1. Der Anfang

Jahre zogen ins Land, bevor die beiden Seelen erneut geboren wurden. Doch diesmal war etwas anders. Sie wurden nicht als Menschen geboren, sondern als Dämon und Elf. Zwei Rassen, welche sich bis auf die Knochen nicht ausstehen konnten, bekamen zwei Söhne. Einen in der Düsterwelt und einen in der Immerwelt.

In der Düsterwelt, in welcher die Dämonen leben, wurde ein kleiner Junge namens Sasuke geboren, welcher zusätzlich noch einen großen Bruder hatte. Einen, der seinen kleinen Bruder über alles liebte und alles für ihn tun würde. Gemeinsam wuchsen sie heran. Spielten und lernten gemeinsam, bis der Tag kam, an welchem Sasuke dabei zusah, wie andere Dämonen mit Schwertern oder anderen Waffen kämpften. Fasziniert sah er mit seinen gerade mal fünf Jahren dabei zu, wie sie trainierten. Irgendwie kam es ihm vertraut vor, weshalb er eins der Schwerter vom Boden aufhob und vor sich hielt. Mit beiden seiner Hände umgriff er den Griff und hielt die Klinge so, dass er ein Teil seines Gesichtes darin erkannte.

Verwirrt zog er eine Augenbraue nach oben, weil sein Spiegelbild anders aussah. Ein Ritter in einer schwarzen Rüstung sah ihn an. Dessen Augen leuchteten rot. Blutrot. Ein kalter Schauer rann seinen Rücken herunter, jedoch kam ihm dieses Bild komisch vertraut vor. Ohne das er es kontrollieren konnte, schwang er das Schwert nach rechts und schließlich nach links, bevor er damit Stoßbewegungen ausführte.

„Du meine Güte! Sasuke!!", schrie Mikoto außer sich, als sie dabei zusah, wie ihr kleines Kind das Schwert hochhielt und damit Bewegungen ausführte. Die Dämonenritter, welche eben noch trainiert hatten, hielten in ihrer Bewegung inne und sahen fassungslos zum Prinzen, der mit Leichtigkeit das Schwert führte. So, als hätte er dies schon einmal in seinem Leben getan. „Sasuke das ist zu gefährlich", ermahnte ihn seine Mutter, die ihm das Schwert wegnahm und ihn tadelnd ansah. Sasuke selbst sah seine Mutter nur verwirrt an, die ihn daraufhin auf den Arm nahm. „Du solltest das noch nicht tun."

„Aber wieso nicht? Itachi trainiert doch auch schon seit vielen Jahren", hinterfragte der Junge, der mit seinen Händen nach dem Schwert greifen wollte. Noch bevor er es erreichen konnte, gab Mikoto das Schwert ihrem anderen Sohn, der angelaufen kam. „Weil du noch zu jung bist und ich bin schließlich älter als du. Immerhin bin ich schon zehn Jahre", meinte nun Itachi, welcher lächelnd durch die rabenschwarzen Haare seines Bruders wuschelte. Dieser gab sofort ein unzufriedenes Brummen von sich und wollte sich von seiner Mutter lösen, welche ihn daraufhin fester an sich drückte. Sie wollte ihm auch erklären, weshalb sie ihn nicht Kämpfen lassen wollte, doch spürten dort schon alle die Anwesenheit des Königs, der langsam auf sie zukam.

Die Ritter gingen auf die Knie, während Mikoto sich mit Sasuke herumdrehte, genauso Itachi. Die drei sahen zu Fugaku, welcher langsam auf sie zukam und seinen jüngsten Sohn genaustens ansah. Danach wanderte sein Blick zu seinem ältesten Sohn, der verkrampft den Griff des Schwertes festhielt. Langsam drehte er seinen Kopf wieder herum, woraufhin er dabei zusehen konnte, wie Sasuke nach dem Griff des Schwertes greifen wollte. Die Königin konnte sofort den Blick ihres Mannes lesen, weshalb sie ein lautes „Nein" von sich gab. Augenblicklich wurde sie von ihrer Familie angesehen, weswegen sie ausführte: „Sasuke wird noch keinen Kampfunterricht nehmen."

„Wenn er es aber möchte."

„Fugaku bitte. Itachi trainiert doch schon genug, können wir Sasuke nicht einfach Kind sein lassen?"

„Ist er doch. Er lernt nur mehr seine Fähigkeiten kennen und wie er ohne welche überlebt. Schließlich ist er auch mein Sohn und der Prinz unserer Welt", beantwortete der König die Frage, wobei er sich Sasuke nahm und diesen absetzte. Daraufhin schnappte er sich das Schwert, welches er aus den Händen von Itachi riss, weil dieser auch nicht gerade angetan von der Idee war. Er wusste nur zu gut, was sein kleiner Bruder dann durchstehen müsste und dies wollte er ihm wirklich nicht antun. Dafür liebte er ihn einfach zu sehr.

„Hier, Sasuke. Kakashi wird dir beibringen, wie du damit umzugehen hast", meinte Fugaku zu Sasuke, welcher strahlend das Schwert annahm. „Danke Papa!", grinste er breit, wodurch er nicht sehen konnte, wie die Blicke seiner Mutter und Bruders traurig wurden. Beide wussten, dass dies keine gute Idee war, was sich auch so herausstellte.

Kaum bekam Sasuke auch Unterricht in der Kampfkunst mit einem Schwert oder anderen Waffen, bekam er noch mehr Aufgaben, die er erledigen sollte. Noch mehr Belastung für seinen kleinen Körper und seinen Geist. Obwohl er eine tiefe Verbundenheit spürte, sobald er kämpfte, so verspürte er auch eine Leere. Er wollte sich beweisen! Das war einer der Hauptgründe, weshalb er das Schwert immer weiter und weiter führte, obwohl er am Ende seiner Kräfte war. Sein Bruder war in allem perfekt und sein Vorbild, welches er eines Tages übertreffen müsste, denn ... sein Vater schenkte ihm von Jahr zu Jahr weniger Beachtung, obwohl er alles tat, um diese zubekommen.

So geschah es auch, dass er jeden Monat einen Test absolvieren musste. Einen, in welchem er vor seinem Vater zeigte, was er sich in den Wochen antrainiert hatte und wo er sich noch verbessern musste. An diesem Tag war er nicht ganz bei der Sache, weil er davor ein Gespräch zwischen seinem Vater und Bruder mitbekommen hatte. Dieser sollte bald mit Kakashi und anderen Dämonenritter in die Menschenwelt gehen, um dort Dämonen zu jagen, die nicht nach den Regeln lebten, weil Itachi sich in den letzten Monaten sehr gut bewiesen hatte. Es machte ihn wütend, dass sein Bruder von Tag zu Tag besser wurde und immer wieder Lob bekam, während er nichts dergleichen bekam. Dadurch passierte es, dass er zu Boden ging und seinen Kampf verlor. Schnaufend rappelte sich Sasuke auf und war auch im Begriff zu seinem Vater zusehen, um zu wissen, wie dieser reagierte. Dazu kam es jedoch gar nicht.

Noch bevor der junge Prinz verstand, was passierte, spürte er einen brennenden Schmerz auf seiner Wange. Wie eingefroren sah er in das Wut verzerrte Gesicht seines Vaters, der ihn doch tatsächlich geschlagen hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er eine Backpfeife von seinem Vater bekommen. Dieser griff in den Saum des schwarzen T-Shirts, welches Sasuke trug und zerrte ihn so auf die Beine.

„Für was hast du die letzten Wochen trainiert? Jeden Schritt konntest du und jetzt versagst du so kläglich? Nicht einen Schlag konntest du abwehren. Was für eine Schande", schnaufte Fugaku, der Sasuke daraufhin losließ. Dieser schnappte nach Luft, weil diese in den letzten Sekunden nicht in seine Lunge kam. Vorsichtig öffnete er seinen Mund und wollte erklären, dass er es wiederholen will, doch hob Fugaku dort schon mahnend seinen Finger. Sofort wusste Sasuke, dass er schweigen müsste, wenn er nicht noch mehr Ärger haben wollte. „Du bist eine Schande. Da trainierst du mit den besten Dämonenrittern und Dämonen, die wir hier haben und bekommst es nicht einmal hin, diese zu besiegen. Nimm dir gefälligst ein Beispiel an deinem Bruder! Dieser trainiert und liefert auch ab. Kein Wunder, dass er mehr Verantwortung bekommt als du. Du bist sieben Jahre Sasuke, also beweis endlich, dass du nicht unnütz bist", redete der König sich in rasche. Jedes Wort fühlte sich für Sasuke wie ein Messer in seinem Rücken an. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Brannten sogar verräterisch, jedoch wollte er nun nicht weinen, weshalb er auf die Innenseite seiner Wange biss. „Geh in dein Zimmer und überlege, was du gerade falsch getan hast. Außerdem bekommst du heute Abend kein Essen. Lass dir das eine Lektion sein." Blut. Sasuke schmeckte Blut dadurch das er sich auf die Innenseite seiner Wange biss. Schmerzlich musste er seine Worte herunterschlucken, die über seine Lippen kommen wollten.

„Fugaku!", keuchte Mikoto erschrocken, welche auf ihr Kind zu eilte, als sie es erblickt hatte. Sie konnte am Training leider nicht teilnehmen, doch als sie gespürt hatte, das etwas nicht stimmte, war sie so schnell sie nur konnte zum Hauptplatz vor der großen Eingangstür geilt. „Was hast du getan?", fuhr sie ihren Mann an, nachdem sie neben ihrem Kind auf die Knie ging und dessen Wange berührte. Ein Zischen war die Antwort von Sasuke, der seine Augen schloss und seinen Kopf zur Seite drehte und langsam aufhörte sich selbst zu beißen. Durch die Anwesenheit seiner Mutter konnte er sich etwas entspannen. Nun wusste er, dass sein Vater ihm nichts mehr antun könnte, denn niemand lehnte sich gegen die Königin auf. Nicht einmal der König. „Ich hab ihm eine Lektion erteilt. Wer nicht hört und abliefert, muss mit den Konsequenzen leben."

„Er ist dein Sohn!"

„Welcher sein Talent nicht nutzt und damit nutzlos ist!" Daraufhin wusste Mikoto nicht, was sie sagen sollte. Sie wusste ja, dass Fugaku streng und kalt war, doch nicht einmal Itachi bekam jemals so eine Antwort, geschweige denn einen Schlag. „Fugaku", hauchte sie, woraufhin sie spürte, wie ihr Kind sich entriss und wegrannte. „Sasuke!", schrie sie und wollte ihm hinterher, doch hielten Schatten sie auf. Wütend sah sie zum König, der dem Blick standhielt. „Er muss damit leben", erwiderte der König gleichgültig.

„Er ist verdammt noch mal dein jüngster Sohn! Er verdient dieses Verhalten nicht. Hab dich besser im Griff", fuhr Mikoto ihren Gegenüber an, wobei sie sich aus dessen Schatten befreite. „Ich bin deine Frau und die Mutter von Sasuke. Sollte ich noch einmal sehen, dass du so mit ihm sprichst oder mit Itachi, bekommen wir ärger." Die Aura der Königin war ernst und ziemlich wütend, was selbst Fugaku eingestehen musste, der ihr deswegen Platz machte und nicht widersprach. Obwohl er der König war, so wusste er, dass eine Mutter noch viel stärker als er selbst sein könnte. Seufzend massiert er seine Schläfe, bis er Schreie hörte.

„DER PRINZ IST VERSCHWUNDEN!"

„SAGT DEM KÖNIG BESCHEID!"

„DER PRINZ IST NICHT IN SEINEM ZIMMER!"

„DER PRINZ IST WEG!"

Fassungslos sah der König zu Kakashi, der neben Mikoto aufgetaucht war, welche mit großen Augen ihren gegenüber ansah und fragte: „Wie bitte? Er wird doch immer von Wachen beobachtet, dass so etwas nicht vorkommt!"

„Wir haben ihn beobachtet, als er den Platz verließ, jedoch ... er hat seine Fähigkeiten genutzt und ist in seinem Schatten verschwunden, eure Majestät", erläuterte Kakashi, der daraufhin den Befehl bekam, Sasuke zu suchen und unverzüglich zurückzubringen. Genau dieser hatte sich während dem Gespräch zwischen seinen Eltern umgezogen und herausgeschlichen. Er wollte für keine weitere Sekunde mehr in der Düsterwelt bleiben, in welcher er ja nicht gerade erwünscht und gern gesehen war. Aus diesem Grund ist er so schnell er nur konnte, zu einem der Portale gelaufen, wodurch man in die Menschenwelt gelangt. Genau davor konnte er dabei zusehen, wie einige Dämonen ihre Form wandelten und einfach durchgingen. Aufmerksam sah er sich um, bevor er seine dämonischen Merkmale verschwinden ließ. Seine Knochenflügel samt seinem Schweif und Hörnern verschwanden. Auch seine langen spitzen Fingernägel. Nun sah er wirklich, wie ein kleiner menschlicher Junge aus, der so nicht auffallen würde.

Während die eine Seele erneut in den Genuss der Strenge seiner Familie kam, so bekam die andere Seele ein ganz anderes leben. Eines, in welchem er geboren und gehütet wurde. Auch der Immerwelt König bekam einen Sohn. Einen namens Naruto. Ein kleiner, aufgeweckter Junge, der sich gerne herausschlich und einfach Kind war. Er musste nie Aufgaben oder das Kämpfen erlernen. Er durfte einfach mit anderen Kindern in seinem Alter spielen und das Leben so genießen, wie es war.

Obwohl Naruto nie das Gefühl bekam, nicht erwünscht zu sein oder nicht auszureichen, so verspürte er immer wieder das Gefühl, dass er anderes war. Zwar hatte er seine Fähigkeiten schon kennengelernt und auch angefangen, diese zu kontrollieren. Doch das Gefühl verschwand nicht. Des Öfteren fühlte er sich fehl am Platz und das, obwohl er der Prinz war und jeder ihn mochte. Jeder liebte es, wenn er mit seinen jungen sechs Jahren herumturnte und andere damit zum Lachen brachte. Wenn er jemanden ein Lächeln auf das Gesicht zauberte, in dem er einfach lustig und ehrlich war. Naruto war einfach ein Sonnenschein, der selbst an den dunkelsten Tagen alles erstrahlen lassen konnte.

„Sie sind ja schon wieder hier", sprach eine sanfte Frauen Stimme, weswegen Naruto erschrocken seinen Kopf anhob. Langsam sah er sich um, jedoch konnte er nichts sehen, weswegen er seine Finger wieder auf die roten Blüten der Blume vor sich legte. Er war gerade dabei, dieser zu helfen, weil sie am Verwelken war. „Sie dürfen nicht immer verschwinden."

„Tu ich doch gar nicht! Die Blume hat nach mir gerufen", nuschelte der Prinz kleinlaut, wobei er lächelnd dabei zusah, wie die Blume ihren Blütenkopf der Sonne entgegenstreckte. „Eine so schöne Gabe oder?"

„Ja." Naruto konnte gar nicht anders als zu Lächeln. Langsam erhob er sich und wollte nach der Frau fragen, jedoch verspürte er dort schon etwas anderes. „Na, hörst du wieder einen Hilferuf?", wollte die Stimme wissen, welche sich auf einen Baum gesetzt hatte und dabei zusah, wie der Prinz nickte. „Worauf wartest du denn?"

„Es ist anders."

„Anders?"

„Ja ... sie klingt verletzt und ... verzweifelt", murmelte Naruto, der dabei hoch in den Himmel sah. Seine spitzen Elfenohren zuckten, denn sie konnten die Richtung der Stimme nicht bestimmen. Sie suchten, während er den Wolken dabei zusah, wie sie über seinen Kopf zogen. „Außerdem ist es so weit weg, dass ich es nur leicht wahrnehme."

„Hmm, dann solltest du dich besser beeilen", lächelte die Frau, woraufhin sie ihrer eigentlichen Aufgabe nachging und den kleinen Prinzen zum Grübeln brachte. Bevor dieser auch nur einen Schritt vorangehen konnte, umschlangen ihn Ranken, die ihn zu einem Portal transportierten. Direkt davor setzten sie ihn ab und stupsten ihn gegen den Rücken. Ängstlich sah er das große Steintor mit vielen Verschnörkelungen an. Seinen Kopf wandte er den Ranken zu und sagte: „Aber ich darf das nicht."

„Ich will dich nicht verlieren." Erschrocken sah Naruto auf das Portal, welches sich aktivierte und nun blau leuchtete. Die Stimme kam ihn bekannt und doch so fremd vor. „Bitte verlass mich nicht." Erneut war es die fremde Stimme, die jung klang und ihn wie magisch anzog. Sanft streckte er seine Hand aus, wodurch er eine wunderschöne Wärme wahrnahm.

Eine, die ihn geborgen fühlen ließ.

Eine, die ihm wichtig vorkam.

Eine, die ihn erschaudern ließ.

„NARUTO NICHT!"

„NARUTO DAS IST ZU GEFÄHRLICH!"

„PRINZ NARUTO, TUN SIE DAS NICHT!"

Obwohl Naruto die Stimmen hörte, so überwog die Neugierde, weshalb er den letzten Schritt wagte und durch das Portal ging. Er wollte unbedingt wissen, wer nach ihm rief und woher diese wunderschöne Wärme kam, die seinen Körper durchflutete. Seine Augen schloss er kurz, nur um sie dann wieder zu öffnen. Verwirrt blinzelte er einige Male, bis er die Hochhäuser erkannte.

„Woha", staunte der junge Prinz, der vorsichtig voranging. Seinen Kopf streckte er vorsichtig aus der Gasse, in welcher er angekommen war. Kurz schaut er nach rechts, dann nach links, ehe er eine leise Stimme hört. „Ich suche dich. Ich werde dich immer suchen."

„Mich?", murmelt Naruto, wodurch er Blicke auf sich zog. „Na sieh einer an", ertönte eine dunkle Männerstimme, weshalb er zusammenzuckte und sich herumdrehte. Aus der Gasse kamen zwei Männer auf ihn zu. „Hast du dich verlaufen Kleiner?"

„Sollen wir dich nach Hause bringen?" Naruto spürte sofort, dass diese Männer ihm nicht gut vorkamen. Schwer schluckte er und schüttelte seinen Kopf, woraufhin der eine Mann auflachte. „Hat es dir die Sprache verschlagen? Du brauchst keine Angst haben. Wir wollen dir nur helfen", lächelte er, woraufhin er langsam auf den Blondschopf zuging, der automatisch zurückwich. „Wo willst du denn hin? Wir reden noch mit dir", mischte sich der andere Mann ein, welcher seine Hand ausstreckt, um Naruto zu berühren.

„Nicht!", wispert der Elf leise, was seinen Gegenüber amüsiert lächeln ließ. „Nicht? Aber wir tun dir doch nichts, oder?"

„Natürlich nicht. Wir wollen dich nur nach Hause bringen." Bei diesen Worten lief es ihm kalt den Rücken herunter. Langsam schlich sich die Angst an ihn heran. Hinzukam, dass er etwas sehr Dunkles und Angsteinflößendes spüren konnte. Es kam nicht nur von seinen Gegenüber, nein. Genau hinter ihm konnte er dies spüren, weshalb er vorsichtig über seine Schulter sah. Dadurch passt er nicht auf die Fremden auf, welche ihre Chance ausnutzten. Der eine griff direkt nach Narutos Hand, der sofort einen Schrei von sich gab. „Shh, warum schreist du denn so? Wir wollen doch nicht, dass andere uns hier hören", tadelte ihn der Mann, der sein Handgelenk fest umschloss und ihn damit zum Keuchen brachte. Es fing an zu schmerzen, weswegen er hektisch seinen Kopf hin und her drehte. Für ihn gab es nur einen Ausweg, und zwar direkt zur Dunkelheit. Leicht sah er zu dem Mann auf, der sich langsam zu ihm herunterbeugte.

„Ich sagte nicht!", meinte Naruto, der seine Hand aus dem viel zu festen Griff entriss und losrannte. Dadurch knallte er direkt in eine junge Frau, die ihn erschrocken ansah. „Entschuldigung", murmelte er beiläufig, bevor er weiter rannte. Hinter sich konnte er hören, wie die Frau nach ihm rief. Doch darauf wollte er sich nicht konzentrieren. So schnell er nur konnte, wollte er von diesen Menschen weg, die ihm nicht geheuer waren. Um ihn herum wurden es jedoch schnell mehr Menschen. Er befand sich auf einer belebten Straße. Überall konnte er Menschen erkennen. Große, kleine, junge und auch alte. Überall waren sie genauso wie die Männer, die ihn nach „Hause" bringen wollten. „Hey, Kleiner, warte doch auf uns." Erschrocken fuhr Naruto zusammen, als er die Stimme der Fremden hinter sich hörte. Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, rannte er weiter. Dabei fiel ihm ein, was sein Lehrer immer zu ihm sagte. „Unter Menschen musst du deine Merkmale verschwinden lassen, damit du nicht auffällst."

Genau dies tat er auch. Für einen Bruchteil einer Sekunde schloss er seine Augen, konzentrierte sich darauf, dass seine Ohren zu Normalen wurden und seine Tattoos verschwanden.

Während der sechs-jährige Elf um sein Leben rannte, erkannte der sieben-jährige Dämon, dass er an seinem Portal nicht bleiben könnte. Nur zu deutlich nahm er andere Dämonen wahr, die wohl gerade am Jagen waren. Vorsichtig sah er sich um, ehe er aus seiner Gasse heraustrat und sich unter die Menschen mischte. Fasziniert lauschte er den Leuten, welche in ihre Handys sprachen oder sich mit anderen unterhielten. Zu seiner Verwunderung konnte er jedes Gespräch verstehen, auch wenn ihm der Sinn in einigen Unterhaltungen fehlte. Irgendwann kam er an einer Kreuzung an, weshalb er rauf sah und sein Blick an der Flagge des Landes hängen blieb.

Eine komplett weiße Flagge, in welcher genau in der Mitte ein roter Kreis aufleuchtete.

„Japan", murmelte Sasuke, der sofort wusste, wo er gelandet war. Dadurch, dass er in der Düsterwelt nicht nur über sein Reich, sondern auch über die Welt der Menschen und Immerweltwesen lernte, wusste er genau, wo er sich befand. Zusätzlich hörte er des Öfteren das Wort „Tokio", was ihn darauf schließen ließ, dass er sich in der Hauptstadt Japans befand.

„Pass auf Kleiner", wurde er plötzlich angesprochen, weswegen er neben sich die junge Frau ansah. Lächelnd sah sie ihn an und wollte in die Hocke gehen, doch verneigt er sich dort schon. „Ich werde aufpassen, Ma'am", mit diesen Worten überquerte er schnell die Straße. Dabei sah er immer wieder den Menschen dabei zu, wie sie unbeschwert herumliefen. Bei diesem Anblick wurde der kleine Dämon etwas neidisch. Er wollte auch ein Leben, in welchem ihm niemand vorschrieb, was er tun oder lassen sollte. Ein Leben, welches er selbst bestimmen konnte. Seufzend blieb er letztlich vor einem kleinen Supermarkt stehen. Seine Augen glitten direkt auf die neongrüne Überschrift des Ladens.

„7 Eleven", las der Uchiha vor, bevor er etwas wahrnahm. „Riecht ihr das?"

„Ein junger Dämon."

„Aber nicht nur das ... er riecht wie der König."

„Ist Itachi etwa hier?"

„Niemals! Den hätten wir schon längst irgendwo gesehen."

„Dann ... der zweit geborene."

„Der zweit geborene." Sprachen die beiden Dämonen gleichzeitig, wodurch der indirekt angesprochene Dämon sich herumdrehte. Schnell schloss er seine Augen und konzentrierte sich auf die Schatten, welche von den Gebäuden und Menschen geworfen wurden. Dadurch dauerte es nicht einmal lange, bis er die Dämonen gefunden hatte. Erschrocken riss er die Augen auf, als ihm klar wurde, dass sie nur eine Straße weiter von ihm entfernt waren.

„Ich muss verschwinden!", murmelte er, wobei er seine Füße in die Hand nahm und schnell losrannte. Dabei um schlängelte er die Menschen, als wären sie Hindernisse, die er überwinden musste. Genauso wie er es in seiner Welt gelernt hatte, setzte er seinen Kopf und Körper ein, um viel Abstand zwischen ihn und die Dämonen zu bringen.

Nach nur wenigen Minuten spürte er die Präsenz der anderen Dämonen kaum noch. Grinsend wollte er schon langsamer werden, jedoch konnte er nicht. Nun spürte er andere Dämonen, darunter welche, die sicherlich nicht gut waren. Die Dämonen, die er eben gespürt hatte, waren mit einer ruhigen Präsenz gewesen, doch die Jetzigen? Ihm lief ein Schauer über den Rücken, als er sich gegen eine Hauswand lehnte und sich vorsichtig umsah.

„Sie fühlen sich an, als würden sie gleich durchdrehen ... sicherlich sind das die Dämonen, von welchen Vater Itachi und Kakashi erzählt hat", dachte er, bevor er sich wieder in Bewegung setzte. Dabei beobachtete er genau seine Umgebung, damit er einen Unterschlupf finden könnte. Zwar wusste Sasuke, dass er nicht gerade schwach war, aber gegen ausgewachsene Dämonen, die sich nicht kontrollieren könnten, hätte er keine Chance. Daher er nicht gerade als Futter enden wollte, lief er die Straßen entlang, bis er eine Gasse erreichte. Sie wirkte dunkel und keine Menschenseele war zu finden. Aus diesem Grund schlüpfte er in die Gasse hinein. Lief immer weiter und weiter, bis er ein Knarren wahrnahm. Schnell griff er neben sich nach einer kaputten Glasflasche, welche er vor sich hielt. Als er jedoch aufsah, konnte er nur ein altes, kaputtes verlassenes Haus erkennen. Fragend sah er sich um, wodurch er feststellen musste, dass er nicht mehr in der Gasse war.

Mittlerweile befand er sich auf einem großen Gelände. Vor sich erstreckte sich ein riesiges Haus, welches eher an eine Ruine erinnerte. Der Vorgarten, in welchem er stand, war zerstört. Über all wucherte das Unkraut und die Blumen waren verwelkt. Die Steinmauer, die das Anwesend umrandete, war an manchen Stellen zerbrochen oder gar ganz weg. Das Eisentor lag verbeult auf dem gepflasterten Weg.

„Wie zum Teufel bin ich hier gelandet?", fragte sich der junge Prinz, der die Glasflasche fallen ließ, woraufhin ein lautes Poltern erklang. Leicht zuckte er zusammen, während er aufsah. Direkt über ihn konnte er den Vollmond sehen, der ihm ein Gefühl der Sicherheit gab. So schnell dieses Gefühl da war, so schnell verschwand es auch wieder. Wind zog auf und verwuschelte seine Haare, weswegen er seinen Arm vor die Augen legte.

„Pass nun gut auf. Rette das, was du am meisten liebst. Am meisten begehren wirst. Für was es sich lohnt zu sterben", sprach eine leise Stimme, die Sasuke aufschrecken ließ. Dieser taumelte etwas, wodurch er auf seinen Hintern fiel. Dabei sah er sich wachsam um. „Retten? Wer bist du und was willst du von mir?!", schrie er in die Dunkelheit hinein, welche ihm keine Antwort gab. „Gib dich zu erkennen! Du weißt wohl nicht, wer ich bin!", schrie er weiter, nachdem er sich erhoben hatte. „Ich bin Prinz Uchiha Sasuke. Der zweite Sohn des Königs der Düsterwelt", fügte er hinzu, wobei er sich um seine eigene Achse drehte und alles mit seinen Augen abscannte. Zu seiner Enttäuschung konnte er niemanden sehen oder wahrnehmen, weshalb er schnaubend einen kleinen Stein wegtrat. Dieser donnerte gegen das Eisentor, wodurch er sich selbst erschreckte.

„Scheißort", brummte Sasuke letztlich, wobei er sich herumdrehte und langsam auf das am bodenliegende Eisentor zu ging. Er wollte nur noch eins. Weg hier. Aus diesem Grund stieg er über das Tor, nur um im nächsten Moment wie eingefroren stehen zu bleiben.

„Nein! Fass mich nicht an! Lass mich in Ruhe!!" Ein Junge schrie. Sasuke konnte es bis in die Knochen spüren, dass der Junge Angst hatte. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in seinem Körper aus. „LASS MICH!!" Erneut schrie die Stimme, welche nach ihm rief. Obwohl sein Name nicht genannt wurde, so spürte er, dass er ihm helfen müsste. Als ob ein Schalter sich umgelegt hatte, konnte er sich wieder bewegen. Blitzschnell hob er eine Stange von dem Eingangstor auf und versteckte sich hinter der Steinwand. Durch ein kleines Loch, wo ein Stein fehlte, spähte er heraus. Es dauerte nicht einmal lange, bis er spürte, dass die Stimmen immer näher und näher kamen und dann sah er es.

Er konnte genau erkennen, wie drei groß gewachsene Menschen einen kleinen blonden Jungen hinterherrannten. Sein Blick blieb an dem Jungen hängen, welcher geröttete Augen hatte. Wut kroch in ihm herauf, die er nicht beschreiben konnte. Noch nie war er in seinem Leben so wütend wie in diesem Moment. Woher sie kam, wusste er nicht, aber diese Wut gab ihm die Stärke, die Mauer zu erklimmen und auf dieser loszulaufen.

„LAUF!", schrie Sasuke, als er an dem Blondschopf vorbeigerannt war und von der Mauer sprang. Mit der Eisenstange holte er aus und traf den ersten Mann direkt am Kopf, welcher direkt ächzend zu Boden ging. „DU RATTE!", schrie der andere Mann, der auf den Prinzen zu stürmte. Dieser wich gekonnt aus und holte auch direkt aus. Zuerst gegen das Knie, ehe er wie beim anderen den Kopf erwischte. Der dritte Mann hingegen rannte Naruto hinterher, welcher dem Befehl des anderen gehorcht hatte.

Von der Angst gepackt zu werden, rannte er immer weiter, konnte aber nicht verhindern, mal über seine Schulter zusehen. Den fremden Jungen konnte er nicht sehen, genauso wenig wie den Mann. Deswegen blieb er stehen und fragte: „Bist du da?" Dabei sah er sich um, bis er aus dem Augenwinkel eine Hand erkannte. Schreiend springt Naruto weg, wodurch er mit seinen Rücken gegen eine Hauswand knallt. Mit geweiteten Augen sah er den fremden Mann an, der wütend aussah.

„Komm her, du kleines Balg!", schrie der Mann, der drauf und dran war, das Haar von Naruto zu berühren. Noch bevor er die Haarspitzen berühren konnte, traf ihn etwas Hartes am Kopf. „FINGER WEG!", schrie Sasuke, der den beiden nachgerannt war. „DU MIESER KL-/", weiter kam der Mann nicht, weil er erneut mit etwas am Kopf getroffen wurde. Diesmal knallt er jedoch auf den Boden und der Uchiha ließ die Eisenstange fallen.

„Schnell. Wir müssen verschwinden, bevor die Männer ihr Bewusstsein wiedererlangen", meinte Sasuke, der dabei nach der Hand von Naruto griff. Dieser verstand die Welt nicht mehr. Sein Blut konnte er in den Ohren rauschen hören, während sein Herz fiel zu schnell schlug. Gegen die warme Hand an seiner konnte er sich nicht wehren. „Komm!" Mit diesen Worten riss Sasuke den anderen aus seiner Starre. Naruto nickt als Antwort, was dem Dämon ausreichte, um loszurennen. „Er hilft mir", war der erste Gedanke, der klar im Kopf des Elfes war, der sich einfach ziehen ließ. Obwohl ihm eben noch böse Gestalten auf den Fersen war, so verspürte er von dem Jungen neben ihm keine bösen Absichten. Vielleicht war dies auch der Grund, warum er sich einfach ziehen ließ, bis sie plötzlich stoppten.

„Stimmt was nicht?", wollte der Blonde wissen, wobei er die Hand des anderen fester drückte. Dieser sah wegen diesem Druck den anderen an. „Wir sollten uns hier verstecken. Das Haus scheint verlassen zu sein", meinte er knapp, nachdem er auf das Haus vor sich zeigte. Der Elf nickte und ließ sich erneut vom anderen führen, bis sie im Haus waren. Der Dämon zog seine Hand zurück, woraufhin er sich auf den Boden fallen ließ. Den Kopf legte er in den Nacken, wobei er seine Augen schloss. Nun spürte er, wie das Adrenalin, welches eben noch durch sein Körper floss, abschwächte. Nun bemerkte er auch, wie anstrengend es gewesen war, die drei Männer auszuschalten.

„Danke." Damit riss Naruto Sasuke aus seinen Gedanken. Langsam drehte er deswegen seinen Kopf zur Seite, wodurch er nun einen besseren Blick auf den blonden Jungen hatte.

Blondes verwuscheltes Haar mit azurblauen Augen, die ihn an das klarste Wasser erinnerten, welches er je im Teil der Wasserdämonen gesehen hatte. Hinzukam, dass die Wangen leicht gerötet waren und er konnte erkennen, wie getrocknete Tränen noch vorhanden waren. Sachte streckte er seine Hand aus, woraufhin Naruto leicht zuckte, bis er den warmen Finger spürte. Leicht sah er herunter, wodurch er bemerkte, dass ihm die Tränen weggewischt wurden.

„Geht es dir gut? Bist zu verletzt?", wollte der Dämon wissen, welcher sich richtig hinsetzte und nun gegenüber vom Elfen saß. Dieser war kurz verwirrt, ehe er seinen Kopf schüttelte. „Dank dir hab ich nichts abbekommen ... geht es dir denn gut? Bist du verletzt?" Sorge. Sasuke konnte diese Emotion direkt heraushören, weswegen er leicht schmunzelte. „Mir geht es auch gut", erwiderte er, woraufhin eine Stille zwischen ihnen ausbrach. Keiner der beiden wusste so recht, was er sagen sollte. Da es Naruto langsam unangenehm wurde, öffnete er seinen Mund und stellte sich vor.

„Ich bin im übrigen Naruto und wer bist du?"

„Sasuke."

„Ein schöner Name ... Sasuke also ...", wiederholte Naruto den Namen seines Retters lächelnd, womit er das Herz des Dämons zum schneller schlagen brachte. Er wurde auch leicht rot, weswegen er seinen Kopf abwandte. Letztlich aber wieder rüber sah und fragte: „Warum bist du allein unterwegs?"

„Ich bin weggelaufen und du?"

„Ebenfalls."

„Wieso das denn?", wollte der Elf neugierig wissen, bevor er näher zum anderen robbte. Dieser zog fragend eine Augenbraue hoch, zuckte dann aber mit den Schultern. „War zu Hause nicht erwünscht."

„Was? Bestimmt stimmt das nicht ... Eltern möchten doch ihre Kinder bei sich haben", meinte der Blonde, der nicht glauben konnte, was der andere da sagte. Dieser konnte über diese Aussage nur leicht verbittert lachen. „Nicht jeder hat tolle Eltern, weißt du? Mein Vater will mich nicht zu Hause haben, deswegen bin ich weggelaufen ... aber was ist mit dir? Wieso bist du allein unterwegs?", lenkte Sasuke von sich ab, was besser funktionierte, als er gedacht hatte. Narutos Gesicht wurde direkt nachdenklich, weil er nicht genau wusste, wie er sein Weglaufen erklären sollte.

„Halt mich bitte nicht für verrückt."

„Werde ich nicht."

„Ich habe eine Stimme gehört, die nach mir gerufen hat." Sofort wurde der Dämon hellhörig. „Eine Stimme?", hinterfragte er, woraufhin der andere nickte. „Ja. Sie rief um Hilfe, jedoch ... hab ich sie nicht gefunden", murmelte der Elf niedergeschlagen, womit der andere nicht zurechtkam. Er wusste nicht, was er sagen oder tun sollte. Deswegen streckte er seine Hand aus und wollte dem anderen über den Kopf streicheln, doch kam er nicht dazu.

Erneut konnte er die Präsenz von Dämonen wahrnehmen und darunter sogar welche, die ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken jagten. „Die Leibgarde meines Vaters", keuchte er erschrocken. Aber nicht nur er konnte die starken Dämonen wahrnehmen. Auch der Elf bemerkte, dass etwas Dunkles auf sie zu kam, wodurch sein Körper anfing zu zittern. Diese Dunkelheit war alles andere als angenehm.

„Naruto?", fragte Sasuke, welcher beide seiner Hände auf die Schultern von Naruto legte. „Hm?", brummte dieser zur Antwort, wobei er in die nachtschwarzen Augen seines Gegenübers sah. Sie strahlten wie ein wunderschöner Nachthimmel. Wie verzaubert von ihnen, bekam er nur am Rande mit, was der andere sagte. „Du musst dich hier verstecken und ganz leise sein. Ich muss nun gehen."

„Was?! Nein!" Aus seiner Starre gerissen griff der Blonde nach den Händen des anderen, der sofort heruntersah und dann wieder in die azurblauen Augen. „Du darfst nicht da raus gehen. Da draußen ist etwas Böses. Es ist dunkel und kalt", erklärt sich Naruto, woraufhin dieser ein Lächeln sah. „Es ist nicht zum Lachen!", schmollte er, woraufhin seine Hände weggeschoben wurden. Traurig sah er auf seine Hände, während Sasuke unter sein Shirt griff. In seinen Händen hielt er nun einen blauen Kristall, welchen er vor einem Jahr beim Training gefunden hatte. Seine Mutter hatte ihm damals erzählt, dass dieser Kristall die Kraft hatte, Dämonen zu schützen. Oft wurden diese als Geschenke gemacht, um die andere Person zu beruhigen und ihnen das Gefühl des Schutzes zu geben.

Diese Worte kamen ihm wieder in den Sinn, als er den Kristall in seinen Händen drehte, bevor er zum Verschluss seiner Kette ging. Vorsichtig öffnete er diese nur um sich dann vorzubeugen. Genauso vorsichtig legte er die Kette Naruto um, welcher erstaunt und verwirrt rauf sah. Kurz darauf blickte er wieder herunter und war wie verzaubert.

„Wunderschön", wispert der Elf, welcher den Kristall in die Hand nahm und lächelte. „Dieser Kristall wird dich beschützen und alles böse von dir abwenden."

„Wirklich?!"

„Ja. Zieh die Kette nicht aus, dann wird dir nichts passieren", lächelte Sasuke leicht. Dieser wusste jedoch nicht, dass er mit seiner Tat dem Kristall seine dämonischen Fähigkeiten übergab. Durch diese Fähigkeiten würde kein anderer Dämon jemals an Naruto herankommen. Denn jeder würde erkennen, wessen Kraft von der Kette ausging und diese meiden.

Naruto konnte nicht glauben, was er da gerade hörte. Solche ehrlichen Worte hatte er noch nie von jemanden gehört. Sein Herz schlug schneller und seine Wangen wurden leicht rot. Zu gleich freute er sich sehr über das Geschenk, weshalb er den Kristall fest umschloss und gegen seinen Brustkorb drückte. Genau dort, wo sein Herz schlug.

„Ich werde gut darauf aufpassen", lächelt der Elf aufrichtig, womit er das Herz des Dämons auch zum schneller schlagen brachte. Dieser spürte jedoch, dass er nun gehen müsste, wenn er den anderen wirklich beschützen will. „Ich muss nun wirklich gehen. Versteck dich hier und komm erst raus, wenn du dich sicher fühlst", erklärte er zum letzten Mal, bevor er sich dem anderen entzog. Einen letzten Blick in das lächelnde Gesicht riskierte er. Dabei verspürte er etwas, was ihn an Trauer erinnerte. Schnell schüttelte er deshalb seinen Kopf und verließ das Haus. So schnell er nur konnte, rannte er von dem Haus weg. Durch die Gasse, bis er voll gegen jemanden lief.

Gerade als er aufsah und sich entschuldigen wollte, wurde er von Schatten festgehalten. Sein Blick lag auf das Wut verzerrte Gesicht seines Onkels. Die Augen dunkler als die seinen mit genauso rabenschwarzen Haaren. Er hingegen trug diese lang und offen.

„Du machst auch nur ärger", seufzte Madara, welcher mit seiner Hand die Schatten leitete, die den jungen Dämon den Boden unter den Füßen entriss. Sasuke fing sofort an sich zu wehren, weil er sich nicht so leicht geschlagen geben wollte, jedoch ... er hielt in seiner Bewegung inne, als er eine große Hand auf seinem Schopf spürte, die seine Haare verwuschelte. Verwirrt sah er zu seinem Onkel, der ihm ein freches Grinsen schenkte. „Genau wie ich."

„Eine Art, die er nicht haben sollte."

„Wieso so grummelig Kakashi? Sasuke hat bewiesen, dass er seine Talente sogar in der Menschenwelt benutzen kann. Obwohl wir nur wenige Minuten nach ihm in Tokio angekommen sind, haben wir fast zwei Stunden gebraucht, um ihn zu finden. Und die Männer, die auf dem Boden lagen, hat er ebenfalls besiegt. Ich würde sagen, Sasuke hatte eine gute Trainingseinheit", erklärte Madara, wobei er die Schatten verschwinden ließ und den Dämonenprinzen über seine Schulter schmiss.

„Ey! Ich kann laufen!", schmollte dieser, woraufhin er hören konnte, wie Kakashi und sein Onkel lachten. „Sobald du Boden unter den Füßen hast, müssen wir dich wieder jagen. Deine Eltern machen sich sorgen. Wir sollten direkt zurück", meinte Kakashi, der dabei nicht den Prinzen, sondern Madara ansah, welcher seufzte. „Wehe dir! Fugaku würde es nicht gut finden, wenn du ihm Flausen beibringst."

„Dabei wären es nicht einmal Flausen. Naja, sag den anderen Bescheid, dass wir uns am Hauptportal treffen und zurückkehren."

„Was ist mit den anderen Dämonen?"

„Itachi ist heute nicht mitgekommen, also wirst du das wohl in den nächsten Stunden machen müssen." Kaum ausgesprochen schnaufte Kakashi, der seine schwarze Maske höher zog, ehe er seinen Nasenrücken massierte.

Während die beiden einen strampelnden und unzufriedenen Sasuke transportierten, kam Naruto aus seinem Versteck heraus. Kaum war der andere verschwunden gewesen, war auch die Dunkelheit weg. Zur Sicherheit hatte er noch etwas gewartet, bevor er das Haus verließ und sich umsah. Die Gasse schien verlassen und nur vereinzelte Laternen spendeten ihm Licht, weswegen er den Kristall gegen sein Herz drückte.

„Ich brauche keine Angst haben ... Sasuke meinte, dass mir nichts passieren kann", wisperte der Elf leise, woraufhin sein Kristall anfing zu leuchten. Erschrocken ließ er ihn los, wodurch er nun direkt an seiner Brust baumelte. Verwirrt wollte er ihn anfassen, jedoch verspürte er da wieder etwas. Genau wie in dem Moment, als er das Portal berührt hatte. Augenblicklich sah er auf und meinte: „Jetzt kann ich die Stimme finden." Mit diesen Worten drehte er sich herum, wollte seinem Gefühl folgen, doch kam er nicht weit. Kaum hatte er die Gasse verlassen und befand sich auf einer Straße, konnte er schon Leute aus seiner Welt sehen.

„Hehe", grinste er dümmlich, wobei er den Kristall unter seinem Shirt verschwinden ließ. „Hehe? Ist das echt das Einzige, was dir einfällt?! Bei allen Göttern, wenn du zu Hause wegrennst ist es das eine, aber das andere, wenn du unsere Welt verlässt!", wurde Naruto ausgeschimpft, welcher bei jedem Wort kleiner wurde. „Entschuldige, Iruka", murmelte er leise, wobei er sich sogar verneigte, was Angesprochenen seufzen ließ. Dieser ging dann jedoch direkt auf seine Knie und umarmte den Prinzen, der die Umarmung augenblicklich erwiderte.

„Ich bin so froh, dass wir dich endlich gefunden haben. Wir haben uns schreckliche Sorgen um dich gemacht. Geht es dir gut? Bist du auch nirgends verletzt?", wollte Iruka direkt wissen, der den Prinzen auch sofort abtastete, welcher leicht kicherte. „Mir geht es gut. Ein Junge hat mir geholfen und mich gerettet."

„Gerettet?"

„Ja. Da waren so komische Männer, die mich nach Hause bringen wollten. Auf mich haben diese nicht gehört, weshalb der Junge sie für mich geschlagen hat. Bis auf einen Schreck habe ich nichts", erklärte Naruto stolz, womit er dafür sorgte, dass Iruka sich fassungslos auf den Hintern fallen ließ. Die anderen Menschen gingen einfach an ihnen vorbei. „Das ... unser Prinz ... gerettet." Er bekam keinen Satz mehr zu standen, weshalb ein anderer Elf den Prinzen auf den Arm nahm.

„Ich glaube, wir sollten nach Hause, Prinz Naruto. Iruka muss den Schock erstmal verdauen", schmunzelte der Elfenritter, wodurch er den Prinzen zum Kichern brachte. „Glaubst du, er wird es überleben?"

„Spätestens wenn er es deinen Eltern später erzählt. Nein, sobald wir in unserer Welt sind." Nun mussten beide lachen, während zwei weitere Ritter den verstörten Iruka stützten und ebenfalls zum Portal gingen.

An den Portalen angekommen und durchgegangen passierte etwas, womit keiner der beiden hätte rechnen können. Kaum hatten sie ihre Welten betreten, wurden die Ereignisse der letzten Stunden an ihre Begegnung dunkel und verblassten.

Sie vergaßen sich.

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