Chapter 24

Jeongguk P.o.V

Abwartend lag ich im Wohnzimmer auf der Couch, hatte einer meiner Spotify Playlists am TV laufen und Yeontan neben mir gekuschelt, während ich seit Langem mal wieder mit meinem Vater schrieb.

WhatsApp

Dad
Hallo Jeongguk, wie sieht's aus bei dir? Alles okay?

Ich
Jap, alles ist gut. Schule ist auch in Ordnung

Dad
Gut, darüber bin ich froh. Du weiß ja, was ist, wenn du deinen Abschluss nicht schaffst

Ich
Ja, weiß ich

Dad
In meiner Firma wären zum Jahresende genügend Plätze frei, die du aber logischerweise nur mit gutem Englisch bekommst, also streng dich an

Ich
Mein Englisch hat sich sehr verbessert, mach dir da keine Sorgen, schließlich hab ich von dir amerikanisches Blut

Dad
Dann bin ich beruhigt

Dad
Nimmst du immer noch manchmal Drogen?

Ich
Nein, das hat sich komplett aufgehört

Dad
Gut. Rauchst du noch?

Ich
Ab und zu

Dad
Okay und wie viel trinkst du immer?

Ich
Ich trinke nur wenn ich feiern gehe

Dad
Und wie öft gehst du feiern?

Ich
Manchmal am Wochenende

Dad
Okay. Du hast die Kurve anscheinend endlich gekriegt

Ich
Anscheinend, ja

Dad
Schön, wir schreiben mal wieder. Gute Nacht

Ich
Gute Nacht

"Ugh...", war der einzige Ton, der meine Lippen verließ und ich mein Handy zur Seite lag, mich dabei zu dem friedlich schlafenden Hund drehte.

Meine Beziehung zu meinem Vater war komisch.

Äußerst komisch.

Vermutlich aberwegen all dem, was vorgefallen war, doch dies konnte man leider nicht mehr rückgängig machen.

Obwohl, was heißt leider. Im Eigentlichen bereute ich diese Zeit nicht wirklich so sehr, wie es vermutlich einige andere für nötig hielten.

Klar, es war vielleicht nicht gerade bemerkenswert, wenn man jeden Tag die Schule schwänzte, um lieber seinen Rausch auszuschlafen, damit man am Abend wieder fit für die nächste Nacht war, aber dafür erlebte ich Dinge, die ich für nichts anderes auf der Welt hergeben würde.

Man lernte auch aus gewissen Fehlern, wobei man aber wiederum andere ständig aufs Neue tat, im Glauben, es sei doch das Richtig.

Genauerer betrachtet aber tat ich in dieser Zeit nichts anderes, als einfach zu leben.

Ich tat das, was ich wollte und es war mir dabei egal, welche Konsequenzen dies mit sich brachte.

So war es mir auch ziemlich egal, als ich am Ende des letzten Schuljahres wegen zu schlechter Noten und einer Gesamtfehlzeit von 107 Tagen die Klasse wiederholen musste.

Doch es war mir dann weniger so egal, als mich mein Vater auf eine vollkommen andere Schule Südkoreas schickte, mich in eine Wohnung mitten in Seoul pflanzte und sich schließlich nach Amerika verzog, ich dann somit alleine am anderen Ende der Welt war.

Das war seine Strafe für mein Verhalten.

Und seine Worte, die er damals sagte, konnte ich wie auswendig gelernt in meinem Kopf abspielen.

"Hör zu, Jeongguk. Diese Wohnung hier steht unter meinen Namen in Miete. Du musst nichts zahlen und auch nichts arbeiten gehen. Ich werde dir jeden Monat genügend Geld zuschicken und was du in dieser Zeit treibst oder mit dem Geld anstellst, ist mir egal. Nur das eine sag ich dir; Wenn du nicht bald deine Finger von Drogen, Alkohol und sonstigem Müll lässt, deinen Abschluss wieder nicht schaffst und deine Einstellung sich nicht ändert, dann zahl ich dir keinen einzigen Cent mehr und du kannst selbst zusehen, wie du dich durchs Leben bringst".

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