vorgelebt… ich hätte gar keine Chance gehabt anders zu denken. Und irgendwie haben sie ja auch recht.«, sagt er und ich will ihn unterbrechen, doch er schüttelt nur den Kopf und redet gleich weiter.
»Wenn du das anders siehst, dann ist das deine Meinung. Kennst du meinen Vater? Hast du ihn mal persönlich getroffen?«, fragt er dann weiter und die Frage trifft mich völlig unerwartet. Ja, ich habe seinen Vater schon getroffen… ihm wurde aufgetragen mich zu foltern.
»Flüchtig.«, sage ich dann aber bloß kurzgebunden und er sieht mich nachdenklich an.
»Dann wirst du dir ja sicherlich vorstellen was passiert ist, als ich mich damals mit einem Schlammblut angefreundet habe… ich war gerade mal fünf.« Bitter sieht er mich an.
»Hättest du mir nicht freiwillig gesagt, dass du reinblütig bist, dann hätte ich dich noch im Zug gefragt. Du hättest noch so nett sein können, gerade jetzt, in diesen Zeiten, hätten wir dann nicht befreundet sein können.«, fügt er dann noch hinzu und ich sehe ihn traurig an. Ich weiß nicht was es ist, aber dieser Junge musste in seinem Leben schon viel durchmachen.
»Lass uns zum Unterricht gehen.«

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