39. Vergeben und Verantwortung
Aufgebracht suchte Sasuke nach Sai, nachdem Vorfall mit den Elfen und den abnormalen Dämonen. Nur schwer war er Naruto losgeworden, welcher nun schnarchend in seinem Bett lag und schlief. Er selbst durchquerte einige Straßen, bis er die vertraute Präsenz des gesuchten Dämons spürte. Sofort sah er sich aufmerksam um, bevor er den neuen Weg einschlug. Es dauerte daraufhin nicht lange, bis er Sai gemeinsam mit Ino fand.
Zu seiner Verwunderung sah das Menschenmädchen ziemlich entspannt aus. Zeigte keinerlei Angst oder Scheu. Im Gegenteil. Er konnte hören, wie sie den Dämon immer wieder etwas fragte, ja gar ausquetschte. „Unsere Freunde sehen das lockerer als erwartet", dachte er, wobei er langsam auf die beiden zuging und damit auf sich aufmerksam machte. Beide wandten sich ihm sofort zu, woraufhin Ino grinsend zu ihm meinte: „Der Dämonenprinz höchst persönlich?"
„Sie hat eins und eins zusammengezählt ... außerdem kann es sein, dass wir uns indirekt verquatscht haben", murmelte Sai leise, der dabei seinen Blick senkte. Ihm war nicht ganz geheuer, wie er von seinem Gegenüber angesehen wurde. „Verstehe."
„Sie hat niemanden etwas erzählt! Ich kläre sie ge-/"
„Du musst dich nicht rechtfertigen Sai ... mir war bewusst, dass ich eines Tages nicht drumherum komme, unseren Freunden die Wahrheit zusagen ... du hast recht Ino. Ich bin der Dämonenprinz und niemand darf davon jemals erfahren. Wenn wir darüber schweigen, können wir unschuldige beschützen ... ganz besonders diejenigen, die wir lieben", erklärte Sasuke, der daraufhin ein zustimmendes Lächeln bekam.
„Das dachte ich mir schon ... Sai sah sehr besorgt aus, als ich ihn die ganzen Fragen stellte und er über dich sprach. Um mich musst du dir keine Sorgen machen. Über meine Lippen kommt nichts!", grinste sie, wobei sie ihm zu zwinkerte und beide Daumen hoch zeigte. Es entlockte ihm ein kleines Mundwinkel zucken.
„Das ist gut zu wissen ... ich müsste jedoch Sai für einen Augenblick entführen. Wir müssen uns unterhalten, allein." Damit sah er zum Dämon, welcher sich sofort anspannte und nickte. Ihm gefiel es gar nicht, wie der andere das „Allein" betonte. Nicht nur ihm, sondern auch Ino, welche beleidigt seufzte. „Okay, ich warte da drüben im Café. Komm einfach zu mir, wenn ihr fertig seid. Hat mich gefreut, Sora. Wir sehen uns!" Mit diesen Worten wandte sich das Menschenmädchen ab und ließ die Dämonen allein.
„Was ist passiert?", fragte Sai sofort, wodurch sich Angesprochener wachsam umsah, bevor er sie zum Gebäude führte. Beide lehnten sich gegen die weiße Hauswand, woraufhin sie besser sehen konnten, wie Menschen an ihnen vorbeiliefen. Der Dämonenprinz wartete einige Minuten, ehe er seinen Auftrag äußerte. „Du musst für mich herausfinden, wie viele Dämonen hier in Tokio und in den anderen Bezirken sind. Ich brauche einen genaueren Überblick über die anwesenden Dämonen hier." Angesprochener traute seinen Ohren nicht, weshalb er auch ungläubig eine Augenbraue hob. Eigentlich war sein Prinz über alles immer sehr gut informiert und kümmerte sich sehr gut um die Dämonen in dieser Welt.
„Versteh mich nicht falsch ... ich hab einen Überblick, jedoch muss ich wissen, wie viele von denen in der Lage wären, Menschen in Halbblütler oder Abnormale verwandeln zu können", ergänzte er sich, was seinen Gegenüber verstehend nicken ließ. „Also denkst du, dass es hier jemanden gibt, der Chaos stiften will?"
„Ich vermute es. Wir hatten noch nie ein so hohes Aufkommen von Abnormalen wie in diesem Jahr ... sonst waren es kleine übersichtliche Mengen, doch nun? Ich will nicht wissen, wie viele im Höllengefängnis vor sich hin schmoren oder die schon gestorben sind. Zudem möchte ich meinen Vater nicht miteinbeziehen", seufzte der Prinz, während er sich durch die Haare fuhr.
„Ich werde mein Bestes geben und nicht zu lassen, dass Informationen an deinen Vater gelangen", versicherte Sai.
Seit diesem Gespräch waren einige Wochen vergangen, weshalb es an der Zeit war, den Fortschritt mitgeteilt zu bekommen. Angespannt und angefressen lehnte Sasuke an seinem Auto auf dem Uniparkplatz. Dort wartete er darauf, dass Sai endlich kam, damit er mit diesem Reden konnte. Ihren Freunden hatte er schon gesagt, dass sie später kommen würden.
Zudem sahen andere Studenten und Studentinnen, wie schlecht seine Laune war und gingen deswegen an ihm vorbei. Dadurch hatte er etwas Zeit, die letzten Wochen und Tage zu analysieren.
„Sasuke?" Angesprochener sah sofort zu Sai, welcher lässig angelaufen kam. „Guten Morgen."
„Morgen. Sag mir, du hast was Gutes für mich", meinte er brummend, wodurch sein Gegenüber direkt wusste, dass die Laune des Prinzen im Keller war. Er fühlte sich leicht schlecht, die nun nicht so erfolgreichen Informationen mitzuteilen. „Nein hab ich nicht ... ich konnte niemanden finden, der instabil genug wäre, sowas zu tun. Und auch keinen Dämon, der solch einen großen Groll hegt. Zwar habe ich den ein oder anderen gesehen, die sich etwas merkwürdig verhielten, aber diese verschwanden nachts in der Düsterwelt. Mit anderen Worten, hier in der Menschenwelt in unserer Nähe ist kein Verdächtiger", berichtete Sai, der Sasuke damit zum Knurren brachte. Frustriert darüber, dass sie keine Hinweise bekommen hatten, trat er gegen einen Stein und ging von seinem Auto weg. „Und jetzt? Wenn diese Person nicht in der Menschenwelt ist oder in Japan, dann müssen wir den Suchbereich vergrößern. Entweder in einem anderen Land oder bei uns in der Düsterwelt? Was ist, wenn es vielleicht in der Immerwelt ist?" Fragen über Fragen, die er sich in seinem Kopf stellte, während Sai ihn beobachtete.
„Ich weiß, wir wollten es vor dem König verheimlichen, aber ich denke, wir sollten ihn darüber informieren. Mit euren Rittern und Soldaten könnten wir unseren Radios um einiges vergrößern", schlug der Feuerdämon vor. Dieser bekam augenblicklich die Aufmerksamkeit des anderen. Aber noch bevor dieser etwas sagen konnte, spürten die beiden etwas Warmes und Vertrautes. Sasuke musste sich nicht einmal umdrehen, als sich zwei Arme um seinen Bauch schlangen und sich ein Kopf auf seiner Schulter platzierte.
„Guten Morgen Sai", begrüßte der Elf seinen Gegenüber mit einem Lächeln, welcher zur Begrüßung nickte und er seinen Kopf drehte. „Guten Morgen, Sas", lächelte er erneut, wobei er seinem Freund einen Kuss auf die Wange drückte. Geküsster wandte daraufhin seinen Kopf direkt um, was die Folge hatte, dass sein Kleiner genau sehen konnte, wie etwas in ihm vorging. „Sas, was ist passiert?", harkte Naruto nach, nachdem er sich gelöst hatte.
„Nichts von Bedeutung", wies Sasuke ihn zurück, der wirklich niemanden in dieses Chaos mitreinziehen wollte. Vor allem nicht seinen Freund ... die Person, welche er um jeden Preis beschützen müsste.
„Nichts von Bedeutung? Willst du mich verarschen? Ich sehe doch, dass etwas passiert sein muss! Falls es dir entgangen sein sollte, ich bin ein Teil von dir und möchte deshalb wissen, was passiert ist."
„Das mag sein, jedoch hast du hiermit nichts zu tun. Deshalb lass es bleiben und steck deine Nase nicht in Angelegenheiten, die dich nicht betreffen", erwiderte Sasuke, der dabei seinen Tonfall nicht kontrollieren konnte. Er sprach kalt und distanziert, was den Blonden etwas erschreckte. Seit sie sich nähergekommen waren, hatte er diesen Tonfall nicht mehr gehört, weswegen er zwei Schritte zurückging. Dieses Verhalten bemerkte der Dämonenprinz sofort, der auch realisierte, was er gerade getan hatte. Unterbewusst stieß er den anderen auf eine beschissene Art von sich. „Halt einfach deine Füße still, während ich mich um alles kümmere, okay?", fügte er hinzu. Zwar noch immer kalt, aber nicht mehr so distanziert und abweisend wie seine ersten Worte.
„Spinnst du?", fuhr Naruto ihn wütend an. „Wie kannst du sowas sagen? Ich werde dir nie wieder etwas allein überlassen. Denn sobald ich das tue, muss ich mitansehen, wie du dich verletzt! Glaubst du wirklich, ich würde das jemals wieder zulassen?", schrie er schon fast dem anderen entgegen, weil er wirklich sauer wurde. Nicht einmal über die Worte, sondern eher über die Tatsache, dass der andere ihm kein Vertrauen schenkte. Dadurch passierte es, dass die beiden sich wütend anfunkelten. Keiner der beiden wollte sich ergeben oder eher nachgeben. Sie beharrten darauf, ihren Willen durchzusetzen ... denn sie wollten den jeweils anderen nur auf ihre Art und Weise beschützen.
„Sasuke! Hier ist jemand, der mit dir reden will!" Ertönte Shikamarus Stimme, weshalb die Dämonen aufsahen. Sai lief sofort vor, während Sasuke noch mal zu seinem Freund sah, bevor er dem anderen folgte. „EY! Du kannst doch nicht einfach so gehen! Sasuke! Sasuke, wir sind hier noch nicht fertig!", schrie der Elf seinem Freund wütend hinterher, der das gekonnt ignorierte. „Arsch!", fauchte der Blonde, bevor er sich auf den Weg zu seinen Freunden machte.
„Wow, da ist jemand ziemlich sauer", meinte Shika, der genauso wie Sai jedes Wort hören konnte. „Darum kümmere ich mich später", erwiderte Angesprochener nur, welchem es selbst nicht gefiel, wie sauer der andere war. „So ist es aber am besten", redete er sich ein, bevor er fragte: „Wer will mich sehen?" Es musste niemand die Frage beantworten, denn kaum, dass sie etwas in Richtung Eingangstor der Uni gegangen waren, spürte Sasuke die Anwesenheit von Dämonen, die sonst nicht zu spüren waren.
Der Prinz traute seinen Augen nicht, als er die Ritter in zivilen Klamotten erblickte. Woher er das wusste? Es war einfach, nachdem er Kakashi sah, wie dieser angespannt mit den anderen sprach.
„Ritter?"
„Wie es scheint, hat dein Bruder etwas Wichtiges zu besprechen", meinte Shika, welcher auch sofort von den anderen angesehen wurde. „Das ist selten, dass Prinz Itachi sowas veranlasst", ergänzte Sai, was Sasuke nur mit einem Nicken abtun konnte.
„Und weil es so selten ist, solltest du schnellstmöglich zurück nach Hause, Sasuke." Die jüngeren Dämonen zuckten leicht zusammen, bevor sie ihre Köpfe ganz langsam in Richtung Stimme wandten. „Keine Zeit vergeuden, Prinz Sasuke", meinte Kakashi noch, wobei er zu Shikamaru und Sai sah. Beide verneigten sich, ehe sie sich verabschiedeten und gingen. Sasuke sah ihnen kurz hinterher, folgte dann aber den Rittern zu einem Portal.
Gemeinsam mit diesen reiste er zurück, woraufhin er schon am Portal von seiner Mutter fröhlich in Empfang genommen wurde.
„Hallo mein Schatz", lächelte sie, nachdem sie sich bei ihrem Sohn eingeharkt hatte. „Hi Mom ... möchtest du mir erzählen, was Itachi zu verkünden hat? Oder eher, was er besprechen will?", fragte er, während er schon ins Schloss gezogen wurde. Angesprochene grinste amüsiert, bevor sie meinte: „Dein Bruder bringt heute jemanden zum Essen mit und möchte etwas Wichtiges verkünden!"
„Itachi bringt jemanden mit?" Sasuke war verwirrt. Wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Es wurde nur noch schlimmer, als er gerade aussah und seinen Bruder lächelnd neben einem blonden Dämon erblickte.
Lange blonde Haare, von welchen welche zu einem Zopf zusammengebunden wurden. Dazu verdeckte der Pony das linke Auge, wodurch er nur das rechte erkannte, welches ihn an die Farbe des Meeres erinnerte. Ein schönes Blau, dass einem Blau, das er kannte, sehr ähnelte. „Vielleicht ist er auch ein Elf?", lachte er, schüttelte dann aber seinen Kopf. Sein Blick ließ er über die dunkle Kleidung wandern. Ein dunkelrotes Hemd, wozu dieser eine passende schwarze Hose trug. Passend dazu noch schwarze Schuhe. Sasukes Blick wanderte jedoch hoch zum Handgelenk des Dämons, woraufhin er sehen konnte, dass dieser dort rot/orange/gelbe Ranken besaß. Ein typisches Merkmal der Feuerdämonen.
Gerade als er nach seinem Bruder rufen wollte, wurde er erneut von seiner Mutter gepackt und gezogen. Blinzelnd sah er zu ihr, welche ihm erklärte: „Du solltest dich duschen und etwas frisch machen. Das Essen dauert noch ein bisschen."
„Mom, ich hab geduscht und bin frisch."
„Du riechst jedoch sehr nach Mensch ... deshalb ab unter die Dusche! Keine Widerworte." Damit war die Unterhaltung beendet und er folgte seufzend den Wunsch seiner Mutter. Mit ihr darüber zu diskutieren, würde nichts bringen, denn gegen sie würde er nur verlieren.
Es dauerte nicht ganz zwei Stunden, bis er auch schon an der großen, gut gedeckten Tafel seinem Bruder gegenübersaß. Neben diesem sein „Freund", zumindest dachte Sasuke sich das. An den beiden Enden saßen der König und die Königin. Niemand sagte ein Wort, bis jeder ein Glas Wein eingeschenkt bekam.
„Darf ich euch vorstellen ... das ist Deidara, mein fester Freund", ergriff Itachi das Wort, woraufhin erneute Stille ausbrach. Niemand traute sich etwas zu sagen, da Fugaku jegliche Gesichtszüge entglitten. Mikoto hingegen fing an, breit zu strahlen. „Das ist eine sooo schöne Nachricht! Herzlichen Glückwunsch euch beiden."
„Danke, eure Majestät", hauchte Deidara, der vom König direkt übertönt wurde. „Mikoto!"
„Was?" Augenblicklich spürten alle Anwesenden, wer hier das Sagen hatte. Sasuke wie Itachi setzten sich gerade hin, als hätte man sie angesprochen und nicht den König. Fugaku hingegen schluckte schwer, bevor er seufzte und an seinem Glas trank. „Nichts ..."
„Vater ... Mutter", fing Itachi an, da er bemerkte, dass sein Bruder wie Deidara angespannt waren. Sanft umschloss er die Hand seines Freundes, den er aufmunternd ansah. „Alles wird gut", flüsterte er leise, bevor er ihre Finger miteinander verschränkte und zu seinen Eltern abwechselnd hin und her sah. „Ich liebe Deidara und kann mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Ich möchte mein restliches Leben mit ihm verbringen ... da Deidara kein Schattendämon ist und aus keinem reichen Haus kommt, verzichte ich hiermit auf meinen Anspruch auf den Thron. Ich verzichte komplett."
„ITACHI!" Deidara, Fugaku und Mikoto schrien den Namen gleichzeitig, während Sasuke sich an seiner Vorspeise verschluckte. „Was?", keuchte er, nachdem er mehrmals gehustet hatte. Eigentlich wollte er genau dasselbe eines Tages sagen, damit er mit Naruto zusammenleben könnte, aber jetzt? Jetzt verzichtete sein Bruder einfach auf den Thron, damit er mit Deidara zusammen sein konnte.
„Itachi, wie kannst du das sagen? Das haben wir so nie abgesprochen! Du kannst doch nicht einfach so, ohne nachzudenken auf den Thron verzichten!"
„Ich habe mir das sorgfältig überlegt. Seit wir uns kennen, habe ich mit diesem Gedanken gespielt und ich würde lieber auf alles verzichten, was mit dem Königshaus zu tun hat, als auf dich."
„Itachi ..."
„Ich liebe dich. Nichts ist wichtiger, als das wir zusammen sein können."
„Awww, es ist so selten das Itachi so offen über seine Gefühle und Wünsche spricht. Deidara, herzlich willkommen in der Familie."
„Mikoto! Unser Sohn sagt uns gerade, dass er auf den Thron verzichtet und du heißt seinen Freund in der Familie willkommen?", entfuhr es Fugaku wütend, der nicht glauben konnte, was sein ältester Sohn von sich gab. Er hatte ihn von klein auf so erzogen, dass er eines Tages seinen Platz ein nimmt und nicht Sasuke. Wie konnte er es jetzt wagen, all das Training, die Lehrstunden und seinen Support zu nichte zu machen. Für einen Feuerdämon wegzuschmeißen?
„Fugaku, ich warne dich."
„Wovor? Du kannst doch nicht allen Ernstes von mir verlangen, dass ich ak-/ autsch", zischte Fugaku, welcher einen kräftigen Schlag gegen den Hinterkopf bekommen hatte. Schneller als irgendjemand in dem Raum hätte handeln können, war Mikoto durch ihren Schatten zu ihrem Mann gereist und hatte diesen einen Schlag verpasst. Denn sie besaß keine Angst vor ihrem Gegenüber, den hatte sie noch nie.
„Ich warne dich! Sobald es um unsere Söhne geht, bist du kein König, sondern mein Mann und Teufel, ich bring dir Manieren bei, wenn du ihnen ein falsches Bild von uns vermittelst!", fuhr sie ihn funkelnd an, woraufhin der König nichts sagen konnte. Er wusste, in was für eine Frau er sich verliebt hatte und was diese alles tun würde, um ihre Kinder zu schützen. Frustriert schnaufte er deswegen nur und streichelte seinen Hinterkopf. „Bitte entschuldige Deidara, ich wollte dich nicht erschrecken."
„Alles gut, eure Majestät. Meine Eltern sind genauso", lachte er, wobei er sich an seiner Wange kratzte und zu Itachi sah. Irgendwie war ihm die ganze Situation etwas unangenehm, schließlich saß er hier vor seinem König und seiner Königin.
„Mikoto. Nenn mich bitte Mikoto, schließlich gehörst du nun zur Familie. Ich möchte eine Sache hier und jetzt klarstellen ... Deidara, wir haben nichts dagegen, dass Itachi und du zusammen seid. Liebe ist liebe. Liebe kennt kein Geschlecht und wir würden unseren Kindern niemals vorschreiben, wen sie zu lieben haben. Sollte es dir gerade anders vorgekommen sein, so entschuldige ich mich bei dir." Was danach passierte, überraschte jeden an diesem Tisch. Mikoto verneigte sich lächelnd, was die Folge hatte, dass Deidara erschrocken aufstand.
„Was machen Sie denn da? Ich muss mich eher verneigen und nicht Sie! Ich bin der Eindringling in eurer Familie."
„Deidara nicht."
„Itachi hat recht. Ich verneige mich, weil es mir ernst ist. Wir leben schon lange nicht mehr in einer Zeit, wo wir über alles und jeden stehen. Also hör auf damit ... ich bin lediglich die Mutter deines Freundes und es würde mich sehr freuen, wenn du dich in unserer Umgebung wohlfühlst", erklärte Mikoto lächelnd, wobei sie auf den Dämon zu ging. Bei diesem angekommen umschloss sie dessen Hände und beugte sich zum Ohr vor. „Zudem wusste ich schon eine Weile lang, dass Itachi einen Dämon liebt." Zwinkernd löste sie sich von Deidara, welcher sich überrascht hinsetzte, bevor er lachte.
„Was hat meine Mutter gesagt?", flüsterte der Prinz, der über den Stimmungswandel seines Freundes ziemlich überrascht war. Noch mehr, als er das fröhliche Gesicht sah. „Deine Mom ist toll ... wir haben eine tolle Königin", grinste er, nachdem er seine Antwort geflüstert hatte. Itachi war über diese Worte ziemlich überrascht, konnte aber auch nicht weiter darüber nachdenken, da er hörte, wie eine Faust auf den Tisch geschlagen wurde. Sofort lagen alle Blicke wieder auf dem König, der über die Aussage seiner Frau nachdachte. Er wurde langsam auch wieder ruhiger, während er seinen Blick zu seinem jüngsten Sohn gleiten ließ. Sasuke erschauderte sofort, als er diesen durchdringenden Blick sah, welcher versuchte in sein Inneres zu sehen. Heftig schluckte er den Klos in seinem Hals herunter, bevor er hilfesuchend zu seinem Bruder sah.
Ihre Blicke bohrten sich ineinander, worüber sie ihre Sorge austeilten. Itachi war nur zu bewusst, was sein Vater nun vorhatte, genauso Sasuke. Sie kannten ihren Vater dafür einfach zu gut.
„Vater, wir könnten einen Nachfolger aus der Seitenfamilie nehmen", meinte der älteste Dämonenprinz, welcher jedoch von seinem Vater überhört wurde oder eher ignoriert. Dieser sah lieber zu Sasuke, woraufhin Mikoto meinte: „Fugaku bitte. Der Vorschlag von Ita-/"
„Nein! Wenn Itachi mit Deidara zusammenleben möchte, so akzeptiere ich das. Wir haben noch Sasuke, der dann den Thron besteigen kann. Unsere reine Blutlinie kann so noch am Leben erhalten werden ... Sasuke, du solltest dir schon mal eine Braut aussuchen, damit du wenigstens auf Thron kannst und uns Erben hinterlässt. So wird unsere Linie auch weiterhin bestehen können", erklärte der König, welcher sich wie ein König und nicht wir ein Vater verhielt. Alle Anwesenden fanden diese Aussage alles andere als in Ordnung. Die Königin wollte sich auch ein mischen, jedoch sah sie da schon, wie Sasuke sein Besteck weglegte und sich gänzlich seinem Vater zuwandte.
„Vater, es wäre unklug, mich zu nehmen. Du selbst sagtest doch immer, dass ich nicht dafür gemacht wäre zu regieren. Damit hast du recht! Ich werde niemals gut genug sein, um König zu werden", versuchte es Sasuke, der dabei Sachen sagte, die ihm schwer und quer im Magen lagen. Er wollte nicht so über sich reden, denn er wäre sicher ein guter König. Er würde es auch schaffen, aber nun war es wichtiger, ihn schlecht zu machen, damit er mit Naruto zusammen sein konnte.
„Sag sowas nicht. Ich bin mir sehr sicher, dass du das mit etwas extra Training und Unterricht hinbekommst", blieb der König stur, woraufhin er weitere Sachen sagte, die den Prinzen wütend machte. Er konnte jedes Wort hören, dass seine Zukunft nicht ihm gehöre, sondern dem Volk. Es kostete ihn viel Überwindung, nicht direkt aufzustehen, aber als man ihm eine Braut aussuchen wolle, riss seine Geduld. Wütend stand er auf, wobei er beide seiner Handflächen auf den Tisch donnerte. Seinen Blick auf die Kerzen gerichtet, von welchen die Flammen flackerten.
„Du hast kein Recht dazu, über unsere Leben zu bestimmen. Nur weil du der König bist, kannst du noch lange nicht darüber entscheiden, wen wir lieben oder heiraten sollen! Anstatt immer nur an das Volk zu denken, solltest du an das Glück deiner Familie denken. Glaubst du, es fiel Itachi leicht, Deidara uns vorzustellen? Er wollte uns an seinem Leben teilhaben lassen und zeigen, dass er endlich jemanden gefunden hat. Anstatt das du dich freust, werde ich nun zur Zielscheibe", knurrte Sasuke, wobei er sich zurücklehnte und nun direkt in das geschockte Gesicht seines Vaters sah. „Du solltest endlich mal anfangen, dich wie ein Vater uns gegenüber zu verhalten, anstatt wie ein König! Die Monarchie existiert schon seit Jahrhunderten nicht mehr, also hör verdammt noch mal damit auf, uns eine Liebe aufzuzwingen, die wir nicht wollen!" Noch bevor einer der anderen etwas zu dem Ausbruch des Prinzen sagen konnte, verschwand dieser in seinem Schatten. Auf direkten Weg in sein Zimmer, in welchen er Black schnappte und mit diesem in die Menschenwelt zu seinem Lieblingsort reiste.
Kaum angekommen schrie er seinen Frust heraus. Er erschreckte Black so sehr, dass dieser jaulend einige Sprünge zur Seite machte und seinen Besitzer argwöhnisch beobachtete. Mehrmals legte er seinen Kopf schief, mal rechts, mal links und dann zurück. Letztlich legte er sich hin, bis er aus dem Augenwinkel sah, dass sich ein Portal öffnete. Sofort sprang er auf und ging in Angriffsposition, jedoch entspannte er sich direkt, als er die Königin erblickte. Erfreut wedelte er mit seinem Schweif, woraufhin ihm über den Kopf gestrichen wurde.
„Wo ist er?" Mehr musste sie nicht sagen, damit Black seinen Kopf herumdrehte. Sie folgte dieser Bewegung, woraufhin sie sehen konnte, wie Sasuke sich auf die Wiese setzte. „Er ist so wütend, dass hier alles kalt wirkt", murmelte sie, während sie langsam auf ihren Sohn zu ging. „Schatz?" Angesprochener hob augenblicklich seinen Kopf, was die Folge hatte, dass seine Mutter direkt sah, wie wütend und verletzt er war.
„Wie hast du den Weg hierher gefunden?"
„Dein Portal war ziemlich instabil ... ich konnte es sehen, weshalb ich dir gefolgt bin", erklärte sie ruhig, wobei sie sich vorsichtig neben ihn setzte. Ihre Hand streckte sie aus, nur um dann ihrem Gegenüber sanft über die Wange zu streicheln. „Lass uns bitte reden, ja?", bat sie ihren Sohn um ein Gespräch, welcher sofort seinen Kopf wegzog und seufzte. Mit beiden seiner Hände fuhr er sich übers Gesicht, damit er sich seine Worte gut überlegen konnte. „Sasuke, ich bin deine Mutter ... auch wenn du es nicht siehst, so kann ich immer sagen, wenn ihr was vor mir versteckt ... wenn euch etwas bedrückt. Bitte rede mit mir."
Während der Prinz die Worte auf sich wirken ließ, legte sich Black hinter sie. Mit seinem Schweif umwickelte er die beiden, bevor er auch schon über den Kopf gestreichelt wurde.
„Ich ... ich habe jemanden gefunden", gestand der Prinz, woraufhin seine Mutter in ihrer Bewegung innehielt und sich ihm zu wandte. „Es ist ein Mann ... der Grund, weshalb ich mich nicht kontrollieren konnte", fügte er hinzu, wobei er für keine Sekunde aufsah. Sein Blick stur auf seine Hände gerichtet, die er zu Fäusten zusammengeballt auf seinem Schoß liegen hatte.
„Das ist doch schön! Zwar sehr schade, dass ich niemals Enkel bekomme, aber das nehme ich hin. Mir ist nur wichtig, dass du glücklich bist", freute sich Mikoto, welche bei ihren Worten sanft das Kinn ihres Kindes umschloss und es so zwang sie anzusehen. „Sieh mich an Sasuke ... verdreh nicht die Augen, sondern sie mir in die Augen."
„Mom, ich bin kein kleines Kind mehr!"
„Genau deswegen will ich, dass du mir in die Augen siehst", erwiderte die Königin, welche endlich den Augenkontakt herstellen konnte. Lächelnd fängt sie an zu reden. „Ich liebe dich, Sasuke. Daran wird sich niemals etwas ändern. Das, was ich eben zu Deidara und Itachi gesagt habe, meine ich wirklich so. Liebe ist Liebe. Wir entscheiden nicht, ob es eine Frau oder ein Mann ist. Sondern unser Herz sagt es uns und dabei ist es nur wichtig, dass du glücklich bist. Ich bitte dich nur darum, mir eines Tages den Glücklichen vorzustellen. Mich interessiert es, wer es geschafft hat, dich zu bändigen." Zum Ende grinste sie amüsiert, was ihr Kind mit einem Augenrollen abtat und seinen Kopf beleidigt schüttelte.
„So schlimm bin ich gar nicht", entgegnete er meckernd, musste sich dabei aber eingestehen, dass er sich erleichtert fühlte ... irgendwie tat es ihm gut, diese Worte seiner Mutter gesagt zu haben und von ihr diesen Beistand zu bekommen. Aber ein Gedanke war noch immer in seinem Kopf, weshalb er ihr wieder ins Gesicht sah. „Was ... was unternehmen wir wegen Vater?" Nicht lauter als ein Hauchen, doch laut genug, dass die Königin seufzte.
„Es tut mir so leid, dass euer Vater euch diese Seite gezeigt hat. Er würde eure Entscheidung akzeptieren, genauso eure Partner ... es kam jedoch nur so falsch rüber, weil er sich sorgen um sein Reich macht", seufzte sie erneut, wobei sie ihre Hand auf die ihres Kindes legte. „Ich möchte ihn aber auch nicht in Schutz nehmen. Sein Verhalten war unverzeihlich! ... ich werde mich um euren Vater kümmern."
„Mom, das kannst du nicht allein tun! Dad ist noch immer unser König", erwiderte Sasuke, der sich wirklich Sorgen um seine Mutter machte. Zwar hatte er noch nie mitbekommen, dass Fugaku ihr irgendwas angetan hatte, jedoch wollte er es auch nicht herausfordern. Als er seine Gegenüber auch noch lachen hörte, konnte er nur verwirrt seine Augenbraue heben.
„Mach dir um mich keine Sorgen. Dein Vater zeigt es nicht, jedoch liebt er uns alle drei mehr als sein eigenes Leben. Ich werde das schon mit ihm regeln können. Du weißt doch, sobald es sich um euch beiden dreht, kann ich alles durchsetzen. Ich werde immer für euch da sein und mich für euch einsetzten", erklärte sie ihrem Jüngsten lächelnd. „Vertrau mir und kümmere dich nicht darum."
„Wie soll ich da-/"
„Sasuke. Du hast doch sicher andere Sachen zu erledigen, oder?" Damit sagte sie etwas, was ihn tonlos seufzen ließ.
„Ich muss mit meinem Freund sprechen ... und ihn besänftigen."
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