34. Black Knight
„Nein, heißt nein, Naruto", meinte Sasuke, welcher gerade seinen Wagen auf seinen Stammparkplatz der Uni parkte. „Aber wieso nicht? Ich will es meinen Freunden nicht verheimlichen", entgegnete Naruto, wobei er trotzig seine Arme vor der Brust verschränkte, was den anderen frustriert seufzen ließ. „Du denkst echt nicht an die Konsequenzen."
„Welche Konsequenzen? Es ist sooo gar nichts falsch daran, dass wir uns lieben und zusammen sind", seufzte er frustriert, woraufhin er nur wenige Augenblicke später an seinem Kinn gepackt und damit herumgedreht wurde. „Versteh mich nicht falsch, ich finde es toll, dass du zu mir stehst und der Welt mitteilen willst, dass ich dir gehöre, aber ... wir sind nicht wie andere. Wir sind Prinzen aus verfeindeten Welten. Uns ist es eigentlich gar nicht erlaubt, zusammen zu sein, bevor du nun aber irgendwas Falsches denkst ... ich bereue keine Sekunde, dass ich dich liebe und an mich gebunden habe. Das war schon immer so. Ich möchte lediglich nicht, dass unsere Freunde sich gegenseitig umbringen und versuchen dich mir wegzunehmen. Ganze geschweige, wenn es unsere Eltern hinter unserem Rücken herausfinden", erklärte der Dämon seine Sichtweise, welche für den anderen relativ schlüssig klang. Zu gleich fand er es aber auch sehr frustrierend, dass sie an solch einen Mist gebunden waren ... schon wieder.
„Ich ... ich versteh dich, aber ich möchte niemanden belügen! Dich nicht verstecken ... aber ich will meine Freunde auch nicht gegen deine Freunde aufhetzen und bei allen Göttern! Unsere Eltern dürfen es nicht von jemand anderen hören", gestand er, woraufhin er über die Konsole vorgezogen wurde und einen sanften Kuss auf die Stirn bekam. „Wir werden noch die Möglichkeit haben, allen von uns zu erzählen. Nun jedoch nicht. Lass uns den anderen nur sagen, dass wir uns ausgesprochen haben und nun alles wieder in Ordnung ist."
„Besser als in Ordnung", grinste der Blonde, der sich einen schnellen Kuss stahl, bevor sie gemeinsam den Wagen und den Parkplatz verließen. Es dauerte daraufhin nicht lange, bis sie Jugo, Sai und Sui erblickten. „Heyyyy!!!", rief er fröhlich, worauf sich die Dämonen herumdrehten. Alle waren ziemlich überrascht zu sehen, wie die beiden Prinzen zusammen herumliefen. So als wäre nie etwas passiert. Jugos Blick wanderte zu seinem Prinzen, welcher den Blick spürte und sich deshalb diesem zuwandte.
„Was ist los?", wollte Sasuke wissen, nachdem er bei seinen Freunden ankam, die noch immer die Situation analysierten. Sie sahen sich untereinander an, bis ihre Blicke zwischen Sasuke und Naruto hin und her wanderten. Sie hatten einen vollen und halben Tag nichts von ihm gehört und nun wussten sie auch, warum ... der Elfenprinz. „Wir sind nun Freunde!", grinste der Namikaze stolz. „Also sagt ruhig, was euch gerade durch den Kopf geht."
„Freunde?", wiederholte Jugo, der mit einem strahlenden Lächeln belohnt wurde, welches dem Uchiha zeigte, dass sein Freund sich wirklich an ihre Abmachung hielt, aber gleichzeitig seine Freude nicht gänzlich verstecken konnte. Es freute ihn, denn es zeigte ihm, wie viel er dem anderen bedeutete. „Habt ihr euch ausgesprochen?", wollte nun Sai wissen, der damit die Aufmerksamkeit des Dämonenprinzen auf sich zog, welcher zustimmend nickte und hinzufügte: „Ja, wir haben uns ausgesprochen, nachdem ich mich um ihn gekümmert habe. Die beiden Abnormalen werden uns nie wieder Probleme bereiten ... ich habe euch ja gestern Mittag schon geschrieben gehabt ... und wegen Naruto. Ihn hatte ich am Samstagabend zurückgebracht und heute Morgen mitgenommen. Mehr müsst ihr nicht wissen."
„Ach das reicht schon aus", grinste Sui, während er zu Naruto ging und diesem einen Arm auf die Schultern legte. „Es ist gut, dass ihr euch endlich ausgesprochen habt. So müssen wir uns nicht mehr vor euch verstecken ... außerdem kann ich dir nun das ein oder andere über unseren Prinzen verraten", meinte er, wobei sein Grinsen breiter wurde. Dabei sagte er etwas, was dem Elfenprinzen sehr gefiel. Dieser wollte auch nach einer Kostprobe fragen, jedoch wurden sie Zeuge, wie jemand den Wasserdämon an seinem Ohr packte und von ihm zog. Eigentlich wollte der Uchiha das übernehmen, jedoch war eine ganz bestimmte Elfe schneller.
„Benimm dich gefälligst und behalt deine Griffel bei dir!", fuhr Karin den Wasserdämon an, welcher taumelnd folgte und versuchte, sein Ohr zu befreien. Es tat ihm ziemlich weh, wie die andere ihn hier hielt, gerade weil er seinen Kopf dabei auch schief hatte.
„Karin! Lass Sui los, er macht doch gar nichts! Du weißt doch, dass ich gegen diesen Körperkontakt nichts habe", versuchte der Elf seine Cousine zu beruhigen und Suis Kopf aus der Schlinge zu ziehen. „Nein lass ich nicht. Wir hatten das Gespräch schon einmal, wo er mir zu sicherte, die Finger bei sich zu behalten! Wir waren uns also einig."
„Kannst du aufhören, immer so fies zu mir zu sein, wenn wir zusammen sind?! Und lass mich gefälligst los!", rutschte es dem Dämon heraus, der damit jeden in Schock versetzte. Sasuke war jedoch der Erste, der sich fing und nun süffisant grinste.
„Suigetsu ... willst du uns nicht etwas erzählen? Beispielsweiße, was dazwischen dir und der Elfe läuft?", meinte er provokant, wodurch Karin wie Sui erröteten. Erstere ließ den anderen auch los, um sich wegzudrehen. Jedoch war es schon zu spät. Jeder der Anwesenden hatte die Röte gesehen und waren entsetzt darüber. Niemals hätten sie mit einer solchen Reaktion gerechnet, geschweige denn daran gedacht, dass die beiden sich überhaupt verstehen könnten. So wie es für sie aussah, waren die beiden wie Hund und Katze, wie Wasser und Feuer.
„Was ist denn hier los?", ertönte Shikamarus Stimme, welcher zusammen mit Temari auf die Truppe zu ging. Nun war es Naruto, der als Erstes seine Stimme wiederfand. Ohne groß nachzudenken, beschrieb er die Szene, die sich eben abgespielt hatte, woraufhin er mit einem Lachen des Menschenmädchens belohnt wurde. Augenblicklich drehte er sich herum, weil er nur mit Shikamaru und nicht auch mit Temari gerechnet hatte. Kaum umgedreht, erblickte er die Hände der beiden. Ein kleiner Freudenschrei entwich ihm, was die Folge hatte, dass alle anderen erschrocken zuckten und sich dem „Paar" zuwandte.
„Das ist sooo toll", lächelte er breit, während er die festumschlungenen Hände der beiden anhob und sich ansah. Dass er damit seine Freunde erröten ließ, merkte er nicht einmal. „Naruto", zischte Shikamaru leise, doch wurde er gekonnt überhört. „Herzlichen Glückwunsch euch beiden! Es freut mich voll, dass ihr diesen Schritt gemacht habt", erwiderte der Elf nur, woraufhin dieser spüren konnte, wie jemand Bestimmtes neben ihm stand. Sofort sah er zu Sasuke, wollte diesen Fragen ob er was gegen die Beziehung hätte, doch musste er das nicht mehr. Der Uchiha war nämlich zu ihnen gekommen, um seinen Freund stolz auf die Schulter zu klopfen. Ihm war nicht entgangen, wie er das Mädchen angesehen hatte. Außerdem freute er sich darüber, dass einer seiner engsten Freunde endlich jemanden gefunden hatte, den er lieben konnte. Es war kein Geheimnis, dass Shika sich eher fern von Beziehungen hielt, um so erleichterter war er nun.
„Vermassle das nicht, wenn doch ... wird Temari das schon übernehmen", meinte er grinsend, was mit einem Grinsen des Mädchens erwidert wurde. „Keine Sorge, er wird mich schon noch kennenlernen", meinte sie süß, während sie sich gegen den Dämon lehnte, der nur schnauben konnte. Manchmal hasste er seine Freunde und zu gleich war er dankbar, dass der Dämonenprinz es ihm nicht aussprach. „Denk lieber mal an dich, anstatt an mich", erwiderte er letztlich, wobei er zum Elfenprinzen nickte. Sofort schüttelte Angesprochener mit dem Kopf, ehe er mit den Schultern zuckte. „Weniger davon ... Sai hat Ino nach Hause gebracht, nachdem ich den beiden alles erklärt habe ... auch das mit dir. Mit Temari habe ich unsere Beziehung ausgiebig besprochen und wir beide wissen, worauf wir uns hier einlassen", erklärte er die Situation.
„Verstehe. Temari? Es ist wichtig, dass du mich auf dem Unigelände Sora nennst, ansonsten ist Sasuke in Ordnung. Pass auch auf, dass du dich nicht bei irgendwas versprichst. Und zu dir Shikamaru ... dir ist bewusst, dass es mir egal ist, ob sie ein Mensch oder Dämon ist? Solange ihr euch dem Risiko bewusst seid und aufeinander aufpasst, bin ich der Letzte der euch im Weg steht", erläuterte der Prinz noch mal seinen Standpunkt, woraufhin er mit zwei strahlenden und erleichterten Gesichtern angesehen wurde. „Danke."
„Nicht dafür. Du hast mich oft genug gedeckt, wieso sollte ich das nicht bei dir tun?"
„Vielen Dank, Sasuke ... aber nicht nur dafür, sondern auch dafür, dass du uns in der Gasse gerettet hast", bedankte sich nach Shika auch Temari, welche eine abwinkende Handbewegung bekam. „Es ist meine Pflicht, die Dämonen, die sich nicht unter Kontrolle zu wissen, auszuschalten", meinte er trocken, doch die Dämonen und Naruto wussten, dass es nicht irgendeine Pflicht war. Vor allem Naruto, der seinem Freund gerne die Hand gegeben hätte, um Halt zu zeigen, sich aber dagegen entschied. Es fiel ihm schwer, den Körperkontakt so zu minimieren, nachdem er die letzten beiden Tage davon nicht genug bekommen konnte.
„Die anderen Immerweltwesen kommen", erklang Jugos Stimme, der zusammen mit Sai etwas zur Seite gingen. Noch rechtzeitig, denn es dauerte keine Sekunde, bis Hinata angerannt kam und ihren besten Freund ansprang. Fest schlang sie ihre Arme um dessen Hals, was dem Blonden ein Keuchen entlockte. Dieser taumelte auch einige Schritte zurück, bis er sein Gleichgewicht finden konnte.
„Tu das nie, nie, nie wieder! Das darfst du niemals wieder tun, verstanden?! Deinetwegen hab ich beinahe einen Herzinfarkt bekommen. Du hast dich erst so spät bei uns gemeldet und dann auch nur mit einem Anruf. Ganz geschweige von heute Morgen! Hätte mir Karin nicht geschrieben, dass sie dich schon angeschissen hätte und wusste, dass du schon früh zu Uni kommst, wäre ich wohl gestorben", meckerte Hinata los, wobei jedoch gut zu hören war, wie viele Sorgen sie sich um den anderen gemacht hatte. Gerade der bebende Körper von ihr verriet dem Elf, wieso sein Freund meinte, sie müssten zurück ... wieso er es geheim halten wollte. Es machte Sinn, denn er wollte seine beste Freundin nicht so sehen.
In dem Moment, in dem er seine Arme um sie geschlungen hatte und sich entschuldigen wollte, spürte er, wie sich ein anderer Körper an seine linke Seite presste. Dadurch, dass er die starken Arme kannte, wusste er, dass es nur Kiba sein könnte, der sich dazu gesellte.
„Du bist so unachtsam, tollpatschig und ungeschickt", brummte der Formwandler, welchem sofort ein Geruch in die Nase stieg. Sein gesamter Körper versteifte sich, als er seinen Kopf anhob und in die nachtschwarzen Augen des Dämons sah. Sie lieferten sich ein Blickduell, wobei er sich von seinem besten Freund löste. Naruto konnte sofort spüren, dass jemand in Angriffsstimmung war, weswegen er sich von Hinata löste und sich beschützend vor seinen Dämon stellte.
„Beruhig dich Kiba ... nachdem Karin mich angeschissen hat, bin ich zurück zu Sasuke gegangen ... ich hab euch darüber nicht informiert, weil ich nicht wollte, dass ihr ihn für schuldig haltet."
„Sasuke?"
„Ja, Sasuke ... darf ich dir vorstellen ... Uchiha Sasuke, zweiter Prinz der Dämonen", damit sagte Naruto etwas, womit die Kinnlatte des Formwandlers fassungslos aufklappte, was vielleicht aber auch an dem provokanten Grinsen von Sasuke gehangen haben könnte. Dieser fand es nämlich amüsant, wie der andere ihn vorstellte. „Stopp ... das sollte doch gar nicht herauskommen!" Erst jetzt fiel ihm auf, was wirklich passiert war ... nun wussten die Immerweltwesen, die es eigentlich gar nicht erfahren sollten, dass er tatsächlich der Dämonenprinz war.
„Hinata wusste es schon und Karin hab ich es gestern ausführlich erzählt. Ihn habe ich gesucht und naja gefunden. Ich habe bei Sasuke übernachtet und mich erholt, deswegen rieche ich so nach ihm ... er hat mir nichts getan und das wird er auch nicht, deshalb beruhig dich", fügte der Elf noch hinzu, doch konnte man sehen, dass Kiba die Menschenwelt verlassen hatte.
„Ich erkläre es ihm, wenn er wieder bei Sinnen ist", erwiderte Hinata, die vorsichtig mit der Hand vor dem Gesicht ihres Freundes herumwedelte. Jedoch bekam sie keine Reaktion, was sie ergeben seufzen ließ.
„Du hättest es uns ruhig sagen können, Naruto. Beides. Dass mit der wahren Identität und, wo du warst", mischte sich Neji ein, der langsam neben Temari zum Stehen kam. Er war nicht gerade derjenige, der auf jemanden zu rennen würde, weshalb er das Schlusslicht abgab.
„Da stimme ich Neji zu. Dir, muss doch klar sein, dass wir immer für dich da sind, sogar wenn es sich um diese Dämonen handelt", ergänzte Karin, die schon sehen konnte, wie sich die Blicke der Dämonen änderten. Deshalb fügte sie hinzu: „Wir müssen den Dämonen noch für ... den Abend ... danken." Das letzte Wort war so leise, dass es einem Hauchen glich. Zudem kam es nur sehr widerwillig über die Lippen der Elfe.
„Ohhh, hab ich da etwa ein Danke aus deinem Mund gehört?", zog Sui seine Nebenanstehende auf, welche sofort erwiderte: „Du hast dich verhört!"
„Nein, hab ich nicht. Aber wiederhol das, damit ich es noch mal hören kann. Ist ganz einfach ... Danke, dass ihr uns geholfen habt."
„Halt die Klappe!"
„Na, komm. Sag es noch mal."
„Haltet beide eure Klappe!", fuhr Hinata die beiden an, welche mittlerweile voreinander standen und so aussahen, als würden sie sich jeden Augenblick die Köpfe einschlagen. „Bei euch bekommt man ja Kopfschmerzen", stöhnte sie, während sie ihre Schläfe massierte und die anderen zum Lachen oder glucksen brachte. Angesprochene wandten hingegen nur beleidigt ihre Köpfe ab. „Sui hat sich jedoch nicht verhört ... wir müssen euch allen danken, dass ihr uns geholfen habt. Vor allem dir, Sasuke", ergänzte sie, bevor etwas passierte, womit keiner der Dämonen gerechnet hatte. Alle Immerweltwesen verneigten sich sogar Naruto, der sich noch schnell herumgedreht hatte und dabei lächelte. „Ohne euch wäre das Ende anders ausgegangen", meinte nun der Namikaze, nachdem sie sich wieder gerade hingestellt hatten. Noch immer saß der Unglaube tief, weswegen sich die Düsterwesen ansahen.
„Nur weil wir euch dankbar sind, heißt es nicht, dass wir euch komplett vertrauen ... ABER wir akzeptieren und tolerieren euch mehr in unserer Nähe", meinte Neji, der den Ausdruck von Unglaube in Schock wandeln ließ. Nun konnte Naruto nicht mehr. Er lachte laut los, weil er so selten, bis auf bei Sui, diese Gesichtsausdrücke sah. Vor allem nicht an seinem Dämon. Aus diesem Grund stieß er diesen spielerisch gegen die Hüfte, woraufhin er angesehen wurde. Sein breites Lächeln holte Sasuke zurück, der daraufhin erwidert: „Es ist unsere Pflicht, außerdem kann ich nicht zulassen, dass ein Immerweltwesen zusammen mit Menschen in meinem Gebiet sterben."
Seine Worte sorgten dafür, dass die Angesprochene eine beleidigte Schnute zogen und er einen Schlag auf den Hinterkopf bekam. Überrascht darüber sah er zu seinem Freund, der ihn doch tatsächlich schlagen konnte. Eigentlich waren seine Wahrnehmung und Reflexe sehr gut, aber ihn hatte er nicht mitbekommen.
„Was sollte das?"
„Sei nicht immer so gemein uns gegenüber! Wir sind stark und sterben nicht so einfach!", beantwortete der Elf, worauf sich die beiden ein Starrduell widmeten. Sie versanken in den Augen des jeweils anderen, merkten dadurch auch gar nicht, wie die anderen Anwesenden sie skeptisch musterten. Sie konnten auch nichts sagen, weil sie schon eine fröhlich rufende Sakura hörten, die damit das Gesprächsthema änderte. Sie unterhielten sich nun darüber, was sie am restlichen Wochenende getan hätten, bis Sasuke sich ausklinkte und zu Jugo ging. „Du sahst eben so aus, als wolltest du irgendwas sagen?"
„Ah genau!" Narutos Spitzohren waren schon erschreckend in den Augen des Dämons, welcher letztlich den Kopf schüttelte und wusste, dass es nun alle hören werden.
„Die Abnormalen, die Sasuke getötet hat, sind bei uns in der Düsterwelt angekommen ... wir sollten dir ausrichten, dass einer von ihnen gerade untersucht wird. Weil beide bei ihrer Verwandlung mittel bis gar nicht fortgeschritten waren, soll jemand herausfinden, wie es sein kann, dass es so viele Abnormale gibt und die Halbdämonen zuwachs bekommen", erklärte Jugo, welcher den Immerweltwesen und Menschen kalte Schauer über den Rücken jagen ließ.
„Wer untersucht sie?", wollte der Uchiha wissen, nachdem er hauchzart die Hand des Namikazen gestreift hatte. „... Danzo."
Ein Wort.
Ein Name.
Aber zu viele negative Gedanken und Gefühle.
Es ließ Sasuke erschaudern, denn es gefiel ihm gar nicht. Wenn er nur daran dachte, was alles mit den Toten passiert und was herausgefunden werden könnte. Sein Körper spannte sich in Sekunden schnelle an, was dem Elf nicht unbemerkt blieb. Genauso wenig das zustimmende Nicken seines Freundes.
„Wir sollten zu unseren Gebäuden gehen", mischte sich Sakura ein, welcher der Dämonenprinz sehr dankbar war. Er wollte nicht an Sachen denken, die seinen Kopf zum Platzen bringen könnten.
In Minuten schnelle teilten sie sich alle auf. Trafen auch nur in ihrer Mittagspause aufeinander, bevor sie wieder getrennte Wege gingen. Erst am Nachmittag hatten einige einen Kurs zusammen. Es war der Geschichtskurs, in welchem sich Naruto einfach neben Sasuke setzte und damit Shika eine Reihe nach vorne neben Neji beförderte. Keiner der drei wollten sich mit dem Elfenprinzen anlegen, weshalb sie es so hinnahmen. Dadurch bemerkten die beiden auch nicht, wie verträumt der Blonde mit den Fingern seines Dämons spielte.
„Du solltest damit aufhören", flüsterte der Dämon, der seine rechte Hand eigentlich gerne wiederhätte. Aber die Antwort seines Freundes war ein schlichtes Kopfschütteln, was ihm zeigte, dass er wohl noch länger ein Kribbeln spüren würde. Die kleinen Berührungen des anderen wärmten ihn auf und ließ ihn beinahe vergessen, wo sie waren. Aber auch nur beinahe.
„Hallo zusammen. Herr Takashi-sama ist heute leider verhindert, diesen Kurs zu führen. Er hat mich darum gebeten, seine Aufzeichnungen mit Ihnen durchzugehen, damit kein Stoff verloren geht", erklang die Stimme von Iurka, weshalb Naruto erschrocken die Hand von Sasuke losließ. Beide sahen nach vorne, woraufhin sie auch schon mit einem mahnenden Blick begrüßt wurden. „Mist", keuchte der Jüngere. „Tja, ich würde mal sagen, aufpassen", wisperte der andere ihm ins Ohr, ehe es auch schon losging. Iruka erzählte irgendwelche Wiederholungen und zeigte Sachen auf dem Whiteboard. Für die beiden wurde es erst interessant, als das Synonym Legende fiel.
„Also, wir haben heute mit einer Legende zu tun. Einer, die viele Jahrtausende überlebt hatte, bis sie gestorben ist. Einige werden es kurz im Unterricht an der Highschool gehabt haben, aber nicht ausführlich. Hier werden wir das Buch lesen, einige Punkte analysieren und eigene Meinungen dazu repräsentieren", erklärte der Sensei, während er den Titel ans Whiteboard schrieb. „Darf ich euch vorstellen ... Black Knight."
Als ob Sasuke und Naruto vom Blitz getroffen wurden, saßen sie kerzengerade und erstarrten zu Eis. Kein Muskel bewegte sich mehr. Es wurde nur noch schlimmer, als Iruka allgemeine Punkte aus dem Buch erzählte, bevor er genau dieses hochhob. Ein schwarzer Einband mit einer weißen verschnörkelten Aufschrift. Nicht mehr und nicht weniger. Es spiegelte wieder, wie dunkel und trostlos es wohl sein musste.
„Lasst euch von dem Einband nicht abschrecken. Ich habe eins der ersten Auflagen, weshalb es so düster wirkt. Mittlerweile gibt es schönere Einbände, aber der Inhalt interessiert uns ja auch mehr", meinte der Braunhaarige, welcher sich aufmerksam umsah.
„Genau das habe ich neulich erst gelesen", gestand der Namikaze leise, der somit ihre Starren löste und sie sich ansahen. „Wieso?", krächzte der Uchiha, dem es schleierhaft war, wieso der andere das getan hatte. Wieso man sich freiwillig schmerzen zufügte. Die Antwort, die er daraufhin bekam, war erst mal nichts weiter als ein sanfter Druck an seinen Händen und ein liebevolles Lächeln. „Ich hatte es schon einmal gelesen, ohne zu wissen, dass du es bist ... dass ich es bin ... also wollte ich sie noch mal mit dem Wissen lesen."
„Du fügst dir gerne schmerzen zu, oder?", fragte er ungläubig, woraufhin er ein leises kichern hörte. „Nein, das tu ich nicht ... aber ich empfand es als richtig. Ja, es tat weh, aber mehr, weil ich gesehen habe, wie viel du durchmachen musstest", gestand er, wobei er sich umsah, bevor er sich zur Wange vorbeugte und diese küsste. „Bevor du fragst, ich habe keine Angst vor dir ... denn ich habe hinter deine Rüstung gesehen ... egal was wir hören werden, mein Ehemaliges ich ist von damals und meine Gefühle für dich sind hier. Sie sind echt." Diese Worte bewegten irgendwas im anderen, wodurch er seinen Kopf neigte und sich einen schnellen Kuss stahl. Es tat gut zu hören, dass er nicht gefürchtet, sondern geliebt wird ... und zwar er als Person.
„Ein kleiner Einstieg von weit vorne ... Leide dafür, was ihr mir angetan habt. Ich soll für euch töten und aufräumen? Das werde ich nun tun, sagte der Black Knight gleichgültig, so als würde er nicht gerade darüber reden Menschen zu töten. Bitte beruhige dich! Du musst niemanden töten, versuchte die Prinzessin ihren Gegenüber zu beruhigen, aber vergeblich. In seinem Schleier der Dunkelheit verschwand der Ritter, bevor sich dieser über dieses Königreich legte. Ohne etwas zu fühlen, ging er seinem Befehl nach ... erfüllte er seine Aufgabe. Von Wut geblendet zerstörte er die Stadt, wodurch sich sein Schleier wieder lichtet. Nun war der König dran, welcher vor Angst zitterte. Sein Ziel war ein anderes gewesen, doch kam er nun in den Genuss seiner eigenen Grausamkeit. Macht zerstört einen und betäubt die Sinne, meinte der Black Knight, bevor er den König für seine Sünde bezahlen ließ. Daraufhin widmete er sich Nira, die ihn ängstlich darum bat, Güte zu zeigen. Aber diese Güte besaß der Prinz in diesem Moment nicht mehr. Er war nicht mehr Herr seiner Sinne. Bezahl für das, was du mir angetan hast!, knurrte er dunkel, bevor er die letzte Überlebende aus diesem Reich tötete", las Iruka direkt die erste Passage vor, mit welcher er einen Vorgeschmack auf das Kommende liefern wollte. Er hatte sich bewusst für die Stelle entschieden, denn jeder der Studenten sollte sich im Klaren sein, was einen in diesem Buch erwartet.
„Hier eine weitere Passage von etwas weiter hinten ... Ich sterbe nicht so schnell wie ihr. Ihr solltet hinter dem Tor warten. Also los! Schließt das Tor komplett!, schrie er, wobei er den Arm vom obersten Ritter packte und diesen einfach in den Hof schob. Dieser wollte sofort zurück, jedoch kam dort schon das Gittertor auf den Boden auf. Bleibt zurück, knurrte er, welcher hörte, wie der andere den anderen Rittern befahl das Tor zu öffnen. Er wusste, dass sie ihren König beschützen wollten, jedoch wäre ein Dämon eine Nummer zu groß. Sie hatten schließlich noch nie gegen eine solche Bestie gekämpft, er jedoch schon öfters. Der Black Knight wusste, worauf es ankommt, weswegen er einen Moment vor dem Tor stehen blieb. Fackel und die Steine legte er auf den Boden. Hier beenden wir es, wisperte er, während er sein Schwert wieder aus seiner Scheide zog und seinen Schleier dafür benutzte, wie ein Schatten zu verschwinden. Der Dämon brüllte und rannte auf den Black Knight zu, welcher aus seinem Schatten heraussprang, und die erste Attacke ausführte. Mit einem Schreien wurde sein Angriff kommentiert, bevor er auch schon den Schweif des Dämons abbekam. Keuchend krachte er auf den Boden, wobei er leicht husten musste. Obwohl seine Rüstung und sein dunkler Schleier ihn beschützten, konnten diese nicht vermeiden, dass er verletzt wurde. Sterben würde er nicht, dafür kannte er die Hexe mittlerweile zu gut", beendete die Fee die weitere Passage. Sein Blick wanderte über seine Studenten, die alle unterschiedliche Emotionen zeigten.
„Wie wir alle gerade gehört haben, hat unser Black Knight unterschiedliche Seiten. Er ist nicht nur ein Ritter, sondern auch ein verfluchter Prinz. Ein Mensch in Dämonenform, aber zu gleich auch nicht. Er hat einiges falsch gemacht, bis er zu seinem gewünschten Ende erlangte. Ich werde euch jetzt einen Spoiler liefern, aber er hat seine Fehler beiseitegelegt und sich geändert. Für seine letzte Wiedergeburt hat er alles getan, wodurch er seinen wohl größten Fehler beging. Zwar konnte er sein Ziel erreichen und Erlösung finden, dafür hat er aber einen anderen Menschen zerstört, den er mehr als sein eigenes Leben liebte", erklärte Iruka, nachdem er sich sicher war, dass seine Passage sich in den anderen gesetzt hatte.
Sasuke hatte währenddessen das Gefühl, als würde er ersticken. Egal wie tief er die Luft in seine Lungen einzog, gelang kein Sauerstoff in sein Hirn. Sein Körper fühlte sich taub und kalt an. Vor seinem inneren Auge konnte er die beiden Passagen sehen ... aus seinen Augen ... nicht aus der des Erzählers. Jede Empfindung von damals, die er in dem Moment empfunden hatte, holte ihn ein, denn diese Geschichte spiegelte nicht die Wahrheit wieder ... sie stellte ihn als kaltblütigen, nicht fähig zu fühlenden Menschen hin ... zwar hatte er diese Seite immer gezeigt, jedoch empfand er immer Gefühle. Nie konnte er sie zu 100 Prozent abstellen. Immer war da ein Teil, der ihm zeigte, dass er nicht völlig zu einem Monster geworden war.
„Sasuke?", fragte Naruto alarmiert, als er die keuchenden Atemzüge hörte. Sein Körper gefror, nachdem er sehen konnte, wie der andere Schmerzen erlitt. Das Gesicht des anderen so verzogen, als würde man ihn gerade foltern. Besorgt streckte er seine Hand aus, wollte den anderen berühren, jedoch stand Sasuke in dem Moment einfach auf. In seinen Ohren hörte er das Rauschen seines Blutes, was ihn dazu brachte, nicht klar zudenken.
„Wollen Sie irgendwas dazu sagen, Uchiha-kun?", fragte Iruka, der sich direkt gestoppt hatte, nachdem er die Präsenz des anderen stärker wahrnahm. Eine Antwort bekam er nicht, weshalb er noch mal nachfragen wollte. In genau diesem Moment erhob sich Naruto der antwortete: „Sora geht es wohl nicht so gut. Ich würde kurz mit ihm vor die Tür gehen."
„Soll ich das Übernehmen?", fragte Shikamaru direkt, welcher dabei zu seinem Prinzen sah. Ihm fiel sofort auf, dass dieser gerade mit irgendwas kämpfte, denn die Hände waren zu Fäusten geballt. So stark, dass die Adern hervortraten. „Nein brauchst du nicht, aber danke", lächelte der Namikaze, der dann aber direkt zu seinem Sensei sah. Dieser wirkte unentschlossen, bevor er verstehend nickte.
Das war das Stichwort für den Elf, den Dämon am Handgelenk zu packen und mit sich zu ziehen. Dabei schenkte er Neji ein kurzes Lächeln, welchem es nicht gefiel, was sich da gerade abspielte.
Der Blonde zog seinen Freund noch etwas mit sich, wobei er die Blicke aller um sie herum ignorierte. Erst als sie vor dem Gebäude standen, stoppte er sich. War im Begriff, seinen Dämon zu fragen, was sei doch wurde dort plötzlich alles schwarz um ihn herum.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top