Im Stadion
Jennys Sicht
Am Dienstag überredete ich Tati, für mich länger zu machen, damit ich in Ruhe nach Hause fahren und mich fertig machen konnte. Ich musste ihr dafür zwar am nächsten Tag Kuchen ausgeben, aber das war es mir wert. Ich hatte mir gestern extra noch ein Lewandowski Trikot im Fanshop besorgt, welches ich mir jetzt überzog. Dazu band ich meine Haare zu einem hohen Zopf und frischte mein Makeup auf. Dann schnappte ich mir meine Jacke und mein Portemonnaie und machte mich auf den Weg zu meinem Auto. Mit Robert hatte ich gestern Abend noch abgesprochen, dass er Klara mit zum Stadion nehmen würde und wir uns dort treffen würden.
Ich wartete mittlerweile schon wieder eine ganze Weile vor der Allianz Arena auf Robert. Pünktlichkeit schien irgendwie nicht seine Stärke zu sein. Plötzlich hörte ich eine zarte Mädchenstimme laut meinen Namen rufen. Ich suchte meine Umgebung mit den Augen ab und fand schließlich Klara, welche mit ausgebreiteten Armen auf mich zu gerannt kam. Sie trug dasselbe Trikot wie ich und hatte ihre Haare zu zwei seitlichen Zöpfen gebunden. Robert trottete ihr gemächlich hinterher, verschnellerte seine Schritte aber, als er mich erblickte. Er strahlte mich wie so oft an. Klara sprang in meine Arme und er lächelte leicht belustigt. ,, Ich glaube, so schnell hat sie noch nie jemandem vertraut.", schmunzelte er, während sie sich an mich lehnte. Dann hauchte er mir ein Küsschen auf den Mundwinkel, was mich grinsen ließ. ,, Freut mich, dass du gekommen bist." ,, Freut mich, dass ich hier sein darf."
Wenig später saß ich mit Klara auf dem Schoß im VIP Bereich und schaute mit ihr gemeinsam beim Aufwärmen zu. Immer wieder spürte ich die missbilligenden Blicke der restlichen Spielerfrauen in meinem Rücken. Sie saßen 2 Reihen hinter mir und ich hörte sie über mich tuscheln. Zum Glück war ich böses Blut schon von meiner Chefin gewohnt und wusste es mittlerweile zu ignorieren. Auf einmal spürte ich ein Zupfen an meinem Jackenärmel. Ich schaute zu Klara. ,,Jenny?" Sie schaute mich unsicher an. ,,Ja." ,,Magst du Papa?" Nun musste ich schmunzeln und drückte ihr einen Kuss auf die Haare. ,,Ja!" Nun strahlte sie mich an.
Nach dem Spiel kam Robert hoch in den VIP Bereich. Die Bayern hatten gewonnen und dementsprechend gute Stimmung herrschte bei allen Beteiligten. Auch Robert strahlte, als er kam. Er joggte auf uns zu und drückte mir dann einen deutlich festeren Kuss auf den Mund, als noch vorhin. Die Schmetterlinge in meinem Bauch begannen zu fliegen. Anschließend nahm er mir Klara aus den Armen und drückte sie an sich. ,,Gutes Spiel." ,,Danke. Willst du noch etwas essen?" ,,Ja klar, warum nicht. Allerdings wäre ich mir nicht so sicher, ob Klara das noch schafft." Die Kleine war während des Spiels schon mehrmals eingenickt und hatte auch jetzt schon wieder die Augen zu. ,, Wir könnten bei mir essen.", schlug Robert daraufhin vor und ich willigte ein.
Um halb 1 in der Nacht saß ich schließlich vollgefressen auf Roberts Couch. Kochen konnte er auf jeden Fall. Er saß neben mir und hielt sich ebenfalls den Bauch. ,, Du erfüllst auf jeden Fall nicht das Klischee, dass Junggesellen nicht kochen können!", sagte ich lachend und er stimmte mit ein, wurde aber schnell ernst. ,, Apropos Junggeselle, ich ... ähm ... ich habe mich verliebt. In dich." Wow, jetzt war ich mal wieder sprachlos. Mein Körper handelte in diesem Fall zum Glück selbstständig. Ich beugte mich zu ihm rüber und drückte ihm einen Kuss auf den Mund.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top