11. Die selben Interessen?
„Du willst wirklich noch mal in die Bibliothek?", fragte Sui ungläubig nach, wobei er Sasuke genaustens musterte. Er wollte herausfinden, weshalb dieser unbedingt dort hinwollte. Schließlich war Sasuke klug genug für die ganzen Kurse, vielleicht sogar überqualifiziert. „Ich dachte, du willst nicht mehr dort hin, weil da immer der Elfenprinz auf dich wartet."
„Genau deshalb will er doch erst dahin, Sui", widersprach Shikamaru, welcher auch sofort die Aufmerksamkeit vom Dämonenprinzen bekam, der mit seinen Augen rollte.
„Sagt derjenige, welcher gleich auf ein Date mit Temari geht, aber niemanden etwas davon gesagt hat", schmiss er ein, womit er die Augen des Wasserdämons zum weiten brachte. Dieser glaubte nicht, was er soeben gehört hatte.
„Ne oder?! Du gehst echt auf ein Date, ohne etwas zu sagen?!"
„Das ist kein Date! Sondern ein Treffen zum Lernen."
„Wem willst du das weiß machen? Ihr lernt niemals!"
„Doch! Sie wechselt auf unsere Uni, also hat sie mich gefragt, ob ich ihr bei dem ein und anderen Thema helfen kann."
„Und das glaubst du ihr? Geht sie denn in denselben Studiengang wie wir?" Mit dieser Frage erwischte Sasuke den anderen, welcher dezent Rot um die Nase wurde und nach einer Ausrede suchte. Der Dämon freute sich für seinen Freund, obwohl es ein Menschenmädchen war, dass das Interesse von Shika geweckt hatte. Er rief sich dabei aber ins Gedächtnis, das es überhaupt gelungen war. Ihm war bewusst, wie Shikamaru immer alle lebende Wesen in der Düsterwelt angesehen hatte. Zum ersten Mal leuchteten die dunklen Augen, wenn sie jemanden ansahen.
„Shika? Ich hinterfrage deine Gründe nicht, sei lediglich vorsichtig. Wir wissen noch immer nicht, wie viel wir Temari anvertrauen können ... unser Geheimnis sollte noch geheim bleiben", erklärte der Prinz, der augenblicklich ein bestätigendes Nicken bekam.
„Ich werde aufpassen. Niemand erfährt etwas von mir", bestätigte der Schattendämon nochmals. „Wieso darf er, aber ich bekomme einen auf den Deckel?", hinterfragte Sui, der es nicht verstand.
„Weil wir wissen, wie gerne du redest", kam es über Shikamarus und Sasukes Lippen gleichzeitig. Deshalben sahen sie sich auch einen Moment an, bevor Sui einen auf beleidigt tat und abdampfte. „Sei vorsichtig."
„Werde ich sein. Genieß dein Date", grinste der Prinz, welchem seinem Freund aufmunternd gegen die Schulter klopfte, als er an ihm vorbeiging. Sein Weg führte ihn auf direkten Weg in die Bibliothek. Dort konnte er auch schon sehr viele unterschiedliche Anwesenheiten spüren.
„Suchen Sie etwas Spezielles?", wurde Sasuke von der Seite angesprochen, weswegen er seinen Kopf leicht drehte.
„Nein. Ich melde mich, wenn ich etwas brauche." Mit diesen Worten verneigte sich der Uchiha höflich, woraufhin er etwas durch die Regale sah. Dabei erhaschte er mehrere abgeneigte Blicke, die von Immerweltwesen kamen. Aber nicht nur diese waren dort, auch Düsterwesen waren anwesend. Darunter auch jemand, der zu Sasuke kam und diesem den Weg versperrte.
„Sei vorsichtig. Der Elfenprinz ist hinten bei den Tischen ... außerdem solltest du besser aufpassen. Sonst kommt noch jemand dahinter, dass der Black Demon hier auf der Schule ist, genauso der Prinz." Dies waren die falschen Worte. Noch bevor der Dämon sich verteidigen konnte, wurde er hart gegen ein Regal gepresst. Die Bücher wackelten in ihren Regalen, aber fielen nicht herunter. Zum Glück für die beiden, sonst würden sie erwischt werden. Sasukes Hand legte sich um den Hals des Dämons, welcher sofort nach Luft schnappte und seine Hände auf die des anderen legte.
„Wiederhol deine Worte", knurrte der Prinz, der nur langsam lockerließ. Gerade so, dass der andere wieder Atmen konnte.
„Es geht das Gerücht herum, dass neben Ihnen auch der Black Demon hier in der Nähe wäre ... die nächtlichen Einsätze von Ihnen und ihrem Team sind nicht die Einzigen. Einige von uns haben mir erzählt, dass sie den Black Demon gesehen haben ... es könnte brenzlig für Ihre Tarnung werden", erklärte der Dämon, welcher losgelassen wurde. Schnaufend ging dieser zu Boden, hielt sich den Hals, während Sasuke innerlich kochte. Diese Informationen waren das Letzte, was er nun noch gebrauchen könnte. „Wenn Vater oder Kakashi an diese Infos kommen, werde ich von meinen Nachtaufträgen abgezogen. Vielleicht sogar von der Uni genommen, mit den anderen." Seine Gedanken überschlugen sich, wodurch er nicht mitbekam, wie der andere Dämon sich aufstellte.
„Sollen wir etwas beachten, eure Ho-/"
„Untersteh dich!", zischte der Prinz aggressiv. „Du hast eben auch nicht so förmlich mit mir gesprochen. Sorg dafür, dass dieses Gerücht nicht die Runde macht. Der König und Kakashi-sama dürfen es nicht erfahren ... es sollte am besten auch nicht zu den Immerweltwesen durchdringen. Erst recht nicht zum Elfenprinzen, verstanden?"
„Ja, eu-/ ich meine Sora." Damit verneigte sich der Dämon, welcher schnellen Schritts verschwand und einen wütenden Prinzen zurückließ. Dieser trat heftig gegen das Regal, welches nach rechts und links schwankte. Es drohte umzufallen, jedoch teilte sich in dem Moment sein Schatten. Schnell umschlang dieser das Regal, zog es zurück und verschwand.
„Das ist mies", murmelte er, nachdem er sich einige Minuten lang seinen Nasenrücken massierte. So blieb er noch einen Augenblick lang stehen, bevor er seinen Weg weiterging. Dabei durchstöberte er einige Gänge, bis er das Buch für Technik fand, was er brauchte. Mit diesem Buch wollte er wieder verschwinden, weil er nur zu deutlich die Anwesenheit von Naruto spürte. Zu seiner Verwunderung wurde diese Anwesenheit schwächer, was nur daran liegen könnte, dass dieser am Gehen oder Schlafen war.
Er schüttelte seinen Kopf, weil er darüber nun wirklich nicht nachdenken sollte. Deshalb lief er weiter, bis er plötzlich stehen blieb. Seine Beine bewegten sich nicht, egal wie oft er den Befehl gab. Deswegen sah er sich vorsichtig um, woraufhin er den Prinzen fand. Schlafend. Zumindest sah es so aus, weil Naruto seine Arme auf den Tisch liegen hatte und seinen Kopf darauf. Diese Szene kam ihm auf eine komische Art und Weise vertraut vor. So, als hätte er sie schon einmal gesehen. Ein Gefühl kroch in ihm hoch, eines, dass er schon einmal hatte. Es war bei den Träumen gewesen, die er erlebte. Dadurch passierte es, dass er erneut einen Tagtraum von etwas hatte.
Der schwarze Ritter stand angelehnt an einem Baum, während er heruntersah. Nur ein blonder Schopf war zu erkennen. Diese Person hielt in seiner rechten Hand ein Buch, wobei die linke Hand etwas streichelte. Es war ein kleiner neunschwänziger orangener Fuchs, dessen Schweife entspannt wedelten. Eine Windböe verwuschelte dem Blonden die Haare, woraufhin dieser lachte und den Kopf in den Nacken legte.
Noch immer war kein Gesicht zu erkennen, jedoch konnte man spüren, wie der schwarze Ritter angelächelt wurde.
„Wie in diesem Buch bist du ein Aufpasser ... ein Beschützer. Hihi, finde ich ziemlich toll", meinte der Blondschopf, der sich daraufhin wieder seinem Buch zuwandte.
„Ich bin ein verfluchter Ritter, kein Aufpasser und kein Beschützer."
Erschrocken zuckte der Uchiha zusammen, als er die letzten Worte hörte. „Ich bin ein verfluchter Ritter, kein Aufpasser und kein Beschützer ... was soll das denn jetzt?", fragte er sich in Gedanken, nachdem er seinen Kopf geschüttelt hatte.
„Black? Black komm zu mir ... ich brauche dich", rief eine Stimme, welche ihm unter die Haut ging. Sie ließ ihn erschaudern. Sorgte dafür, dass er seinen Blick nicht vom Elfenprinzen abwenden konnte. Seine Beine bewegten sich von allein auf den Tisch mit diesem zu. Befehle, die er dachte, kamen nie an. Irgendwas zog nun ihn wie magisch zum anderen.
Am Tisch angekommen sah er sich noch mal genauer um. Ihm war nicht ganz wohl dabei in der Öffentlichkeit, wo noch Menschen dabei waren, dem anderen so nah zu sein. Im Kurs war es was anderes oder mit Menschen, die er kannte, doch hier? Hier wollte er sichergehen, dass kein anderer seiner Freunde da war. Nach kurzem Scannen und wahrnehmen, bemerkte er, dass Naruto wirklich allein unterwegs war. Es verwunderte ihn, weil der Prinz wirklich selten bis gar nicht allein aufzufinden war. Ohne weiter darüber nachzudenken, wandte er sich wieder dem Blonden zu, der auch direkt etwas murmelte. Für den Uchiha jedoch zu undeutlich, weshalb er den anderen dabei beobachtete, wie er seinen Kopf herumdrehte. Sein Blick fiel zum Fenster, woraufhin er seine Antwort bekam. Den Elf störten die vereinzelten Sonnenstrahlen, die durch die Glasfront in den großen Raum kamen.
Die Position, in welche sich der andere im Schlaf verlagerte, gefiel diesem jedoch nicht. Sie war ihm zu unbequem, weshalb er seinen Kopf erneut drehte. Nun lag er genauso wie vor wenigen Sekunden. Grummelnd vergrub er sein Gesicht in seiner hellblauen und weißen Jacke jedoch nicht genug.
Noch bevor Sasuke realisierte, was sein Körper vorhatte, ließ er seine Hand zur Sonne wandern. Er schob seine Hand so lange hin und her, bis er die Augen von Naruto abdeckte, welcher sofort lächelte.
„Danke ... noch ... noch ... fünf Mi-/ Minuten", bittet dieser schläfrig, welcher nicht mitbekam, wer ihm hier gerade half. Wer gerade auf ihn aufpasste und dafür sorgte, dass er seinen Traum weiter träumen konnte.
Der Dämon konnte über dieses Verhalten nur seinen Kopf schütteln und die Unachtsamkeit des anderen als töricht abstempeln. „Sicherheit und Tarnung sind wichtiger als Schlaf", dachte er, aber lange blieb der Gedanke nicht. Er erinnerte sich, wie er hierherkam und mit solchen Schlafproblemen zu tun hatte. Dadurch das die Zeit hier viel langsamer verlief, war sein Rhythmus an manchen Tagen zerstört. Zudem hatte er sich hier auch immer ausgeruht. Denn an diesem Ort könnte ihm wirklich eher weniger etwas passieren, dadurch das hier Lehrer herumgingen und auch die Aufsicht immer für Ruhe sorgte.
Noch während er das dachte, spürte er die Anwesenheit von anderen Dämonen. Leicht schaute er daraufhin über seine linke Schulter, wodurch er dabei zusehen konnte, wie sie einfach an ihm vorbeigingen. Obwohl auf der Uni andere Dämonen waren, hielten sich diese von den Immerweltwesen fern. Dies aber auch erst, nachdem er ihnen die Wucht angesagt hatte. Vorher gab es auf der Uni, wie aber auch in der Oberstufe immer wieder Streitereien. Zwar gab es diese immer noch, aber sie hatten nachgelassen, weil er sich für die Dämonen einsetzte. Deshalb verbot er den anderen, die Immerweltwesen aufzuziehen und zu ärgern, denn sein Ziel war es weiterhin unbekannt zu bleiben. Keine Probleme zu stiften, damit alles glatt läuft. Innerlich musste er sich aber immer wieder fragen, weshalb er dieses Verbot eigentlich aufgestellt hatte. Natürlich war es die richtige Entscheidung gewesen, jedoch müsste es ihm eigentlich mehr als nur egal sein, was die Immerweltwesen von ihnen hielten.
Seufzend schüttelt er seinen Kopf, bevor er seinen Blick heruntergleiten ließ. Sofort konnte er den Bücherrücken erkennen, von dem Buch, welches Naruto gelesen hatte. Der Einband kam ihm bekannt vor, weswegen er mit seiner freien Hand das Buch sachte unter dem Kopf des Elfs herauszog. Damit beschwerte sich dieser einige Male. Aber anstatt aufzuwachen, konnte Sasuke das Buch vor sich ziehen. Nun erkannte er den Einband und den Titel besser.
„Liebe ist stärker als Krieg", las er leise vor. Er erkannte dieses Buch. Es handelte sich um eine Geschichte zwischen zwei verfeindeten Reichen. Dieses Buch hatte er selbst schon tausendmal gelesen, weil es ihn an seine Welt und die Immerwelt erinnerte. Nur mit dem Unterschied, dass es dort damals eine Prinzessin und einen Prinzen gab, welche sich eigentlich töten sollten. Aber niemand konnte es durchziehen, denn sie verliebten sich auf den ersten Blick ineinander und wollten keinen Krieg mehr führen.
Der Blick des Dämonenprinzen wanderte zum Elf, welchen er genauer ansah. Kleinigkeiten, die er vorhin übersehen hatte, fielen ihm auf. Darunter auch die dunkelblaue Tasche. Leicht neigte er seinen Kopf, wodurch er nun einige Bücherrücken erkannte. Darunter auch zwei, die er selbst gelesen hatte. „Büchergeschmack hat er ... doch dachte ich nicht, dass jemand wie er gerne lesen würde", murmelte er, wobei ihm bewusst wurde, was er hier eigentlich tat. Viel zu lange hatte er sich bei dem Namikazen aufgehalten, welcher jeden Moment wach werden könnte.
Seine Hand zog er ruckartig zurück, wandte sich dabei auch zum Gehen um. Einen letzten Blick auf den Blonden konnte er aber nicht verhindern, bevor er sie noch schnell ein weiters Buch suchte. Eine Geschichte, die nichts mit dem Lernen zu tun hatte. Daraufhin verließ er schnell die Bibliothek und wollte eigentlich nach Hause, wurde jedoch von einer Person aufgehalten.
Währenddessen wurde Naruto langsam wach. Dieser hatte zudem einen schönen Traum gehabt. Er hatte davon geträumt, wie er sich mit den Dämonen angefreundet hatte. Wie er dem schwarzhaarigen Dämon nähergekommen war und die angespannte Stimmung endlich hinter sich lassen konnten. Sein gesamter Körper kribbelte angenehm, wenn er daran zurückdachte, bis sich seine Umgebung änderte. Verwirrt sah er sich um, wodurch er etwas spürte. Es wirkte vertraut und schön auf ihn. Gefühle, welche er in seinem Herzen trug, aber derzeit verschloss. Zurzeit wusste er nicht, wie er mit diesen Gefühlen umgehen sollte. Sein Blick glitt aus der Glasfront hinaus, woraufhin ihn die Sonne im Gesicht kitzelte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen, weshalb er seine Augen schloss. Naruto genoss diesen friedlichen Moment, der aber nach nur wenigen Augenblicken zerstört wurde. Hinter sich konnte er eine Präsenz spüren, weswegen er seinen Kopf etwas drehte.
„Hier steckst du also. Ich dachte, wir treffen uns vor der Bibliothek?", meinte Karin, die die Tasche ihres Cousins hochhob und das Buch vom Tisch einpackte. Eigentlich wollten sie zusammen etwas essen und später noch etwas lernen, doch nun waren sie im Zeitverzug. Ihr Blick ließ sie zu ihrem Verwandten gleiten, der sich gerade erhob und streckte.
„Bin eingeschlafen."
„Was? Naru, du sollst doch nicht so unachtsam sein."
„Es ist nichts passiert. Mach bitte keinen Aufstand", seufzte der Prinz, der seiner Cousine die Tasche abnahm und loslief. Hinter sich konnte er sie noch meckern hören, ignorierte dies jedoch gekonnt. Sollte sie halt meckern, er war sich keiner Schuld bewusst. Als sie draußen aber ankamen, konnte er die Anwesenheit eines Dämons spüren. Sofort wandte er sich der Richtung zu, wodurch er die Person sah, von welcher er nichts wusste. Nichts wusste er und doch fand er ihn anziehender als alles andere. Mit seinen Augen sah er den anderen von oben bis unten an, wodurch er etwas bemerkte. Seinen Kopf legte er leicht schief, damit er die Bücher erkennen könnte. Doch stand der andere zu weit entfernt. Wirklich was lesen konnte er nicht, jedoch kam ihm das eine sehr bekannt vor.
„Naruto? Worauf wartest du noch?", rief Karin nach ihm, woraufhin der Dämon seinen Kopf drehte. Ihre Blicke erwischten sich. Ein leichter Schauer rann ihren Rücken herunter, bevor Sasuke sich von dem Mädchen aus seinem Studiengang verabschiedete und der Elf ihm folgen wollte. Karin hinderte ihn aber daran. „Denk erst gar nicht daran."
„Wieso denn nicht? Ich wi-/"
„Es war ein Roman. Eine unerwiderte Liebe findet ihre wahre Liebe", nuschelte plötzlich jemand, weshalb die beiden auseinandersprangen. Sie sahen sich einen Moment lang an, bis etwas an der Jeans des Prinzen schlängelte. Augenblick sah er herunter und verstand. Eine kleine Gänseblume hatte ihm diese Information gegeben.
„Danke dir Kleine", lächelte er, bevor er erneut an die Hand genommen wurde. Seine Cousine zog ihn diesmal einfach mit sich mit, während sein Herz hüpfte. Er war sich sicher, dass er dieses Buch kannte. Ihm wurde dadurch bewusst, dass sie etwas gemeinsam hatten. Sie lasen beide gerne und dabei hatten sie sogar denselben Geschmack. Zu hundert Prozent war er sich nicht sicher, doch das, was er sah, reichte ihm aus, damit er den Dämon mal drauf ansprechen könnte. Es war sein Vorsatz, dass er den anderen Morgen definitiv abpassen und darauf ansprechen würde!
~*~
„Wo willst du hin?" Ertappt blieb Angesprochener stehen, der eigentlich heimlich von der Gruppe verschwinden wollte. Aber Hinata hatte ihn erwischt, noch bevor er überhaupt gestanden hatte.
„Ich habe einer Mitstudentin meine Aufzeichnungen versprochen. Wir wollten uns vor dem Gebäude treffen", meinte Naruto, welcher von Hinata, Kiba und Neji angesehen wurde. „Kommt schon! Ich mach nichts Dummes."
„Wir sagen nichts. Mach aber nicht so lange. Wir haben nach der Pause noch einen Kurs", erinnerte Neji ihn an etwas, was er beinahe vergessen hatte. „Danke! Ich denke, dass ich in ca. 10 bis 20 Minuten wieder da bin!" Mit diesen Worten verschwand der Elf schnell, damit seine Freunde ihre Meinung ja nicht mehr ändern könnten. Vor dem Gebäude überreichte er wirklich einer anderen Studentin aus seinem Kurs die Aufzeichnungen, jedoch unterhielten sie sich nicht lange. Nur einen kurzen Moment, wodurch er nun schnell zu einem bestimmten Gebäude rennen konnte.
Dadurch, dass sein Gebäude und das des Dämons nur 10 Minuten zu Fuß war und er rannte, war er schnell angekommen. Sofort konnte er den Dämon erkennen, welcher auf den Treppenstufen saß, weil er auf Jugo und Sui wartete. Sie wollten gemeinsam Essengehen und Shikamaru abholen. Sasuke war so in seinem Handy vertieft, dass er Naruto erst dann bemerkte, als ihm ein Buch vor die Nase gehalten wurde. Irritiert sah er deshalb rauf, wobei er beobachten konnte, wie der Elf vor ihm auf die Knie ging und ihm lächelnd das Buch hinhielt. Seine Augenbraue wanderte nach oben, während sein Mund sich öffnete und er fragte: „Was soll das werden?"
„Ich habe dich gestern gesehen, wie du mit solch einem Buch die Bibliothek verlassen hattest. Dabei ist mir aufgefallen, dass wir beide wohl denselben Geschmack haben und gerne lesen. Damit haben wir nun ein Thema, worüber wir reden können. Ausweichen geht nun nicht mehr!", grinste Naruto breit, welcher seinen Gegenüber damit etwas komisch fühlen ließ. Dieses Grinsen war ehrlich ... nicht nur ehrlich, sondern richtig aufrichtig. Etwas, was sich der Dämon nicht erklären konnte. Er fand es sowieso echt beschissen, dass der andere die Bücher gestern erkannt hatte. Eigentlich hatte er gehofft, dass so etwas nicht passierte. Das Letzte, was er nun wollte, war ein Thema zu haben, wo er sich nicht mehr so einfach herausreden konnte. So hartnäckig wie sein Gegenüber war, würde er ihn nun noch weniger loswerden.
Gerade als er seinen Mund öffnete, um ihm zu widersprechen und zu erklären, dass es für wen anders war, hörten sie jemanden nach Naruto rufen. Beide nahmen deshalb ihre Blicke voneinander, nur damit sie zusehen konnte, wie ein wütender Iruka angelaufen kam.
„Das hat mir noch gefehlt", schnaufte Sasuke abfällig, nachdem er sich langsam erhoben hatte. Der Elf tat es ihm gleich, nur das dieser den Blick wieder dem Dämon zuwandte. Er wollte noch mit ihm reden, dazu kam er jedoch nicht.
Iruka schnappte sich den rechten Arm des Elfenprinzen, mit welchen er diesen schützend hinter sich zog. Während dieser verwirrt blinzelte und die Wut des anderen nicht verstand, baute sich die Fee mehr auf. Den Blick, den der Dämonenprinz nun bekam, sagte ihm, dass er vorsichtig sein sollte. Die Augen von Iruka funkelten ihn nicht nur wütend, sondern auch böse an. Sein Gegenüber war bereit, ihn zu köpfen.
„Was war die Vereinbarung?", knurrte die Fee, die daraufhin ein genervtes Seufzen zur Antwort bekam. „Anstatt mir eine Rede halten zu wollen, solltest du dich um den Elfenprinzen kümmern! Diese Situation ist nicht meine Schuld. Der Prinz ist sturer und hartnäckiger, als du denkst", erwiderte Sasuke, welcher die Treppenstufen herunterging und zu Naruto sah. „Ich halte mich an die Vereinbarung, aber wie sieht es mit euch Immerweltwesen aus?" Mit diesen Worten sah er Iruka ein letztes Mal an, bevor er an den beiden vorbeiging. Er hatte Jugo und Sui gesehen, weswegen er zu diesen ging und beide an der Schulter herumdrehte.
„Ist das nicht dieser Feenprofessor?"
„Ja."
„Er unterrichtet echt gut. Aber seine Augen hängen immer an dem Prinzen. Was wollte er?"
„Mich ermahnen und böse ansehen", brummte Gefragter, der beide wieder losließ und voran ging. So schnell wie möglich weg von denen, die ihm die Schuld geben wollten, obwohl er nichts tat. Immer war er der Schuldige und dies würde sich niemals ändern. Schließlich war er nicht nur ein Dämon, nein, er war dazu auch noch der Prinz. „Dieser Prinz wird uns beide noch umbringen ... er und dieselben Interessen."
Nachdem die Dämonen außer Hörweite waren, drehte sich Naruto trotzig zu seinem Sensei um. Wollte diesen direkt nach der Vereinbarung fragen, denn von dieser hörte er zum ersten Mal. Außerdem gefiel es ihm gar nicht, wie sich die Stimmlage des Dämons geändert hatte. Dieser hatte wirklich nichts getan, wurde aber ohne Grund indirekt beschuldigt.
„Naruto!", wurde der Prinz direkt beim Namen genannt, bevor er etwas sagen konnte. „Was hatten wir besprochen? Du hältst dich fern von den neuen Dämonen oder generell. Und was muss ich jetzt mitansehen? Wir hatten eine Vereinbarung. Ich erzähle nichts deinen Eltern, weil ich weiß, dass du hier sein willst, im Gegensatz hältst du dich daran, keinen Kontakt mit Dämonen zu haben."
„Aber ich habe doch nichts Schlimmes getan! Ich wollte nur mit ihm über ein Buch sprechen. Außerdem, welche Vereinbarung hast du mit ihm getroffen? Weißt du etwa, wie er heißt und wer er ist?!" Seine Augen leuchteten, wobei er fast vergaß, dass er wegen ihm eine Predigt bekam. Iruka dachte sich verhört zu haben. Leicht biss er sich in die Innenseite seines Mundes. „Okay. Nur nichts Falsches sagen."
„Nein, ich kenne ihn und den Namen nicht. Aber auch er hat einen Sensei an der Schule. Mit diesem habe ich eine Vereinbarung getroffen und er wie seine Freunde waren dabei. Deshalb sag ich es nur noch einmal. Halt dich fern von ihnen, sonst werde ich dich unverzüglich nach Hause schicken."
„Ich verstehe nicht, wieso! Er ist genauso wie die anderen Dämonen, die hier herumlaufen. Niemand interessiert sich für mich. Hätte ich nicht aufgeschnappt, dass er oder einer seiner Freunde der Dämonenprinz wäre, wäre es mir auch egal. Außerdem will ich unbedingt wissen, ob etwas andere Legende dran ist, dass der Dämonenprinz auch dieser gefürchtete Black Demon ist. Dafür muss ich nun einmal die Wahrheit herausfinden und mich mit ihm unterhalten."
„Naruto ich bitte dich! Versteh, dass die neuen Dämonen anders sind. Gerade weil der Prinz dabei ist, sind sie gefährlicher. Besser ausgebildet und könnten es auf dich abgesehen haben. Diese Diskussion ist nun auch beendet. Wenn ich noch einmal sehe, dass ihr beiden allein seid, schicke ich dich nach Hause und werde deine Eltern darüber in Kenntnis setzten. Du wirst nicht mehr allein unterwegs sein. Immer wird jemand bei dir sein oder ich werde dich im Auge behalten. Haben wir uns verstanden?" Irukas Ton sagte Naruto, dass er nicht gegen ihn ankommen würde. Er müsste nachgeben und vorsichtiger sein, sonst wäre er zurück zu Hause.
„Verstanden", murmelte der Prinz leise, der sich dabei über den linken Oberarm strich. Die Fee konnte anhand des Verhaltens sehen, dass der andere verletzt war und nicht erfreut. Seufzend legte er seinem Gegenüber beide Hände auf die Schultern und sah ihm in die Augen. Die azurblauen Augen leuchteten. Versteckten dabei die anderen Emotionen. Er war sich sicher, dass der andere Schmerzen verspüren würde. „Ich kann es ihm nicht antun ... wenn er eines Tages zu viel Kontakt hat, könnte er mehr verletzt werden ... so sehr, dass wir ihm nicht helfen können ... das müssen wir verhindern!" Seine Gedanken überschlugen sich, während er die Augen des Jungens ansah, die er von Geburt an kannte.
„Naruto sei vorsichtig. Sei niemals allein bei den Dämonen. Ich weiß, dass ich dich nicht so unter Druck setzten sollte. Jedoch bist du das Kostbarste, was unser Reich hat. Wir müssen dich beschützen, selbst wenn es bedeutet, dass wir dir Sachen verbieten müssen. Du weißt genau, weshalb du hier sein darfst. Dein Ziel darfst du dabei nicht aus den Augen verlieren", erklärte er, woraufhin er Arme um sein Becken spürte. Der Prinz umarmte seinen Sensei, welchen er schon verstehen konnte. Jede Seite verstand er, aber sein Herz war stärker als alles andere.
„So gerne ich dir zustimmen will, ich kann es nicht ... ich will es nicht! Wieso könnt ihr nicht einmal mich verstehen. Verstehen, dass der Prinz und ich sicher mehr gemeinsam haben als alle anderen! Vielleicht schaffe ich es, ihn davon zu überzeugen, das Frieden herrschen kann ... außerdem möchte ich den Schwarzhaarigen besser kennenlernen. Er ist anders und doch versteckt er etwas", erklärte er seine Ansicht. Aber nur in seinem Kopf, denn jedes Wort könnte Iruka davon überzeugen, ihn nach Hause zu schicken. Etwas, was er noch nicht wollte.
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