16. Träume?
„Uchiha Sasuke." Immer und immer wieder wiederholte sich sein Name im Kopf mit der Stimme von Naruto. Wie in einer Dauerschleife konnte er seinen Namen hören, welcher ihm unter die Haut ging. Noch nie bekam er bei seinem Namen eine solche Gänsehaut, die seinen gesamten Körper überzog und sein Inneres berührte. Sein Kopf fing an, sich zu drehen, während die Information langsam in sein Hirn sickerte.
„Dein Name ist nicht Uchiha Sora ... sondern Uchiha Sasuke, zweiter Prinz der Dämonen", wisperte Naruto, dem es langsam auch dämmerte. Auch ihm sickerten die Informationen langsam ins Gehirn. Er hatte nicht nur aufgedeckt, wie sein Gegenüber hieß, nein, er hat auch den richtigen Namen nun herausgefunden. Vor ihm stand nun nicht mehr ein fremder Dämon, sondern der jüngste Dämonenprinz. Die Person, welche er nun davon überzeugen müsste, dass sie nicht so verschieden wären, wie jeder dachte.
Einige Augenblicke herrschte komplette Stille zwischen ihnen. Die Dämonen und Sakura samt Sasoris Clique sagten nichts. Sie konnten nicht glauben, was gerade passiert war. Ihr Best gehütetes Geheimnis war soeben aufgeflogen ... nicht nur das. Nun wusste Naruto genau, wer von ihnen der Dämonenprinz war und wie dieser mit wahrem Namen hieß.
„Ich wusste, dass es schief geht", dachte Shikamaru, welchem bewusst war, dass diese Interaktion alles andere als gut war. Deshalb sah er sich aufmerksam um, bevor er sich an seinen Prinzen wandte. „Sasuke? ... Sasuke? ... verdammt, Sasuke!", wurde Shika immer lauter, jedoch erreichten seine Worte Angesprochenen nicht. Für diesen zählte gerade nur sein Gegenüber, der nun alles wusste. Seine Gefühle überschlugen sich, wobei der Elf auf ihn zu kam. Mit jedem Schritt, den der andere ging, wollte er nach hinten ausweichen, nur bewegte sich sein Körper nicht. Wie angewurzelt stand er da und konnte den anderen dabei beobachten, wie er ihm gefährlich nah kam. Sein Herz konnte er in seiner Brust schlagen spüren, während das Blut in seinen Ohren nur so rauschte.
Sasuke ging es dabei nicht allein so. Auch Narutos Herz raste und sein Blut kochte. Niemals hätte er es für möglich gehalten, dass er sich zum Prinzen hingezogen fühlte. Mit jeder Faser seines Körpers wollte er den anderen nur noch mehr überzeugen. In seinem Kopf lagen so viele Worte bereit, die er sagen wollte, jedoch kam kein einziges über seine Lippen.
Kurz vor dem Dämon hielt er an. Leicht sah der Elf dabei nach oben, woraufhin er in den nachtschwarzen Augen versank. Deutlich konnte er ein Funkeln sehen, dass ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Beide waren gefangen im Bann des anderen, weshalb sie nichts mehr um sich herum wahrnahmen.
„Wir sind hier überflüssig", meinte Sasori, der die Hand von Sakura sanft umschloss, welche ihn sofort ansah. „Wir können die beiden doch nicht allein lassen! Sasuke ist sicherlich sauer auf mich."
„Sicher nicht. Er weiß, dass es dir nur so rausgerutscht ist, Sakura. Außerdem war ihm das Risiko mit seinem Namen bewusst", besänftigte Shikamaru das Menschenmädchen. „Bist du dir sicher?"
„Und wie! Sasuke würde dir nie etwas antun. Du bist seine beste Freundin", mischte sich Sui grinsend ein. „Sasori hat recht ... wir sind hier überflüssig ... du und ihr andern solltet gehen", machte Jugo auf sich aufmerksam, welcher seinen Blick nicht von den Jungs vor ihm nahm. Ihm gefiel es nicht, dass Sasuke sich bisher nicht bewegte. Sein Körper wollte handeln, doch wusste er, dass von Naruto in diesem Moment keine Gefahr ausging. Jugo war klar, dass dies eine Angelegenheit der beiden war und nichts mit ihnen zu tun hatte.
„Wenn ihr das sagt."
„Komm. Lass uns wo essen gehen", meinte Sasori, der seine Freunde und Sakura mitnahm. Die Dämonen hingegen standen unschlüssig noch da, weil sie nicht wussten, was sie nun tun oder denken sollten.
„Beobachtet die Umgebung. Sasuke wird auf sich aufmerksam machen, wenn er verschwinden will", erhob Sai zum ersten Mal an diesem Tag seine Stimme, weswegen er direkt angesehen wurde. „Die Idee ist gut. Teilt euch auf und passt gut auf. Niemand darf den beiden zu nahekommen, erst recht keine Immerweltwesen", ergänzte Shikamaru, woraufhin sich die Dämonen trennten und die Prinzen allein ließen. Diese sahen sich noch immer an, bis der Elf seinen Mut zusammennahm und den Mund öffnete.
„Du bist Uchiha Sasuke, ein Schattendämon und dazu der jüngste Prinz der Dämonen. Wir sind gar nicht so verschieden, wie du denkst. Ich bin ein Prinz und du auch. Wir beide tragen Lasten auf unseren Schultern, um unsere Reiche zu schützen. Aber wir müssen uns nicht als Feinde sehen ... ich möchte wirklich gerne mit euch befreundet sein und euch besser kennenlernen! Deinen Namen wollte ich auf diese Weise niemals herausfinden, jedoch bin ich froh darüber ... nun muss ich dich damit nicht mehr nerven", lächelte der Elfenprinz sanft, wodurch er etwas im Dämonenprinzen berührte. Dieses Lächeln war rein ... strahlend rein und aufrichtig. „Da wir nun beide wissen, dass wir die Prinzen sind, können wir doch offen und ehrlich miteinanderreden. Uns besser kennenlernen und die Vergangenheit ruhen lassen, denn die Zukunft bestimmen wir", fügte er hinzu, womit er den anderen langsam weckte.
Der Uchiha hörte jedes Wort. Sog es in sich auf, verarbeitete es und war schockiert. Noch immer dachte sein Gegenüber daran, ihn kennenzulernen, anstatt das Weite zu suchen. Ihre Welten konnten sich nicht leiden. Die Immerweltwesen und die Düsterwesen mehr denn je und trotzdem stand vor ihm der Prinz, welcher nicht mal ansatzweise ein Gefühl von Abscheu und Ekel zeigte. Das Einzige, was er deutlich sehen konnte, war die Aufrichtigkeit des anderen. Er wurde nicht belogen. Jedes Wort war vom Blonden ernst gemeint, weshalb er seinen Kopf schüttelte.
„Vergiss es. Nur weil wir die Vergangenheit nicht ändern können, heißt es nicht, dass wir in der Zukunft Freunde werden können. Es ist an der Zeit, dass du endlich begreifst, dass wir Feinde und keine Freunde sind. Hier mögen wir in deinen Augen gleich sein, aber das ist nicht so! Wir sind grundverschieden! Freunde werden ist unmöglich, deshalb lass uns in Ruhe. Frieden herrscht nur, wenn wir uns nicht sehen und miteinander agieren", erklärte Sasuke, der dabei zwei Schritte rückwärtsging und eigentlich das Gespräch so beenden wollte.
„Wieso bist du nur so stur?!", fuhr Naruto ihn an, nachdem er wieder auf ihn zugegangen war. Diesmal noch näher, wodurch beide die Wärme des jeweils anderen spüren konnten. Ihnen wurde wohlig warm und sie konnten eine Art von Geborgenheit spüren. Sie vergaßen wenige Herzschläge lang, was gerade um sie herum passierte, bis sich der Dämon wieder im Griff hatte.
„Ich bin nicht stur, sondern du!"
„Ja, weil ich dich kennenlernen will!"
„Aber ich dich nicht!"
„Weil du blind und stur vor der Wahrheit bist! Wir können miteinander auskommen!" Schrien sich die Prinzen an, woraufhin der Ältere nur unbeeindruckt mit dem Kopf schüttelte.
„Ich bin im Gegensatz zu dir aufrichtig. Du machst dir etwas vor! Ich hingegen nicht. Verstehe, dass wir zu unterschiedlich sind und lass uns in Ruhe. Sonst wird noch etwas Schlimmes passieren." Mit diesen Worten lief der Dämon los. Wollte viel Abstand zwischen sie bringen, jedoch kam er nicht weit. Jemand Griff nach seinem linken Handgelenk, weshalb er erstarrt stehen blieb. Kaum hatten sich die beiden berührt, fühlte es sich so an, als würden Stromstöße ihre Körper durchziehen. Vor ihrem inneren Auge konnten sie etwas Verschwommenes sehen, weswegen sie erschrocken ihre Hände wegzogen. Ihre Blicke lagen dabei einige Minuten auf dem jeweils anderen, bevor sich der Dämon erneut abwandte und los ging.
„Du kannst mich so oft ignorieren, wie du willst, jedoch werde ich dich dazu bringen, mich zu mögen und zu akzeptieren! Selbst wenn es mich Jahre kosten wird!", schrie Naruto breit grinsend, bevor er langsam auf den mittlerweile stehen geblieben Sasuke zu ging. Dieser grinste auch, weil ihn diese Worte amüsierten. Doch verging ihm sein Grinsen, als ihm bewusst wurde, dass diese Worte ernst gemeint waren. Über seine Schulter hinweg sah er zum Elf, der nur wenige Meter von ihm entfernt stand und ihn herausfordernd angrinste.
Dem Namikazen war es nicht nur deswegen ernst, sondern auch, weil er sich beim anderen noch bedanken müsste ... schließlich hatte ihm dieser geholfen, als es ihm nicht zu gut ging und zu gleich ... müsste er das mit dem Kuss klarstellen, ob er es sich nur eingebildet hatte oder ob es doch real war. Die bloße Erinnerung daran ließ ihn erschaudern. Der Uchiha verstand dieses Verhalten nicht, weshalb er meinte: „Unterschätz mein Training nicht." Damit verschlang ihn sein Schatten und ließ einen lachenden Elf zurück. „Und du solltest mein Training nicht unterschätzen", grinste Naruto, welcher seine Drohung wahr machte.
Kaum waren ihre paar Tage frei vorbeigewesen, suchte der Elf die Dämonen auf. Stachelte den Prinzen sogar an, sich mit ihm anzulegen. Dadurch passierte es, dass sie sich immer mal ankeiften, anschrien oder anbrummten. Sie nutzten aber niemals ihre Fähigkeit, obwohl es beiden unter den Fingernägeln kribbelte. Beide wollten dem jeweils anderen beweisen, dass sie stark und nicht zu unterschätzen waren.
Durch das herum Gewusel von Naruto passierte es, dass dieser viel mit den anderen Dämonen zu tun hatte. Sie aßen Mal zusammen, lernten in der Bibliothek oder schlenderten über das Fakultätsgelände. So kam es dazu, dass er sich mit Shikamaru und Jugo anfreundete, zumindest sah es so aus. Shika konnte er tausend Sachen fragen und bekam immer eine Antwort, welche ihm weiterhalf. Von Jugo konnte er lernen, wie er sich zu Hause selbst trainieren könnte, ohne Geräte zu benötigen. Mit Sai redete er nicht so viel, weil dieser eher der stille Beobachter war. Trotzdem konnte er den Feuerdämon davon überzeugen, dass er nicht so übel war.
Dieses angenehme Verhalten zwischen allen stieß Sasuke sauer auf. Obwohl es ihm etwas ausmachte, war es nicht so schlimm, wie er es vermutet hatte. Die Anwesenheit des Elfs war eigentlich nicht so übel. Durch den anderen hatte er immer etwas zum Schmunzeln und die anderen mussten sich kontrollieren. Sie dachten mehr nach, was gut war und zu gleich übel. Wenn er nur daran dachte, wenn es herauskommen würde ... wenn alles aufgedeckt wird. Der bloße Gedanke ließ ihn erzittern. Über die Bestrafung seiner Freunde und sich selbst wollte er nicht nachdenken.
Sasuke war aber nicht der Einzige, welchem das vertraute Miteinander aufstieß. Die Freunde des Elfenprinzen waren zwar miteinverstanden gewesen, dass ihr Freund die Dämonen etwas ausspioniert, aber gewiss nicht so. Sie bekamen Naruto kaum noch zu Gesicht, wenn dann sprach dieser nur über die anderen. Langsam machten sie sich sorgen, dass ihr Freund die Realität nicht mehr wahrnimmt und sich etwas zusammenreimt, was niemals funktionieren könnte.
Aus diesem Grund suchten sie die Dämonen einige Tage später nach ihren Lesungen auf. Der Dämonenprinz konnte die Bande schon von weiten spüren, weshalb sich seine Lippen kräuselten.
„Was ist nun schon wieder zu amüsant?", wollte Shikamaru wissen, welcher neben Jugo und Sai dem Prinzen folgte. Sie begaben sich alle gemeinsam zum Gebäude, in welchem Sui noch Unterricht hatte. Aber nicht nur Sui war noch dort auch Naruto und Karin. Sie mussten ihrem Professor noch zu hören, während Hinata, Kiba und Neji die Dämonen vor dem Gebäude abpassten.
„Wir haben besuch", hauchte Sasuke die Antwort, worauf seine Freunde die Köpfe hoben und an ihm vorbeisahen. Shikamaru konnte die Auseinandersetzung förmlich riechen, weshalb er sich umsah. Jugo hingegen ging in eine Angriffsposition, um seinen Prinzen zu beschützen und Sai? Dieser stellte sich gleichgültig neben den anderen Feuerdämon. Mit seinem Blick visierte er die Immerweltwesen an, von welchen der Braunhaarige einige Schritte vor ging.
„Was habt ihr vor? Wie könnt ihr zu lassen, dass Naruto so viel bei euch herumhängt?!", sprudelte es nur so aus dem Formwandler heraus, welcher sehr mit seinen Gefühlen zu kämpfen hatte. Seine Hände waren schon zu Fäusten geballt, so wütend war er. Dies wurde nur noch schlimmer, als er ein höhnisches Grinsen auf dem Gesicht des Dämonenprinzen erblickte. „Was ist bitte so lustig, dass du grinsen musst?! Amüsiert es dich, dass Naruto bei euch herumhängt? Hä!"
„Es amüsiert mich, dass ihr echt denkt, dass ich euch verrate, was ich mit eurem Prinzen vorhabe", provisierte Sasuke seinen Gegenüber, der nur noch wütender wurde. Aber nicht nur er. „Wie kannst du es wagen!", fuhr Hinata ihn an, weshalb er seinen Kopf schief legte, bevor er gleichgültig mit den Schultern zuckte. „Was unser Plan ist, geht euch nichts an. Wenn ihr euren Prinzen beschützen wollt, solltet ihr ihn von uns fernhalten. Andern falls ..." Der Dämon ließ seinen Satz in der Luft hängen, womit er Shikamaru laut schnaufen ließ. „Hat nicht jemand gesagt, wir provozieren sie nicht damit wir keine Prügelei haben? WAS MACHST DU DA SASUKE!", schrie er seinen Prinzen an, der auf den Gegenschlag der anderen wartete. Es dauerte nur Sekunden, bis er dabei zusehen konnte, wie Kiba seine Faust hob und ihn schlagen wollte.
Bevor es dazu aber kam, wurde nach Sasuke gerufen, woraufhin den Immerweltwesen die Gesichtszüge entglitten. Obwohl Sasuke mit Black gerufen wurde, konnten sie nicht glauben was Naruto da tat. Dieser hatte sich schützend vor seinen besten Freund gestellt, während Sui mit Karin langsam dazustießen. Beide blieben stehen, ehe alle dabei zusahen, wie sich der Elf wie aus dem nichts verneigte.
Naruto hatte mitangesehen, wie sich Sasuke mit Kiba unterhalten hatte. Was gesprochen wurde, konnte er nicht hören doch das Verhalten seines besten Freundes sagte ihm, dass er handeln müsste. Obwohl er dem Dämon unter vier Augen danken wollte für die Hilfe, würde er es nun tun. So könnte er zumindest versuchen, die Situation zu retten und einen Streit verhindern. Aus diesem Grund atmete er nochmals tief ein und aus, bevor er seinen Mut zusammennahm und sprach: „Vielen Dank, dass du mir geholfen hattest, als es mir nicht gut ging. Dank dir konnte ich mich erholen und fühle mich nun besser. Also ... vielen Dank!"
Niemand sagte etwas. Keiner wusste was hier gerade passierte, außer Angesprochener. Dieser wusste genau was sein Gegenüber meinte, jedoch hatte er mit solch einer Reaktion nicht gerechnet. Dadurch das kein Wort über seine Lippen kam hob der andere seinen Kopf und sah ihm direkt in die Augen. Diese wunderschönen azurblauen Augen erinnerten ihn an etwas. Unterbewusst wanderte seine Hand zu seinen Lippen, über welche er kurz strich. Sie kribbelten. Erinnerte ihn daran, was der andere getan und was er erwidert hatte.
Seine Geste ließ den Kopf des Elfs leicht schief legen, bis es diesem dämmerte was der andere da tat. Augenblicklich fiel ihm der Kuss ein, wodurch eine leichte Röte, die Wangen zierte. Stotternd öffnete er seinen Mund und meinte, dass das doch ein Traum war. „Oder?!", hakte er nach, wobei er auf den anderen zu ging. Die anderen um sie herum verstanden gar nicht, was zwischen den beiden vorging.
„Das ist alles eure Schuld!", meinte Karin zu Sui, welcher verwirrt seinen Kopf ihr zu wandte. „Wieso unsere?! Naru war es doch, der zu uns kam und mit uns befreundet sein will. Außerdem habt ihr das hier angezettelt."
„Schieb die Schuld nicht auf uns, nur weil ihr keine Grenzen kennt und unvernünftig seid!" Karin und Sui fingen an sich zu zanken, wer an dieser Situation die Schuld trug, während Sasuke eine Hand auf Narutos Augen legte. Er konnte nicht mehr in diese Augen sehen, welche ihn zu verschlingen versuchten. Zudem wollte er nicht, dass der Elf die nächsten Worte von seinem Gesicht ablesen konnte.
„Ich hätte dich nicht sterben lassen können, nachdem du mit etwas aus der Düsterwelt in Kontakt geraten bist. Das hätte einen Krieg angezettelt und soweit ich mich erinnere, möchtest du das genauso wenig wie ich", erklärte der Dämon, welcher noch nicht auf die Frage einging. Um diese zu beantworten, beugte er sich langsam vor, wodurch sein Atem den Hals des Namikazen streifte. Dieser, konnte sofort spüren, wie sein Herz schneller schlug und eine Gänsehaut sich auf seinem Körper breitmachte. Der Atem des anderen kitzelte seine Haut ließ ihn zugleich erschaudern. „Was wäre, wenn es kein Traum gewesen ist? Wenn du es wirklich getan hast? ... mich geküsst." Mit diesen Worten schnappte der Elf nach Luft, was den Dämon amüsiert grinsen ließ. Süffisant leckte er sich danach über die Lippen, als er wieder richtig stand. Sein Blick glitt zu den Immerweltwesen, welche ihn mit ihren Blicken erdolchen wollten.
„Wir verschwinden!" Kaum ausgesprochen wurden die Dämonen von Sasukes Schatten verschlungen, wodurch Sui gar nicht mehr dazukam, Karin anzumaulen, dass sie unrecht hatte. Alle Düsterwesen verschwanden im Schatten des Dämonenprinzen, welcher einen überforderten Naruto zurückließ. Dessen Hand wanderte zu seinen Lippen, über welche er sanft strich. Zugleich hatte er das Gefühl, dass er noch immer den Atem des anderen auf seiner Haut spüren konnte.
„Es ... es war ... wirklich ... real", wisperte er so leise, dass seine Worte vom Wind weggetragen wurden. Nur er wusste was passiert war und ... und Sasuke. „Ich habe ... habe meinen ersten Kuss ... ICH HABE MEINEN ERSTEN KUSS SASUKE GEGEBEN!!", seine Gedanken schrien und überschlugen sich, während sein Magen angenehm kribbelte. Er konnte es noch nicht glauben, gar realisieren. Was er dafür aber wusste war, dass er es nicht bereuen konnte. Dafür war der Kuss und die Erinnerung daran zu schön.
~*~
Nach ihrem etwas anders geplanten Gespräch reisten beide Prinzen mit ihren Freunden zurück nach Hause. Nun war Wochenende und keiner von ihnen wollte noch eine Sekunde länger in der Menschwelt sein, in welcher sie daran erinnert wurden, worüber sie gesprochen hatten. Deshalb versteckten sie sich in ihren Welten, wo sie aber nicht vom anderen loskamen. Ihre Gedanken wanderten immer wieder zum anderen. Fragten sich, was dieser tat, was dieser dachte und wie sich dieser nun fühlen würde.
Vom ganzen Denken an den anderen, wurden sie müde. Wollten ihren Schlaf dafür nutzen den anderen in einer Schublade weit hinten in ihrem Gehirn zu verstecken, nur hatten ihre Träume andere Pläne. Ohne das sie es wussten tauchten sie erneut in einen gemeinsamen Traum ein.
„Ich will dir aber Helfen!", schmollte der Blondhaarige, der sich trotzig neben den Black Knight fallen ließ. Dieser saß auf dem Boden, wo er angefangen hatte seine Rüstung zu säubern. Dafür hatte er sich extra zu ihrem geheimen Ort mit dem See begeben. Nur hatte er nicht damit gerechnet, dass er vom Prinzen verfolgt wird.
„Eure Hoheit, geht und lasst mi-/"
„Wieso nennst du mich schon wieder so? Du kennst doch meinen Namen, außerdem ist hier niemand außer dir und mir. Also sag bitte meinen Namen." Mit diesen Worten sahen sie sich in die Augen, woraufhin der Black Knight schnaufte.
„......"
„Na geht doch, Black!", lächelte der Blonde, woraufhin Angesprochener seinen Kopf belustigt schüttelte, sich dann aber seiner Rüstung widmete. „Darf ich deinen Helm säubern?", fragte der andere, welcher sich einen Lappen schnappte und diesem im See befeuchtete. Kurz rang er ihn aus, nur um dann den Helm vom Kopf des Ritters zu nehmen.
„.....! Was soll das? Ich hab dir doch gesagt, dass du das nicht machen sollst", knurrte der Ritter, der dem anderen aber nicht lange böse sein konnte. Schon gar nicht, wenn er mit einem glücklichen Lächeln angesehen wurde. Seufzend ergab er sich seinem Schicksal und ließ zu, dass der andere seinen Helm säuberte. Er kümmerte sich währenddessen um seine anderen Teile, bis er etwas gefragt wurde.
„Darf ich den Helm auch mal aufziehen?" Augenblicklich fiel ihm der Handschuh aus der Hand samt dem Lappen. Seinen Kopf drehte er zur Seite, nur um diesen hektisch zu schütteln. „Niemals! Diese Rüstung ist verflucht."
„Na und? Heißt ja nicht, dass ich dann auch verflucht bin", lachte der Blonde, der den Lappen fallen ließ und im Begriff war sich den Helm aufzusetzen. „NEIN!", rutschte es panisch und zu schnell über die Lippen des Ritters, welcher den Helm sofort an sich nahm. Sein gesamter Körper zitterte, weswegen der andere langsam auf ihn zu kroch.
„Entschuldige ... ich ... ich wollte dir keine Erinnerung hervorrufen", wisperte er leise, als ihm bewusst wurde, dass er etwas im anderen ausgelöst hatte. Angesprochener schluckte einige Male, bevor er sein Verhalten erklärte. „Es ist nicht deine Schuld ... ich möchte nur nicht, dass dir etwas passiert ... etwas, was sich nicht rückgängig machen lässt." Leise, aber laut genug, dass sein Gegenüber es hören konnte. Diese Worte zauberten ihm ein breites Lächeln auf die Lippen. Mit diesem Lächeln überbrückte er die letzten Zentimeter.
„Naru..", krächzte der Ritter, welcher sein Gleichgewicht nicht halten konnte, wodurch er auf seinen Rücken fiel. Nun lag er im Gras, während die Hoheit lachend auf seinem Oberkörper lag. Der Kopf genau da, wo sein Herz schlug ... dieses schlug zudem so schnell, dass es der andere gewiss nicht überhören konnte. Das konnte der Blonde auch nicht, weshalb er sein Gewicht etwas verlagerte und hochsah. Der Ritter blickte augenblicklich herunter was dazu führte, dass sich ihre Blicke ineinander bohrten.
Unterbewusst streckte sich der Kleinere hoch, während der Größere seinen Kopf langsam sinken ließ. Zentimeter für Zentimeter überbrückten sie langsam, bis sie den warmen Atem des jeweils anderen auf den Wangen spüren konnten. Angenehme Schauer überrannten ihre Körper, wobei sie ihre Augen schlossen und die Köpfe neigten. Nur wenige Millimeter trennten ihre Münder voneinander.
Erschrocken wachten Sasuke und Naruto auf. Spürten beide die Hitze, die der Traum hinterlassen hatte. Ihnen war so warm, dass sie das Gefühl hatten, dass sie jeden Augenblick verglühen würden. Hinzukam, dass ihre Lippen angenehm kribbelten.
„Ahhh!", kreischte Naruto, der von seinem Bett sprang und damit Kyubi weckte. Dieser hob seinen Kopf an und war im Begriff zu bellen, jedoch kam nur ein Krächzen aus seinem Maul. Verwirrt blickte er zu seinem Bauch, wo der Elf sich dran kuschelte. Sein Gesicht drückte er fest in das flauschige Fell seines Tierdämons, damit niemand sein Gesicht sehen könnte. Ihm war so warm, dass er sich sicher war, dass seine Wangen wie ein reifer Apfel aussehen müssten. „Das ... das war so intensiv ... so real", hauchte er, wobei er langsam seinen Kopf hervorzog und das Fell ansah.
„Black", wisperte der Elfenprinz, woraufhin eine angenehme Wärme sich in seinem Körper breitmachte. Seine Hand wanderte dabei zu seinem Herzen, welches viel zu schnell gegen seinen Brustkorb hämmerte. Sein Puls war sicherlich so schnell, als hätte er gerade einen Marathon zurückgelegt. „Black", kam es erneut über seine Lippen, wobei er seine Augen schloss. Kaum getan, konnte er das Gesicht des Dämonenprinzen sehen. Sofort setzte sein Herz für einige Schläge aus, nur um dann erneut heftig gegen seinen Brustkorb zu schlagen.
„Black!", lächelte er breit, wobei er sich auf den Black Knight schmiss. Naruto zuckte erschrocken zusammen, als ihm diese Zeile aus seinem Traum in Erinnerung gerufen wurde. Verwirrt blinzelte er deshalb. „Black? ... ein Ritter in einer schwarzen Rüstung namens Black? ... Black Knight?", grübelte er vor sich hin, während Kyubi seinen Prinzen beschnupperte. Weil er nichts Komisches riechen konnte, schleckte er Naruto über die Wange, der damit aus seiner Trance gerissen wurde. „Ihhh", lachte dieser, bevor er den Kopf des Dämons in seine Hände nahm. „Du bist mir einer. Komm, wir legen uns wieder schlafen", lächelte er, ehe er sich erhob und zurück in sein Bett krabbelte. Kyubi ließ sich das nicht zweimal sagen, weshalb es nur Sekunden dauerte, bis die beiden kuschelnd im Bett zurück in den Schlaf fielen.
Während Naruto immer wieder Black murmelte und dass „Naru" mit Sicherheit überhört hatte, saß Sasuke in seinem Bett und wusste nicht, was er von diesem Traum halten sollte. Für ihn fühlte es sich nicht wie ein Traum an, sondern wie eine sehr alte Erinnerung. So, als hätte er diesen Tag schon einmal erlebt. Diese Wärme und Geborgenheit schon einmal gespürt.
„Eure Hoheit", murmelte er leise, nachdem seine Hand zu seinen Lippen gewandert war. Sachte fuhr er über seine Unterlippe, wobei er nur zu gut die angenehme Wärme und das Kribbeln spüren konnte. Sein gesamter Körper spielte verrückt, was ihn narrisch machte. Mit seiner linken Hand wanderte er zu seiner Wange, über welche er strich, bevor er plötzlich jemanden vor sich erkannte. Erschrocken weiteten sich seine Augen, als er das Gesicht von Naruto vor sich sah. Wie dieser ihn breit anlächelte und dessen Augen wie der Ozean funkelte.
„Scheiße!!", krächzte Sasuke, der sein Kissen schnappte und nach der Halluzination schmiss. Dadurch, dass Naruto nicht wirklich da war, erwischte er Black, welcher bellend hochschreckte. Knurrend wandte er seinen Kopf herum und bellte seinen Prinzen an, der das nicht bemerkte. Dieser fuhr sich gestresst durch die Haare, womit er seinen Tierdämon verdeutlichte, dass etwas nicht stimmte. „Wauuu", gab dieser deshalb noch mal von sich, wurde aber weiterhin ignoriert. Aus diesem Grund sprang er aufs Bett und legte sich neben Sasuke, welcher etwas hörte.
„Black!", lächelte er breit, wobei er sich auf den Black Knight schmiss. „Naru..", krächzte der Ritter, welcher sein Gleichgewicht nicht halten konnte, wodurch er auf seinen Rücken fiel. Warum er ausgerechnet daran dachte, war ihm schleierhaft, jedoch fiel ihm dabei etwas auf.
„Naru ...", wiederholte er leise, woraufhin er ein Kribbeln auf seiner Zunge spürte. So, als hätte er diesen Namen schon einmal ausgesprochen. „Das ist doch Schwachsinn. Alles hier!", schrie er in sein Zimmer, nachdem er sich auf den Rücken gelegt hatte. Einen Arm legte er über seine Augen, bevor er etwas auf seinem Brustkorb spürte. Mit seiner freien Hand wanderte er zum Kopf von Black, welchen er anfing zu streicheln. Er war seinem Tier dankbar, das dieser bei ihm war und Zuneigung wie Wärme schenkte. Diese Wärme sorgte dafür, dass er langsam zurück in den Schlaf fiel. Nur träumte er diesmal nichts.
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