5. Kapitel - Trust
(P.o.V. Tobio Kageyama)
Sanft kraulte ich durch seine zerzausten Haare. Woher wusste ich überhaupt das ich ihm vertrauen konnte? Warum hatte ich eigentlich keine Angst vor ihm, einem Vampir? Immerhin waren sie es, die einige Menschenleben auf dem Gewissen hatten. Aber war es richtig einen für die Tat aller zur Rechenschaft zu ziehen? Wohl eher weniger. An sich wirkte er recht kontrolliert und schien sich nicht ausschließlich auf seine Kräfte zu verlassen. Doch ich wollte unbedingt wissen, ob er sich von Menschen ernährte. Immerhin waren viele von ihnen -wenn man der Literatur Glauben schenkt- blutsaugende Monster, welche mich eher an Zecken oder Mücken erinnerten. Beide waren zwar tödlich, aber nicht, weil sie ihre Opfer bis auf den letzten Tropfen leer saugten, dass musste man ihnen lassen. Andererseits saugte sicherlich nicht jeder Vampir jeden Menschen aus... oder konnten sie das überhaupt...? Konnten sie einen Menschen am Leben lassen? Erlaubten das ihre Instinkte... Ihre Gesetze? Ein schweres Seufzen kam über meine Lippen, was den Blick des Älteren auf mich zog. Fragend hob sich seine rechte Augenbraue.
"Ich hab nur nachgedacht..", murmelte ich leise. "Wieso warst du nicht schockiert, als ich dir gesagt hab, dass ich ein Vampir bin..?", nuschelte er leise. "Ich weiß über vieles bescheid.. Darüber das Sugawara ein Kitsune ist oder das Kuroo ein Dämon ist.. oder das Oikawa ein Werwolf ist", erklärte ich unsicher. Seine Augen weiteten sich. "Echt jetzt?!" "Ja ohne Scheiß.. Keine Ahnung ich weiß allerdings nur was die meisten sind, manchmal kann ich sogar ihre wahre Gestalt sehen, aber ich kenne eure Regeln, Sitten und Kräfte nicht wirklich.. auch, weil ich mich eigentlich nicht so damit auseinandergesetzt hab.. hätte ja nicht gedacht das ich mich ausgerechnet in einen Vampir verliebe", erklärte ich kleinlaut, ehe ich plötzlich errötete. "Entschuldige Hinata", nuschelte ich, während ich allmählich doch eher wie eine Tomate als wie ein Mensch aussah. "Findest du es jetzt gut oder schlecht, dass ich ein Vampir bin..?", erkundigte sich der Karottenkopf leise. "Weiß ich auch nicht.. Ich hab ja keine Ahnung. Das einzige, was jedes Kleinkind über euch hört, ist die Tatsache das ihr Menschen tötet, Gefühlslos seid und man euch meiden soll", gab ich leise bei, was ihn laut seufzen ließ. "Ich ernähre mich zwar hauptsächlich von Blut, aber das ist ausschließlich Tierblut.. natürlich würde es mich wirklich reizen auch mal einen Menschen zu beißen, aber ich lebe davon nicht.. Ich spüre Emotionen, sonst könnte ich dich ja schlecht lieben..", murmelte er so leise, dass ich erst dachte mich zu verhören. Er hatte mir gesagt das er mich liebte und diesmal richtig. Nicht einfach im Eifer des Gefechts, sondern wirklich so richtig richtig! Ein breites Lächeln malte sich kurzzeitig auf meine Lippen. "Aber du würdest mich trotzdem gerne beißen, nicht?" "Ja schon, aber einfach, weil ich wissen will, wie du schmeckst, wer du bist, was du fühlst", erklärte er leise, was mich den Kopf schief legen ließ. "Wir können spüren was unser Opfer spürt. Jeder Vampir leidet beim Erlegen eins Menschen mit dem Menschen, weil wir in diesem Moment sozusagen in der gleichen Situation sitzen.. Auch können wir dir liebsten Erinnerungen dieses Menschen sehen und die, die uns dieser zeigen möchte, sollte er gerade nicht sterben." Langsam nickte ich. Eigentlich wollte ich im Moment gar nicht so viel wissen. Das wichtigste, was ich je gelernt hatte, war, je mehr du weißt, desto eine größere Gefahr stellst du für andere dar. Daraus entspringt dann auch die Tatsache, dass mich mehr Leute gerne Tod wissen würden. Schweigend legte ich sanft meine Lippen auf die Seinen. "Und trotz der Tatsache, dass du ein Vampir bist, verträgst du keinerlei Alkohol", schmunzelte ich, wofür er mir leicht gegen den Kopf schnippte. "Erst küsst du mich und dann sagst du sowas! Bakageyama", jammerte er, doch konnte ich ihm gerade keine Beleidigung an den Kopf werfen, da er mit den tiefroten Wangen viel zu süß aussah. "Wenn du so süß aussiehst, fällt mir gar keine passende Beleidigung mehr ein." "Kageyama!!" Damit er nicht weiter herumjammern konnte, zog ich ihn wieder in einen sanften Kuss, während sein zierlicher Körper sich immer mehr auf meinen bewegte. Das führte dann dazu, dass er doch noch auf mir lag, während unsere Küsse immer weniger wurden und er schlussendlich wieder seine Serie guckte, wobei er erstmal zurückspulen musste. Innerlich grinsend beobachtete ich sein tun, während meine Hand vorsichtig auf seinen Hintern glitt.
"Kageyama... woher weiß ich das du mich nicht tötest?", kam es nach einigen Stunden. "Woher weiß ich das du mich nicht tötest?", fragte ich dagegen, was ihm nur ein stummes Nicken entlockte. "Stimmt auch wieder..", nuschelte er kleinlaut. "Vielleicht sollten wir es einfach vergessen", brachte ich meine tiefgründigen Gedanken ans Licht. "Oder wir probieren es", meine Mimik wechselte in Verwirrtheit, "Tobio Kageyama.. willst du mit mir zusammen sein?" Mein Kopf schien förmlich aufzuglühen. "J-Ja", stotterte ich, während ich versuchte mir das nächstbeste Kissen zu krallen, doch verwehrte er mir das durch einen Kuss. Seufzend erwiderte ich diesen. Meine Hände rutschten langsam wieder nach oben, wo sie sich schließlich unter sein Shirt schoben. Doch ging nun die Haustür auf, weshalb Hinata erstmal von der Couch fiel und ich leicht schockiert dalag. "H-Hinata? Hinata?! Bist du okay?!", entfuhr es mir schockiert, worauf ich nur ein Brummen bekam. Eine Miniaturform von Hinata sprang auf mich zu und machte einige Meter vor mir Halt. "Kageyama, nicht?", fragte das Mädchen, was mich nur verwirrt nicken ließ. Ehe ich mich versah, zerrte Shoyo mich mit sich die Treppe nach oben, sein Gesicht in ein tiefes Rot gelegt. "Ich nehm an, dass der Rest deiner Familie auch Vampire sind?" Schweigend nickte er, ehe er auf sein Bett fiel und sich die Decke über den Kopf zog. Unschlüssig stand ich einige Zeit daneben, ehe ich dann doch vorsichtig unter seine Decke kroch. "Würdest du mich beißen und versuchen dabei nicht zu töten?" "Wenn du mich deiner Familie vorstellst und sie mich nicht umbringen", entgegnete er. Kurz sah ich unter der Decke wie seine Augen glühten, doch war dieses Leuchten auch in kürzester Zeit wieder verschollen, was mir ein deprimiertes Seufzen entlockte.
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