#17 Vergangenheit

»Es ist schon jetzt schwer genug.« sagte ich Aiden. Ich konnte nicht zulassen, dass seine Art mit ihm starb. Er war zu wundervoll und die Welt sollte noch viele schwarze Drachen zu Gesicht bekommen. Und wenn er sich nicht sicher war, dann musste er erst recht Elena wählen. Liebe reichte nicht immer aus. Mich konnte nicht mal meine eigene Familie so lieben wie ich bin. Wie sollte er das können. Das Buch war auch das beste Beispiel.

Die Menschen darin hatten die gleiche Ziele und Hoffnungen. Sie passten perfekt zusammen. Doch Aiden und ich waren nicht so. Wir unterscheideten uns sehr. Er wollte außerdem etwas, dass ich niemals schenken konnte. Dabei fand ich den Gedanken an einen Babydrachen so schön. Vor allem, wenn er so süß war wie Aiden, als er damals in mein Zimmer kam.

»Was ist schwer genug?« fragte mich der Mann, den ich so sehr liebte. »Es sieht aus als würde es dir leicht fallen.« warf er mir wütend vor. »Das ist es nicht. Victor hat mir gesagt ich wäre hier nicht sicher. Ich weiß das du mich vor ihm beschützt und ich bin bereit mein Leben aufs Spiel zu setzen, wenn wir zusammen wären. Aber es ändert nichts daran, dass ich ein Mensch bin. Wir werden geboren und schlüpfen nicht aus Eiern.«

»Denkst du, dass weiß ich nicht!? Meinst du nicht, dass ich mir ständig darüber gedanken mache! Ich weiß was meine Aufgabe ist und ich weiß was ich will!« fuhr er mich bedrohlich an. »Dann wissen wir also was wir zu tun haben.« sagte ich leise, drehte Aiden den Rücken zu und ging zurück Richtung Palast. »Aber dich will ich mehr« rief er mir nach und meine Schritte wurden immer schwerer.

Ich hatte mir vorgenommen stark zu sein. Und das er mich nicht mehr so schwach sah. Aber das alles war nicht leicht. Und würde ich mich jetzt umdrehen, dann könnte ich ihn nicht mehr verlassen. Seine Hand an meinem Arm ließ mich abprubt stehen bleiben. Ich hasste mich dafür nicht stärker zu sein. Mehr gegen die Gefühle für ihn anzukämpfen, die jede Sekunde größer wurden.

»Kendra« sagte Aiden ganz sanft und sinnlich und mein Körper glühte und kribbelte davon. »Es war bereits entschieden als du vom Himmel gefallen bist und zu mir gefunden hast kleine Schneeflocke.« Mein Herz klopfte vor Aufregung. »Und jedes Mal, wenn ich dich sehe, dann wird diese Entscheidung nur deutlicher.« Tränen rollten mir über meine Wangen. Wie konnte jemand wie er mich lieben? Ich konnte ihm doch gar nichts bieten.

»Ich werde dich unglücklich machen.« versuchte ich es ein letztes Mal. Doch Aiden ließ nicht von mir ab. Er trat vor mich und richtete mein Kinn mit nur einem Finger, sodass ich in sein Gesicht sah. »Ich liebe dich Kendra.« All meine Vernunft und mein Kampfgeist waren erloschen. Unmöglich, dass ich mich nun von ihm fern halten könnte. Ihn abweisend könnte, wenn er doch so lieb zu mir war.

»Ich liebe dich auch Aiden« sagte ich also, statt mich wieder zurück zu ziehen. Aidens Lippen berührte meine und dann bat auch schon seine Zunge um Einlass. Ich gab mich ihm hin und erwiederte diesen Kuss. Doch schnell unterbrach ich ihn. »Kendra« sagte Aiden ungeduldig und auch erzürnt. »Uns könnte jemand sehen.« sagte ich atemlos. Aiden schüttelte seinen Kopf.

»Niemand kommt hier her. Ich habe es zu deinem Schutz verboten.« Doch kaum hatte er das gesagt, so stand meine Zofe in unseren Blickfeld. »Es ist allen verboten hierher zu kommen!« rief Aiden ihr entgegen. »Es ist Zeit für die Medizin. Es ist meine Aufgabe mich um Lady Kendra zu kümmern.« Es wäre sinnlos zu sagen dass sie mich nicht so nennen sollte. Sie bestand beharrlich darauf.

»Ihr Menschenfrauen tut nie was man euch sagt. Ich weiß nun warum ich bislang nur vom Männern umgeben war.« flüsterte Aiden frustriert. Ich sollte wütend sein, aber dass war ich nicht. Stattdessen fragte ich mich, ob ich wirklich sein erstes Kuss war? »Aiden!?« richtete ich das Wort an ihn. Aber dieser entfernte sich von mir. »Aus diesem Grund bin ich natrülich bereits hier. Um Kendra zurück zu begleiten. Du kannst also wieder gehen. Sofort!«

Meine Zofe ging und Aiden drehte sich wieder zu mir. »Heute Abend können wir reden. Bis dahin bitte ich dich in deinem Zimmer zu bleiben un zu warten. Ich muss wissen, dass du in Sicherheit bist und dich ausruhst. Allerdings habe ich jetzt noch Aufgaben zu erledigen.« Aiden brachte mich zurück und als wir an meiner Zimmertür waren, da wurde es schwierig. Seine Atmung war schwerer geworden je näher wir kamen und die Spannung war immer stärker, die zwischen uns herrschte.

Dabei berührte er mich gar nicht. Die Wachen beobachten uns, aber ein Blick von Aiden genügte und sie schauten weg. Und auch wenn ich wusste, dass es nicht so war, bildete ich mir ein, dass sie anschließend lächelten. Nur hatten sie keinen Grund. »Lady Kendra ich wünsche einen angenehmen Abend.« Überrascht über seine Wortwahl flog mein Kopf in seine Richtung und somit weg von den Wachen. »Ebenso... Aiden.«

Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln und meine Hand bewegte sich wie von alleine auf ihn zu. »Mylady« erschrack mich Aiden nun und ließ mich in der Bewegung stoppen. Er drehte sich um und ging, aber mir entging nicht wie seine Nägel sich dabei zur Faust ballten.

Fast hätte ich sein Gesicht berührt. »Könnten die Wachen vielleicht nachts am Ende des Gangs wache stehen? Ich bin so viele Menschen und die Überwachung nur von der Zeit gewohnt, als ich im Kerker gefangen war. Es raubt mir meinen Schlaf und eine Erholung scheint unmöglich. Es macht mir angst.«

Ich hörte das Grollen von Aiden und sah das Zittern der Wachen, da ihre Waffen nicht länger still standen. »Natürlich du bist schließlich keine Gefangene hier. Zukünftig stehen die Wachen nicht mehr in diesem Gang. Benutze das Seil an deinem Bett, sollte gefahr drohen. Die Glocke ertönt bei deiner Zofe sowie im Arbeitszimmer der zuständigen Nachtwache.« Das war beruhigend und beunruhigend zugleich. »Vielen Dank.«

Ob ihm klar war, dass ich uns so mehr Privatsphäre schaffen wollte? Und wenn ja was würde heute passieren? Ich hatte nicht vor ihm etwas aus meiner Vergangenheit zu erzählte. Doch er hatte mir auch etwas aus seiner erzählt. Es erschien mir nur fair zu sein.

Ich fühlte mich wohl mit Aiden. Beim letzten Mal waren wir uns sehr nahe gekommen. Würden wir uns heute noch näher kommen? Ich ging in mein Zimmer, schloss die Tür und lehnte mich mit geschlossenen Augen dagegen. »Wie soll ich es nur so lange aushalten, bis wir uns wiedersehen? Mein Herz pocht noch immer so schnell und kräftig wegen ihm.«

Ich öffnete meine Augen und Aiden stand vor mir. »Das gleiche habe ich mich auch gefragt. Vor allem nachdem du die Wachen zur Nacht nicht hier haben wolltest und mir von deinen Ängsten erzählt hast. Ist es das was du wolltest? Das ich dich näher kennenlernen? Deine Vergangenheit? Und das ich zu dir komme, in dein Gemach?«

Er wartete ab und ließ mir Zeit zu antworten. »Ja« sagte ich schlichtweg, denn genau das wollte ich und beobachtete wie sich Aidens Augen verdunkelten. Er küsste mich, während wir uns in die Arme fielen und Aiden mich hochhob und zum Bett trug. Er legte mich auf diesem ab und betrachtete mich. Niemand hatte mich je so angesehen wie er es tat. Es fühlte sich unglaublich gut an.

Doch sein Blick wurde merkwürdig und er entfernte sich dann atemlos ganz plötzlich von mir. »Wir haben Frühlingsanfang! Ich muss jetzt gehen!« Dann war er so schnell und leise durch das Fenster verschwunden, wie er gekommen war. Und ließ mich völlig verwirrt zurück. »Frühlingsanfang!? Was soll das bedeuten!?«

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