Katzenwald

Kia kam prustend wieder an die Oberfläche. Sie strich sich durch ihre nassen, kurzen dunkelbraunen Haare. Diese Chance nutze ich, um ihr eine mir schon lange auf der Haut brennende Frage zu stellen: „Leben eigentlich Katzen in dem Wald vor eurer Gartenpforte?

Ich habe es da vorhin so Miauen hören, und Mo war hinter mir, er kann es nicht gewesen sein, das ist merkwürdig.

Findest du nicht auch?" „Hm", meinte Kia, „Vielleicht hast du ja die Katzen der Prinzessin Dalwita gehört, hörst du Katzen im Wald, sind Alfredo, Lila und Sternchen nicht weit, ist zwar eine Legende, aber ganz viele haben die Katzen wirklich gehört, vielleicht ja auch du?."

„Ok, und wie geht die Ganz?", fragte ich. „Die ist lang. Willst du die wirklich hören?", erkundigte sie sich. „Klar, ich hab Zeit, Schieß los!", ermutigte ich sie.

„Also, da war mal ein König, der wollte seiner Tochter ein großes Geschenk zum Geburtstag machen und weil sie sich als Kind mal ein Katzen - Trio gewünscht hatte, schenkte er ihr drei Katzen. Eine, grau wie der Nebel, eine schwarz wie die Nacht, und eine Weiß wie der Schnee. Aus der großen Freude wurde jedoch nichts und die Prinzessin trug dem Jäger auf die Tiere zu erschießen, der Vater solle ihr doch ein reineres Tier schenken. Der Jäger aber war ein gutherziger Mann und nahm sie bei sich auf bis an sein Lebens Ende. Der Geist der Katzen solle immer im Wald bleiben, und nahm die Katzen mit in den Tod, so dass sie immer im Wald blieben. Jeder der in diesem Dorf war soll sie schon mal gehört haben.", erzählte sie mit einer gruseligen Stimme.

Währenddessen schaute ich mich um. Es war dunkel geworden. Obwohl das Wasser einigermaßen beheizt war, fror ich. Nicht wegen dem Inhalt, sondern einfach weil es gerade mal Pfingstferien waren. „Wollen wir nicht langsam reingehen?", erkundigte ich mich bei Kia. Sie nickte. Darauf rafften wir unsere Sachen zusammen und gingen die Treppe nach oben ins Haus. Ich hatte eine Gänsehaut, jedoch nicht wegen dem Inhalt der Geschichte, sondern weil es einfach Verdammt kalt war.

Mein grünes Frotteetuch war schon längst nass und ich musste mich sowieso mal mit der Dusche gegenüber von unseren Zimmern vertraut machen.

„In einer Stunde in meinem Zimmer", rief Kia mir nach, als ich im grün-blau-orange gehaltenem Badezimmer verschwand. Die wollte also ernsthaft noch eine Party feiern. Nicht, das wir noch erwischt würden. Naja, verboten hatte es uns ja keiner, aber Ina ging, glaube ich schon davon aus, dass wir nach dem Schwimmen gleich ins Bett fielen. Falsch gedacht!

Ich stieg in die Dusche, klappte die durchsichtige Tür zu und drehte das Wasser auf. Wie entspannend so ein heißer Strahl doch sein kann. Wow. Kia hatte sogar Zitronen - Duschgel. Cool, mein Lieblings - Geruch. Jetzt nahm ich den Duschkopf aus der Halterung und schwang meine Haare nach vorne. Ich weiß nicht was in einem Pool so alles herumschwimmt, und außerdem hatte ich gestern eh vergessen zu duschen, das bedeutet: Haare waschen ist angesagt. Eine der nervigsten Angelegenheiten mit diesen langen Dingern. Egal, mit welchem Shampoo ich sie wasche, ich werde immer „Snapes Tochter" sein. Und nein, ich bin keine Hexe, auch kein Squib. Ich bin ein stinknormaler Muggel. Ich trocknete mich ab und warf mir meinen Schlafanzug über. Dann noch dicke Socken. Luna wäre begeistert, ich habe nach dem Duschen SOCKEN angezogen, wir geraten wegen dem Thema öfter aneinander. Sonst verstehe ich mich mit ihr eigentlich ganz gut. Eine "gechiltere" Mutter könnte ich mir gar nicht vorstellen. Ah, Doch. Ina vielleicht, ja, sind aber auch Schwestern.

„Nat, wann bist du fertig? Ich habe schon alles vorbereitet. Kommst du?", rief Kia . „NATürlich, ich bin gleich da!", antwortete ich und beeilte mich auf dem Weg zu ihrem Zimmer.

Kia saß im Schneidersitz auf ihrem Teppich, neben ihr standen eine Kanne Kakao, zwei leere Tassen, ein Serviettenhalter, ein Keksteller und auf ihrem Schoß breitete sich Mo aus. An ihren Laptop war eine blaue Lichtbox angeschlossen aus der leise Entspannungsmusik dudelte.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht begrüßte sie mich: „Willkommen in der Chill Area! Immer steht's zu Diensten, Ihre Lieblingscousine Kia." Vorher hatte sie einen Schluck Kakao getrunken, deshalb hatte sie einen braunen Milchbart.

Der Anblick war einfach so lustig, das ich losprusten musste. „Was ist den so lustig? Ich will mit lachen, sag's mir, sonst bist du ein ertrinkendes Walross", beschwerte sie sich.

„Oh, dann bin ich halt ein ertrinkendes Walross", stellte ich mit ernster Stimme fest und im Anschluss versuchte ich eines zu mimen, was nicht ganz klappte, so prustete auch Kia los.

Als wir uns wieder beruhigt hatten, schenkte Kia mir auch Kakao ein und lehnte sich an ihr Bett.

Ich trank einen Schluck und folgte ihrem Beispiel. Prompt hüpfte natürlich, wie sollte es auch anders sein, Mo von Kias Schoß hinab und schmiss meine Tasse, bevor ich sie retten konnte um. Der rosa Teppich unter uns fing schon an sich hellbraun zu färben, nachdem Kia mit dem Lappen wieder hochgekommen war.

Wir schafften es gemeinsam den Fleck zu entfernen. Danach wandte ich mich an Kia:

 „Für mich ist es auch mal langsam Zeit rüber zu gehen" 

„Nö," meinte Kia, „es wird Zeit, deine Matratze und den Schlafsack hier her zu transportieren, soll ich dir helfen?"

 Mit einem: „Alles Klar" ging ich in mein Zimmer, holte Tagebuch, Stift sowie Kissen und zerrte die Matratze aus dem Bettrahmen. Voll bepackt kam ich in ihrem Zimmer an, den Stift hinter dem Ohr im Luna Lovegood Stil, das Tagebuch in der einen und das Schlafutensil in der anderen Hand.

Mein Kissen balancierte ich auf meinem Kopf bis es auf Mo fiel, der mir um die Füße strich, so dass ich fast stolperte. 

Kia nahm mir das weiße schwere Ding ab und legte es neben ihrem Bett ab. 

Dann drapierte ich mein Kissen mit dem Tagebuch darauf und fertig war mein Schlafplatz. 

Heute wie versprochen der längere Teil.^^

Auch hier hoffe ich es, dass es euch gefallen hat, ich freue mich auf eure Rückmeldung.

Habt ihr schon einen Lieblings Charakter aus der Geschichte? 

Würde mich mega interessieren, wer es ist und warum ^^