Kapitel 47
„Und was hab ich jetzt damit zu tun?", Nina klang mindestens so verwirrt wie Buchensturm.
Sein Wunsch ist es, Tripelwandler zu werden. Und dann warst du wohl das Puzzelteil, was noch gefehlt hat.
„Juhu. Wenn ich sterbe, sagt meiner Mutter, dass ich sie liebhabe und ich damals die Vase zerdeppert habe. Nicht mein Bruder."
„Meinst du, du kommst hier raus, wenn du dich verwandelst?", fragte Buchensturm.
Nina seufzte. „Schon probiert. Überall diese komische Fugenmasse."
„Vielleicht kann ich mich verwandeln.", murmelte ich und wischte mir die Tränen aus den Augen.
Versuchs halt., meinte Clara.
Ich schloss sie Augen, was nicht wirklich einen Unterschied machte, und dachte an alles, was ich je über Verwandlungen gelernt hatte. An „Fellpfote", das Gefühl auf vier Weichen Pfoten zu laufen. Aber jedes Mal, wenn ich meinen Nacken kribbeln spürte, geisterten wieder Bilder durch meinen Kopf. Bilder von Felix, wie er mich anlächelte, wie er meine Hand hielt, wie er sich um mich gesorgt hatte, wenn es mir schlecht gegangen war. Das konnte doch nicht alles nur vorgespielt gewesen sein?
„Es geht nicht.", seufzte ich.
Spürt ihr das?, meinte Amelie plötzlich eine ganze Weile später.
Wir werden langsamer, kam es von Clara wie zur Bestätigung.
Schnell rappelten wir uns auf und versuchten uns irgendwo festzuhalten. Meine Augen hätten sich im Normalfall an die Dunkelheit angepasst, aber hier kam nicht ein Funken Licht hinein und so war ich genauso blind wie der Rest. Ich fand eine Art Griff an der Wand, an dem ich mich festhalten konnte, bevor der Wagen mit einem heftigen Ruck anhielt.
„Von Kupplung treten hat dem auch noch niemand was erzählt...", knurrte Karlotta.
Im Schloss der hinteren Tür wurde ein Schlüssel herumgedreht und die Tür geöffnet. Blendendes Licht flutete das Innere des Transporters und ich kniff die Augen zusammen. Auf der Schulter des Mannes mit dem Gewehr saß jetzt eine Schleiereule.
Raus. Hopp, hopp!, kreischte sie in unsere Köpfe.
Einer nach dem Anderen stolperten wir hinaus in den tiefen Schnee. Wir waren im Wald. Am Ende einer schmalen, zugewachsenen Straße. Vor uns stand ein kleines altes Fachwerkhaus. Wahrscheinlich hatte es einem Förster gehört.
Im Gänsemarsch wurden wir zum Haus eskortiert. Wieder zeigte das Gewehr auf Amelie. Mit einem Quietschen öffnete sich die Haustür. Dahinter stand ein schmal gebauter Mann in schwarzem Mantel. Er hatte hellbraune Augen und schwarze Haare mit weißen Strähnen.
„Kommt ihr auch endlich mal." Es klang spöttisch. Als wären wir schuld daran. Amelie knurrte wieder. „Na, na, na. Wer wird denn gleich böse werden. Das geziemt sich nicht für eine Prinzessin wie euch, nicht wahr, Esmeralda?"
Ein Wort noch, und ich mach Hackfleisch aus dir, du [die Ausdrücke die Amelie für ihn fand sind an dieser Stelle nicht erwähnenswert, aber denkt euch einfach das Schlimmste was euch einfällt und multipliziert es mit Hundert. Dann habt ihr eine grobe Vorstellung].
Der Mann ignorierte sie und fokussierte stattdessen uns. „Nun, eure kleine Freundin hier kennt mich schon, aber euch habe ich mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Sharpwing. Christian Sharpwing."
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