Jogginghosenzirkus

Jennys Sicht

In der Nacht bekam ich kaum ein Auge zu. Die Stille und Dunkelheit erdrückten mich gemeinsam mit dem Gedanken an den morgigen Tag gedanklich. Noch immer konnte ich es nicht fassen, dass er mich tatsächlich um ein Date gebeten hatte. Immer wieder wechselte mein Blick von dem Kleid, welches an meinem Kleiderschrank hing zu der Uhr an der Wand daneben. 02.49 Uhr. Na super, das mit dem Ausgeschlafen sein konnte ich auf jeden Fall jetzt schon vergessen. Als ich dann so weiter über den kommenden Tag nachdachte fiel mir dann aber noch etwas was auf, was mich dann endgültig nicht mehr schlafen ließ. Wir hatten weder ausgemacht, wann wir uns treffen, noch wo. Wow, unsere erste Gemeinsamkeit war also derselbe Level an Dummheit. In diesem Moment schoss mir jedoch eine Erinnerung durch den Kopf.

Der Tag vor ein paar Wochen, als ich Lia aus dem Kindergarten abgeholt hatte. Robert, der Klara ebenfalls abholen wollte. Lia, die mir seine Nummer verschafft hatte.

Hektisch setzte ich mich auf und fummelte nach dem Lichtschalter. Das gelbliche Licht ließ das Zimmer erstrahlen und sorgte dafür, dass ich die Augen verkniff. Sobald sich meine Augen an das plötzliche Licht gewöhnt hatten, schwang ich meine Beine aus dem Bett. Allerdings stellte sich mir nun eine Frage: Wo hatte ich die Nummer hin gepackt? Was hatte ich nochmal an dem Tag an? Ach ja, die alte graue Jogginghose. Nun hatte ich ein Ziel und stand kurz darauf, wie schon heute Nachmittag, vor meinem Kleiderschrank.

Eine Stunde später hatte ich so ziemlich alles aus meinem Kleiderschrank ausgeräumt und wieder in einem großen Haufen auf meinem Bett gestapelt. Sämtliche Schubladen hatte ich durchgeschaut. Verdammt nochmal, sogar die Dreckwäsche im Bad hatte ich durchgewühlt und natürlich auch den aktuellen Inhalt der Waschmaschine. Verzweifelt trat ich gegen die Maschine und bereute es gleich wieder. ,, Warum zur Hölle, machst du hier mitten in der Nacht so einen Zirkus? Du müsstest doch eigentlich schlafen!" Cora erschien im Türrahmen. Mit verstrubbelten Haaren und Hello Kitty Oberteil. Ihr Gesicht zeigte ihre Verwirrung. ,, Ich kann die Hose nicht finden.", jammerte ich verzweifelt, während ich mir den Fuß hielt. Ich konnte ihr das Fragezeichen quasi von der Stirn ablesen. ,, Wir haben doch vorhin das Kleid gekauft, was willst du denn jetzt mit einer Hose?" ,, Die Hose mit Roberts Nummer drin. Eine alte graue Jogginghose!" ,,Wozu ist die Nummer denn in die Hose geschrieben? Die hat man doch normalerweise im Handy." Wow, sie schien echt noch nicht ganz wach zu sein, eigentlich hatte ich ihr die Geschichte erzählt. ,, Nicht reingeschrieben du Dummkopf. Auf einem Zettel in der Hosentasche.", erwiderte ich langsam aber sicher ernsthaft frustriert, als ich sah, wie sich in ihrem Gesicht etwas regte.

,, Ichglaube ich weiß wo deine Hose ist.", sagte sie dann, während sie sich wegdrehteund auf ihr Zimmer zuging. Ich folgte ihr in ihr Zimmer. Sie kramte einenStapel Hosen aus ihrer Kommode und zog tatsächlich meine graue Jogginghoseheraus. ,, Hier, hast du diese gesucht?" ,, Ja!", antwortete ich ihr ein wenig bissiger,als ich es eigentlich vor hatte und rupfte ihr die Hose aus der Hand. Sogleichcheckte ich die Hosentaschen und fühlte in der Rechten ein kleines Zettelchen. Innerlichjubelte ich auf. Ich zog das Zettelchenheraus und sah die etwas verwaschen, aber immer noch erkennbaren Ziffern. Ich ignorierte deswegen auch schnell dieFrage, warum meine Hose bei Cora im Zimmer gewesen war, wisperte ihr ein kurzes,, Danke." zu und sprintete zurück in mein Zimmer. Dort hockte ich mich auf dasBett und schnappte mir mein Handy vom Nachtschränkchen. Nächstes Problem: Wiesollte ich ihn einspeichern? Ich meine, ,, Robert Lewandowski" ist ein bisschenzu formell. Aber ,, Heißester Typdes Jahrtausends" wäre ja wohl auch irgendwie ein bisschen übertrieben, oder?Schlussendlich entschied ich mich einfach für Robert.

Jetzt musste ich mir nur noch überlegen, was ich ihm schreiben sollte, beziehungsweise wie. Es sollte ja schließlich nicht mega verkrampft klingen. Und das war der Teil mit dem ich gefühlt die Hälfte der restlichen Nacht verbrachte. Immer wieder formulierte ich die Dinge um, weil mir manches einfach zu dämlich klang. Es klingt einfach, so eine Nachricht zu schreiben, aber vertraut mir, dass ist es nicht. Schließlich schaffte ich es doch mich durchzuringen die gefühlt 100ste Version der Nachricht abzuschicken und hoffte, dass Robert schon geantwortet hatte wenn ich aufwachte.

Um acht klingelte mein Wecker. Ich döste noch eine Weile vor mich hin, bevor ich es schaffte mich aufzuraffen. Mein erster Blick ging zu meinem Handy. Es blinkte. Als ich sah, wer mir geschrieben hatte, bildete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht.

,, Hey Robert, hier ist Jenny. Wann und wo wollen wir uns treffen? LG"

,, Guten Morgen, freut mich von dir zu hören. Ist mir noch gar nicht aufgefallen, dass wir das noch gar nicht verabredet hatten. Wie wäre es um 12 Uhr vor dem Café wo wir uns vor ein paar Tagen begegnet sind? Dann können wir ja immer noch weiterschauen."

,, Ja, klingt gut. Ich freue mich bis nachher:-)"

Ich schmunzelte und beschloss mich fertig zu machen.

Hey Leute, 

diese Geschichte wird innerhalb der nächsten paar Kapitel enden. Das liegt zum einen daran, dass ich sie (wie ich ja auch schon angemerkt hatte) nicht mehr ganz stimmig finde. Zum anderen habe ich auch schon eine neue Idee im Kopf, welche ich aber nicht anfangen will, solange diese Geschichte noch läuft. Das Ende wird jetzt wahrscheinlich relativ schnell kommen, aber es wird ein stimmiges Ende mit Samt Epilog werden. Ob es je eine Fortsetzung geben wird weiß ich noch nicht, dass wird sich mit der Zeit ergeben. Ich hoffe es ist so okay für euch. 

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