01. Bright Idea
Genervt knallte ich die Bürotür hinter mir zu. Wie ich es hasste, zu spät zur Mittagspause zu gehen, wenn ich mit meiner besten Freundin verabredet war! Aber nein, ausgerechnet jetzt hatte noch ein wichtiger Kunde anrufen müssen, der telefonisch betreut werden wollte. Unternehmensberatung war schon ein anstrengendes, wenngleich auch lukratives Geschäft.
Mit meinen dreiundzwanzig Jahren lag mein Jahresverdienst weit über dem Durchschnitt der arbeitenden Bevölkerung in London. Lange Arbeitszeiten nahm ich dabei gerne in Kauf, denn ich befand mich sowieso nicht in einer festen Beziehung, die mir nur diese Freiräume nehmen würde. Genau genommen hatte ich gerade meine zweite Freundschaft mit gewissen Vorzügen beendet und wollte mich heute mit Gwendolyn, meiner besten Freundin darüber austauschen.
Sie wartete bereits in unserem Stammlokal, in welchem wir die gemeinsamen Mittagspausen, die mindestens einmal wöchentlich stattfanden, verbrachten, und winkte mir fröhlich zu, als ich die Tür des Restaurants öffnete und in ihre Richtung blickte. Wie so oft belegten wir unseren Stammplatz in der hintern, linken Ecke. Dort konnte man sich ungestört unterhalten und Leute beobachten, was wir manchmal gerne taten.
„Hey, Sienna, schön, dich zu sehen."
Gwendolyn hauchte einen Kuss auf meine Wange und umarmte mich herzlich.
„Hey, Gwenny."
Ich erwiderte den Kuss, sowie ihre Umarmung, bevor ich mich setzte, um sofort nach der Speisekarte zu greifen, obwohl ich wusste, dass ich heute vermutlich den großen Salat mit dem Hausdressing ordern würde. Auch Gwenny schien ihre Wahl bereits getroffen zu haben. Da wir die Speisekarte fast auswendig herunterbeten konnten, ging das Aussuchen der Mahlzeiten stets relativ schnell vonstatten.
„Erzähl mal, warum hast du Steve in die Wüste geschickt?", begann meine beste Freundin unsere Unterhaltung. Ihre blauen Augen blitzten auf, als sie diese Frage an mich richtete, gleichzeitig strich sie eine hellblonde Haarsträhne aus ihrem Gesicht.
„Weil er das wollte, was Brandon auch wollte, eine feste Beziehung mit mir", seufzte ich.
Gwenny rollte ihre blauen Augen theatralisch. „Also die alte Leier, hm?"
„Ja. Weißt du, das nervt einfach total! Warum kann ich bitte keinen Typen treffen, dem es scheißegal ist, wie toll meine Augen sind und wie schön mein Lächeln auf ihn wirkt? Warum zum Teufel kriege ich keinen ab, der in mir nicht seine Idealfrau sieht, sondern einfach nur geilen, hemmungslosen Sex mit mir haben will?"
„Weil du total hübsch bist, Sienna", erwiderte Gwenny. „Deine dunkelroten Haare sind der Knaller und dazu noch die blauen Augen; das zieht die Jungs an."
Mein verzweifeltes Stöhnen ließ sie schmunzeln.
„Du möchtest also Sex mit einem Mann, der quasi eine Augenbinde trägt, damit er sich nicht in dich verlieben kann, richtig?"
Bevor ich antworten konnte, servierte der Kellner unser Essen. Ich wartet, bis er sich wieder vom Tisch entfernte, um dann zu sagen: „So in etwa. Es wäre perfekt, wenn man zu einem Kerl gehen könnte, der einen nicht sieht."
Gwennys glucksendes Lachen ließ mich wissen, dass sie etwas im Schilde führte und so wunderte es mich nicht, als sie mit ihrem Handy spielte, obwohl wir es uns als Regel auferlegt hatten, dies nie während unserer gemeinsamen Mittagspause zu tun.
„Ich hab dir einen Link geschickte, Süße. Heute Morgen bin ich draufgestoßen und ich denke, das wäre was für dich", sagte sie schmunzelnd.
Sofort kramte ich mein Smartphone aus der Tasche, um einen Blick auf das zu werfen, was Gwenny mir hatte zukommen lassen. Ein überraschter Laut entwich meiner Kehle, als ich den Text zu lesen begann.
„Der sogenannte ‚Black Room' ist die neueste Attraktion des Swinger Clubs, The Secret, im Londoner Stadtteil Marleybone. Dieser Raum eignet sich besonders für jene Spezies, die sich gerne der völligen Dunkelheit ausliefern wollen. Tatsächlich besitzt das 15m² große und vier Meter hohe Zimmer keine einzige Lichtquelle. Ergo, kann man seinen Partner nur fühlen, aber nicht sehen. Da kommt sicher schon von vornherein eine große Spannung auf.
Mit zwei Eingängen an unterschiedlichen Seiten versehen, und einer halbrunden Säule, welche extra aus der Wand zwischen den Türen herausragt, ist gewährleistet, dass die beiden Personen, die sich vorzugsweise nicht kennen, sich auch wirklich nicht erspähen können, wenn sie den Raum betreten. Man kann das neue Schmuckstück des Clubs täglich in der Zeit zwischen neunzehn Uhr, bis vier Uhr früh, für jeweils eine Stunde mieten. Während der Mietzeit bleiben die elektronisch gesteuerten und geräuschlos öffnenden Türen fest verschlossen, es sei denn, einer der vielleicht erschöpften, oder sogar gestressten Kunden betätigt den Notschalter, welcher sich rechts, neben jeder der beiden Türen befindet. Es könnte ja passieren, dass man keinen Spaß mehr an der Sache, (oder dem Partner) hat, und das Ganze dann so schnell wie möglich beenden möchte. Denn wie im restlichen Club auch, lautet das Motto: ‚Alles kann, nichts muss.'
Im Black Room gibt es keine Regeln, nur eine: Töten ist nicht erlaubt. Aus diesem Grund wird das große Spielzimmer videoüberwacht, um eventuellen Risiken vorzubeugen.
Alles in allem wirkt der Raum als Spielwiese perfekt geeignet. Leider dürfen wir keine Details ausplaudern, denn es ist erwünscht, dass die zukünftigen Kunden diese selbst entdecken. Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen ist der Zutritt jedoch nur für Personen ab 18 Jahren erlaubt.
Fazit: Die Matratzen sind ultra bequem, man wird bestimmt traurig sein, wenn die vereinbarte Stunde sich dem Ende zuneigt, was durch ein lautes Summen im Zimmer bekannt gegeben wird. Dann hat man circa noch fünf Minuten Zeit, um zum Absch(l)uss zu kommen.
Probiert es einfach aus! Hier ist der Link zur Homepage des Clubs: !"
„Das kann nicht dein Ernst sein, Gwenny", prustete ich los.
„Doch, es ist mein voller Ernst, Sienna. Überleg doch mal, du triffst dort einen Kerl, der dich nicht sieht, also kann er sich auch nicht in dein Lächeln oder in deine hübschen blauen Augen verlieben. Ihr habt nur Sex, mehr nicht."
Wenn man es so betrachtete, musste ich meiner Freundin Recht geben.
„Es klingt durchaus ansprechend", gab ich zu und überflog den Text ein weiteres Mal.
„Das dachte ich mir auch", meinte Gwenny grinsend, was mich laut auflachen ließ.
Das Teufelchen in meinem Innersten flüsterte mir ständig zu, dass diese Idee hervorragend sei.
„Marleybone liegt hier gleich um die Ecke und mich würde jetzt nur interessieren, was der Spaß kostet", murmelte ich.
„Steht nichts auf der Homepage?"
Als ich meinen Kopf schüttelte, machte Gwenny einen Vorschlag. „Dann ruf doch einfach dort an. Die können dir sicher Auskünfte erteilen."
„Das werde ich nach Feierabend tun", erwiderte ich im Brustton der Überzeugung.
Hatte ich soeben gerade beschlossen einen Swinger Club aufzusuchen?
Nach der Mittagspause trennten sich unsere Wege. Gwenny arbeitete ungefähr fünf Minuten Fußweg vom Restaurant entfernt, in einer Bank als Anlageberaterin und mein Weg zum Büro der Unternehmensberatung betrug ebenfalls fünf Gehminuten, allerdings in die entgegengesetzte Richtung.
„Mach's gut, Sienna, und lass mich wissen, was bei der Sache herausgekommen ist."
Gwenny zwinkerte mir verschwörerisch zu, was ich mit einem: „Jawohl, Miss Bail, das werde ich", beantwortete.
Während ich zum Büro zurücklief, zog ich den Mantel enger um meinen Körper. Es war empfindlich kalt geworden in den letzten Tagen. Aber da es nun mal auf Weihnachten zuging, wollte ich mich nicht beschweren. Obwohl ich meine Arbeit liebte, sehnte ich mich nach den Weihnachtsfeiertagen, welche noch genau zweieinhalb Wochen entfernt lagen.
Heute war der siebte Dezember und ich hatte noch kein einziges Geschenk eingekauft. Also sollte ich dies in den nächsten Tagen wohl dringend erledigen. Zum Glück befand ich mich in der komfortablen Lage nur drei Präsente auftreiben zu müssen. Eines für Gwenny, eines für Seth, meinen älteren Bruder, und eines für Harvey, Seths Lebensgefährten.
Da unsere Eltern seit einigen Jahren geschieden waren und außerdem nicht mehr in Europa lebten (unseren Vater hatte es nach Australien verschlagen, während unsere Mutter in Dubai verweilte), sahen wir die beiden so gut wie nie und schon gar nicht an Weihnachten. Eigentlich fehlten sie mir auch nicht sonderlich.
Als Seth, der fünf Jahre älter war als ich, seine Schule erfolgreich beendete, steckte man mich in ein Internat, damit ich den Scheidungskrieg nicht in allen Einzelheiten mitbekam. Im Nachhinein war dies das Beste, was mir jemals passieren konnte, denn ich lernte Gwenny in diesem Internat kennen. Wir waren durch dick und dünn gegangen und Freundinnen fürs Leben geworden, hatten später das gleiche College besucht und alle Geheimnisse miteinander geteilt, vor allem was Jungs betraf.
Als ich die Tür zu meinem Büro aufstieß, dachte ich nochmals kurz an Steve. Er konnte mir gestohlen bleiben. Ich hatte keine Lust auf Liebesschwüre und dergleichen. Ich wollte unabhängig bleiben und mein Leben genießen. Außerdem stand mein Beruf zu sehr im Vordergrund, als dass ich diesen einer festen Beziehung vorgezogen hätte. Schließlich arbeitete ich gerade auf die nächste Beförderung hin.
Auch am heutigen Tag gab es noch mehr als genügend Arbeit für mich. Man hätte meinen können, dass die Kunden sich abgesprochen hatten, um mich an diesem Tag auf Trab zu halten. Von meinem Kollegen Dan, der ebenfalls auf eine Beförderung aus war, konnte ich in dieser Hinsicht jedoch keine Hilfe erwarten.
Dies würde wieder so ein Tag werden, an dem ich nicht vor halb acht aus dem Büro kam, aber es machte mir nichts aus, im Gegenteil. Ich arbeitete äußerst gerne und somit kam mir die Zeit auch nicht lange vor, die ich noch im Gebäude verbrachte.
Die Uhr zeigte tatsächlich fünf vor halb acht, als ich das Büro am Abend verließ, um zur nächsten U-Bahn Station zu laufen. Ich wohnte im Millennium Viertel des Londoner Stadtteils Greenwich, in einer Zweizimmerwohnung mit seitlichem Blick auf die Themse. Die U-Bahn Station befand sich direkt am O2, der berühmten Arena, in welcher beinahe jeden Tag Konzerte stattfanden. Auf dem Weg von der U-Ban Haltestelle bis zu meiner Wohnung schaute ich noch kurz im Supermarkt vorbei, um ein Sandwich zu kaufen. Mehr wollte ich meinem Magen an diesem Abend nicht mehr zumuten, denn es war bereits kurz nach acht, als ich endlich die Tür zu meiner Wohnung aufschloss. Sofort streifte ich den Mantel, sowie meine Stiefeletten ab und ging ins Schlafzimmer, um eine Sweatpants, sowie einen weiten Pulli gegen meinen Hosenanzug und die Bluse zu tauschen.
Mit einem leichten Seufzen ließ ich mich auf dem Sofa im Wohnzimmer nieder, nachdem ich mir ein Glas Wein eingeschenkt, und das Sandwich auf einen Teller gepackt hatte. Ich hasste es, aus diesen Plastikverpackungen zu essen. Auf dem letzten Bissen herumkauend, scrollte ich auf dem Display des Handys umher, bis Gwennys Nachricht sich vor meinen Augen auftat. Grinsend öffnete ich den Link und landete direkt auf der Homepage des Swinger Clubs, wo Gott sei Dank eine Telefonnummer vermerkt war. Jetzt oder nie hieß die Devise, denn dieser Artikel hatte mich dermaßen neugierig gemacht, dass ich darauf brannte, mehr zu erfahren.
Bereits nach dem zweiten Klingeln meldete sich eine durchaus sympathische, weibliche Stimme.
„Hi, hier ist The Secret London, was kann ich für dich tun?"
„Hier spricht Sienna Roberts. Ich bin heute auf den Club aufmerksam geworden und möchte mich gerne erkundigen, was eine Stunde im Black Room kostet."
„Gerne, also für eine Stunde stellen wir hundert Pfund pro Person in Rechnung."
Das klang zwar nicht gerade billig aber andererseits verdiente ich genügend, um mir darum keine Gedanken machen zu müssen. Und einen Versuch war es allemal wert.
„Ok, und wie läuft das mit der Reservierung?", erkundigte ich mich neugierig, während ich meine Fingernägel betrachtete. Die Dringlichkeit eines Besuchs im Nagelstudio war wirklich vorhanden.
„Also du müsstest hier vorher vorbeikommen, damit wir den Vertrag abschließen können", bekam ich zur Antwort.
„Welchen Vertrag? Ich möchte doch nur diesen Black Room ausprobieren", entgegnete ich stirnrunzelnd, worauf die sympathische Stimme am anderen Ende der Leitung geduldig erwiderte: „Es ist nur eine Formalität, die jedoch notwendig ist. Das steht so in unseren Geschäftsbedingungen, die auf der Homepage einsehbar sind."
Mit Geschäftsbedingungen kannte ich mich in jedem Fall aus und so sagte ich: „Ok, wenn es so drin steht, müsst ihr euch natürlich daran halten. Wann könnte ich denn vorbeischauen und wie lange brauchen wir dafür?"
„Rechne mal mit einer Stunde, also falls Fragen auftauchen sollte. In der Regel geht es aber etwas schneller. Und wir hätten morgen einen Gesprächstermin frei."
„Gut, um welche Uhrzeit?"
„Passt es dir abends um acht?"
„Das ist perfekt!"
Ich hatte schon befürchtet, meine Mittagspause würde dafür herhalten müssen, aber Gott sei Dank schien der Swinger Club wohl rund um die Uhr personell gut besetzt zu sein.
„Fein, ich bin übrigens Trixi, wir sehen uns dann morgen in meinem Büro, Sienna."
Sie hatte sich meinen Namen gemerkt, sehr aufmerksam.
„Ja, also bis dann", verabschiedete ich mich, während ich ein Gähnen unterdrückte.
Irgendwie überfiel mich heute die Müdigkeit früher als sonst, doch das lag wahrscheinlich daran, dass ich von sonntags auf montags nie besonders gut schlafen konnte. Da mir jedoch daran gelegen war, das Schlafdefizit so schnell wie möglich auszugleichen, legte ich mich ins Bett, nachdem ich noch kurz mit Gwenny telefoniert hatte, um sie auf den neuesten Stand zu bringen, was die „Operation" Black Room betraf. Sie wünschte mir viel Glück für den morgigen Termin und ich versprach mich wieder zu melden.
Der nächste Tag begann mit schauerartigem Regen und eisigem Wind, der besonders in der Nähe des Flusses zu spüren war. Aber da ich in England aufgewachsen war, machte mir dieses Wetter nicht besonders viel aus. Mit einem Pfefferminzbonbon im Mund lief ich mit schnellen Schritten zur U-Bahn und war froh, als ich diese nach wenigen Minuten erreichte. Dabei dachte ich die ganze Zeit an den Termin im Swinger Club. Davon durfte ich am kommenden Samstag, beim Mittagessen mit Seth und Harvey jedoch kein Wort erwähnen.
Obwohl man meinen sollte, dass zwei Männer, die ansonsten aufgeschlossen und zudem noch homosexuell waren, in dieser Hinsicht die nötige Toleranz aufweisen sollten, benahmen die beiden sich wie die größten Spießer, was diese Dinge anging. Seth würde mich wahrscheinlich als Nutte abstempeln, sollte er jemals davon erfahren. Dabei bezahlte der Mann, mit dem ich hoffentlich in diesem Black Room Sex haben würde, genauso dafür wie ich. Also prostituierten wir uns beide, was alles wieder ausglich. Die Rechnung ging somit null auf null auf, oder in diesem Fall hundert auf hundert Pfund.
Kaum traf ich im Büro ein, konzentrierte ich mich voll auf die Arbeit. Am heutigen Tag stand ein Auswärtstermin bei einem Kunden an, zu welchem mich unser Boss begleitete. Noch trug ich den Titel einer Juniorberaterin, was zur Folge hatte, dass ich nicht alles alleine entscheiden konnte und mein Chef noch immer in vielen Dingen ein besonderes Mitspracherecht besaß. Nach meiner nächsten Beförderung, die hoffentlich im Januar stattfinden würde, sah dies dann ein wenig anders aus. Mehr Verantwortung war genau das, was ich anstrebte. In privater Hinsicht lebte ich schließlich auch nach diesem Motto. Niemand konnte mir etwas befehlen, ich war mein eigener Herr und so sollte es auch bleiben.
Es wurde ein anstrengender und zugleich erfolgreicher Arbeitstag. Mein Boss lobte mich, als wir uns wieder auf dem Weg zu unserem Büro befanden, was mir natürlich schmeichelte.
„Sienna, was du ausgearbeitet hast, war super. Ich bin vollauf zufrieden", sagte er lächelnd.
Das klang überaus vielversprechend und im Geiste sah ich meine Beförderung immer näher rücken. Mit einem guten Gefühl im Bauch verließ ich das Büro an diesem Abend gegen sieben. Da sich der Swinger Club nur wenige Gehminuten entfernt von meinem Büro befand, was unbestreitbar ein ziemlich lustiger Zufall war, hatte ich keine Eile. Die Zeit reichte auf jeden Fall aus, um in Tommy's Burger Joint einzukehren und einen Burger mit Bacon und Käse zu verdrücken.
Gesättigt und auf Äußerste gespannt, stand ich um Punkt acht vor dem Gebäude, in welchem sich der Swinger Club befand. Als ich auf den Klingelknopf drückte, öffnete sich die Haustür des Hauses, welches im gregorianischen Stil erbaut wurde. Dies fand ich durchaus ansprechend und es erweckte mein Interesse vollends. Der Weg zum Büro war schnell gefunden, denn ein Schild wies daraufhin.
„Hi, ich bin Trixi, du musst Sienna sein, richtig?", begrüßte mich die junge Frau, als ich den Raum betrat.
„Ja, ich bin Sienna."
Wir schüttelten uns kurz die Hände, dann sagte sie: „Nimm bitte Platz, ich muss schnell noch etwas fertig machen, bin aber gleich für dich da."
Ich schätzte Trixi auf etwa fünfundzwanzig, also befanden wir uns fast im gleichen Alter.
„Möchtest du etwas trinken? Tee, Kaffee, Wasser oder Softdrinks?", erkundigte sie sich, während sie die Tastatur ihres Laptops beinahe mit den Fingern vergewaltigte.
„Einen Tee, bitte."
„Kommt sofort."
Sie griff nach ihrem Handy, welches neben dem Laptop lag und drückte eine Kurzwahltaste.
„Dorothee, könntest du bitte zwei Tee bringen?"
Als sie das Telefon wieder aus der Hand legte, lächelte sie und sagte: „Ich hatte gehofft, dass du dich für den Tee entscheiden würdest, ich kann nämlich auch einen vertragen."
Alleine diese Aussage machte sie irgendwie noch sympathischer, als sie gestern bei unserem Telefonat rübergekommen war. Kurz darauf wurde die Tür aufgestoßen und wir bekamen den Tee von Dorothee, einer Frau, etwa Mitte Vierzig, serviert. Ihre Gesichtszüge erinnerten mich irgendwie an die Sängerin Adele. Schnell verdrängte ich diesen Gedanken wieder und bedankte mich artig, als sie die Tasse vor meiner Nase abstellte.
„So, wir können anfangen", meinte Trixi, die ihren Tee umrührte, nachdem sie diesem mit Milch und Zucker versetzt hatte. „Also, das ist der Vertrag. Wir gehen jetzt Punkt für Punkt durch und wenn dir etwas unklar sein sollte, fragst du sofort, ok? Dann sind wir nämlich schneller fertig."
Das klang einleuchtend und so machte ich mich daran, die ersten Zeilen zu lesen, die mich sogleich überrascht aufschauen ließen.
_______________
A/N: Black Room hat ein neues Cover von der lieben Little_Ophelia bekommen. Ich danke dir ganz herzlich dafür und widme dir dieses Kapitel.
Für alle die glauben, sie wüssten genau, was für eine Geschichte Black Room ist, ihr irrt euch gewaltig. Denn diese Geschichte wird Wendungen erfahren, von denen ihr nicht zu träumen wagt.
Über Kommentare würde ich mich sehr freuen.
LG, Ambi xxx
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top