Kapitel 2

Mit Schwung knalle ich die Autotür zu und setzte meine Schritte in Richtung absperrband. Einige Schaulustige, wie Reporter stehen mit fragenden Blicken in der Nähe des Tatorts und zerstören bereits seit fast Zwanzig Minuten die Beweise, glücklicherweise nur die Beweise die sich hinter dem absperrband befinden.

,,Einige Spuren können wir nun vergessen.", erhebe ich meine Stimme und ducke mich unter das absperrband hindurch. Zumindestens die Spuren auf der Leiche sind unberührt. Das Opfer hängt an einem Ast, eines leicht ausgetrockneten Fichtenbaums. Ihre Hände mit einem Draht Seil gefesselt.

Damit ihre Handgelenke beim bewegen aufschürfen wenn nicht sogar zerschnitten werden. Getrocknetes Blut läuft an den Nackten Unterarmen zu den Oberarmen und vermischt sich in dem gelben Stoff, das mal ein T-Shirt war.

Ihre langen, dunkel braunen Haare kleben in ihrem Gesicht. Einige Strähnen wurden mit einer stumpfen Klinge abgeschnitten. Die Schminke des jugendlichen Mädchen verschmiert, durch ihre salzigen Tränen und in ihrem Mund befindet sich ein Schlüpfer. Wahrscheinlich um ihre Schreie zu dämpfen, auch wenn man sie in dem verlassenen Waldstück nicht gehört hätte.

Der Bauch bereich zerschnitten von einem scharfen Messer. Auch der Bereich an den Armen, den Beinen und dem Rücken, weisen viele schnitt Wunden auf. An Stellen wo kein Blut klebt oder stofffetzen hängt kann man blaue Flecke aus machen.

Zum Schluss die würgemale an ihrem Hals. Dafür benutze er die abgeschnittenen Haarsträhnen.

Zähle ich in meinen Gedanken auf. Im Grunde kenne ich den Ablauf schon. Zuerst wird sie gefesselt. Dann wurde ihr der Schlüpfer in den Mund gesteckt. Darauf folgen die brutalen Schläge, die zwei bis drei Rippen brechen und sobald er seinen Spaß daran verliert, zückt er das Messer.

Er schneidet zwar tief ins Fleisch hinein, jedoch darauf bedacht nichts lebenswichtiges zu treffen und dann erstickt er sie. An diesen Punkt lässt er das zweite Opfer, was gegenüber am Baum gefesselt wurde, um sein Leben laufen, damit man am Ende nicht mit bekommt, wie er dem ersten Opfer ein Brandzeichen auf den Gaumen brennt.

Den Buchstaben B. Doch bei diesem Mordfall befindet sich etwas neues. Interessant. ,,Haben sie etwas gefunden?", fragt Lack und stellt sich mit zwei Schritten Abstand neben mich.

Seine Augen auf das Opfer gerichtet. Den Kragen seines schwarzen Mantels tief in den Nacken gestellt. Einige würden diesen Anblick einschüchtern, aber sobald man länger mit dem alten Mann zusammen verbring, merkt man das er leicht zu töten ist und somit das perfekte Opfer abgibt.

Zumindestens so lange die Täter nichts von seinem versteckten Revolver in seinem linken Fußgelenk wissen.

,,Sehen sie die Schnitte am Rücken!" Vorsichtig wird das Mädchen etwas zur Seite gedreht und ihr halb freier Rücken kommt zum Vorschein. ,,Das Shirt wurde nicht zerschnitten sondern zerrissen." Nickend gebe ich dem Kommissar recht, jedoch ist das nur ein nebensächlicher Hinweis.

Das wichtige ist auf ihrem Körper verewigt. ,,Die anfangsschnitte am Rücken sind oberflächlich. Als hätte er am Anfang gezögert." Grinsend verschenke ich die Arme hinter dem Kopf.

,,Er hat nicht gezögert, sondern das zweite Opfer." Er hat also seine Vorgehensweise geändert. Wurde es ihm vielleicht zu langweilig?

Nein er wollte die macht über beide Frauen behalten. Selbst wenn einer der beiden überleben wird, will er weiterhin die Kontrolle. Nur das er sich nicht wirklich etwas aus Kontrolle macht. Ihm geht es dabei um den Leid, den Schmerz und die Tränen des überlebenden.

,,Das heißt.." ,,Er will eine neue Spielregel einfügen." Unterbreche ich den Braunhaarigen Kollegen Amster.

,,Das ist kein Spiel." Wiederspricht Amster. Sein oberflächliches gehabe geht mir tierisch auf die nerven. Vor uns als sauberer Bursche da zu stehen und hinter unseren Rücken selbst ein schamlose Mann sein. Leider ist es nicht nur das, was mich an dem Mitte dreißig Jährigen Mann so auf die Palme bringt.

,,Keine Sorge, jemanden wie dich würde ich auch ohne diese Spiele leiden lassen.", gestehe ich ihm und nähere mich der Leiche. In Gedanken habe ich jeden von ihnen um die Fünfzig Male getötet. Immer auf neue und verrücktere Wege. ,,Wie bitte.", erhebt er erneut seine Stimme.

Pech für ihn, das ich bereits seine Anwesenheit ausgeblendet habe und mich ein weiteres mal der leiche widme. Langsam lasse ich die Arme sinken. Mit bedacht gehe ich einige Schritte nach vorne und setzte meine Füße auf den Rasen.

,,Für mich kommt es nicht so rüber als wolle er eine neue Bedingung einfügen." Neugirig wandert mein Blick zur Kommissarin Mc.Collins.

Im Grunde liegt sie ja eigentlich nicht ganz Unrecht. Aus Instinkt kann ich vermuten das die neue spielregel auch nicht für sein vergnügen gedacht ist.

Er macht sich über uns lustig oder er will kommunizieren. Beides ist sehr wahrscheinlich.

,,Ob er uns Testen will?", spricht Lucy ihren Gedanken laut aus und legt leicht den Kopf schief. Dabei fallen einzige Strähnen ihrer glatten braunen Haare über ihre Schulter. Sanft nimmt der Wind ihr langes Haar mit und lässt sie so in der Luft herumfliegen.

Was mir einen guten Überblick auf ihren Nacken verschafft. Ein unglaublicher Druck übt sich auf meiner Brust aus.

Die Unvergessliche elektrische Hochspannung durchfährt meinen Körper in kurzen Abständen und frisst sich durch zu meinen Venen.

Schnell wandern meine Augen zu der Tatwaffe. Meine Fingerspitzen fühlen bereits die glatte Oberfläche des Messergriff's.

Soll ich es wagen, dass Tatort Messer aus der Tüte zu nehmen, es langsam und sorgfältig über die weiße Porzellan Haut von Kommissarin Mc.Collins zu ziehen? Zusehen wie sich warmes Blut an meinen Händen ausbreitet, sich in meinen fingerzwischenräume und unter den Fingernägeln einnistet?

Ich kann bereits ihre Laute stimme dicht an meinem Ohr wahrnehmen. Ihr Wimmern unter jedem schnitt. Würde es ihr gefallen wenn ich dabei ihren Hals liebkoste?

Meine Lippen auf ihre Presse und sie somit zum Verstummen bringe.

Rasch wende ich den Blick von der Todlichen Waffe ab und versuche mein Herz zu beruhigende, was vor Verlangen außer Kontrolle geraten ist.

,,Es ist kein Test. Es gibt nur zwei Möglichkeiten die bei ihm zustimmen. Entweder er will kontackt mit mir auf nehmen oder er macht sich über die Arbeit der Polizei lustig.", spreche ich zu Mc.Collins und lenke meine Aufmerksamkeit auf mein Hauptziel.

,,Was unterscheidet sich den von dem einem und dem anderem?" Mischt sich Heer Lack in dem Gespräch ein.

Einen Unterschied gibt es nur wird ihnen die Antwort nicht gefallen. Unauffällig wische ich meine schwitzigen Hände an der schwarzen Hose ab.

,,Der unterschied wir an der nächsten Leiche zu sehen sein. Sollten wir ihn nicht bis dahin geschnappt haben." Wie erwartet verfinstern sich die Gesichtszüge des Alten Mannes.

Ein weiteres Opfer natürlich gefällt das niemanden hier. ,,Du bist doch hier um das zu verhindern.", flüstert Amster. Seine definition von Flüstern sollte ihm noch mal jemand bei bringen.

Um einen impulsiven Mord zu verhindern muss ich erstmal Wissen welches der vielen Opfer sein erstes war. Wie er seine Methode vollendet hat und zu seiner eigenen Vollkommenheit gekommen ist. Sein perfekter Mord.

Dann versetzte ich mich in die Gefühlslage von Black und kann mit Wahrscheinlichkeit eine Vorliebe der Personen raus finden.

Verstehen wieso er gerade diese Opfer ausgesucht hat. Somit komme ich zwar Schritt weise weiter, aber ich hätte mehr Details als jetzt.

Doch sollte er wirklich kontackt mit mir oder der Polizei aufnehmen wollen. Kann ich mir alles weitere ersparen. Ich brauche keine Einzelheiten. Muss nicht die Gefühle des Täters nachvollziehen und kann sofort zum wesentlichen überspringen.

Das was alle machen wenn sie zu sicher sind. Fehler. Er wird einen bestimmten Fehler machen ob mit Absicht oder ohne und genau das wird sein Untergang sein.

Grinsend wende ich mich von der Leiche ab. Es wird doch noch spannender als es sich herausgestellt hat.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top