Kapitel 3

Erneut bücke ich mich unter dem Absperrband und setzte meinen Weg, zum Auto fort. Hier gibt es nichts mehr Außergewöhnliches zu finden.

Die Leiche wird bereits vom Baum befreit und in wenigen Minuten in einem schwarzen Beutel gepackt.

Fürs erste heißt es das zweite Opfer ausfindig zu machen und bis dahin bin ich meinen Pflichten enthoben.

Zumindestens fürs erste. ,,Hey, weißt du den überhaupt irgendwas über den Mörder?!" Etwas an Amster's Stimme nervt mich tierisch und gibt mir das Verlangen weitere Methoden zu finden, wie ich ihn für immer zum Schweigen bringen kann.

,, So einiges. Mann kann sagen ich kenne die Oberfläche seines Eisberges. Je mehr ich verstehe um so tiefer tauche ich in das Kalte Wasser. Am Ende wird klar das unter der Wasseroberfläche etwas großes auf uns wartet. Oder eher auf mich. So hoch wie ihr IQ ist, könnte das noch bis über ihren Tod hinaus gehen."

Bevor sich der Braunhaarige Beamte über meinen abschätzigen Kommentar beschweren kann, wendet sich Kommissar Luvas Toren an mich. ,,Also wissen sie etwas genaues!"

,,Nur eine Vermutung.", antworte ich ehrlich und öffne die Tür des silbernen BMW's. ,,Er wartet wahrscheinlich mit dem Töten bis sein verlangen kaum noch auszuhalten ist." Was bedeutet das er dennoch eine Menschliche Seite an sich hat. Nein unwahrscheinlich.

Eher will er es bis zur letzt Minute genissen. Ein Masochist? Mit solchen Typen komme ich auf den Tod nicht klar.

Was hat man den davon sein verlangen qualvoll zurück zuhalten? Wenn es nach mir ginge würde ich das lieber nicht wissen.

Ich warte erst gar nicht auf irgendeine Reaktion von den beiden und setzte mich in den bequemen Sitz. Gähnend knalle ich die Tür zu und schließe meine Augen.

Ich brauche dringend eine Mütze Schlaf. Ohne das mich Kommissarin Mc.Collins verfolgt und dabei innerlich verwirrt.

Eben hatte ich bereits beinah die Beherrschung verloren. Ich weiß was mich ablenken kann. Mit Präzision stecke ich den Auto Schlüssel ins Zündschloss und starte den Motor. Die Bels besitzen ausgezeichnetes Bier, was mir bei meinem einschlaf Problemen helfen kann.

Schnell ist der Sicherheitsgurt angelegt und schon verlasse ich den kleinen Waldpfad. Ebenfalls kann mich der Alkoholische Rausch, aus meinen verzwickten Gedanken befreien. Kurze zeit später stehe ich in der Bar. Der angenehm Geruch von Rum und einer Mischung aus Tequila wie Galliano, berauschen meinen Geruchssinn.

Mit einem zufriedenen grinsen im Gesicht gehe ich an den vielen Tischen vorbei, direkt auf den Tresen zu.

Nachdem ich mich auf den Barhocker gesetzt habe, hebe ich die Hand und dem Barkeeper zu verstehen zu geben, das ich eine Bestellung aufgeben möchte. ,,Was kann ich ihnen bringen?" Der Mitte vierzig ältere Mann hält geduldig meinen Blickkontakt stand.

,,Geben Sie mir ein Glas Rum und dazu das stärkste was sie auf Lager haben." Mit einem Nicken entfernt sich der Mann. Kurz stehe ich auf, um mir meine Jacke aus zu ziehen, setzte mich danach jedoch wieder. Das polster ist bereits abgenutzt und lässt einen das Holz am hintern spüren. stören tut es mich nicht. Man lernt die wenigen dinge in seinem Leben zu genießen nachdem es einem weg genommen wird. 

Momentan habe ich weder eine Vorliebe für ein bestimmtes Getränk noch Lust aus dem Sortiment etwas bestimmtes heraus zu suchen.

Kurze Zeit später, steht meine Bestellung vor mir. Gähnend blicke ich zu den zwei Älteren Männer, die sich an dem Billardtisch lautstark unterhalten.

,,Ich sag's dir. Mein Enkel ist wesentlich süßer als alles was ich bis jetzt gesehen habe.", spricht der erste Mann. Dabei richtet er seinen Kragen gerade. Sein Freund dagegen, widmet sich der weißen Kugel. Gerade so kann ich erkennen wie sich seine Augen verdrehen.

Scheint so, dass sie dieses Gespräch schon oft geführt haben.

,,Meine Tage gehen auch langsam bergab.", seufze ich und fahre mir kurz durch die braunen Haare. Die kurze Mähne fühlt sich leicht fettig an. Was mich zum Nachdenken bringt.

Wann habe ich zuletzt eine Dusche gesehen? In der heruntergekommenen Kirsche befindet sich weder ein ordentliches Bett, noch eine Dusche.

Am besten ich belege später, für ein paar Stunden ein Hotel Zimmer.

In Gedanken umfasse ich das Glas und führe es zu meinen Lippen. Der Alkohol brennt Sekunden in meinem Rachen, bevor sich eine angenehme Wärme in meinem Magen ausbreitet. Diese wandert meinen Oberkörper hoch zu meinem Kopf.

Nachdem ich das erste Glas geleert habe, leere ich das zweite hinterher. Bei meinem Zwölften Glas, wandert meine Hand in die linke Hosentasche.

Mit Leichtigkeit ziehe ich das Handy von Amster heraus.

Ein kleines Lächeln schleicht sich auf meinen Lippen. Er hat ganze zwei Wochen nach dem alten Handy gesucht, bis er sich am Ende ein neues gekauft hat. Immerhin musste ich eine neue Methode finden wie ich dem Drang, ihm eine über zu ziehen, unterdrücken kann. Da kam es mir gerade gelegen, das ich in dem Moment kein eigenes Handy besaß.

Während ich nach einem günstigen und doch komfortablen Hotel Google, kipp ich den  nächsten Inhalt meines Getränks runter.

Ziemlich schnell finde ich ein Hotel was sich sogar in der Nähe befindet. ,,Wie viel macht das?", frage ich in der Richtung zum Barkeeper.

Dieser reicht mir schweigend die Rechnung und stellt einem anderen Gast ein Glas Bier vor sich hin. Ich werfe einen flüchtigen blick auf den kleinen Zettel, lege das gewünschte Geld auf den Tresen und verlasse die Bar. 

Von hier aus müsste es nur eine halbe Stunde Fuß Weg sein, um das Hotel zu erreichen. Die frische nachmittags Luft tut meinen von Alkohol erhitzten Körper gut. Weswegen ich meine Jacke über den Arm hänge und so der Straße folge. Mit gesenkten Kopf wechsel ich die Straßen Seite und nähere mich dem schmächtigen Haus. Man sieht von weiten das man dieses Haus selten aufsuchte. 

,,Solange die eine anständige Dusche und ein bequemes Bett haben, ist es mir egal wo ich die Nacht verbringe.", spreche ich zu mir selber. Dennoch komme ich nicht ohnehin, die Fassade mit dem kleinem schilt zu begutachten. 

Mir bleibt doch eh keine andere Wahl. Meine sogenannten Kollegen würden mich sicher nicht für eine Nacht in ihr Haus einladen. Seufzend fahre ich mir übers Gesicht und versuche die Brille nicht von der Nase zuschlagen. Das kratzen der Bartstoppeln versetzt mir ein unschönes Gefühl an der Handinnenfläche. 

Viele finden einen drei Tage Bart vielleicht anziehend, mich jedoch stört er. Ich brauche dringend eine eigene bleibe mit allem drum und dran. Wenn einer von ihnen bereit ist einen Mörder auf zu nehmen dann wohl Lacke. 

Aber bei ihm ist das auch nur ein Glücksspiel. Ab morgen werde ich mir wohl oder übel eine feste bleibe suchen. 

Die letzten Wochen konnte ich ab und zu mal bei Lacke übernachten, die restliche Zeit verbrachte ich in der Kirsche. Raschelnd hole ich das Handy aus meiner Hosentasche und wähle die Nummer von Lacke, während ich durch die Glastür schreite. Hier kann man viel zu leicht einbrechen. ,,Hallo?" Erleichtert fällt meine leichte Anspannung, als Lacke nach dem dritten klingeln abnimmt. 

,,Hier ist Scott. Sind sie beschäftigt?", frage ich und trete wieder aus dem Haus. Niemals werde ich eine Nacht hier verbringen. In dem Hotel gehen bestimmt Einbrecher ein und aus. In dem Bild passt ein Mörder eigentlich recht gut rein. 

,,Ich sehe mir nur die alten Morde an." In Gedanken drehe ich mich auf dem Absatz um und betrete erneut das runtergekommene Haus. 

,,Haben sie lust auf Gesellschaft und Alkohol?" Stille breitet sich auf der anderen Seite das Hörers aus. ,,Bringen sie wenigstens etwas gutes mit. Ansonsten werfe ich sie sofort wieder raus." Bevor ich ihm eine Antwort geben kann, legt er auf. Ein schiefes grinsen breitet sich auf meinen Lippen aus. Noch mal glück gehabt. 


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