28. Tornado
♪ Wrecking Ball – Miley Cyrus
Niall
Es war Anuun, der zu sprechen begann, als wir den Frauen gegenüberstanden.
„Ein neuer Sturm wurde angekündigt. Er kommt vom Meer, was ihn besonders schlimm macht. Ihr solltet euch Essensvorräte für die nächsten beiden Tage anschaffen und darauf einstellen, dass ihr nicht aus dem Haus könnt."
Entsetzt schaute Sienna zu mir, doch ich zuckte nur mit den Schultern. Nord Alaska ging nicht zimperlich mit seinen Bewohnern um. Daran würden wir uns gewöhnen müssen und je eher wir das taten, desto besser war es für alle Beteiligten.
„Freddie kann dann am Montag auch nicht in den Kindergarten", kam es von Briana.
„Auf keinen Fall, der Kindergarten wird geschlossen sein."
Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen, dann fragte Eleanor: „Und wann wird der Sturm Barrow erreichen?"
„Heute Abend, gegen zehn", antwortete ich, „deshalb fahren Louis und ich los, um noch einige Vorräte zu besorgen. Schreib mir auf, was gebraucht wird."
Ich hatte Louis diesen Vorschlag unterbreitet, kurz nachdem Anuun uns von der Naturgewalt, die erbarmungslos auf uns zumarschierte, berichtet hatte. Einwände seinerseits waren keine erfolgt. Ich fand es nur fair, den Frauen dahingehend zur Hand zu gehen. Sie hatten mit den Kindern genug zu tun.
Man würde den beiden kleinen Rackern erklären müssen, dass sie morgen nicht nach draußen konnten. Es war ohnehin schon schwierig, die beiden im Haus zu halten, da sie voller Tatendrang steckten. Doch in diesem Fall blieb keine andere Wahl.
Hoffentlich erfuhr das Gebäude keine allzu großen Schäden durch den Sturm. Ansonsten würden wir uns hier auch noch mit Reparaturen herumschlagen müssen. Darauf hatte ich so gar keine Lust, zumal Louis und ich gerade unseren Trip durch die Eiswüste planten.
Gott sei Dank wollten wir nicht morgen los, sondern erst am Mittwoch.
„Am besten, ihr verbringt die Nacht zusammen im Wohnzimmer. Dort ist es am sichersten, sollte der Sturm das Dach abdecken."
Als Annun diesen Satz aussprach, sah ich, wie Sienna zu frösteln begann. Kurz nahm ich sie in meine Arme und flüsterte: „Es wird schon alles gut gehen, Baby. Ich bin bei dir aber jetzt muss ich erstmal los. Louis und ich sind bald wieder da."
Annun folgte uns nach draußen, stieg auf seinen Motorschlitten und rief: „Wir hören und sehen uns hoffentlich spätestens übermorgen."
„Ja, hoffentlich", murmelte ich, worauf Louis mir einen Klaps auf die Schulter gab.
„Wir kriegen das schon hin, Niall. Und wenn der Sturm das Dach abdeckt, ziehen wir zu den Hunden in die Scheune."
„Also ich hätte damit kein Problem, aber ich glaube, Briana wird davon nicht angetan sein."
„Das ist mir egal."
Die Art, wie er dies sagte, ließ tatsächlich vermuten, dass ihm nicht viel an ihr lag. So ganz nachvollziehen konnte ich das nicht, denn schließlich handelte es sich bei ihr um die Mutter seines Sohnes. Louis liebte Freddie wirklich, dies wurde jeden Tag deutlich. Umso schlimmer fand ich sein Verhalten Briana gegenüber.
Wenn ich nicht mit dem Vorschlag dahergekommen wäre, die Einkäufe zu tätigen, hätte er das vermutlich eiskalt ihr überlassen. Doch sie tat schon genug, jedenfalls in meinen Augen.
Innerlich seufzend stieg ich zu Louis in den Wagen, der sich sogleich durch den Schnee wühlte.
Die Fahrt bis zum Supermarkt dauerte keine zehn Minuten und wie zu erwarten quoll der Parkplatz bereits über, da noch mehrere auf die Idee gekommen waren, sich mit Lebensmitteln und Getränken einzudecken.
Gott sei Dank waren die Regale noch halbwegs gut gefüllt, sodass wir alles besorgen konnten, was Briana schnell auf einem Zettel notiert hatte, als ich sie darum bat.
„Wir brauchen noch lange Nägel, um die Holzbretter vor die Fensterläden zu schlagen", erinnerte Louis mich, als wir an der Kasse standen.
„Und wo bekommen wir die?", erkundigte ich mich.
„In dem Laden, wo Anuun immer seinen Schnupftabak kauft. Die haben so ziemlich alles im Sortiment."
Der Laden, von welchem Louis sprach, befand sich unweit des großen Supermarkts, eine Querstraße weiter.
Dort angekommen, sprangen wir aus dem Wagen und liefen mit schnellen Schritten durch den Schnee. Deutlich konnte man die Veränderung in der Luft spüren. Es fühlte sich an wie eine eisige Welle, die unaufhörlich den Ort überflutete.
Besorgt blickte ich gen Himmel und sagte: „Ich glaube, der Sturm wird schon früher losgehen. Es sieht gar nicht gut aus."
„Die Wettervorhersagen hier sind ziemlich präzise, also werden wir es locker schaffen", versuchte Louis mich aufzumuntern.
Im Laden herrschte, wie schon zuvor im Supermarkt, ein immenses Gedränge. Als wir es endlich mit zwei Packungen der längsten Nägel, welche ich jemals gesehen hatte, bis zur Kasse schafften, vernahmen wir plötzlich eine Stimme hinter uns, die Aki, Anuuns Tochter gehörte.
„Na, besorgen die Herren auch alles, um das Haus sicher zu machen?", fragte sie grinsend.
„Wie du siehst", antwortete Louis schmunzelnd.
Im selben Atemzug kamen die Worte „Und wo verbringst du die kommende Nacht?", über seine Lippen.
„Zuhause, in meinem Bett, und du?"
„Im Wohnzimmer, mit allen anderen zusammen. Aber wenn ich es mir so recht überlege, denke ich, dass die auch ohne mich klarkommen, nicht wahr, Niall?", scherzte er.
Lachend stieß ich hervor: „Also ich schon, aber ich weiß nicht, wie Aki darüber denkt, dass sie ihr Bett mit dir teilen soll."
Aki zwinkerte uns zu und sagte: „Ich mag euren Humor, Jungs. Ich wusste gar nicht, dass Bleichgesichter und Greenhorns so schlagfertig sein können."
Louis zog die Augenbrauen nach oben. „War das jetzt ein Kompliment oder eher eine Beleidigung?"
Schmunzelnd erwiderte die junge Frau: „Das könnt ihr euch aussuchen."
Dann wurde sie jedoch ernst.
„Bitte geht auf keinen Fall nach draußen, wenn der Sturm losgeht. Das könnte gefährlich werden."
„Keine Sorge", erwiderte Louis, „wir verhalten uns genauso, wie dein Vater es uns mit auf den Weg gegeben hat."
„Dann bin ich beruhigt."
Nachdem wir bezahlt hatten, verabschiedeten wir uns von Aki und machten uns schleunigst auf den Heimweg.
Dort warteten bereits die Frauen auf uns. Sichtlich erleichtert nahmen sie die Einkäufe in Empfang, die Louis und ich ins Haus trugen.
Als ich Siennas Gesicht erblickte, sah ich die Besorgnis darin. Ich zog sie in eine Umarmung, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und flüsterte: „Keine Angst, es wird schon alles gut gehen."
Sie nickte tapfer, sprach jedoch keinen Ton.
Seufzend folgte ich Louis nach draußen, um die Bretter vor den Fensterläden zu befestigen. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir fertig waren, doch wir schafften es, bevor der Wind stärker wurde.
Anschließend brachten wir den Hunden Futter sowie genügend Wasser. Auch die Tiere brauchten schließlich ihre Vorräte.
Das Essen war bereits fertig, als wir ins Haus zurückkehrten. Während wir die Mahlzeit vertilgten, verhielten sich alle ungewöhnlich ruhig, lediglich Freddie und Kieran alberten herum. Zum Glück war ihnen der Ernst der Lage nicht bewusst. Sie fanden es toll, länger aufbleiben zu dürfen, denn nach dem Essen verzogen wir uns alle ins Wohnzimmer.
Louis hatte Isomatten und Decken auf dem Boden ausgebreitet. Wir überließen Briana und Freddie ein Sofa und Sienna und Kieran das andere. Da man die Sofas ausziehen konnte, hatte ich sogar noch Platz darauf, doch ich wollte lieber auf dem Boden schlafen und Eleanor den Komfort anbieten.
Sie lehnte jedoch ab.
„Lege du dich ruhig zu deiner Frau und deinem Sohn, Niall. Mir macht es nichts aus, auf einer Isomatte zu schlafen."
Mit diesen Worten schnappte sie sich eine der Decken, um sich neben Louis zu legen.
Die Kinder fanden es toll, dass wir alle gemeinsam im Wohnzimmer übernachteten. Sie kicherten noch eine ganze Weile, bevor sie endlich einschliefen.
Sienna hatte Kieran im Arm, während ich mich von hinten an sie herankuschelte. Vorsichtig legte ich meine Arme um sie, immer bedacht darauf, unseren Sohn nicht zu wecken. Ihre Wärme zu spüren, tat mir gut.
„Ich hab Angst, Niall", wisperte sie leise.
„Ich weiß, aber ich bin bei dir, alles wird gut", flüsterte ich ihr ins Ohr.
Worte, die sie beruhigen sollten, doch in Wahrheit wusste selbst ich nicht, was auf uns zukommen würde. Ein Schneesturm vom Feinsten, das war gewiss. Jetzt blieb nur die Hoffnung, dass dieser nicht das Dach abdeckte oder gar noch Schlimmeres geschah.
Je mehr die Zeit verrann, desto heftiger wurden die Laute, die der Sturm fabrizierte. Das ohrenbetäubende Heulen des Windes vermischte sich mit Donnergrollen. Alles knarrte und klapperte, als würde das Haus jeden Augenblick in sich zusammenstürzen.
Selbst mir wurde Angst und Bange, doch ich versuchte, es zu überspielen. Sienna sollte sich sicher fühlen.
Immer tiefer kuschelte sie sich in meine Arme, ließ mich ihr Zittern spüren. Ich hielt sie einfach fest und küsste sie hin und wieder auf die Schläfe. An festen Schlaf war in dieser Nacht nicht zu denken, jedenfalls für uns Erwachsene nicht. Kieran und Freddie hingegen träumten selig vor sich hin, bis sie in den frühen Morgenstunden erwachten.
Briana war inzwischen aufgestanden, um starken Kaffee zuzubereiten. Diesen benötigen wir nach der beinahe schlaflosen Nacht auf jeden Fall. Freddie kuschelte sich derweil an Louis, der seinen Sohn fest in die Arme nahm. Immer wieder spürte ich, wie sehr er ihn liebte. Doch warum behandelte er die Frau, welche ihm dieses Kind geschenkt hatte so schlecht? Es ging nicht in meinen Kopf, weshalb er ihr nicht den nötigen Respekt entgegenbrachte.
Langsam wurden alle munter, selbst Kieran schlug seine Augen auf und quietschte vor Freude.
„Können wir das öfter machen? Alle zusammen hier schlafen?", fragte er in seiner kindlichen Art, die ein Schmunzeln auf mein Gesicht zauberte.
„Ja, in der nächsten Nacht machen wir das vielleicht noch einmal", antwortete ich.
„Juchu!", jauchzte er.
Gut, dass er sich der Gefahr des Sturms, der weiterhin durch die Gegend fegte, nicht bewusst war. Ebenso wenig wie Freddie, dessen Stimme nun durch das Zimmer tönte.
„Gehen wir nach dem Frühstück draußen spielen?"
Jetzt waren wir als Eltern gefragt.
„Nein, das geht heute nicht", erklärte Louis ruhig, während er sich aufsetzte und streckte.
„Warum denn nicht?"
„Weil es draußen stürmt. Ihr bleibt heute im Haus und spielt drinnen."
Es war eine klare Ansage, an die die Jungs sich jedoch halten mussten. Doch nicht nur die beiden waren ans Haus gefesselt, wir Erwachsenen ebenso.
„Ich kann nicht mal eine Zigarette rauchen", beschwerte sich Louis nach dem Frühstück.
„Das macht gar nichts, vielleicht gewöhnst du es dir dadurch ab", zog Eleanor ihn auf, was er mit einem Grinsen quittierte.
„Daran wage ich zu zweifeln", mischte Briana sich ein.
„Halt du dich da raus. Ob ich rauche oder nicht, ist meine Angelegenheit", bekam sie sofort zu hören.
Sienna und ich schauten uns nur an, sprachen jedoch kein Wort. Der Tonfall, den Louis an den Tag legte, wenn er mit Briana redete, war bisweilen gewöhnungsbedürftig. Ich fragte mich ernsthaft, wie lange wir es hier auf engstem Raum noch aushielten, ohne dass es zu einer verbalen Eskalation kam.
Wenn es zu schlimm wurde, oder die beiden auf den Gedanken kamen, ihre Streitereien vor den Kindern auszutragen, würde ich auf jeden Fall eingreifen.
Im Moment spielten die Jungs jedoch im Wohnzimmer, während wir Erwachsenen die Küche in Beschlag nahmen.
Briana warf Louis lediglich einen wütenden Blick zu, nachdem er sie so dumm angemacht hatte und setzte sich mit einer Tasse in der Hand, neben Sienna. Normalerweise hätte ich mir Louis jetzt geschnappt, um mit ihm vor die Tür zu gehen, doch leider war das nicht möglich.
Ich fühlte mich buchstäblich wie ein Tiger in einem Käfig, eingesperrt auf engstem Raum. Es kotzte mich an, nicht nach draußen gehen zu können, um wenigstens nach den Hunden zu schauen. Aber die Tiere kamen vermutlich weitaus besser mit dem Sturm zurecht. Sie kannten das Wetter und seine Tücken.
Als ich es nicht mehr aushielt, stand ich auf, um in Richtung Haustür zu gehen. Entgegen aller Warnungen erdreistete ich mich, diese zu öffnen und wurde prompt von einer Schneewehe begrüßt, die mir ins Gesicht blies.
„Na toll", murmelte ich und warf einen raschen Blick auf das Grundstück.
Noch schien alles heil zu sein, doch die Schneemassen wirkten gigantisch. Wir würden Stunden brauchen, um einen Weg freizuschaufeln, der es uns ermöglichte, zur Scheune zu laufen.
Gott sei Dank befanden sich die Fahrzeuge alle in der großen Garage, denn diese wären vollkommen zugeschneit gewesen. Allerdings musste der Eingang zu diesem Trakt ebenfalls freigeräumt werden, sonst kamen wir nicht durch.
Mit einem verdrießlichen Gesichtsausdruck schloss ich die Tür sorgfältig und marschierte zurück in die Küche. Dort war bereits der nächste Streit zwischen Louis und Briana in vollem Gange.
„Es interessiert mich einen Scheiß, ob es dir passt oder nicht! Ich werde jetzt eine rauchen und da ich nicht nach draußen gehen kann, tue ich es im Flur! Also beschwere dich nicht!", blökte Louis wütend.
Das durfte jetzt echt nicht wahr sein.
„Der Geruch zieht trotzdem in die Zimmer", fauchte Briana zurück, „willst du, dass wir alle Lungenkrebs bekommen?"
„Nun übertreib mal nicht! Von einer Zigarette wird man nicht krank! Außerdem rauche ich und nicht ihr! Und die Haustür, wo ich mich davorstellen werde, ist weit genug entfernt, dass der Rauch nicht in die Räume eindringt! Ich habs satt, mich immer anmeckern zu lassen wegen jedem Scheiß!"
Ohne einen Ton zu sagen schritt er an mir vorbei, während Briana fassungslos an der Spüle stand. Als die ersten Tränen aus ihren Augen hervortraten, macht irgendetwas in mir „klick".
Das Fass war gerade übergelaufen.
Wütend stapfte ich aus der Küche und setzte meinen Weg durch den langen Korridor fort. An dessen Ende, direkt vor der Haustür, stand Louis und rauchte. Er hatte Recht, der Qualm drang nicht bis zu den Räumen vor, doch darum ging es mir in erster Linie überhaupt nicht. Für mich war etwas anderes relevant.
Mit aller Macht musste ich mich zusammenreißen, um ihn nicht auf der Stelle zu verprügeln.
„Ich muss mit dir reden", presste ich hervor, die Fäuste in den Taschen meiner bequemen Jogginghose vergraben.
Mein Adrenalinspiegel schoss gerade mächtig nach oben.
„Schieß los", kam es von Louis.
„Nicht hier."
„Gut, dann gehen wir in mein Büro."
„Mir wäre es lieber, wir würden das Gästezimmer nutzen."
Dieses lag weit genug entfernt, damit die Kinder uns auf jeden Fall nicht hörten. Eine Sache, die ich unter allen Umständen vermeiden wollte. Louis schien verstanden zu haben, was ich damit bezweckte, denn er führte mich sofort, nachdem er seine Zigarette ausgedrückt hatte, in Liams und Sophias ehemaliges Zimmer. Und dort legte ich los.
„Sag mal musste das sein?", herrschte ich ihn an.
„Was? Dass ich drinnen rauche?"
Er kapierte null und brachte mich binnen Sekunden auf hundertachtzig.
Ohne Vorwarnung packte ich ihn am nicht vorhandenen Kragen seines Pullovers und zog ihn zu mir. Auge in Auge standen wir uns gegenüber, als ich losbrüllte.
„Was fällt dir eigentlich ein, Briana ständig wie den letzten Dreck zu behandeln?"
„Das geht dich-."
„Halt die Schnauze! Jetzt rede ich!"
Meine Geduld war am Ende und Louis bekam das nun zu spüren.
„Briana ist verdammt nochmal die Mutter deines Sohnes, den du liebst! Und das mein Lieber, macht sie zu einer Person, der du eigentlich die Füße küssen müsstest! Sie hat deinen Sohn neun Monate ausgetragen, bevor sie ihn unter großen Schmerzen zur Welt gebracht hat! Weißt du überhaupt, was eine Frau dabei erdulden muss? Warst du bei der Geburt dabei? Bist du dir überhaupt bewusst, welches Wunder ihr beide da vollbracht habt?"
Er zuckte kurz zusammen und ich holte kurz Luft, um den nächsten Satz herauszuhauen.
„Sie kümmert sich liebevoll um Freddie, gibt ihm alles, was sie kann! Liebe, Wärme, eine gute Erziehung! Sie möchte, dass er eine glückliche Kindheit hat und dass ein verantwortungsvoller Mensch aus ihm wird! Kindern brauchen gewisse Regeln, verdammt! Aber du trittst das alles mit Füßen! Du erkennst ihre Bemühungen nicht an! Wer glaubst du wer du bist? Gott?"
Kreideweiß im Gesicht schaute Louis mich nur an, sprach jedoch keinen Ton. Dafür legte ich erneut los. Meine Stimme überschlug sich fast vor Zorn.
„Deine Ignoranz und Überheblichkeit, wenn es um Briana geht, sind echt das Letzte! So darf man eine Frau nicht behandeln! Und dabei ist es egal, ob du sie liebst oder nicht! Denn ihr habt verdammt nochmal ein Kind zusammen! Einen Sohn, der dich jeden Tag zum Lächeln bringt, der dein Herz erfreut! Ohne Freddie wäre dein Leben nur halb so lebenswert! Und ohne Briana wäre er nicht da! Und deshalb mein Freund, wirst du ihr den nötigen Respekt erweisen! Geht das in deinen verdammten Sturkopf?"
Noch immer wütend ließ ich von ihm ab. Es tat mir keine Spur leid, ihn so angefahren zu haben, denn er verdiente es einfach. Irgendjemand hatte es ihm sagen müssen und dieser Jemand war ich.
Wortlos und mit klopfendem Herzen drehte ich mich um und verließ das Zimmer. Es war mir egal, was er jetzt von mir dachte, ob er mich noch als Freund oder nur noch als einen Klienten betrachtete, den er schützen musste. Fakt war, es ging so nicht weiter.
Mit schnellen Schritten eilte ich in die Küche, um nach Briana zu schauen. Mutterseelenalleine saß sie am Tisch, noch immer liefen Tränen über ihre Wangen. Ohne darüber nachzudenken gesellte ich mich zu ihr und umarmte sie kurz.
„Es ist ok, ich habe ihm die Meinung gesagt", murmelte ich, bevor ich mich wieder erhob, um das Wohnzimmer aufzusuchen, wo Sienna und Eleanor mit den beiden Jungs spielten.
Ich wollte hoffen, dass ich Briana nie wieder weinen sehen würde, zumindest nicht wegen Louis' Eskapaden.
Erst eine geschlagene Stunde später leistete er uns im Wohnzimmer Gesellschaft, sprach jedoch keinen Ton. War das das Ende unserer Freundschaft?
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Ohweh, es hat gerade mächtig geknallt. Habt ihr erwartet, dass das zwischen Louis und Niall passiert?
Ich hoffe, ihr mochtet das Kapitel und seid jetzt gespannt darauf, wie es weitergeht.
Das nächste Update kommt vermutlich Freitag oder Samstag.
LG, Ambi xxx
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