Nach einer halbe Stunde Fahrtzeit waren sie vor den Kassen des Freizeitparks angekommen. Wenige Minuten später kamen auch die anderen an, die alle als Gruppe gefahren waren.

Takemitchy, Mikey, Draken, Ema, Hina und Chifuyu kamen lächelnd auf die beiden von der ersten Division zu.

Baji begrüßte die anderen lachend, während Kazutora stillschweigend neben diesem Stand.

„Ist mit dir alles in Ordnung, du siehst irgendwie fertig aus?", fragte der Anführer Baji's Vizen besorgt.

„Ja...ich hab nur nicht schlafen können und bin etwas müde", redete er sich etwas raus, auch wenn es nur die halbe Wahrheit war. Dabei zwang er sich zu dem unechtesten Lächeln, das he ein Mensch gesehen hatte.

Mikey klopfte seinem Freund grinsend auf die Schulter.

„Ach, das wird schon im laufe des Tages.", grinste der Blonde und zog seinen Kumpel lachend hinter sich her.

Kazutora zwang sich erneut zu einem Lächeln.
„Ganz bestimmt", murmelte er und ließ sich von dem hyperaktiven Flummi mitziehen.

Der Tag verging wie im Flug. Alle hatten viel Spaß und probierten lachend und jubelnd alle Fahrgeschäfte des Parks aus. Alle bis auf Kazutora, er war zwar mit dabei und zwang sich auch ab und an zu einem Lächeln, aber gut ging es ihm definitiv nicht dabei. Er lächelte auch nur um den anderen ein besseres Gefühl zu geben und um nicht alle fünf Meter besorgt von Baji und Draken angestarrt zu werden.

Mikey war dafür zu sehr in seinem kindlichen Element gegangen. Es gab genau drei Sachen bei denen der Anführer von einem 15 jährigen zu einem 5 jährigen digitierte. Vergnügungsparks standen dabei ganz oben. Wie ein aufgescheuchtes Huhn rannte Mikey durch die Gegend und konnte sich kaum darüber entscheiden, wo er als nächstes hin wollte.

Kazutora war ganz froh über Manjiro's Verhalten, da alle darauf konzentriert waren dem Kleinsten nicht gleich den Kopf abzureißen und so keiner mehr wirklich auf ihn achtete.

„Los! Ich will jetzt dahin!", rief Mikey, packte Ken dabei am Handgelenk und zog ihn unsanft mit.

„Hey Mikey jetzt beruhig dich mal, das Ding wird nicht wegrennen, also hetz nicht so", seufzte Ken, der heute entweder von Mikey durch die Gegend gezogen oder von Ema überfallen wurde.

Als sie schon fast vor der Schlange angelangt waren, blieb Kazutora stehen, worauf ihn alle kurz verwirrt ansahen.

„Ich setz mal eine Runde aus", meinte Kazutora zum Rest der Gruppe, die grade auf das Riesenrad wollten. Mikey der nun begriff, dass Kazutora immer noch bei schlechter Laune war, zog prüfend eine Augenbraue hoch. Er wechselte einen schnellen Blick mit Draken, der nur nickte und zu dem schwarzblonden hinüber sah.

Grade als Mikey etwas sagen wollte, wurde er von Baji unterbrochen.

„Ich setzt auch aus", kam es von ihm, worauf er die anderen weg winkte, die schon verstanden hatten und ihren Weg fortsetzten. Mikey schaute nochmal über die Schulter zu den beiden zurück. Ihm gefiel das nicht und er nahm sich fest vor, die Tage mit Kazutora zu reden, doch jetzt war es besser, wenn nur Baji da wäre, schließlich kannte er ihn am besten.

„Na los, lass uns ein Eis holen", grinste Keisuke und zog Kazutora mit, bevor dieser überhaupt etwas dazu sagen konnte.

Baji bestellte sich eins mit Schokolade und Kazutora eins mit Vanille. Zusammen hockten sie sich mit ihren Eis auf eine verlassene Bank. Seufzend starrte Kazutora auf seine Kugel und sank den Kopf.

Baji seufzte genervt auf, allmählich ging ihm dieses Verhalten auf die Nerven. Er hasste es, wenn sein Freund nicht mit der Sprache rausrückte. Unsanft stieß er Kazutora in die Seite.

„Mensch was soll das?", brummte dieser und sah dabei genervt hoch.

„Red jetzt endlich, ich weiß, dass es mehr als nur ein kleiner Streit war, sonst wärst du nicht so drauf. Also red", forderte er seinen besten Freund zum reden auf, während er ihn eindringlich anstarrte und keine Widerworte zuließ.

Kazutora seufzte und fand sich einfach damit ab, gegen Baji's Willen hatte er keine Chance.

„Gestern, nachdem ich sie zum Essen eingeladen hatte, wollte sie unbedingt mit zu mir nachhause, da bei ihr keiner war und sie dann Angst hätte. Ich hab zugesagt und dann kam sie zu mir. Wir schauten dann noch zusammen in meinem Bett einen Film. Doch sie ist dabei eingeschlafen und...ich der idiot hab mich an sie rangemacht", gab er peinlich berührt zu und sah dabei wieder zu Boden. Ihm war es peinlich und er schämte sich für den Fehler den er gemacht hatte.

Er stockte kurz, bevor er weiter sein Erlebnis von gestern Abend beschrieb.

„Sie roch so gut und es hat sich so gut angefühlt, als sie in meinen Armen lag und ihren Kopf auf meiner Brust hatte, ich hab mich gefühlt, als wäre ich in einem anderen Universum. Doch dann ist sie aufgewacht. Sie war total entsetzt und wollte mich nicht mehr in ihrer Nähe haben.", murmelte er leicht traurig.

„Und wie fühlst du dich jetzt?", hakte der schwarzhaarige nach, ohne vorwurfsvolles in seiner Stimme.

„Leer, bedeutungslos und einsam trifft es wohl am ehesten", sprach der Vize kaum hörbar aus.

Baji lachte kurz leicht auf, worauf ihn Kazutora verwirrt ansah.

„Was ist so lustig?", grummelte dieser angesäuert, da ihm die ganze Sache absolut unangenehm war und nicht gerade zum Lachen.

„Hätte nie gedacht, dass ich das noch erlebe, aber du hast dich in die Kleine verliebt", grinste er und klopfte Kazutora auf die Schulter.

„Was ich? Niemals? Ich mein, ich hab keine Ahnung wie sich das anfühlt", verwirrt sah er ihn an.

„Genauso mein Freund", grinste Baji.

„Sobald wir hier raus sind, fahren wir zum nächsten Blumengeschäft und kaufen ihr einen Riesen Strauß.", bestand Baji fest, der schon komplett von der ewigen Liebe der beiden überzeugt war.

„Bah is das schnulzig, willst du das ich kotze?", angeekelt drehte sich Kazutora weg.

„Du bist immer noch ein unreifes Früchtchen. Frauen wollen erobert werden, da reicht es nicht einfach so hinzugehen und zu fragen", klärte der Kommandant ihn auf, der wohl der Liebesexperte schlecht hin in Kazutora's Augen war. Der Vize seufzte laut auf.

„Maaan, das ist ja schlimmer als jedes Studium", jammerte der kleinere Junge vor sich hin und rührte in seinem fast geschmolzenen Eis herum.

„Willst du sie jetzt wieder haben oder nicht?", keifte Baji ihn von der Seite an.

„Ja doch, ich glaub schon...jetzt setzt mich doch nicht so unter Druck verdammt", beschwerte sich der herumdrucksende Kazutora, der dabei leicht errötete.

„Na dann ist es abgemacht, erst fahren wir zu dir, machen dich fertig und dann fahren wir Blumen holen.", grinste Baji und stopfte Kazutora einen Löffel mit Eis in den Mund, dass dieser gar nicht erst widersprechen konnte. Hustend von der Ladung an Eis schaute er seinen besten Freund böse an, aber antwortete nichts darauf und ließ es einfach zu, da er wusste, dass er gegen Baji's Beschluss eh nichts ausrichten konnte.

~Ein paar Stunden später bei Kazutora zuhause~

Mit kritischem Blick sprang Baji schon die ganze Zeit um Kazutora wie ein Reh herum, was diesen langsam aber sicher zur Weißglut brachte.

„Sag mal Baji, wie lang brauchst du denn noch?!", motzte Kazutora genervt und tippelte mit seinem Fuß ungeduldig auf und ab. Mit verschränkten Armen und kritischen Blick saß er auf seinem Schreibtischstuhl, während Baji seit gefühlten drei Stunden an seinen Haaren herum fummelte.

„Jetzt hör auf rum zu jammern, du willst sie doch erobern", sprach Baji und griff erneut zum Haarspray um es auf Kazutora's Haaren zu verteilen. Der Vize hustete laut auf, als er das Spray einatmete.

„Wie viel willst du da noch drauf machen?", röchelte der schwarz blonde nach Luft, nachdem er eben fast erstickt wäre.

Baji lief ein letztes Mal kritisch um ihn herum und beäugte ihn dabei eindringlich.

„Perfekt", grinste er, lief zu Kazutora's Schrank und zog ein schwarzes Hemd raus.

„Hier, zieh das an dann siehst du umwerfend aus, glaub mir", grinste er und warf es seinem besten Freund zu.

Zögerlich zog Kazutora das Hemd an, das hauteng an ihm anlegte. Es ließ ihn steif wirken. Er merkte immer wieder, dass so schickes Zeug nichts für ihn war.

Baji zog ihn an der Hand zum Spiegel, um ihm sein Meisterwerk zu präsentieren.

„Baji, was zum Teufel hast du mit mir gemacht?!", rief Kazutora entsetzt aus, der sich fast nicht wieder erkannt hätte und sichtlich nicht begeistert von Baji's Arbeit war.

Seine Haare waren nicht so wie sonst etwas abstehend, sondern eng an seinen Kopf abgeklatscht und mit einem Scheitel nach rechts versehen. Nun verstand Kazutora auch wo die Menge an Haarspray hingewandert war, die der Kommandant verpulvert hatte.

„Ich seh voll aus wie abgeschleckt, genau so wie der schmierige Junge von unseren Millionärsnachbarn, der alles in den Arsch geschoben bekommt ", jammerte er über sein neues Aussehen.

„Das sollst du auch und jetzt stell dich nicht so an, du machst das schließlich für dein Mädchen", verdrehte Baji die Augen und schob ihn zu seiner Zimmertür.

„Wehe mich sieht irgendwer!"

„Wär doch super, dann hast du gleich wen zum verdreschen", lachte Baji freudig und zog ihn mit nach unten. Kazutora verdrehte die Augen, ließ sich dennoch mitziehen. Zusammen schwangen sie sich auf Bajis Motorrad und machten sich auf zum nächsten Blumenladen.

Es gab so viele verschiedene Arten und Farben von Blumen, das Kazutora sichtlich überfordert war mit dem riesen Angebot, was dort herrschte. Zum ersten hatte er keine Ahnung was Aiko gefallen könnte und zum anderen was farblich zusammen passen könnte. Hilfesuchend sah er zu seinem besten Freund hoch, der nur grinsend den Kopf schüttelte. Selbst als Kazutora den Dackelblick aufsetzte blieb Baji hart, schließlich wollte er sich diese Show nicht entgehen lassen, am liebsten würde er es auch noch aufnehmen, aber da war er sich zu 100% sicher, dass der Ältere ihn ohne Skrupel verprügeln würde.

Nach einiger Zeit seiner inneren Krise, die er nun doch endlich bewältigt hatte, beschloss er seinen Strauß rot und weiß zu halten. Die Blumen dufteten gut und auch ihm gefiel der Strauß, weshalb er sich sicher war das Aiko ihn auch mögen würde. Auch Baji hätte am liebsten laut Halleluja gesungen, als sein bester Freund es endlich geschissen bekommen hat sich zu entscheiden.

„Maan, wie kann man denn nur so lange für so ein paar Pflänzchen brauchen", jammerte Baji, als er sich draußen auf sein Motorrad schwang.

„Hättest mir ja auch helfen können", grummelte der Junge hinter ihm und boxte ihm sachte in die Seite.

„Dann lernst du sowas ja nie und bleibst für immer ein hoffnungsloser Fall", lachte Baji und fuhr los.

„Pass auf was du sagt, oder ich box dich von deinem Motorrad", knurrte der schwarzblondhaarige zurück und hielt sich an dem Größeren fest.

Gemeinsam fuhren sie noch in die Nähe von Aiko's Haus. Dort setzte Baji ihn ab.

„Viel Erfolg, du Held du schaffst das schon", grinste Baji ihm winkend zu, als er eilig davon fuhr. Kazutora winkte ihm lächelnd nach. Inzwischen war auch er davon überzeugt, dass sie gar nicht nein sagen könnte. Baji hatte ihn auf der Fahrt gut vorbereitet und psychisch aufgebaut, damit er es ohne peinliche Zwischenfälle hinbekommen würde.

Glücklich, aber dennoch etwas nervös bog er um die Ecke zu ihrer Straße ein.

Doch er traute seinen Augen nicht. Schnell versteckte er sich hinter einer Hecke, um das Spektakel mit anzusehen. Er wünschte er hätte es nie gesehen. Der Strauß rutschte ihm aus seiner zitternden Hand und Tränen liefen ihm unaufhörlich über die Wangen....

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Na, wie findet ihr Baji als Liebesexperte? XD

Hab mal ne Frage an euch: wollt ihr jeden 2. oder jeden 3. Tag ein Kapitel oder noch seltener?🤔

Btw sry für den cliffhanger🥺😅

Feedback würde mich wie immer freuen, vorallem da das mal eine andere Art von Kapitel war^^

Habt alle noch einen schönen Samstag^^

(1878 Wörter)