45. Ein ganzes halbes Jahr
~Ein halbes Jahr später~
„Hallo Mama, ich bin wieder da", rief Kazutora der grade glücklich zur Haustür reinkam. Schnell zog er sich seine Schuhe aus und lief zu Baji's Mutter, die er inzwischen vollständig als Ersatzmutter anerkannte in die Küche.
„Hallo, mein Junge. Wo hast du denn Keisuke gelassen?", lächelte die schwarzhaarige Frau ihn fröhlich an.
„Ach...ähm der...äh...", druckste Kazutora verlegen herum.
„Lass mich raten, er hat wieder Schule geschwänzt und hockt grade mit Manjiro und Ken im Burgerladen", unterbrach sie ihn leicht lachend.
„Das hast du aber nicht von mir", kam es leise von Kazutora der beschämt auf den Boden blickte, da er so ein schlechter Lügner war.
„Wo kämen wir denn da hin, natürlich nicht", lächelte sie und drückte ihm Teller und Stäbchen in die Hand.
„Dann bleibt eben mehr für uns"
Lächelnd nahm der Junge das Geschirr und verteilte es auf dem Esstisch, um den sie kurz später saßen.
„War Schule so wie immer oder gab's mal was neues?", wurde er von Baji's Mutter gefragt. Er schluckte schnell seinen Reis runter und antwortete ihr dann.
„Naja, wir haben einen Test zurückbekommen in Mathe und ich glaub ich hab es nicht so ganz verstanden. Ich hab leider nur eine 4 bekommen, tut mir leid", murmelte er leicht bedrückt.
„Aber Kazutora, dafür musst du dich doch nicht entschuldigen. Zeig mir später den Test, dann schauen wir ihn uns gemeinsam noch einmal an", lächelte sie beruhigend und gab dem Jungen so gleich ein besseres Gefühl. Kazutora war mehr als glücklich, dass er hier sein konnte.
Erleichtert nickte er und aß weiter.
„Was hast du heute noch so vor?", fragte sie ihn.
„Ich muss gleich los zur Therapie, danach geh ich Zeitung austragen und heute Abend treff ich mich mit Aiko und bleib bis morgen bei ihr", kündigte er seinen Terminkalender für den heutigen Tag an.
„Du weißt, dass morgen wieder Schule ist oder?", fragte die Schwarzhaarige mit strengen Blick.
Kazutora musste leicht lachen.
„Natürlich und selbst wenn ich es nicht wüsste, Aiko wüsste es garantiert und würde mich hintragen wenn sie könnte"
Daraufhin musste die Frau leise kichern. „Hast dir schon ein gutes Mädel ausgesucht"
„Ja, manchmal etwas zu gut", lachte er und schaufelte seinen restlichen Reis in sich hinein.
„Tut mir Leid, dass ich dich alleine sitzen lasse, aber ich muss los sonst komm ich zu spät", entschuldigte er sich und stellte schnell seine Schüssel in die Spülmaschine.
„Alles gut mein Junge, mach dir einen schönen Tag und fahr vorsichtig", verabschiedete sie ihren zweiten Sohn mit einem freudigen Lächeln.
„Bis morgen, Mama", verabschiedete sich der Vize ebenfalls und lief aus der Tür.
Wenig später fand er sich auf seinem Motorrad wieder auf dem Weg zu seiner Therapie. Er seufzte. Er hasste es wie früher schon zur Therapie zu gehen, doch nachdem Baji's Mutter herausgefunden hatte, dass er da hin musste, weil er sonst wieder ins Gefängnis gehen müsste, schleifte sie ihn förmlichst dort hin.
Als er nach einer Stunde die Therapie wieder verließ, fühlte er sich unverändert. Für ihn machte es wenig Sinn hier noch hinzugehen, schließlich ging es ihm gut. Eigentlich ging es ihm sogar nie besser. Das erste mal in seinem Leben hatte er eine Familie, die besten Freunde die er sich wünschen könnte und die tollste Freundin der Welt an seiner Seite. Inzwischen musste er sich nichtmal mehr zu einem Lächeln zwingen, er war einfach durchgehend glücklich und zufrieden. Der alte Kazutora, der sofort wegen allem rumheulte war Vergangenheit geworden.
Kazutora startete den Motor seiner Maschine und fuhr weiter zu der Zeitungsfiale, für die er dreimal wöchentlich Zeitung austrug. Es war seine alleinige Entscheidung nach der Schule noch etwas Geld zu verdienen, schließlich wollte er Baji's Mutter nicht noch mehr auf der Tasche liegen als er es ohnehin schon tat, aber wie sollte man auch in der Mittelschule so viel arbeiten, dass man viel Geld verdienen würde.
Baji's Mutter hatte sogar am Anfang versucht es dem Jungen auszureden, aber Kazutora bestand darauf, schließlich wollte er sich für alles revanchieren.
„Hey Kazutora, du bist spät", begrüßte ihn sein Kollege Sawamura, der ihm immer die Zeitung für seinen Bezirk zusammen stellte.
„Ja, ich weiß, ich war noch bei meiner Therapie, tut mir leid", entschuldigte er sich verlegen, doch Sawamura winkte grinsend ab.
„Jetzt mach dir nicht ins Hemd, ich sag dem Chef schon nichts. Hier deine Zeitungen", lachte er und hielt Kazutora den Stapel Papier hin. Der Blondschwarze nahm diesen an und verstaute ihn in seinem Rucksack.
„Du bist wirklich der einzige den ich kenne der Zeitung mit dem Motorrad austrägt", grinste sein Kollege belustigt und schüttelte dabei den Kopf.
„Pff, als ob ich mich auf ein Fahrrad setzen würde", lachte der Schwarzblonde als er sich auf sein Motorrad setzte.
„Ciao, bis morgen", verabschiedete er sich von seinem Kollegen und fuhr eilig mit laut dröhnendem Motor davon.
In seinem Bezirk angekommen stellte er sein Motorrad ab und nahm den ersten Stapel Zeitungen aus seinem Rucksack um diese zu verteilen.
„Wenn man dich so sieht, würde man nie im Leben denken, dass du sonst ein gewalttätiger Schläger bist", hörte er nach dem er ein paar Häuser abgeklappert hatte eine ihm nur zu bekannte Stimme hinter sich.
„Hey Mikey, wo hast du den Draken und Baji gelassen", begrüßte Kazutora seinen Anführer freudig.
„Pff, hör mir auf mit den beiden Bastarden, die haben mich einfach während meines Mittagsschlafes im Burgerladen liegen lassen und sind abgehauen", grummelte der blonde Anführer der Tokyo Manji Gang sichtlich beleidigt.
Kazutora hingegen konnte nicht anders als in lautes Gelächter auszubrechen.
„Ich hab schon auf den Tag gewartet an dem Draken kein Bock mehr hat deinen Babysitter zu spielen", lachte Kazutora und hätte dabei fast die Zeitungen fallen gelassen.
„Jaja, mach dich nur über mich lustig", murrte Mikey und sah ihn immer noch beleidigt an.
„Tut mir leid, hab mir nur dein Gesicht vorgestellt, als du aufgewacht bist und gemerkt hast das keiner mehr da ist", grinste Kazutora.
Mikey seufzte hörbar auf.
„Anderes Thema, soll ich dir helfen?", fragte Mikey mit leichtem Lächeln.
„Ähm, ja...wenn du willst", antwortete der Vize etwas verwundert und gab seinem Freund die restlichen Zeitungen die er in der Hand hielt.
„Ich mach die Straßenseite zu Ende und die auf der anderen Seite, Deal?", grinste Mikey und hielt dem Schwarzblonden seine Hand entgegen.
„Abgemacht", stimmte er mit breitem Grinsen zu und schlug ein
Dank Mikey's Hilfe war Kazutora viel schneller fertig, als er es sonst immer war. Zufrieden rieb er sich die Hände als er die letzte Zeitung ausgeliefert hatte. Er schwang sich auf sein Motorrad und fuhr in die Nebenstraße zu Mikey, der ebenfalls grade seine letzten Zeitungen verteilte.
„Danke für deine Hilfe", lächelte Kazutora, als Mikey fertig war.
„Ach kein Ding", grinste der Blonde und schwang sich auf sein Motorrad.
„Ich lad dich dafür auch auf ne Cola ein"
„Das klingt nach nem guten Deal", grinste Mikey erfreut.
An der nächsten Tankstelle kaufte Kazutora für Mikey und sich jeweils eine Dose Cola. Sie fuhren ein Stück, dann stellten sie ihre Motorräder ab und setzten sich auf die Wiese neben ihnen.
„Tut das gut an so einem heißen Tag", lächelte Mikey zufrieden, als er den ersten Schluck seiner kühlen Cola nahm. Dann zog er sich seine Flipflops aus und ließ seine Füße in den Fluss vor sich hängen.
Kazutora saß schweigend neben ihm und blickte auf das Wasser vor ihm. Ab und zu nahm er einen kleinen Schluck aus seiner Dose, doch dies machte er nur aus reiner Nervosität.
Es kam selten vor, dass er mit Mikey allein war und jedes Mal wusste er nicht wie er sich verhalten sollte. Die Sache mit Shinichiro war zwar inzwischen fast 3 Jahre her, dennoch beschäftigte es ihn immer noch ziemlich oft, Vorallem wenn er mit Mikey alleine ist.
„Wie gehts dir momentan eigentlich so?", fragte Mikey irgendwann und durchbrach so die Stille die zwischen den beiden lag.
„Viel besser als früher, ich hab echt Glück, dass ich bei Baji und seiner Mutter bleiben kann und mit Aiko hab ich natürlich auch Glück, sie ist die beste Freundin die ich mir hätte wünschen könnte", lächelte der Vize, worauf der Blonde fast schon automatisch mit Lächeln musste.
„Das freut mich wirklich für dich. Auch wenn ich immer noch jeden Tag an Shinichiro denken muss, wünsche ich dir nur das Beste", lächelte Mikey ihn herzlich an.
Verdutzt aber gleichzeitig erschrocken blickte Kazutora in Mikey's schwarze Augen, die aber nicht kalt wirkten wie so oft wenn er über Shinichiro sprach, sondern sie waren voller Herzlichkeit.
„Dafür danke ich dir auch wirklich sehr Mikey, aber auch wenn du mir verziehen hast, werde ich trotzdem noch sehr lange brauchen bis ich damit komplett abschließen kann", seufzte Kazutora und blickte dabei wieder auf die Wasseroberfläche in der er sich spiegelte.
„Stören wir euer Kaffeekränzchen".
Gleichzeitig drehten sich die beiden Jungen um. Mikey knurrte angepisst als er die Visagen der beiden Gestalten erkannte.
„Ihr dummen Wixxer habt mir gerade noch gefehlt", murrte der Anführer und drehte sich sofort wieder beleidigt weg.
„Ach komm Mikey, hab dich nicht so", lachte Baji und legte dabei kumpelhaft seinen Arm um den Blonden.
„Ihr habt mich einfach liegen lassen, wie einen verstaubten Teppich. Das hätte ich nie von dir erwartet Kenny", schmollte Mikey weiter und versuchte Baji von sich loszubringen.
„Das war alles Baji's Idee", kam es sofort von Draken, der ohne zu zögern auf den Schwarzhaarigen zeigte.
Empört sprang der Kommandant der ersten Division auf.
„Hey, is doch gar nicht wahr!", wurde sofort protestiert.
„Ach Baji, jetzt gib es doch endlich zu", seufzte Draken, der gleich unsanft am Kragen gepackt wurde.
„Hör auf so eine Scheiße zu reden", knurrte Keisuke und zog Draken am Kragen zu sich runter.
„Wenn ich so recht überlege, Kenny würde mich nie einfach so zurück lassen. Du hast ihn bestimmt bequatscht", verkündete Mikey seine Theorie.
„Kazu, sag du doch auch mal was dazu", jammerte Baji, der Hilfe suchend zu seinem Besten Freund schaute.
„Was grinst du denn so blöd?", motzte er seinen Vizen augenblicklich an.
„Sorry, aber ich finde das alles grade viel zu amüsant", lachte Kazutora nun, nachdem er es nicht mehr unterdrücken musste.
„Ich dachte du bist mein Bruder du Hund, Blut ist dicker als Wasser schon vergessen?", murrte der Kommandant und ließ sich seufzend auf die Wiese fallen.
„Du weißt schon, dass ihr nicht Blutsverwandte seid oder?", fragte Draken nach, da er wusste das Baji nicht wirklich die hellste Kerze im Leuchter war.
„Natürlich sind wir das", brummte Baji und hob seine Hand und hielt mit der anderen Kazutora's rechte Hand hoch.
Auf den beiden rechten Händen der beiden Jungen zeichnete sich eine Narbe über die komplette Handfläche.
Ken hob fragend eine Augenbraue.
„Ihr Helden wisst schon, dass ein kleiner Schnitt genügt, dafür hättet ihr euch nicht die ganze Hand aufschneiden müssen", belächelte er die beiden Idioten.
Kazutora sah daraufhin auf seine Hand und seufzte laut auf.
„Ich sagte doch das war zu tief du vollidiot"
„Ach ist das jetzt schon wieder meine Schuld?!", schnauzte Baji ihn an.
„Naja, es war deine Idee also ja"
„Jetzt fuck mich du nicht auch noch ab, bei dir is doch eh egal so viele Narben wie du hast"
Sofort spürte Baji einen unsanften Tritt in seinem Rücken der ihn aufkeuchen ließ.
„Sag mal, spinnst du Baji, wie kannst du nur so etwas sagen?!", schrie Draken den Schwarzhaarigen an, der erst jetzt realisierte was er da eben gesagt hatte.
„Kazu...bitte...es war nicht so gemeint", entschuldigte er sich sofort und sah zu seinem besten Freund, der neben ihm im Gras saß. Wortlos schaute Kazutora mit traurigen Blick und hängenden Schultern auf die Wasseroberfläche.
„Kazu...bitte", flehte Baji erneut.
Ohne ein Wort zu sagen stand der Schwarzblonde Vize auf und stapfte zu seinem Motorrad.
Eilig stand Keisuke auf und rannte hinter ihm her um ihn einzuholen. Er umarmte Kazutora von hinten und zog ihn fest zu sich.
„Ich war ein Idiot, du hast nicht verdient sowas zu hören. Es tut mir wirklich leid", flüsterte er in Kazutora's Ohr.
Kazutora lächelte leicht.
„Es ist alles gut Baji, ich weiß doch, dass du oft Sachen sagst, die du nicht so meinst wenn du sauer bist. Wir sind Brüder ganz normal, dass wir uns ab und zu anzicken. Ich weiß, dass du mich nie mit Absicht verletzten wollen würdest", lächelte Kazutora sanft und drehte sich zu seinem besten Freund um. Fest drückte er ihn an sich.
„Bis morgen Bruderherz, ich muss jetzt los zu Aiko", lächelte er und löste sich dann auch schon wieder von ihm.
Winkend lief der Junge zu seinem Motorrad und fuhr daraufhin davon.
Baji schaute ihm wortlos nach. Im nächsten Moment spürte er einen harten Schlag an seinem Hinterkopf.
Der Schwarzhaarige stöhnte vor Schmerzen kurz auf.
„Das hab ich verdient", seufzte der Kommandant, der sich daraufhin seine schmerzende Stelle rieb.
„Allerdings", brummte Mikey ärgerlich der ihm gerade eine verpasst hatte.
„Mach ihm das Leben nicht noch schwerer als es eigentlich ist", seufzte Manjiro und legte seinem langjährigen Freund eine Hand auf die Schulter.
„Ja, ich weiß, es ist mir rausgerutscht"
„Dann beherrsch dich oder mir rutscht nächstes Mal nicht nur die Hand aus", mahnte der Anführer mit warnendem Blick der auf seinen kalten Augen lag.
„Ja, ich verstehe", murmelte Baji kleinlaut.
„Seit wann nimmst du Kazutora so sehr in Schutz Mikey?", mischte Draken sich nun ein.
„Er denkt immer noch an Shinichiro. Es belastet ihn mehr als wir alle denken. Wir müssen ihn nicht noch zusätzlich schaden, es reicht wenn er sich selber mit seinen Gedanken verletzt."
In der Zwischenzeit kam Kazutora vor der Praxis an, in der Aiko momentanen ihr Praktikum machte. Er stellte den Motor aus und legte seine Arme verschränkt auf seinem Lenker ab. Zufrieden schloss er die Augen und legte seinen Kopf auf seinen Armen ab.
Als der Vize ein paar Minuten später einen zarten Kuss an seiner Stirn spürte musste er wohlig lächeln.
„Na du Schlafmütze, bist du etwa müde? So wie ich dich kenne hast du doch bestimmt den halben Unterricht geschlafen", kicherte seine Freundin, die ihm seine längeren Haare am Nacken kraulte.
Lächelnd hob Kazutora den Kopf und öffnete seine Augen um endlich ihr Gesicht sehen zu können.
„Eher den ganzen, heute war es so stinklangweilig", lachte er und rutschte etwas auf seinem Motorrad nach vorne, damit Aiko Platz hatte. Seufzend setzte sich das Mädchen hinter ihm.
„Was soll nur aus dir werden", lachte sie kopfschüttelnd und schlang ihre Arme um Kazutora's kräftigen Körper.
„Vielleicht Profikickboxer was hältst du davon? Mit Leute verprügeln hab ich schließlich schon genug Erfahrung gesammelt", lachte er und startete den Motor seines Motorrads.
„Das wäre eher Mikey's Beruf. Was hältst du denn von Teppichklopfer? Hast doch mit der Brechstange und der Rohrzange schon geübt", grinste Aiko.
„Oha, is heute Kazutora Mobbingtag oder was", grummelte der Vize und fuhr mit Absicht ruckartig etwas schneller.
„Schatz, alles gut ich zieh dich doch nur etwas auf", grinste das Mädchen und zog ihn etwas an der Wange.
„Jaja, das sagen sie alle und dann sind sie schwanger", lachte Kazutora und grinste provozierend zu seiner Freundin.
„Na hör mal, davon wüsste ich aber"
„Wär doch lustig so ein kleiner Mini-Kazutora", grinste der Junge belustigt.
„Nein danke, momentan reicht mir einer von deiner Sorte", lachte das Mädchen und lehnte ihre Wange an seinen Rücken.
„Nächste Woche hast du dann Ruhe von mir, Schullandheim und so", brummte der Vize, der wenig Lust hatte eine Woche mit seiner verblödeten Klasse zu verbringen, wenigstens konnte er mit Takemichi und dessen Kumpels in ein Zimmer, was die Sache schon mal etwas weniger schlimm machte.
„Darum gehts mir gar nicht du Dödel. Ich will dir momentan meine ganze Liebe geben, so wie du es brauchst und verdienst. Wenn wir jetzt noch Kazutora-Junior hätten dann müsste ich euch beiden Liebe geben", lachte sie worauf Kazutora auch lachte.
„Kommt gar nicht in die Tüte, du wirst nicht geteilt", grinste er und schaute kurz zu ihr hinter.
Aiko wuschelte ihm kurz liebevoll durch seine schwarzblonden Haare und befahl ihm dann wieder seine Augen auf die Straße zu richten.
Auf einem Parkplatz an einem See stellte Kazutora sein Motorrad ab und half Aiko herunter, welche sich mit einem kleinen Kuss bedankte.
„Ich liebe dich", lächelte das Mädchen, als sie sich lösten.
„Ich dich auch", lächelte Kazutora und griff verträumt nach ihrer weichen, warmen Hand.
Gemeinsam gingen sie so um den See. Kazutora hielt zwar nicht viel von Spaziergängen, aber da er wusste, dass Aiko es liebte tat er ihr den Gefallen und erduldete es ohne Murren mit einem leichten Lächeln.
„Es ist so schön hier", schwärmte Aiko. Sie ließ Kazutora's Hand los und setzte sich an einen Abhang von dem man einen wunderschönen Ausblick auf den See hatte. Das Wasser war tief blau und auf der Oberfläche glitzerte die hochstehende Mittagssonne.
Kazutora setzte sich in der Hocke hinter seine Freundin und umarmte diese zärtlich. Behutsam legte er seinen Kopf auf ihrer Schulter ab und schloss die Augen.
Er spürte wie Aiko ihm seine längeren Haare am Nacken kraulte. Wohlig drückte er sich noch etwas näher an seine Freundin. Dieser Moment war so schön und voller Liebe, so wie er es sich immer gewünscht hatte.
„Du bist die Beste", nuschelte er in ihre Halsbeuge.
Aiko lachte kurz auf.
„Womit hab ich denn solche Worte verdient"
„Einfach so weil du es bist", schnurrte der Junge und schmieg sich so nah an sie, dass nichtmal ein Blatt Papier zwischen die Beiden passen würde.
„Was ist denn mit dir heute los? Sonst bist du auch nicht so romantisch", lachte das Mädchen kurz auf.
Kazutora musste zufrieden lächeln.
„Weißt du, erst war ich heute bei meiner Therapie und dann war ich noch alleine mit Mikey unterwegs. Beide haben mich gefragt, wie es mir wirklich geht und ich muss ehrlich sagen, dass es mir perfekt geht. Mein Leben war nie besser und schöner als jetzt, es ist so wie ich es mir immer gewünscht habe. Das alles verdanke ich nur dir, Baji und den Jungs von Toman.", lächelte er wohlig.
Aiko freute es solche Worte aus dem Mund ihres Freundes zu hören. Inzwischen waren sie ein halbes Jahr zusammen. Meistens war zwar alles super, aber es gab hin und wieder immer noch diese Tage, an denen sich Kazutora für alles schuldig fühlte und dachte er würde so eine gute Behandlung nicht verdienen. Zum Glück dauerte eine solche Phase nie lange an und immer waren Aiko oder Baji da um ihn zu beruhigen.
„Es ist gut, dass du immer noch zur Therapie gehst"
Kazutora der das nicht so fand grummelte.
„Doch Kazu, wirklich man merkt eine so große Veränderung an dir"
„Das ist nur dank dir und Baji, nicht wegen dieser Tusse die mich von ihrem Drehstuhl aus vollquascht", brummte Kazutora abwehrend.
Aiko lachte über diese Bezeichnung.
„Schon gut, schon gut", kicherte sie und gab dem Sturkopf ein Küsschen auf die Stirn.
Kazutora hob den Kopf.
„Soll ich uns ein Eis holen?", fragte er, als er nicht weit entfernt einen kleinen Kiosk entdeckte.
„Gerne", lächelte das Mädchen. Der Junge erhob sich und schlenderte zum Kiosk, während Aiko weiter sitzen blieb und die Aussicht, die sie so wunderschön fand weiter beobachtete.
Am Kiosk angekommen, kaufte Kazutora zweimal Wassereis am Stiel. Ein gelbes für ihn und ein rotes für Aiko. Voller Sehnsucht auf sein Eis schlenderte er zurück zu seiner Freundin.
Doch Aiko saß nicht mehr auf ihrem Felsvorsprung. Sie stand kurz davor und sprach mit Jemanden.
Kazutora nahm die Beine in die Hand als er die Gestalt erkannte. Immer schneller rannte er auf die Beiden zu. Schnaufend stellte er sich zwischen sie.
„Verpiss dich!", knurrte Kazutora und sah seinen Gegenüber wütend an.
„Hey Kazutora, na lange nicht gesehen", grinste Hanma ihn breit an.
„Was machst du hier?", knurrte Kazutora mit geballter Faust.
„Ich? Ich geh nur etwas spazieren und dabei hab ich dann zufällig Aiko hier alleine und verlassen sitzen sehen. Da dachte ich mir ich red ein bisschen mit ihr über die alten Zeiten.", beantwortete Hanma seine Frage grinsend.
„Du scheiß Lügner! Spuck schon aus wie lange folgst du uns schon!", schrie Kazutora wütend und ging forsch 2 Schritte auf den größeren Jungen zu.
„Wie schon gesagt ich folge euch nicht, ich hab sie hier zufällig gesehen"
„Halt's Maul du Bastard! Verpiss dich einfach und lass dich nie wieder in der Nähe meiner Freundin blicken!", schrie Kazutora wütend und ging nochmal 2 Schritte auf ihn zu.
„Schon gut, schon gut, ich geh ja schon du eifersüchtiges Kerlchen", lachte Hanma provozierend und ging dann weiter seines Weges.
„Geht es dir gut? Hat er irgendwas getan?", fragte Kazutora dann sofort an seine Freundin gerichtet.
„Ja, alles gut", murmelte sie leise und sah zu Boden.
„Hey, was ist los? Was hat er gesagt?", fragte Kazutora fürsorglich und nahm sie sanft in den Arm.
„Er...er wollte, dass ich ihm vergebe", nuschelte sie in seine Brust. Kazutora presste die Zähne zusammen und zog Aiko schützend dichter an sich.
„Bitte, halt dich von ihm fern und glaub ihm kein Wort", bat Kazutora mit ruhiger Stimme und fuhr ihr sachte über den Rücken, an dem seine Hand schon die ganze Zeit ruhte.
„Lass uns nach Hause fahren", murmelte Aiko und löste sich von ihm.
„Is gut", murmelte der Vize und ließ sie los.
„Hier, ich hab noch was für dich", lächelte er und hielt Aiko ihre Lieblingseissorte vor die Nase.
Lächelnd nahm sie es an und begann gleich zu essen, bevor es schmolz.
Etwa eine Stunde später kamen sie fröhlich bei Aiko zuhause an. Die Sache mit Hanma war zum Glück längst vergessen.
„Bin wieder da", rief Aiko als sie und Kazutora durch die Haustür kamen.
Sofort streckte ihre Mutter ihren Kopf aus der Küche.
„Hallo Kazutora, schön dich zu sehen", freute sich die junge Frau und drückte den Freund ihrer Tochter an sich.
„Freut mich auch", lächelte Kazutora, der sich immer wieder über diese herzliche Begrüßung freute. Auch hier war es ähnlich wie bei Baji, schon lange war er hier ein Teil der Familie und von allen immer herzlich willkommen.
„Komm wir gehen nach oben", löste Aiko schnell die Situation auf und zog den Schwarzblonden mit sich.
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Würdet ihr gerne eigentlich mal ein Lemonkapitel haben wollen?🤔🍋
So ich hoffe ihr hattet alle schöne Feiertage und schöne Ostern, für mich war es auf jeden Fall entspannt und ich hab auch fleißig vorgeschrieben😊
Zur Feier des Tages auch wieder ein längeres Kapitel😉
Lasst gerne Feedback da, würde mich freuen 😊
(3667 Wörter)
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