Fremd

So ihr lieben,

ich hatte heute richtig Lust, also noch ein Kapitel.

Sobald die schwärze wich, riss ich meine Augen auf. Ein fremdes Zimmer, kein Wald mehr. Meine Nackenhaare stellten sich auf, als mir ein mieser Geruch in die Nase stieg. Dieser Gestank machte mir angst. Es war etwas wovor ich mich fürchten musste, das war so sicher, wie Feuer heiß ist. Ich stand langsam und zögerlich auf, aus Angst meine Beine könnten nachgeben. Draußen war es Stockdunkel und hier im Raum war nur schwaches Mondlicht. Ich trug neue Kleidung, kurze Hose und Top. Ich lauschte, auf irgendwelche Geräusche, ganz leise hörte ich Stimmen. Ich lief ein paar schritte zur Tür blieb dann aber stehen, ich fühlte mich leer. Alle meine Gefühle waren weg, nur angst und Trauer waren da. Angst vor dem unbekannten und Trauer wegen Liam. Seine Nachricht tauchte immer wieder vor meinen Augen auf. „Ich habe das Gefühl, dass mit uns klappt nicht mehr, sie mir deshalb nicht böse, wenn ich Schluss mache." Ich verspürte kurze Übelkeit und ging dann wieder zum Bett. Ich kauerte mich an die Wand und zog die Beine an. Tränen der Einsamkeit und der Furcht liefen mir über die Wangen und verschwanden in meinem T-Shirt oder in der Matratze. Irgendwann hörte ich Schritte auf der Treppe. Ich sprang auf und stellte mich vors Bett. Mein Herz begann zu hämmern. Wenn es nun die Feinde waren? Doch als die Tür auf ging stand da Jake. Kurz weiteten sich meine Augen. Dann bemerkte er mich und bleib stehen. Er schaute mich ein wenig so an als sei ich ein Tier in Panik, das man beruhigen musste. Plötzlich lief ich zu ihm, selbst ich wusste nicht warum und umarmte ihn. Vielleicht brauchte ich das gerade einfach, weil ich mich so unendlich alleine fühlte und auch weil es mir einfach so leid tat wie ich zu ihm und seinen Freunden war. Zögerlich legte er seine Arme um mich. Ich schloss meine Augen auch wenn es nicht wirklich einen Unterschied machte, da es sowieso so dunkel war.

„Es tut mir leid." schluchze ich leise.

„Kein Problem, kleine." Ich kann nicht genau sagen wie lange wir dort standen, aber je länger desto sicherer fühlte ich mich. Irgendwann ging ich ein paar schritte zurück und sah zu ihm hoch.

„Vielleicht solltest du runter kommen, wir würden dann wieder nachhause fahren. Dann könnten wir dir alles erklären."

„Du bist es auch... ich meine das was vorhin im Wald mit mir... ich meine ich war kein Mensch, du und deine..." immer wieder stockte meine Stimme und ich brach ab. Als er stumm blieb, redete ich weiter.

„Warum habt ihr mir das nicht gesagt? Ich wäre vor Angst fast gestor-" ich brach ab als mir eine Frage in den Kopf kam.

„Habt ihr mich nur deshalb geholt, ich meine von Sophie. Bin ich nur deswegen hier?" ich hatte Angst vor der Antwort, ich wusste das ich nie erwartet hatte ihnen etwas wert zu sein und das war ich sicher auch nicht, so nett wie ich gewesen war. Jetzt hatte ich keinen mehr. Liam war weg und wie das so war wenn man weg zog verloren sich die dicksten Freundinnen aus den Augen. Aber wenn die Antwort jetzt „Ja" lautete würde ich mich noch verlassener fühlen. Jake antwortete nicht, sein Gesicht war schwer zu deuten, vor allem wegen der Dunkelheit.

„Also Ja." hauchte ich.

„Nina, es hat sich einiges geändert. Natürlich war es erstmal nur deswegen, aber ich meine du bist meine Schwester und ich kann dich nicht hassen, am meisten weil ich genau so reagieren würde wie du es getan hast." Ein Klos bildet sich in meiner Kehle, nicht weil es mich rührte was er sagte, vor allem glaubte ich ihm nicht. Niemand konnte mich mögen, nicht nachdem ich Jake und Billy so viel gegen den Kopf geschlissen hatte.

„Wollen wir runter, dann könnte ihr erklären." meinte ich und ich wusste das er merkte wie wenig ich seinen Worten vertrauen schenkte.

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