Du
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass wir uns nur in der Gegensätzlichkeit glichen.
Jeder kannte mich doch keiner kannte dich.
Jeder sah mich doch keiner sah dich.
Jeder rettete mich doch keiner rettete dich.
Niemand begriff, dass du mehr ich warst, als ich es je hätte sein können.
Natürlich war mir klar, dass du nicht echt warst. Nicht real. Nicht wirklich. Aber ich bin dir so dankbar.
Du hast mit mir geweint, wenn ich alleine gelacht habe.
Du hast mir die Sonne geschenkt, bevor ich im Regen ertrunken wäre.
Du hast mir beigebracht, wie ich schreien kann, sodass ich mich auch selber höre.
Du hast versuchst meinen Sturz zu lindern, in dem du mir deine Flügel liehst.
Du hast dich an meinen Scherben geschnitten, als du mein Herz wieder zusammengelegt hast.
Du hast aus deinem Vertrauen eine Hoffnung geschaffen, die man überlebt.
Du hast mir die Gemeinsamkeit in der Einsamkeit gezeigt.
Du hast mir beigebracht, dass Hass nicht gleich Hass ist und Liebe nicht gleich Liebe und das man beides fühlen kann, ohne daran zur zerbrechen.
Du hast mir ein ewiges Ich gegeben, dass kein Anfang und kein Ende hat.
Einmal hast du mich gefragt, wie ich das zwischen uns nennen würde. Ich wusste es nicht.
Doch während ich nun mein Gesicht betrachtete, meine Wangenknochen, meinen Mund, meine Nase, meine Augen, hallt ein einziges Wort in mir wieder.
Bittersüß.
Dann zerbreche ich den Spiegel.
Ichweißes
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