Chapter 3
Chapter 3 - Don't be offended
06. Mai 16:55
3 Vor Elin
Cole ⏩ ,, Immer wenn du denkst es hat sein Ende gefunden, kommt es noch schlimmer "
Nick, Liam, Sam und ich waren nicht immer Freunde gewesen. Damals waren wir einfach 4 Aussenseiter, welche sich zusammengeschlossenen hatten, um den Alltag zu überleben.
Damals waren wir der Neue, der Schüchterne, der Langfinger und die Schwulette.
Heute war ich gar nicht mehr so neu, Liam war ein Großmaul, Sam... nunja, sie gab ihr bestes nicht allen Fußgängern die 10 Euroscheine aus dem Portmonee zu pflücken und Nick war immer noch genauso Schwul wie vorher.
Aber all das machte uns nichts aus, seit dem wir zu 4 waren war alles okay, keine blöden Sprüche von der Seite und keine ungewöhnlichen Blicke. Wir waren einfach eine Gruppe, wie alle anderen auch, und der Rest akzeptierte das zum Glück .
Wir saßen zu viert im Auto und jeder hing seinen Gedanken nach. Nick glotzte beleidigt aus dem Fenster, Sam pulte uninteressiert den Dreck unter ihren Fingernägeln hervor, ich starrte Löcher in die Luft und Liam krallte sich am Lenkrad fest, wie an einem Rettungsring.
Nur kurz zuvor hatte uns Nick zur Schnecke gemacht, warum wir den die beiden anderen dumm dastehen lassen wollten, da wir sie im Park sitzen gelassen hatten.
Aber nachdem wir ihm grob die Umstände geschildert hatten, natürlich nicht ohne das Liam eine BESONDERE Betonung darauflegte, das ICH verschlafen hatte, wandelte sich sein Ärger in Verüblung um und er starrte tiefts genervt aus dem Fenster vor sich hin.
Keiner von uns traute sich auch nur einen kleinen laut von sich zu geben. Eine Spannung, welche jeden Moment zu zerreißen drohte lag in der Umgebung und unbewusst hatte ich meine Luft angehalten.
Das unangenehme Gefühl in meiner Magengrube hatte sich nur verstärkt, genau wie das Pochen in meinen Schläfen. Ich zweifelte daran das ich die anderen heute noch dazu überreden könnte mit mir das Haus zu putzen. Allerdings wollte ich auf jeden Fall den Ärger mit meinen Eltern umgehen, wenn sie von der Geschäftsreise zurückkommen würden und das Haus dreckiger den je vorfinden würden.
Deshalb war auch meine Schwester da, um auf mich ' aufzupassen ', dabei ähnelte nichts was sie tat, im geringsten dem, was sie eigentlich tun sollte.
Alles was sie ihr am Herzen lag, war den ganzen Tag mit ihren alten Freunden verbringen, welche sie nicht oft zu Gesicht bekam, seitdem sie weggezogen war.
Meine Eltern waren keine reichen Business-Menschen, welche jede Woche irgendwo anders hin flogen um dort ihre mega Deals abzuschließen. Vielmehr waren sie hart Arbeitende Workaholics, mit einem mittelmäßig laufendem Geschäft, welche es nicht schafften, ihren 17 Jährigen Sohn, für eine Woche unbeaufsichtigt, allein zuhause zurückzulassen.
Meine Eltern betrieben das einzige Autogeschäft der ganzen Stadt. Die Ironie darin lag, das weder ihr Sohn noch ihre Tochter, einen reiz daran setzte dieses Geschäft am leben zu erhalten. Keiner von uns beiden hatte eine geringste Ahnung von diesen Dingern. Mein Vater hatte schon oft in den vergangenen Jahren versucht, mich von davon zu überzeugen, aber weit war er nie gekommen.
Er hatte mich zwar dazu breit geschlagen, dass ich ihm einen Tag in der Werkstatt half und zusah, allerdings stellte ich spätestens danach fest, das es nicht das war was ich wollte.
Das Problem war, das ich überhaupt nicht wusste was ich wollte.
Ich hatte schon viele verschiedene Dinge ausprobiert, ein Ferienjob hier, ein Ferienjob da, aber nichts davon hatte mich bis jetzt wirklich überzeugen können.
Ich für meinen Teil, versuchte mein Gewissen zu beruhigen,indem ich mir selbst immer wieder sagte, das ich noch Zeit hätte. Aber eigentlich war ich mir da gar nicht mehr so sicher.
Letztendlich war es Sam, welche von ihren Nägeln aufsah und in die Runde fragte.
,, Warum fahren wir eigentlich zurück? Wollten wir nicht eigentlich zusammen im Park abhängen?"
Nun wurde auch Nick hellhörig und schlagartig ragte sein Kopf in die Höhe. Spöttisch zog er beide Augenbrauen hoch
,, Das fällt jetzt wohl auch ins Wasser, da 2 bestimmte Personen ihren Arsch nicht rechtzeitig-
Liam ließ das natürlich nicht auf sich sitzen.
,, Hey, was kann ich dafür wenn Cole- "
Genervt stöhnte ich auf, kniff meine Augen zusammen und massierte mir über die Schläfen.
Kurzentschlossen knallte ich mit voller wuchte meine rechte Faust auf das Armaturenbrett, sodass alle die im Auto saßen, vor Schreck zusammenzuckten.
,, Sorry, Leute, okay?! Ich habs kapiert, ich habs verbockt, tut doch wenigstens nicht so als wäre mir das scheiß egal! Mir. Tut. Es. Leid!"
Ich schnappte nach Luft und ließ meinen Blick durch die Runde schweifen.
Ich wiederholte meine Worte nochmal, dieses mal aber ruhiger.
,, Es tut mir leid... Heute ist glaube ich einfach nicht mein Tag..."
Mit einem traurigen Grinsen wendete ich mich von den anderen ab und ließ meinen Blick auf meine Hände in meinem Schoß fallen. Ich konnte das leichte Pochen in meiner rechten Hand spüren. Ich biss mir auf die Lippe um zu verhindern das ich vor schmerz aufstöhnte. Erst als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte hob ich meinen Kopf wieder leicht an.
,, Hey, es ist okay. Wir verstehen dich, allerdings muss dir auch klar sein das es für uns ganz schön blöd war. "
Sam schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln und ich blickte zu Nick.
Dieser sah nicht wirklich fröhlich mit den Umständen aus, aber nickte mir dennoch aufbauend zu.
Meine Freunde waren die besten. Und ich wusste das ich immer auf sie zählen konnte. In all diesen Jahren hatten sie mich nicht einmal hängen lassen.
Liam lenkte das Auto mit einer geschmeidigen Bewegung in unsere Vorfahrt und drehte sich dann zu uns um.
,, So wir sind da, was schlagt ihr jetzt vor was wir machen? "
Nick sah aus als wäre er kurz davor wieder ein Kommentar zu unserer Verspätung abzulassen, sodass ich kurzerhand das Wort an mich riss.
,, Eigentlich müsste ich noch putzen, aber wir können auch einfach ins Castano's gehen und einen Kaffee trinken. "
Überraschung war Liam ins Gesicht geschrieben. Für ihn stand offensichtlich schon fest das er sich seinem Schicksal fügen, und mir bei dem Wöchentlichen Putz-Akt helfen musste.
,, Wenn du bezahlst, bin ich dabei. Das schuldest du uns jetzt aber wirklich. "
Es war das erste mal, seit den Park, das nun auch Nick in unserer Konversation aktiv mitmischte.
,, Was aber es ist doch auch Liams Schuld. "
Mit einem strafenden Gesichts Ausdruck, brachte er mich innerhalb von wenigen Sekunden zum Verstummen. Geschlagen hob ich meine Arme in die Höhe.
,, Ist ja gut, ich gebe euch eine Runde aus. "
Zufrieden verschränkte er die Arme vor der Brust.
,, So mag ich dich doch gleich viel lieber. "
Belustigt kniff Nick seine Augen etwas zusammen, sodass sich die kleinen Lach-Fältchen noch stärker hinein gruben.
,, Ach ja? Du magst mich also nur wenn ich für dein Essen, bezahle? Ich glaube hier braucht jemand dringen wieder einen neuen Freund."
Es machte unendlich Spaß meine Freunde mit ihrem Liebesleben zu necken, zumal in meinem nicht viel los war.
Ich hatte in meinem ganzen 17 Jahre überdauerten Leben nicht mehr als eine Freundin gehabt. Und das zählte nicht unbedingt zu den Dingen, auf welche ich besonders stolz war.
Ich bemerkte kaum das sich die alte Kiste wieder in Bewegung setzte, erst als wir vor dem schnuckeligen kleinen Kaffee standen,wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.
,, Kommst du? Oder willst du draußen stehen bleiben? "
Hecktisch beeilte ich mich aus zusteigen und meinen Freunden so schnell wie möglich zu folgen.
Als ich die Tür öffnete, kam mir ein Schwall kühler Luft entgegen. Sogleich rannte mir ein schauer den Rücken hinunter und die kleinen Härchen auf meinen Armen stellten sich auf. Der Temperaturunterschied von Außen und im Kaffee war erstaunlich. Aber ich war ziemlich froh darum, ich dachte schon es würde nie besser werden.
Erleichtert strich ich mir ein klebrige Haarsträhne aus meinem schweißnassen Gesicht und setzte einen Fuß in das Geschäft.
Meine kleine Gruppe fand ich letztendlich in einer Ecke, weit hinten im Kaffee. Liam hatte seine Nase in eine der Speisekarten gesteckt, welche so winzig war, das ich sie mit der Zeit auswendig konnte. Sam schien wieder nur ihren Fingernägeln Beachtung zu schenken und Nick tippte wie wild auf seinem Handy umher.
Musste ganz schön wichtig sein, denn unter normalen Umständen ließ Nick eher die Finger von seinem Smartphone. Er pflegte seine Zeit lieber mit anderen Dingen zu verbringen. Beispielsweise war er ein riesiger Fan von Fotographie und könnte Stunden damit zubringen.
Langsam schlenderte ich auf die drei zu und beobachte von weitem ihre Handlungen.
Alle von ihnen waren so unterschiedlich. Manchmal konnte ich mir nicht erklären wie die vier von uns, nach all den Jahren, Freunde bleiben konnten.
Auf einmal hob Liam seinen Kopf an und warf mir ein breites Grinsen über die Karte hinweg zu. Erst jetzt verstand ich was er eigentlich tat. Er hatte keinesfalls die Speisekarte in seinen Händen studiert, stattdessen benutzte er diese als Deckung, sodass er ungestört auf Nicks Handy schielen konnte.
Langsam legte er die Karte ab, prüfte kurz das Nick auch nicht in seine Richtung sah, hob dann seine Hände und deutete auf Nick, formte dann mit beiden Händen ein Herz und fing an unsinnig mit der Luft zu knutschen.
Mir wurde klar was er mir damit sagen wollte.
Ich biss mir von innen mit voller Wucht in die Backe um nicht das Lachen anzufangen. So fest das ich fasst das Blut schmecken konnte.
Nick schien offensichtlich einen neuen Lover gefunden zu haben.
Gut, dann hatte er hoffentlich jetzt wieder gute Laune und war nach dem Kaffee auch nicht mehr sauer auf uns.
Nachdem ich die letzten Meter hinter mich gebraucht hatte, ließ ich mich neben Sam auf die Bank fallen.
,, Wisst ihr denn schon was ihr wollt ? "
Erschrocken drehte ich mich um und blickte in das freundliche Gesicht von Vanessa Adams.
Vanessa, pflegte mit uns zur Schule zu gehen, bis zu vor 1 Jahr.
Damals hatte sie beschlossen die Schule zu schmeißen und sich lieber einen anständigen Job zu suchen.
Ich sah an ihr hinunter.
In der einen Hand hielt sie einen Block in der anderen einen zugegebenermaßen hässlichen Kugelschreiber. Ihre Uniform biss sich grässlig mit ihren zusammen gebundenen Haaren und die Fettflecken stachen unangenehm ins Auge.
Ob Bedienung ein anständiger Job war, war bestreitbar.
Trotz alledem mochte ich sie recht gerne. Ihr Humor war unverwechselbar und ihre gerade einmal 1,59 machten sie wirklich liebenswert.
,, Klar Van, wir hätten gerne einmal das übliche. "
Sie lachte, während sie etwas in unleserlicher Handschrift auf ihren Block kritzelte.
,, Das wird sich wohl auch nie ändern, was? "
,, Nope, was denkst du denn? "
Liam ließ seine Zuge schnalzen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
,, Hopp, hopp, Hobbit, hohl uns was zu essen "
Er wedelte mit seiner Hand in Richtung Küche während auch er zu lachen began.
Nicht ohne Liam mit ihrem Block einen leichten Klaps auf den Hinterkopf zu verpassen zog Van in die angezeigte Richtung ab.
,, Das nächste mal kannst du das auch selbst machen du Idiot. "
War das letzte was wir von ihr hörten, als sie hinter der Tür verschwand.
Nichts desto trotz ließ es sich Liam nicht nehmen ihr hinter ihrem Rücken die Zunge rauszustrecken.
Man könnte meinen die zwei wären kleine Kinder, wirklich.
Als Van wieder erschien balancierte sie 3 Tassen Kaffee un eine Tasse Kakao, zusammen mit einem Stück Käsekuchen auf einem Tablett.
,, Hier bitteschön. "
Ich konnte schon an dem seltsamen Grinsen auf ihren Lippen erkennen, das gleich etwas passieren würde. Ich beschloss erst einmal meine Finger von den servierten Sachen zu lassen.
Nichtso aber Liam welcher sogleich einen großen Schluck Kaffee nahm.
Gespannt sah ich zu wie sich innerhalb einer Sekunde sein ganzer Gesichtsausdruck änderte.
Angeekelt spuckte er den Kaffee in Hohen Bogen wieder aus.
,, Iggit... was zur Hölle ist da drin? "
Empört sah er zu Val, welche immer noch grinsend an der Wand lehnte und alles beobachtet hatte. Alles was sie tat war mit den Schultern zu zucken und in sich hinein zu glucksen.
,, Deswegen solltest du dich nicht mit mir anlegen. "
Sie zwinkerte meinem verdatterten besten Freund zu.
,, Ach ja und keine Sorge Leute, es ist bloß Liams Kaffee welcher leiden musste ",
sie warf uns ein strahlen zu.
,, Und jetzt guten Appetit "
Sprachlos ließ sie uns zurück, ehe Nick, Sam und ich in schallendes Gelächter ausbrachen und Liam immer noch der Mund offen stand.
Gewidmet ist das Kapitel an @@Ambi63 eine meiner Persönlichen Lieblingsautoren. Welche das seltene Talent haben mit einem Satz die ganze Welt auf den Kopf zu stellen. Also auch danke an dich, das du eine wirklich, wirklich große inspiration für mich bist : )
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