Siebenunddreißig

Ein großes Dankeschön geht an feppya, weil du wirklich bei jedem Kapitel dabei bist. Das ermuntert mich ungemein weiter zu schreiben. Fühl dich gedrückt. :D

Ich hatte gewusst, das Wolfswandler in Wolfsgestalt größer waren als normale Wölfe. Aber wie groß der Unterschied war, bemerkte ich erst jetzt, wo mein Wolf neben mir saß. Ehrfürchtig streckte ich die Hand aus. Der Wolf hielt ganz still als ich sein seideweiches Fell berührte.

"Wunderschön", hauchte ich.

Der Wolf knurrte und entblößte dabei seine Zähne. Ich gab ihm einen Klapps auf die Nase.

"Hab dich nicht so. Wunderschön und tödlich, natürlich."

Der Wolf schnaubte zufrieden und legte sich hin. Seinen Kopf legte er in meinen Schoß und gestattete mir ihn noch für fünf Minuten zu streicheln. Dann richtete er sich auf und verwandelte sich zurück.

"Ich habe nicht nur einen Mann, sondern auch einen niedlichen Hund bekommen", ärgerte ich ihn.

Spielerisch schnappte Brian nach meinem Hals und knurrte dabei.

"Und? Habe ich den Test bestanden und mir einen Platz im Bett verdient?"

"Hmm"

Ich tat als müsste ich überlegen.

"Ich bin mir nicht ganz sicher."

"Dann muss ich dich wohl irgendwie anders überzeugen", murmelte Brian und schob seine Hand in meinen Nacken, um mich zu einem Kuss heranzuziehen.

Ich klammerte mich an seine Arme und ließ mich nur zu gerne überzeugen. Er zupfte an meinem Pullover.

"Der muss weg."

Ich schnappte nach Luft.

"Meinst du ja?", fragte ich und kniff die Augen zusammen als er ihn einfach hoch schob.

"Hmm", machte er und küsste meinen Bauch.

Dann sah er auf.

"Gleiche Chance für alle."

Er grinste mich an.

"Aber du hast nichts an", stellte ich fest.

"Richtig", sagte er äußerst zufrieden und schob mein Oberteil noch höher.

Mein Wolf spielte mit mir. Ich war nur zu gerne bereit mitzumachen und ließ zu, dass er mir das Oberteil auszog. Schließlich hatte ich keine Angst, mich dem großen bösen Wolf entgegenzustellen.

"Vorsicht", murmelte ich atemlos, "ich kann auch beißen."

Leider kam das nicht ganz so drohend raus wie ich es mir vorgestellt hatte.

"Das nehm ich jetzt als ein Versprechen", erwiderte er.

Bei seiner rauen Stimme wurde mir ganz warm. Ich stützte mich auf die Unterarme, um ihn besser ansehen zu können. Brian strich gerade mit der Hand über meine Hose als es an der Tür klopfte. Ich fuhr hoch und schnappte mir mein Oberteil. Brian fluchte laut.

"Ich hoffe du hast einen wichtigen Grund uns zu stören, Rey", knurrte er und selbst ich erschauderte leicht.

"Tut mir leid, Brian. Meine Mutter ist gerade angekommen", frang Reys Stimme gedämpft durch die Tür.

Sofort war Brian auf den Beinen und zog sich seine Hose über.

"Ist etwas passiert?"

Rey räusperte sich.

"Nicht direkt, aber Elviras Mutter ist bei ihr."

Ich hatte mir gerade mein Oberteil über den Kopf gezogen.

"Was? Warum?"

Meine Stimme drang kaum durch den Stoff. Rey hatte mich trotzdem gehört.

"Ich weiß es nicht, aber sie wartet unten."

Ich zog mir den Stoff über den Kopf und war dann an der Tür, um sie zu öffnen. Bei meinem zerzausten Aussehen hob Rey eine Augenbraue. Schnell strich ich meine Haare glatt und versuchte nicht auszusehen als hätte ich gerade mit einem gewissen sexy Wolf rumgemacht.

"Besser?", fragte ich Rey, der nur den Kopf schüttelte.

Ich seufzte. Na ja, immerhin hatte ich es versucht.

"Warum so aufgeregt?", fragte Brian, welcher mir voll angezogen folgte.

Trotzdem waren auch seine Haare zerzaust. Und oh Gott, waren das Kratzer auf seinem Arm?

"Es ist immerhin meine Mutter", erklärte ich ihm.

"Willst du vor ihr geheim halten, dass wir ein Paar sind?", fragte er.

Irgendwas in seiner Stimme brachte mich dazu stehen zu bleiben und ihn anzusehen.

"Ich geh dann schon mal", murmelte Rey und flüchtete.

"Ich hätte kein Problem damit", fuhr Brian fort, "aber viele im Rudel wissen es schon. Und in einem Wolfsrudel kann man nichts geheim halten. Es würde also ziemlich schwierig werden, dass auch deine Mutter nichts erfährt."

Ich verstand Brian und ich wollte ja auch gar nichts geheim halten.

"Du kennst meine Mutter nicht. Sie wird die ganze Zeit denken, dass es ihr Verdienst ist und es mir ständig unter die Nase reiben", versuchte ich meine Gefühle in Worte zu fassen.

Vor allem da sie geplant hatte Brian und mich zu verkuppeln, wovon er keine Ahnung hatte. Ich biss mir auf die Lippe. Hoffentlich würde das niemals herauskommen. Nicht nur das es peinlich war, sondern weil Brian dann auch denken könnte, ich würde ihn gar nicht wirklich lieben.

"Komm lass uns gehen. Ich bin gespannt warum meine Mutter und Sara hier sind?"

Ich brachte es lieber sofort hinter mich als es noch ewig heraus zu zögern. Ich überlegte kurz. Dann nahm ich entschlossen Brians Hand in meine und drückte einen Kuss auf seinen Handrücken. Brian lächelte. Ich erwiderte es und hielt die ganze Zeit über seine Hand auch als wir uns meiner Mutter und Sara näherten. Sara bemerkte uns als erstes. Ihr Blick glitt zu unseren verschränkten Händen und sie lächelte ihr seltsames Lächeln, dass sie auch schon bei unserer ersten Begegnung gezeigt hatte. Meine Mutter drehte sich ebenfalls zu uns um. Ein äußerst zufriedenes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

"Meine Tochter", sagte sie mit so viel Stolz in der Stimme, dass jeder ihn hören konnte.

"Ma", seufzte ich, "schön dich zu sehen."

Sie ignorierte meine nicht vorhandene Begeisterung und kam zu mir, um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. Ich ließ es über mich ergehen.

"Darf ich vorstellen. Das ist Brian. Brian, das ist meine Mutter Ava."

"Freut mich dich kennenzulernen", schnurrte meine Mutter und reichte ihm die Hand.

"Die Freude ist ganz auf meiner Seite."

Er ergriff ihre Hand und lächelte charmant. Ich löste unsere verschränkten Hände und begrüßte auch Sara.

"Warum seid ihr hier?", fragte Brian Sara, nachdem auch er sie begrüßt hatte.

"Es ist alles in Ordnung", beruhigte Sara ihn, welche seine Sorge spürte.

"Kurz nachdem ihr aufgebrochen seid, habe ich angefangen mit Ava zu reden."

"Wir sind jetzt Freundinnen", verkündete meine Mutter.

Ich verdrehte die Augen, doch Sara lächelte nur.

"Nun, wir verstehen uns zumindest ganz gut", bestätigte Sara.

"Das erklärt immer noch nicht warum ihr hier seid", murmelte ich.

Meine Mutter hatte mich natürlich gehört.

"Wir haben mit den Wölfen ausgehandelt, dass wir mit auf der Burg leben können", flötete sie fröhlich.

"Ihr habt was getan?", wiederholte ich überrascht.

Meine Mutter nickte stolz.

"Unser Clan darf mit dem Rudel zusammen auf der Burg leben. Es wurden zwar ein paar neue Regeln aufgestellt und wir müssen alle auf Fenris hören, aber ansonsten ist das doch fantastisch? Ein paar Leute musste ich erst überzeugen, dass es das Beste für uns ist. Aber nun sind alle einverstanden."

Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie meine Mutter Leute überzeugte.

"Und noch besser ist, dass du noch nicht einmal Brian verführen musstest, wie abgesprochen. Obwohl es ja anscheinend auch geklappt hat. Das hätte ich wirklich nicht von dir erwartet, Tochter. Meinen herzlichen Glückwunsch", fuhr meine Mutter unbekümmert fort und löste damit meine ganz persönliche Katastrophe aus.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top