11. Spannung in der Luft
Fast hätte ich meine Stimme erhoben, wurde jedoch gerade noch von Elvithan aufgehalten. Dieser packte mein Kinn erneut, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. Meine Lehrerin hingegen wurde währendessen von den Ketten an ihren Hand-und Fußgelenken befreit. Leider freute ich mich zu früh, denn man ließ sie nicht gehen. Stattdessen warf ihr Felizian, der anscheinend die ganze Zeit der Mann gewesen war, der die junge Frau im Auge hatte, eine Jacke über. Mit Tränen blickte meine Lehrerin nach oben, doch betrachtete nur den Rücken des gutaussehenden Vampirs. Felizian wandte sich zum Gehen zu, wobei er nur einen Satz verlor:,, Steh auf und folge mir!"
Ich machte mir Sorgen um die noch sehr junge Frau, doch ich hatte so ein Gefühl, dass es wohl besser für sie wäre mit dem Vampir zu gehen anstatt vielen anderen perversen und abscheulichen Blutsaugern in einem Raum ausgeliefert zu sein. Meine Lehrerin hatte anscheinend ein ähnliches Gefühl, denn sie stand eilig auf, schlang die Jacke enger um ihren nackten Körper, sodass dieser größtenteils von fremden Blicken geschützt war und folgte Felizian aus dem Saal.
Innerlich hoffte ich, dass Felizian ihr nichts antut wird, doch lange konnte ich mir darüber nicht den Kopf zerbrechen, denn da holte mich eine erneute Backpfeife aus meinen Gedanken. Ein Keuchen verließ meine Kehle, während mein Kopf zur Seite flog und ich wieder den Schmerz spüren konnte, der sich durch meinen ganzen Körper zu ziehen schien. Was ich mir aber sicher nur einbildete.
,,Sieh mich gefälligst an! Wie oft soll ich dir das denn noch sagen!", schrie mich Elvithan wütend an und bekam einen tödlichen Blick von seinem Bruder zugeworfen. ,,Und wie oft habe ich dir schon gesagt ihm nicht weh zu tun?!!!", sagte der Mann in Schwarz laut und deutlich gereizt. Ich blickte zu den beiden und sah ihnen dabei zu, wie sie lautstark miteinander stritten, wobei ich mir nicht sicher war auf welcher Seite ich mich nun stellen sollte.
,,Fass mich nicht an, du Mistkerl!", schrie eine mir bekannte Stimme aufgebracht, was die beiden Streithälse aus ihrem Gezanke holte. Mein Blick huschte sofort zur Seite. Dort wo mein Freund sich gerade hin und her wandte, während der Vampir namens Dorian über Andrews Sixpack strich. Zu gerne hätte ich meinem Freund geholfen, doch leider hinderten mich die Fesseln daran, weshalb ich zum ersten Mal die Stimme erhob und schrie:,, Lass ihn in Ruhe, du widerlicher Blutsauger!"
Ich war von meiner eigenen Stimme überrascht, welche unerart stark und entschlossen klang. Beinahe einschüchternd! Als ich jedoch meine Wut hinausgeschrien hatte, erntete ich mehrere überraschte Blicke.
Ich dachte sogar kurze Zeit ein Funkeln in Andrews Augen erkannt zu haben.
,,Sei still! Das ist mein Bruder den du da anschreist. Und du hast nicht das Recht dazu ohne Erlaubnis zu sprechen!", meinte Elvithan erzornt und wollte mich wieder schlagen. Ich kniff reflexartig meine Augen zusammen, um mich auf den bevorstehenden Schmerz vorzubereiten. Doch jener kam zu meiner Verwunderung nicht. Zögernd öffnete ich meine Augen und sah ein unerwartetes Bild vor mir.
Elvithans Faust wurde von seinem in schwarz gekleideten Bruder aufgehalten, bevor die Faust meinen Körper hätte erreichen konnen.
,,Du sollst ihn nicht verletzten! Er ist nicht nur dein Eigentum! Ich habe mich dazu entschieden ihn als meins zu bezeichnen!", sagte der Vampir in solch einer bedrohlichen Tonlage, dass selbst Elvithan sprachlos war.
Nachdem dieser seine Worte jedoch wieder gefunden hatte, erwiederte er:,,Ach was du nicht sagst! Ich habe mich auch für ihn entschieden, Raven!"
Funken flogen zwischen den beiden Brüdern hin und her, während meine Gedanken noch um ihre Worte schwirrten.
Was heißt hier, ich bin seins?!!!
Der hat sie doch nicht mehr alle.
Rede nicht ohne Erlaubnis!
Tch..das ich nicht lache. Ich bin doch kein Sklave!
Doch leider habe ich da falsch gedacht. Denn bald sollte alles anders werden.
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