Kapitel 14
Eine ganze Weile später waren wir bei der elften Runde angekommen. Lotti und Buchensturm hatten zwei Leben verloren. Martin und Felix eins. Amelie schwamm schon und ich hatte noch alle drei Leben. Felix neben mir veränderte seinen Sitz so, dass er jetzt im Schneidersitz dasaß und sein Knie meinen Oberschenkel berührte. Mein Bein kribbelte und meine Konzentration und Taktik rauschten schlagartig in den Keller. Die nächsten zwei Runden verlor ich. Um meine Konzentration wieder in Gang zu bringen rutschte ich widerwillig ein Stück von ihm weg.
Draußen donnerte und blitzte es. Der Regen fiel auf das Blätterdach und dann in großen Tropfen auf den Boden und die Dächer der Hütten. Lotti gewann schlussendlich. Die Revanche gewann Martin. Als wir damit fertig waren, war es schon längst Zeit fürs Abendessen. Felix setzte sich ohne ein weiteres Wort zu David und ignorierte uns komplett. In meiner Hosentasche hatte ich allerdings einen kleinen Zettel mit seiner Handynummer.
Nach dem Essen, zurück in unserer Hütte, ließ ich mich aufs Bett fallen, starrte an die Decke und grinste. Amelie schüttelte ihren Kopf. „Verliebter Dackel.", neckte sie mich. „Hey. Der einzige Dackel hier bist du."
„Ich bin kein Dackel, sondern ein Collie, du Miezekatze."
„Ja, ja.", sagte ich, immer noch grinsend.
„Du magst ihn wirklich, oder?"
„Ich denk mal schon.", lächelte ich, zog den Zettel aus meiner Hosentasche und angelte mein Handy vom Schreibtisch. Ich speicherte Felix Nummer ein und schrieb ihm eine kurze Nachricht.
Amelies nächste Aussage kam überraschend: „Ich hoffe nur, dass David davon nichts mitbekommt, sonst musst entweder du oder er darunter leiden. Der Typ hat sich schon viele Freunde gemacht, das hast du doch gemerkt. Dieser Peter, der Mader, steht total hinter ihm, seit er zweimal gegen Lotti verloren hat. Und eins von den Mädels, Steinbock ist die, glaub ich, die hat ihm auch ziemlich schöne Augen gemacht. Ich komm mir vor wie, in so 'nem billigen Highschool-Drama-Film. Mit guten Kindern und bösen Kindern. Aber der Typ könnte dir echt Probleme bereiten, also pass auf dich auf."
Ich seufzte. „Wo du recht hast..."
Die Tür ging auf und Lotti kam patschnass aus dem Waschhaus zurück. „Bääh. Das schüttet wie eine Klospülung da draußen." Sie zog ihren Pullover und ihre Hose aus und hängte sie über einen der Stühle zum Trocknen. Sie verwandelte sich und kletterte in die Kiste auf der Kommode.
Gute Nacht.
„Gute Nacht."
„Gute Nacht."
Ich lag noch lange wach. Das Prasseln des Regens und die Gedanken an Felix hielten mich noch lange vom Schlafen ab, aber irgendwann fielen auch mir die Augen zu.
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