41. Ice Cubes


♪ Something in the way you move – Ellie Goulding


Niall

„Es war Inspektor Parker."

Als Alistair diese Worte aussprach, glaubte ich mich verhört zu haben. Louis schien es ebenso zu gehen, denn er stieß ein ungläubiges Schnaufen aus.

„Was?! Das ist ja wohl das Krasseste, das ich jemals gehört habe!", meinte er.

„Das kann nicht wahr sein", kam es von Eleanor und Briana sagte: „Gut, dass er nur dich als Ansprechpartner hatte, Alistair."

Nur zu deutlich konnte ich mich daran erinnern, damals meine zweite Aussage bei Inspektor Parker gemacht zu haben, der mich außerdem über die Auswirkungen des Zeugenschutzprogrammes belehrte.

„Das hätte ich niemals von ihm gedacht", entfuhr es mir, worauf Sienna ein erstauntes: „Du kennst diesen Typen?", hervorbrachte.

„Ja, er ist oder war quasi das Bindeglied zwischen Alistair und mir", antwortete ich noch immer total erschüttert.

„Was genau ist passiert?", wollte Louis wissen.

Er hatte sich inzwischen aus seinem Sessel erhoben und ging im Wohnzimmer auf und ab.

„Ja, wie habt ihr das herausgefunden?", kam es von El.

Alistairs wache, braune Augen lagen auf Sienna, als er antwortete.

„Seth hat es entdeckt."

Ihr Gesicht wurde kreidebleich und ihre Hände begannen zu zittern.

„Seth? Willst du etwa sagen, dass mein Bruder-?"

„Er arbeitet seit einiger Zeit für uns, Sienna."

Auch mir war dieser Aspekt neu, doch im Gegensatz zu meiner Frau verkraftete ich diesen Umstand wesentlich besser.

Beruhigend streichelte ich ihre Hände und küsste sie leicht auf die Schläfe, als sie sich gegen mich lehnte.

„Oh mein Gott, mein Bruder hilft uns und ich wusste nichts davon."

Die kleinen Tränen, die sich in ihren Augen gebildet hatten, liefen langsam über ihre rosigen Wangen. Ihre Gefühlsregungen waren für mich durchaus verständlich, ich hätte an Siennas Stelle wohl ebenso reagiert.

Der Klumpen in meiner Kehle wuchs stetig heran, je mehr ich darüber nachdachte, dass ein Polizeibeamter mit der Mafia kooperiert hatte. Nur zu gut erinnerte ich mich an Inspektor Parkers eiskalte, graue Augen, die mich damals bis auf den Grund meiner Seele musterten, als ich die Aussage im obersten Polizeipräsidium machen musste.

„Alistair?" Ich schaute zu dem laufenden Meterfünfzig, dessen Blick sofort zu mir ging.

„Ja, mein Junge?"

Kurz schloss ich meine Augen, bevor ich die Frage an ihn richtete, die mir seit der Erwähnung von Parkers Namen auf der Zunge brannte. Zu viele, ungesunde Gedanken bevölkerten meinen Kopf. Sie brachten mich total durcheinander.

„Was genau hat Parker getan?"

„Er hat den Namen des Mannes, der im Aktenarchiv tätig war, an die Mafia verkauft."

„Aber warum? Ich meine, hätte er nicht selbst Zugriff zu meiner Akte gehabt?"

Es war Louis, der schallend zu lachen anfing, bevor er sprach.

„Nein, Bruder, so läuft das nicht. Niemand außer uns kommt an die Akten aus dem Zeugenschutzprogramm heran. Nur wir und der kleine Beamte, der die Schriftstücke verwaltet. Parker kennt nicht einmal unsere Namen, er hat nur Alistair als seinen Ansprechpartner für die Menschen, die im Zeugenschutzprogramm landen."

„Und damit ihm niemand ans Bein pinkeln konnte, nannte er der Mafia den Namen des Angestellten, der ohne Umwege an die Informationen gelangt. Somit kam keiner auf die Idee, Parker verdächtigen", fuhr Alistair mit seine Erklärungen fort.

„Und wie ist Seth dahinter gekommen?", erkundigte sich Sienna.

Sie hatte sich ein bisschen gefangen, ihre Stimme klang nicht mehr ganz so zittrig wie noch vor einigen Minuten. Noch immer hielt ich ihre Hand, als wir gespannt auf Alistairs Antwort warteten.

„Das war ein etwas längerer Weg. Zunächst musste er ausschließen, dass unser System nicht von außerhalb angegriffen wurde. Nachdem dies feststand und Seth zudem noch alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen eingebaut hatte, widmete er sich dem inneren Kreis, sprich, den Mitarbeitern des Präsidiums."

Der laufende Meterfünfzig ließ seinen Blick kurz in die Runde schweifen, bevor er weiter redete.

„Er hat euch alle überprüft, sogar mich. Das hat er mir aber erst später gesagt. Denn je näher man an Niall dran ist, desto verdächtiger wird man."

„Na dann kann ich mich wohl glücklich schätzen, in eurer überaus sicheren Gesellschaft zu sein", meinte ich grinsend.

„Ja, das kannst du. Aber weiter im Text. Seth überprüfte zunächst jeden Angestellten, der jemals aus arbeitstechnischen Gründen mit der Aktenaufbewahrung in Verbindung gebracht werden konnte. Alle Spuren verliefen jedoch im Sand, wie man so schön sagt. Und dann hatte er die zündende Idee. Er fragte mich, wer mein Ansprechpartner sei, wenn es um den Zeugenschutz ginge. Wie ihr alle wisst, gibt es nur einen Mann, der meine Aufgabe kennt und das ist Parker."

„Und Seth hat dann Parkers Machenschaften aufgedeckt", vervollständigte ich den Satz.

„So ist es. Allerdings war dies eine Menge Arbeit, denn wie ihr euch sicher denken könnt, befanden sich die Korrespondenzen mit der Mafia nicht für jeden sichtbar auf seinem Computer. Aber als Spezialist kennt Seth sämtliche Tricks, wie man selbst gelöschte Dateien wieder zurückholt. Er filzte den kompletten Rechner und zapfte sogar Parkers Telefon an. Das Miststück hat eine Menge Geld für diesen Verrat kassiert, doch es wird ihm nichts nützen. Wir haben ihn bereits eingebuchtet. Liam hat während meiner Abwesenheit alles in die Wege geleitet."

Die Erwähnung des Namens meines Freundes versetzte mir einen kurzen Stich ins Herz. Schon lange hatte ich Liam nicht mehr gesehen und die Frage, ob wir uns noch einmal begegnen würden, drängte sich mir auf.

Gefahren lauerten überall, doch hier in Barrow kam ich mir plötzlich sicherer vor denn je.

„Hat Seth auch die Netzwerkmitarbeiter unter seine Fittiche genommen?", erkundigte sich Louis grinsend mit einem Blick auf Anuun, der beinahe regungslos dasaß. Er zeigte jedoch ein breites Grinsen, als Alistair zufrieden antwortete: „Ja, und sie sind alle sauber."

„Dann haben wir ja nichts zu befürchten", sagte Sienna erleichtert.

„Jetzt, da wir wissen, wer die undichte Stelle war, wird vieles einfacher werden", erklärte der kleine, dickliche Mann. „Wir müssen uns lediglich auf die Schritte der Mafia konzentrieren und die tappen noch immer im Dunkeln."

„Dann ist Barrow also safe?", richtete Eleanor die Frage an ihren Boss.

„Ja, so ist es. Im Moment gibt es keinen besseren Ort für euch. Es tut mir leid, Sienna, aber ihr werdet noch eine Weile hierbleiben müssen."

Gezielt blickte er zu meiner Frau, deren Gesicht durch ein kleines Lächeln überzogen wurde.

„Ich werde mich damit arrangieren", sprach sie, um mir anschließend einen Kuss auf die Wange zu hauchen.

Wir waren ein Team, unser Liebe stärker denn je und jetzt, da das Leck gefunden war, konnten wir ein wenig entspannen.

„Wie sieht es aus, bekommt man hier vielleicht auch einen Tee?", rüttelte Alistair uns alle aus den Gedanken.

Sofort sprang Briana auf. „Natürlich, entschuldige, dass ich nicht eher daran gedacht habe."

Es dauerte keine zehn Minuten, da stand sie mit den beiden Kindern im Türrahmen, die augenblicklich auf Alistair zustürzten.

„Alistair!", jubelte Kieran und Freddie stimmte mit ein.

Wie selbstverständlich nahm unser Sohn auf dem Schoß des laufenden Meterfünfzig Platz, der dies sichtlich zu genießen schien.

„Du bist schwer geworden", sagte er zu Kieran, der ihn daraufhin erstaunt beäugte.

„Echt?"

„Ja, echt. Und Freddie ist groß geworden."

Louis' Sohn kuschelte sich seitlich an Alistair, dessen breites Grinsen kein Ende nahm.

Erst als Briana zum Tee in die Küche bat, weil es dort super gemütlich war und wir am Tisch mehr Platz hatten als im Wohnzimmer, befreite sich Alistair von den beiden Jungs. Allerdings nahm er sie rechts und links an die Hand und stürmte mit ihnen die Küche.

„Ja! Kuchen!" Freddie war nicht mehr zu halten und auch Kieran stimmte mit ein.

„Das ist sooooo lecker!"

Es wurde eine lustige Runde, die sich erst nach und nach auflöste. Zuerst verabschiedete sich Anuun und nach dem Abendessen wurden die beiden Jungs zu Bett gebracht.

Sienna und ich taten es dieses Mal gemeinsam. Wir deckten Kieran liebevoll zu und als unsere Hände sich dabei berührten, schauten wir uns an. Ihr Blick sagte alles, denn wir benötigen keine Worte, um uns zu verstehen. Nichts war wichtiger als unsere kleine Familie und egal wo wir die nächsten Jahre erbringen würden, nichts sollte uns mehr trennen.

„Ich fliege morgen wieder zurück nach London", klärte Alistair uns auf, als wir uns später im Wohnzimmer blickten ließen.

„Und ich hoffe, dass keine Klagen mehr kommen", setzte er mit einem strafenden Blick in unsere Richtung hinzu.

„Ganz bestimmt nicht", sagte Sienna, während ich nickte und kurz an meine Beule fasste.

Zum Glück tat sie kaum noch weh.

Mein Unfall im Schnee war wirklich glimpflich abgelaufen, es hätte weitaus schlimmer kommen können. Und dass ich noch am Leben war, hatte ich Louis zu verdanken, dem furchtlosesten Menschen der Welt.

Wie gerne hätte ich ihm geholfen, doch ein gebrochenes Herz zu heilen, war leider unmöglich.

Trotzdem setzten wir uns später gemeinsam an das Lagerfeuer neben dem Schuppen. Sienna hatte darauf gedrungen, dass ich dies tun sollte und somit nahm ich es in Angriff.

„Willst du reden?", fragte ich, während ich die züngelnden Flammen beobachtete, die groteske Schatten in der Dunkelheit warfen.

„Nicht wirklich, zumindest nicht darüber", lautete seine Antwort, bevor er mich direkt ansprach. „Niall, sag mal, was hältst du davon, wenn du ein oder zwei Nächte mit Sienna wegfährst. Nehmt euch einfach mal Zeit füreinander. Briana, El und ich passen schon auf Kieran auf. Aber ich denke, es ist nötig, dass ihr zwei das tut."

Nachdenklich formte ich einen Schneeball, um diesen dann in Richtung Schuppen zu werfen. Er landete geräuschlos auf dem Dach.

„Dir geht es dreckig aber du machst dir Gedanken um uns? Sehe ich das richtig?"

„Durchaus, denn es ist die beste Medizin, um wieder auf die Beine zu kommen. Ich möchte, dass ihr beiden wieder total glücklich seid, dann geht es mir auch gut."

„Interessante Betrachtungsweise", entfuhr es mir.

„Ja, Kleiner, das ist es. Aber du kommst auch noch dahin, glaube mir."

Eine Weile saßen wir schweigend vor der Feuerstelle, genossen die Stille und tranken unser Bier.

Währenddessen dachte ich nach. Zwei Tage mit Sienna vollkommen alleine sein zu können, klang sehr verlockend. Seit Kierans Geburt war uns das nicht mehr vergönnt, wenn man von unserer Flucht absah. Eigentlich hatten wir es auch nicht vermisst, doch die letzten Ereignisse führten mir glasklar vor Augen, dass wir längere Momente für uns benötigten und nicht immer nur ein paar Minuten oder Stunden. Wir hatten einiges aufzuarbeiten.

„Hast du einen Vorschlag, wo unsere Reise hingehen könnte? Dürfen wir Barrow überhaupt verlassen?", kamen die Fragen plötzlich sprudelnd aus meinen Mund.

Louis sah kurz auf, lachte, und antwortete dann: „Natürlich dürft ihr. Jetzt, da das Leck bekannt ist und gestopft wurde, seid ihr sicherer denn je. Und wenn du mich schon um meine Meinung bittest, würde ich Fairbanks vorschlagen. Dort soll es sehr schön sein. Ich könnte dir sogar mit einem Reiseführer aushelfen."

„Klingt cool."

Mit einem leichten Grinsen leerte ich die Bierdose, um diese anschließend mit den Händen zu zerdrücken.

„Niall, du bist so stark wie ein Grizzlybär", zog Louis mich daraufhin lachend auf.

„Und du so putzig wie eine Babyrobbe", lautete meine Retourkutsche.

Leider war ich nicht schnell genug, um dem Schneeball auszuweichen, den Louis nach mir warf. Bevor wir uns versahen, war eine kleine Schneeballschlacht im Gange, die so lange währte, bis unsere Haare nass am Kopf klebten.

„Ich glaube, das reicht für heute", sagte ich, als ich den Rest der weißen Masse aus meinem Haar schüttelte.

„Das denke ich auch."

Es war gar nicht so schwer, Sienna davon zu überzeugen, eine Reise zu zweit zu unternehmen. Auch Fairbanks sagte ihr als Zielort zu. Mit knapp zweiunddreißigtausend Einwohnern war die Stadt der zweitgrößte Ort Alaskas.

Louis' Reiseführer befand sich einige Tage in unserem Besitz, bevor wir den Flug und das Hotel buchten.

Wir wollten zwei Nächte bleiben und legten diese so, dass unsere Arbeit möglichst nicht davon betroffen wurde. Sienna hatte ohnehin noch einen freien Tag gut und somit reisten wir donnerstags aus Barrow ab.

Louis brachte uns höchstpersönlich zum Flughafen und versprach, gut auf Kieran aufzupassen. Da Sienna ihm nun ebenfalls zu hundert Prozent vertraute, gab es in dieser Hinsicht keine Probleme. Selbst Kieran zeigte sich positiv eingestellt. Für ihn bedeutete dies, zwei Nächte bei Freddie schlafen zu dürfen.

Mein Gewissen war somit rein, als ich gemeinsam mit Sienna das Flugzeug betrat, welches uns nach Fairbanks, zum dortigen International Airport, transportierte.

„Hier ist es ein bisschen wärmer als in Barrow, aber kälter als in Anchorage", stellte Sienna sogleich fest, nachdem wir gelandet waren und aus dem Flughafengebäude liefen, um nach einem Taxi Ausschau zu halten.

Dieses brachte uns direkt zum Pemberley Place Bed & Breakfast Hotel, einem Ambiente, das sich wahrlich sehen lassen konnte. Es gehörte nicht zu diesen protzigen Ketten, bestach jedoch durch seinen außergewöhnlichen Charme.

Schon beim Eintreten in die Lobby hatten wir das Gefühl, dass alles eher privat wirkte. Kein Wunder, denn das Hotel besaß nur vier Zimmer sowie eine Suite, welche ich für uns gebucht hatte.

Der Empfang durch eine ältere Dame war durchaus herzlich und nett. Sie führte uns kurz herum, zeigte uns den Raum, in welchem das Frühstück eingenommen wurde und auch das Kaminzimmer. Alle Möbel waren in dunklem, edel wirkendem Holz gehalten. Dieses passte hervorragend zu den Holzdecken sowie zum Treppenaufgang.

Das Hotel besaß durchaus einen heimeligen Charakter, was uns beiden sehr gut gefiel. Und unsere Suite bestärkte unseren guten Eindruck enorm.

„Oh Gott, dieses Bett ist himmlisch!"

Kaum hatte ich die Tür hinter uns geschlossen, ließ Sienna sich in die Kissen fallen. Sie strahlte über das ganze Gesicht und brachte somit mein Herz zum Rasen.

„Es ist so toll hier, Niall!", rief sie begeistert, während ihr Blick durch das Zimmer ging.

Auch hier dominierten die dunklen Möbel, jedoch bestand der Boden aus einem hellen Teppich und hellen Wänden, die durch zwei Hirschgeweihe geziert wurden. Links neben dem Bett stand eine Couch in goldfarbenem Stoff. Alles wirkte sehr edel, doch keineswegs überzogen, sondern eher gemütlich, mit einem Hauch Eleganz.

Auch das Badezimmer mit den beiden Waschbecken, welche über Eck im Marmor eingelassen waren, überzeugte uns vollends. Das Highlight war natürlich der Whirlpool, der zur Suite gehörte.

„Das erinnert mich jetzt irgendwie an das San Guiliano", brachte Sienna hervor, worauf ich zustimmte.

Nachdem wir unser Gepäck abgestellt hatten, machten wir uns ein wenig frisch, um anschließend einen Bummel durch die Stadt zu veranstalten.

„Hast du schon ein Restaurant für heute Abend ausgesucht?", erkundigte sich meine Frau, während wir durch die Straßen liefen.

„Allerdings habe ich das."

Nach einem vergnüglichen Nachmittag ging es wieder zurück ins Hotel, wo wir uns umzogen und anschließend mit einem Taxi zum Restaurant kutschieren ließen. Natürlich hatte ich mich vorher informiert, wo es das beste Essen gab und deswegen fiel meine Wahl auf das Mc Coy's, ein Lokal, das Steaks, aber auch Fisch und Schalentiere anbot. Sienna stand auf beides und ich ebenfalls.

Während wir uns das vorzügliche Essen schmecken ließen, schauten wir uns immer wieder in die Augen. Ihre sprachen mit mir, sagten mir, dass sie alles zu schätzen wusste und sich unglaublich freute. Lächelnd prosteten wir uns zu, ließen uns den aufgezeichneten Rotwein schmecken, der ihre Wangen erröten ließ.

Bevor der Nachtisch serviert wurde, griff ich nach ihrer Hand.

„Weißt du, Baby, wir hatten niemals ein richtiges Date, keine Flitterwochen und auch keine Zeit, uns auf die oftmals raschen Veränderungen einzustellen. Ich möchte, dass du diese zwei Tage und Nächte genießt. Sie sind mein Geschenk an dich. Für alles, was du bisher mit mir durchgestanden hast und weil ich dich liebe."

Kaum hatte ich es ausgesprochen, rollten die ersten Tränen über ihre Wangen.

„Ich liebe dich, Niall", wisperte sie, „das werde ich immer tun. Und es ist mir erst so richtig bewusst geworden, als ich dachte, dass etwas Schlimmes mit dir passiert ist."

Sanft drückte ich ihre zarte Hand.

„Lass uns nicht mehr darüber reden. Wir sollten nach vorne schauen."

„Ja, das machen wir."

Ihr kleines Lächeln gab mir Mut und Hoffnung. Wir würden es schaffen.

Gegen halb elf am Abend verließen wir das Restaurant, um in unser Hotel zurückzukehren. Uns beiden stand nicht der Sinn nach einer Bar oder einem Club, wir wollten einfach unsere traute Zweisamkeit genießen.

„Möchtest du den Whirlpool nutzen, Baby?", raunte ich ihr ins Ohr, als wir in unsere Zimmer standen.

„Heute nicht, Niall."

Sie schaute in meine Augen und zog mich dann zu sich.

„Lass dir was anderes einfallen. Etwas, das ich ebenso genießen kann", flüsterte sie, während ihre Hände mit meinem Haaransatz im Nacken spielten.

Augenblicklich wurde mir heiß, doch ich kam noch nicht dazu, Taten walten zu lassen, da sich in jenem Moment der Zimmerservice ankündigte, um einen riesigen Kübel, gefüllt mit Eiswürfeln und einer Flasche Champagner zu liefern.

„Bitteschön, Mr und Mrs Miller."

Ich dankte ihm und ließ ein großzügiges Trinkgeld springen. Just in diesem Moment kam mir eine Idee. Ich sollte mir etwas einfallen lassen – und das tat ich nun.

Zuerst stießen wir jedoch auf diesen schönen Abend und auf die Reise an.

Das Prickeln des Champagners an meinem Gaumen brachte neue Fantasien in mir hervor.

Ich ließ Sienna nicht viel Zeit, ihr Glas zu leeren, sondern begann sie genüsslich zu entkleiden. Zuerst die Hose, dann das Shirt und zum Schluss folgte die schwarz-rote Unterwäsche. Der Stoff war so zart, dass ich Angst hatte, diesen zu zerreißen, weshalb ich äußerst vorsichtig zu Werke ging.

Auch Sienna blieb nicht untätig. Ihre Finger machten sich am Reißverschluss meiner Jeans zu schaffen, bevor sie mein Hemd aufknöpfte und dann die Boxershorts nach unten zog.

Es dauerte nur wenige Sekunden, bis wir auf dem Bett lagen und ich meine Fantasien endlich in die Tat umsetzen konnte.

Ehe Sienna wusste, wie ihr geschah, nahm ich einen Eiswürfel und platzierte diesen vorsichtig zwischen ihre Lippen. Erwartungsvoll lag ihr Blick auf mir und als ich mich zu ihr hinabbeugte, um das kalte Etwas mit meinen Lippen aufzunehmen, spürte ich ihr Grinsen.

Mit dem Eiswürfel im Mund, fuhr ich die Konturen ihres Busens nach, um später nach unten zu wandern. Sie stöhnte leise auf, als ich den Bauchnabel erreichte. Doch ich ging noch tiefer und letztendlich ließ ich den Eiswürfel zwischen ihre Beine gleiten.

„Du magst es, wenn es kalt ist, oder?" Meine Stimme forderte sie geradezu heraus, einen wohligen Laut von sich zu geben.

„Du kannst mich in Eiswürfeln ertränken, Schatz, ich stehe voll drauf", hauchte sie kokett.

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Es bedurfte nur einer kurzen Unterbrechung, bevor ich den Inhalt des Kübels ohne mit der Wimper zu zucken über ihrem Körper entleerte.

„Niall!", schrie sie lachend auf und zog mich zu sich, damit auch ich etwas von den Eiswürfeln abbekam.

Wir badeten quasi in einem Bett aus Eis, wälzten uns darin und küssten uns hingebungsvoll.

„Oh Gott, du bist wahnsinnig, aber das liebe ich so an dir", flüsterte sie mir ins Ohr, bevor sie meinen Rücken mit den kalten, eckigen Dingern einrieb.

„Das ist besser als eine Schneeballschlacht", sagte ich.

Es war uns ziemlich egal, dass die Decke feucht wurde, denn es gab noch eine weitere, die auf dem Sofa lag und die wir als frische Unterlage benutzten, nachdem die andere komplett durchnässt war.

Wir hatten so viel Spaß wie schon lange nicht mehr, aber gleichzeitig spürte ich das Feuer in uns auflodern. Ich konnte das Verlangen in ihren Augen sehen, die mich förmlich in ihren Bann zogen.

Sienna war alles, was ich wollte. Keine andere konnte mir das geben, niemand würde mich so glücklich machen wie sie es tat.

Und plötzlich war es keine Frage mehr, sondern ein Wunsch, der sich tief aus meiner Seele formte. Ich hoffte so sehr, dass sie jetzt dafür bereit war.

„Lass uns dieses Baby haben, Sienna. Lass uns den Moment leben."

Zärtlich flüsterte ich ihr die Worte ins Ohr, hielt sie in meinen Armen und wartete auf ihre Reaktion.

Und diese kam.

„Ja, Niall, ich will dieses Baby mit dir. Weil ich dich liebe."

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Kein Cliffhanger! Das ist ja unerhört, oder? ^^ Oder ist es vielleicht ein Riesen-Cliffhanger?

Also , falls ihr es vergessen haben solltet: Wir befinden uns hier in der Black-Reihe. Ich wollte das nur mal am Rande erwähnt haben.... Ihr wisst nun, wo das Leck saß. Ganz ehrlich, wer von euch hat auf Parker getippt? Und denkt ihr wirklich, dass jetzt Ruhe herrscht? :D

Das nächste Update wird vermutlich nicht vor Freitag kommen. Falls es doch eher da sein sollte, bekommt ihr es ja angezeigt.

Die Widmung des Kapitels geht an Schokohoran, sie hat zwei Fancover für mich erstellt. Eines für Black Ice (das seht ihr hier) und eines für Black Room. Vielen lieben Dank, Süße. ♥

LG, Ambi xxx

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