35 - Nardò - Italien
Vor wenigen Minuten ist die Sonne am Horizont hervorgeschlichen, nur ganz zögerlich, doch nun verbreitet sie ihr Licht und wärmt die Mauern der alten Villa, die das Hauptgebäude des Agriturismo 'Antica Puglia' ist.
Seit Marias Tod fühlt sich Elena oft etwas allein. Sie vermisst ihren Mann, wäre jetzt gern bei ihm oder hätte ihn hier. Der kleine Enzo schläft noch; Elena nutzt die Zeit um längst fällige Arbeiten im und ums Haus zu erledigen. Für das Agriturismo und die Küche hat sie ihre Angestellten, welche sehr gute Arbeit leisten. Mit Enzo hat sie Unterstützung von ihrer Mutter erhalten; aber ihr Mann fehlt trotzdem.
Ihre Mutter Sara schleicht noch etwas müde in die Küche und nimmt sich einen Kaffee. "Buongiorno, meine Liebe. Schläft Enzo noch?"
"Buongiorno Mamma; ja, er hat noch keinen Mucks gemacht. Da dachte ich zuerst, ich gehe etwas werkeln, doch nun habe ich den Koller und keine Energie."
Sara legt Elena die Hand auf die Schulter. "Er kommt schon wieder. Sie kommen alle wieder - du wirst sehen."
"Das hoffe ich. Marco fehlt mir. Ich hätte nie gedacht, dass ein Mann mir so stark fehlen könnte. Ich habe das Gefühl, ich gebe einen Teil von mir auf."
"Nein, das tust du nicht, aber du teilst dich mit jemandem. Dafür erhältst du auch einen Teil von ihm und zusammen habt ihr als Bonus den kleinen Enzo geschaffen, der euch zusätzliche Kraft gibt und euch verbindet."
"Wie lebt man sein Leben als Frau, wenn man sich tief drin nie als Familienfrau gesehen hat, Mamma?" Elena und ihre Mutter haben sich an den langen Holztisch in der Küche gesetzt.
"Eine Familie zu haben kann man nicht planen, Elena. Die Liebe und auch die Kinder finden dich, wenn es Zeit ist."
"Aber bin ich noch die Frau, die ich einst war oder bin ich jetzt bloß noch die Mutter von Marcos Sohn?"
Sara sagt einen Moment nichts, lässt Elenas Worte nachklingen. "Ich kann deine Sorge verstehen, aber mit der Wertung 'bloß noch' bin ich nicht einverstanden. Du sagst das, als ob dein Leben nun weniger Wert hätte als zuvor; aber es ist mehr wert."
"Ich war Sängerin; ich war unterwegs, konnte tun und lassen, was ich wollte. Ich - verstehst du? Jetzt gibt es kein 'Ich' mehr, jetzt gibt es immer 'Uns', egal, was ich mache."
"Das muss nicht so sein, meine Liebe. Du hast eigene Bedürfnisse, lebe sie aus. Und dafür musst du niemanden um Erlaubnis bitten. Die einzige Verantwortung, die neu dazugekommen ist, ist Enzo. Wenn du allein wegfährst, musst du für seine Betreuung sorgen. Das ist alles. Marco wird es verstehen. Verstehen müssen."
"Auch wenn ich mal allein oder mit meinen ehemaligen Freundinnen tanzen gehen will?"
"Selbst, wenn du mit dem Ferrari ans Meer zum Schwimmen fährst", lacht Sara.
Elena schmunzelt, ihre Augen funkeln auf einmal voller Energie.
"Nun geh endlich! Ich beschäftige Enzo, wenn er wach wird. Zisch ab!"
"Danke, Mamma! Du bist die Beste!"
Elena stürmt in den oberen Stock, holt ein Strandtuch und einen Bikini aus dem Schrank, packt alles in eine Strandtasche und gibt zum Abschied Enzo einen sanften Kuss auf die Stirn.
Danach eilt sie über die Straße bis zum Museum, das um diese Zeit noch geschlossen hat. Einzig ein Gärtner ist schon da und kümmert sich um die Sauberkeit der Umgebung. Er hebt die Hand zum Gruß. "Salve Elena! Welches Pferd nimmst du heute?"
"Den Portofino M, denke ich; oder den Testarossa Spider - mir ist nach Fahrtwind heute", lacht sie als Antwort.
Wenig später braust der Portofino M vom Gelände in Richtung Küste. Zu lange hat sie das nicht mehr getan; im offenen Ferrari entlang der Westküste Apuliens cruisen; hinter sich den wummernden V8 hören. Elena fühlt sich frei, ihre Locken wehen im Fahrtwind, als sie den starken Wagen über die Küstenstraße südwärts treibt.
Nur nach wenigen Minuten Fahrt erreicht sie die berühmten sandigen Strände mit den Dünen, gekonnt stellt sie den Wagen auf den Strand; niemand wird ihn anfassen. Selbst die unerfahrensten Gelegenheitsdiebe wissen, dass man in Apulien mächtig Ärger bekommt, wenn man einen Ferrari klaut - die Ferraris in dieser Gegend gehören Elena Pignatelli; diese Tatsache ist in sämtlichen kriminellen Kreisen bekannt und damit tabu. Elena schmunzelt, als sie sich mit ihrer Strandtasche zum Meer aufmacht; ihre familiäre Herkunft hat auch Vorteile. Die ersten Minuten legt sie sich auf ihr Tuch und genießt die Ruhe.
Als sie etwas später in die Wellen taucht, spürt sie das Leben. Sie spürt sich selbst und ihre eigene Zufriedenheit. Weit weg sind die Verpflichtungen, weit weg scheint der Käfig mit dem wohlklingenden Namen Familie. Elena ist sicher, den richtigen Weg gewählt zu haben. Sie freut sich mit einem Mal wieder auf die Aufgabe, die sie gemeinsam mit Marco angenommen hat. Als sie sich wieder an den Strand legt, freut sie sich auf Marcos Heimkehr; mehr denn je.
Elena muss am Strand eingenickt sein, denn sie schreckt auf, als ihr Mobiltelefon einen Song der Italo-Pop-Szene abspielt. "Pronto!"
"Elena? Hier ist Fabio, dein Cousin. Hast du Zeit?"
Vage erinnert sie sich an den entfernten Cousin, der mit anderen aus der Verwandtschaft die Apulische Mafia leitet, seit Maria nicht mehr lebt. "Ciao Fabio. Aber klar - für die Familie ist immer Zeit." Dass sie blufft, verschweigt sie, denn in Wirklichkeit möchte sie solche Anrufe nicht mehr entgegennehmen müssen.
"Wo bist du? Kannst du nach Santa Maria kommen?"
"Di Leuca? In den Süden? Klar. Bin eh schon unterwegs. Dauert eine Stunde."
"Gut. Wir treffen uns beim Faro, okay?"
"Passt. In einer Stunde am Leuchtturm. Wir sehen uns." Elena zieht sich um und verstaut ihre Tasche auf dem Beifahrersitz. Sie fährt Rückwärts aus dem Sand und biegt danach auf die Küstenstraße weiter Richtung Süden. Bei der nächsten Gelegenheit wechselt sie auf die Schnellstraße, die SS274, denn sie will nicht zu spät kommen.
Ihre Cousins suchen wahrlich nach einer Möglichkeit, sie endgültig aus dem Geschäft zu drängen. Denn obwohl Elena operativ nichts mehr mit den Machenschaften der Sacra Corona Unità zu tun hat, so ist sie am Umsatz noch immer beteiligt; lebenslang; und das könnte kurz sein, wenn sie sich zu viele Eigenheiten oder Fehler erlaubt.
Während der Fahrt schmunzelt sie jeweils, wenn sie die mehr als anerkennenden Blicke der Geschäftsmänner, Handwerker und Berufschauffeure sieht, wenn sie überholt. Im Nu trifft Elena in Santa Maria di Leuca ein und steuert direkt auf den Leuchtturm zu. Die wenigen Parkplätze sind wie immer alle besetzt. So stellt Elena ihren Ferrari direkt neben die Colonna Mariana auf der Piazza Giovanni XIII - sollte sie eine Parkbusse erhalten, kann sie diese direkt ihrem Cousin bezahlen. Doch viel wahrscheinlicher wird der Wagen zusammen mit der Madonnina auf ihrer gewaltigen Säule als beliebtes Fotosujet herhalten müssen; bei Einheimischen gleichermaßen wie bei Touristen; und sollten zufälligerweise die Carabinieri vorbeifahren, werden sie den Wagen bewachen.
Fabio trifft später ein, zusammen mit Raffaele Volta, dem neuen Führer der Unità. Respektvoll mustern sie Elena, die lässig neben ihrem Wagen steht.
"Unauffällig liegt dir nicht, wie?", blafft Fabio. Rafaele bestraft ihn mit einem strengen Blick. Elegant greift er nach ihrer Hand, küsst sie. "Elena - es ist eine Freude, dass du dir Zeit nehmen kannst. Ich weiß, dass du operativ nicht mehr mitmischen willst - aber das müssen wir gemeinsam lösen. Komm, wir gehen in den Faro."
Elena staunt nicht schlecht, als Fabio den Leuchtturm aufschließt und sie alle drei hineingehen können. Sie steigen die Wendeltreppe hoch und gelangen in einen runden Raum, etwa auf halber Höhe.
Rafaele grinst. "Hast du nicht gewusst, wie? Dieser Raum ist absolut abhörsicher. Niemand kennt ihn. Sie suchen nach allen Weinkellern und Grotten - hier sucht nie jemand. Setz dich, Elena."
"Worum geht es? Warum braucht ihr mich?" Sie setzt sich an den kleinen Tisch. Fabio bringt Wein und drei Becher aus Terracotta.
"Wir haben Probleme in Afrika. Die Sache, die du uns vorgeschlagen hast, läuft nicht wie geplant. Wir mussten eingreifen. Da waren Söldner, von denen wir nichts wussten."
"Der Sudanese?" Elena blickt Rafaele erschrocken an, dieser zuckt mit den Schultern.
"Möglich; sehr wahrscheinlich sogar. Auf jeden Fall jemand, mit sehr viel Geld. Die Waffen waren modern, die Söldner sehr gut ausgebildet. Dieser Einsatz war sehr teuer, für beide Seiten."
"Verluste?"
"Zwei Männer auf unserer Seite, bei den anderen etwa fünf. Der Rest konnte fliehen. Der Bus mit deinen zwei Freundinnen und den Kindern konnte ebenfalls entkommen. Von deinem Mann und dem Koch allerdings haben wir nichts gesehen. Die waren nicht da", erklärt Fabio.
"Warst du selbst vor Ort? Du kennst Marco." Elena hat nun etwas Angst.
"Ja, ich war selbst mit dabei. Es war die Hölle. Hätten wir nicht eingegriffen, hätten die Söldner alle im Bus erschossen. Elena - was sind das für Männer?"
Wiederum blickt Rafaele seinen Gefolgsmann streng an. "Der Sudanese ist ein alter Freund von Blancourt, das hast du uns schon berichtet, Elena. Zudem müssen wir damit rechnen, dass die Russen auch mitmischen wollen. Afrika ist ein lukrativer Markt geworden: Flüchtlinge, Frauen, Kakao, Ölpalmen, Tropenholz und nicht zu vergessen die ganzen Bodenschätze."
"Und was wollt ihr nun von mir?" Elena begreift nicht, weshalb sie zu diesem Treffen eingeladen wurde.
"Wir müssen wissen, was deine Leute herausgefunden haben."
Sie begreift blitzschnell. "Ihr wollt einsteigen! Das kann nicht euer Ernst sein! Kinderhandel? Leute - kommt schon! Wir sind Italiener! Wir lieben Kinder! Das geht nicht! Wir haben eine Ehre zu verteidigen." Elena ist außer sich vor Wut.
Fabio will sich erheben und ihr entgegentreten, doch Rafaele hält ihn zurück und winkt ab.
"Elena; das ist nicht mehr deine Aufgabe. Du hast uns gebeten, auf deine Freunde aufzupassen. Nun bietet sich uns ein erfolgversprechendes Geschäft. Aber weil du meine Cousine bist, und auch weil ich dich mag und Maria liebte, will ich das zuerst mit dir besprechen, bevor ich aktiv werde. Ich dachte mir schon, dass du so reagierst."
"Welche Alternativen gibt es?", will Elena wissen; sie zeigt damit Verhandlungsbereitschaft.
"Du wärst eine gute Führerin geworden. Hart, direkt und ehrenvoll, genau wie Maria! So wie ich das sehe, gibt es drei Möglichkeiten. Einen offenen Krieg mit dem Sudanesen wollen wir nicht; wir würden alle nur verlieren. Uns komplett zurückziehen können wir nicht mehr; nicht nach diesem Angriff. Die dritte Variante ist die Einzige, die mir machbar erscheint. Wir holen uns die Sizilianer ins Boot. Die alte Freundschaft zwischen dem Duce und Maria hält noch. Zusammen treten wir dem Sudanesen am Verhandlungstisch gegenüber. Wir bieten ihm Geschäfte und verlangen Handlungsspielraum. Wir versuchen, beide Seiten gewinnen zu lassen."
"Wer führt die Famiglia?"
"Operativ sind viele involviert. Aber im Hintergrund hält Isabella die Fäden in der Hand. Erstaunlich; niemand hätte das gedacht. Die Sizilianer werden von einer Frau geführt."
"Was wird uns das kosten?" Elena begreift, dass in dieser Welt nichts umsonst ist.
"Der Freikauf deiner Familie wird uns Geschäfte in Nordafrika kosten. Fahrzeughandel, Handel mit Kupfer und Eisen, eventuell Wasser. Kommt darauf an, wie sehr der Sudanese euren Tod will." Rafaele legt die Hände auf den Tisch und signalisiert Elena dadurch, nicht zu wissen, woran sie sind.
"Meinst du, er hat im Auftrag gehandelt?"
"Ja, das denke ich." Er dreht sich zu seinem Begleiter hin. "Fabio? Bitte."
Fabio berichtet davon, dass ein Fahrzeug in Ghana mit Kennzeichen aus Côte d'Ivoire unterwegs gewesen sei. "Wir vermuten, dass ein mächtiger Mann aus dem Nachbarland den Sudanesen und die zweite Söldnerpartei, die bei einem Anschlag getötet wurde, beauftragt hat. Wir wissen jedoch nicht, um wen es sich dabei handelt."
Elena nickt; sie lehnt sich zurück, atmet schwer ein und aus. "Meine Freunde haben mir von einem Politiker berichtet, der in den Papieren aufgetaucht sei. Das könnte dann wohl unser Mann sein. Aber sie haben auch keinen Namen. Die Männer, welche sie in erster Linie bedroht haben - bis in die Schweiz sogar - sind alle bei diesem Anschlag ums Leben gekommen oder haben sich danach zurückgezogen. Wir wissen also nicht, ob der mächtige Mann im Hintergrund noch aktiv ist oder nicht."
"Dann sind wir uns einig? Wir versuchen, mit dem Sudanesen eine Einigung zu treffen, du ziehst deine Leute ab und dann hoffen wir, dass der Politiker sich stillhält."
"Das werden wir dann wohl so machen, ja. Ich möchte über die Einigung, die ihr trefft, informiert werden. Geht das?"
Fabio will einschreiten, doch abermals wird er von Rafaele gestoppt. "Cousinchen, Cousinchen - bist du dir ganz sicher, dass du nicht ins operative Geschäft eingreifst? Ich kann dich informieren - mehr aber nicht. Danke, dass du hergekommen bist."
Elena versteht ihr Stichwort, erhebt sich und verabschiedet sich von ihren zwei Cousins. Während die Männer noch sitzen bleiben, tritt sie wieder auf den inzwischen heißen Platz hinaus. Sofort muss sie lachen, denn um ihren Ferrari drängen sich tatsächlich Gruppen von Menschen. Jugendliche posieren vor dem Auto und lassen sich von ihren Freunden fotografieren.
Sie schreitet selbstbewusst auf das Auto zu. Einer der Jungs lehnt gerade lässig an der Seite des Wagens. Elena stellt sich daneben; der Jüngling ist höchstens siebzehn, gibt sich aber wie erwachsen und erfolgreich.
"Willst du mit mir aufs Foto, meine Schöne?", fragt er schamlos und selbstverliebt grinsend. Elena spielt einen kurzen Moment mit, freut sich aber schon auf die Erfahrung, welche er gleich machen wird. Sie stellt sich neben ihn und blickt ihn verliebt an. Seine Freunde johlen; insgeheim freut sie sich, bei Jugendlichen gut anzukommen - immerhin ist sie nahezu doppelt so alt wie die Kerle. Sie reicht einem der Jungs ihr Telefon, damit sie auch ein Foto habe. Als es ihr zu bunt wird, zieht sie den Schlüssel aus ihrer Tasche und entriegelt den Wagen.
"Wenn ich auch nur einen Kratzer darauf entdecke, wirst du die Karre bezahlen. Ich finde dich, ich habe ja dein Foto. Deine Familie wird sich nie wieder sicher fühlen. Noch ein Rat: Wie du mit Frauen umgehst, wirkt nicht auf uns. Nun geh spielen, mein Kleiner."
Schockiert starren die Jungs sie an. Elena lässt sie stehen, startet den Wagen und braust davon. Arroganz kann so schön sein, denkt sie sich dabei und lächelt.
Auf der Heimfahrt telefoniert sie mit Kathrin.
"Elena, schön, dass du anrufst. Wie geht es dir so ohne Ehemann?"
"Seltsam einsam, muss ich gestehen. Hast du was aus Afrika gehört? Sind sie schon raus aus Ghana?"
"Ich habe auch eine Weile nichts gehört. Gut möglich, dass sie keinen Empfang mehr haben. Vielleicht sind sie schon auf dem Schiff."
"Möglich, aber dann hätte ich wohl etwas vom Kapitän gehört. Vielleicht kommt das noch. Ich brauche deine Hilfe, Kathrin. Meine Verwandten versuchen, mit dem Kerl, der sich Sudanese nennt, eine Einigung zu bewirken. Wir müssen unsere Freunde so schnell wie nur möglich aus der Schusslinie nehmen."
"Wie viel Zeit bleibt uns?"
"Das weiß ich nicht. Der Sudanese droht damit, sie umbringen zu wollen. Er könnte bezahlt worden sein. Könntest du deine politischen Beziehungen spielen lassen, um allenfalls etwas über einen geheimnisvollen Politiker aus Côte d'Ivoire zu erfahren? - Saukerl!" Elena betätigt die Hupe, als ein Lastwagen zu kurz vor ihr ausgeschert ist und sie eine Vollbremsung hat machen müssen, um ihm nicht ins Heck zu prallen.
"Wie bitte?"
"Haha, nein, galt nicht dir, sorry. So ein dämlicher Lastwagenfahrer hat mich grad ausgebremst."
"Lebt er noch?" Auch Kathrin lacht.
"Dem Qualm nach zu schließen, ja. - Wo waren wir?"
"Bei den Politikern. Ja, das dürfte gehen, obwohl mein Freund gerade alle Hände voll damit zu tun hat, seine Wiederwahl zu sichern. Die Sache mit der Kinderarbeit im Kakaogeschäft ist etwas in den Hintergrund gerutscht. Nur die Linke hat das ins Programm aufgenommen. Übrigens: Wir hatten Kontakt mit jemandem vom UNO-Kinderhilfswerk."
Kathrin berichtet Elena von den Plänen, die sie entwickeln wollen.
"Das ist eine großartige Idee. Wir könnten finanziell mit einsteigen und eine Art Ferienheim aufbauen; für Kinder wie für interessierte Erwachsene. Sobald unsere Lebenspartner in Sicherheit sind, sollten wir das Thema angehen und im Detail planen. Danke für den Hinweis. Ich melde mich wieder. Tschüss, Kathrin"
"Ciao Elena - und lass die Chauffeure leben; dein Mann war auch mal einer davon!"
"Ach ja, da war doch was! Versprochen - ciao cara!" Elena unterbricht die Verbindung; schon wenig später biegt sie auf die SP112 und erreicht das Museum. Den Ferrari stellt sie vorübergehend beim Agriturismo ab und wird ihn erst nach Betriebsschluss des Museums wieder in die Ausstellung parken - nachdem sie ihn auf allfällige Kratzer überprüft hat. Zufrieden grinsend eilt sie auf Enzo zu, der ihr fröhlich lachend aber etwas unsicher auf seinen kurzen Beinchen entgegenwackelt.
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