Kapitel 53
Eine Ewigkeit später erreichte uns ein Geschenk des Himmels.
Wer ruft?!
BENNY!
Amelie? Bist du das?
„Runter vom Gas.", wies Clara mich an.
Benny. Spürst du wo wir sind? Wie weit sind wir weg?
Es entstand eine kurze Pause.
Folgt der Straße. An der Kreuzung links. Dann nur noch Geradeaus.
Danke! Sag den Lehrern, wir brauchen einen Notarzt. Am besten einen Wandler. Und jemanden vom Rat.
Wird erledigt. Ende.
Wenige Sekunden später riss Clara das Lenkrad herum und ich knallte gegen die Mittelkonsole. Die Wunden an meinem Rücken fingen wieder an zu bluten. Autsch!
„Sorry. Gas."
Ich hörte Nina leise auf Karlotta einreden. „Du schaffst das. Komm schon. Nicht aufgeben. Nicht aufgeben."
Amelie bellte. Da hinten ist Licht! Das ist die Schule!
„Noch nicht vom Gas runter. Jetzt. Und Bremse."
Welches ist die Bremse?
„Die in der Mitte, du Horst."
Die Reifen quietschten und wir schlitterten noch ein gutes Stück auf dem Eis vorwärts. Ich kletterte aus dem Fußraum und auf das Armaturenbrett. Da war sie. Die Schule. In fast allen Fenstern brannte Licht. Sobald wir standen ergoss sich eine Flut aus Menschen und Tieren über uns.
Und sobald ich aus dem Wagen gesprungen war, sah ich blaues Licht durch den Wald blitzen. Der Krankenwagen. Alles danach passierte wie durch dickes Milchglas. Ich sah noch, wie Karlotta weggetragen wurde. Hörte, wie jemand sagte, er würde keine Risiken eingehen. Mein Adrenalinpegel war durch den Stress so hoch gewesen, dass ich jetzt spürte, wie mir die Synapsen durchbrannten. Ich kämpfte gegen die Mischung aus Müdigkeit und Ohnmacht, die meine Gedanken verschlang. Während mich zwei starke Arme hochhoben, sah ich, wie eine kleine, verschwommene Gestalt Amelie und Buchensturm umarmte. Ich glaube nicht, dass ich ohnmächtig geworden bin. Ich glaube, mein Kopf hat im Nachhinein einfach eine Menge unbrauchbares Material gelöscht.
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